Saatgut, GVO und was wir tun können

Hagen

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Ableger; (Weiteres noch offen)
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Ein Text den ich aus der Website der "Netzfrauen" zitieren möchte.
Die Recherche und die Ausarbeitung finde ich sehr gut.
Beachtet bitte die Petition und nehmt daran teil.


ZITAT:

Monsanto kauft Lieferanten und Marken von traditionellem Saatgut auf –
Petition gegen neue GVO-Regelung in Europa


Quer durch Europa (und vermutlich nicht nur dort) kauft Monsanto Produktionsunternehmen und Marken
von traditionellem Saatgut auf.
Wie wir vermeiden können, dass unser Geld beim Kauf von Saatgut unbemerkt in Monsantos Taschen
verschwindet und welches Saatgut wir überhaupt noch unbedenklich nutzen können…

Aufkauf traditioneller Saatgutunternehmen durch Monsanto in Großbritannien

Laut Permaculture, einer englischen Internetseite mit praktischen Tipps zur Selbstversorgung,
kauft Agrargigant Monsanto traditionelle Saatgutunternehmen auf, außerdem eine Reihe Marken
von traditionellem Saatgut. Möglicherweise unterstützen Sie also Monsanto genau in dem Moment,
in dem Sie glauben, einen Hersteller von unbedenklichem traditionellem Saatgut zu unterstützen.
Natürlich sind die Samen selbst nach wie vor traditionell und nicht GVO. Sie können nach der Blüte bzw.
Ernte gesammelt und in der nächsten Saison ausgesät werden. Aber Ihr Geld landet bei Monsanto.

Mogelpackung auch in Deutschland nicht auszuschließen

In unserem Artikel Informationsreihe „Saatgut”: Alles Monsanto oder was?!
berichteten auch wir bereits, wie schwierig es ist, auszumachen, wo Monsanto
drin ist und wo nicht. Dort listeten wir auch einige Unternehmen und Marken auf,
bei denen zumindest die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Ihr Geld in die Taschen des
Agrarriesen wandert – wie z.B. De Ruiter Seeds, Bruno Nebelung/Volmary, Fleuronova/Volmary
sowie die Marken Kiepenkerl Profi-Line und Pegasus.
Viele weitere Pflanzbetriebe und Agrarunternehmen
stecken mit dem Giganten unter einer Decke.

Ein System, das Schule macht

Neben Monsanto & Co. versuchen auch Großunternehmen einiger anderer Branchen,
ethische Bedenken der Kunden einfach zu umgehen, indem sie als ethisch oder ökologisch
unbedenkliche Unternehmen aufkaufen – auch hier in Europa. So besitzt laut Permaculture Estée Lauder,
das Kosmetikunternehmen mit einem schlechten Ruf in Sachen Tierversuche, nun „The Body Shop“.
Green & Black’s Fair-Trade-Schokolade wurde im Jahr 2006 von Cadbury gekauft, die dann vom multinationalen
Lebensmittelgiganten Kraft Foods übernommen wurden. Rachel Bio, von walisischen Bauern gegründet,
ist heute eine Tochtergesellschaft des französischen Unternehmens Lactalis, einem der größten europäischen
Milchindustriekonzerne.

Wir haben die Macht!

Als Verbraucher können wir frei wählen, wen wir mit unserem Geld unterstützen wollen –
sofern wir vernünftig informiert sind. Das ist heutzutage nicht mehr ganz so einfach, denn
vieles von dem, was wir Verbraucher eigentlich wissen müssten, wird von den Medien unter den
Teppich gekehrt. Zuerst einmal gilt es, lokale Produzenten zu unterstützen, um sicherzustellen,
dass diese im Geschäft bleiben. Als nächstes sollten wir größere unabhängige und ethisch unbedenkliche
Bio-Unternehmen, wie z.B. Demeter oder Naturland, unterstützen.

Manchmal bedeutet das, mehr Geld für ein Produkt auszugeben. Aber wir haben die Wahl:
Wollen wir eine Tafel Schokolade essen, die mit von Kindern geerntetem Kakao hergestellt wurde?
Welches Leid das für diese Kinder bedeutet, können Sie in unseren Artikeln zum Thema Schokolade nachlesen,
wie z.B. in diesem Bericht mit Video: „Immer noch schmutzige Schokolade – 206 Millionen Schokohasen betroffen?!“.
Oder wollen wir Schokolade aus Kakao, der von Bauern geerntet wird, die von ihrer Arbeit Lohn auch ihre Famile ernähren können?


Selbstversorgung statt Abhängigkeit – auch gemeinsam

Auch wenn Sie überzeugt davon sind, dass in Ihrem Samentütchen Bio steckt – überlegen Sie sich,
ob das Selbersammeln von Saatgut auf die Dauer nicht doch die sicherste Alternative ist.
In jedem dritten Bio-Saatgut-Beutel fanden sich Pestizide. Und konventionelles Saatgut wird sehr
häufig mit bienenschädigenden Neonicotinoiden behandelt.

Saatgut selbst zu sammeln ist gar nicht so kompliziert.

Viele Blühpflanzen bilden ihre Samen am Blütenansatz. Wenn sie verblüht und getrocknet sind,
lassen sich die Samen einfach entehmen. Oft stecken sie in Samenkapseln
oder werden (wie auf dem Bild oben zu erkennen) von den getrockneten Blütenblättern gehalten,
bis diese zerbröseln. Sollte die gereifte und eigentlich getrocknete Pflanze von Tau oder Regen feucht sein,
hängen Sie sie eine Weile in Haus, Schuppen oder Gewächshaus auf, bis sie wieder trocken ist.
Auch Gemüsesamen kann man selbst sammeln. Tomaten-, Paprika-, Kürbis- und Zucchinikerne
waschen Sie einfach ab und lassen sie offen trocknen.
Die getrockneten Samen können Sie problemlos in einem sauberen und trockenen Behältnis aufbewahren.
Die letzten Mohnsamen haben wir z.B. in einer leeren Filmdose aufbewahrt, es gehen aber auch andere
Behälter oder Papiertüten – Hauptsache trocken und dunkel.

Diejenigen, denen das alles zu kompliziert ist, finden eine Liste mit unbedenklichen Bezugsquellen für
Saatgut im oben bereits erwähnten Artikel „
Informationsreihe „Saatgut”: Alles Monsanto oder was?!“.

Saatgut als Mitbringsel

Gerade im Zuge des Bienensterbens müssen wir dafür Sorge tragen,
dass altes Saatgut und somit die Artenvielfalt erhalten bleibt. Eine tolle Möglichkeit dafür ist es,
Saatgut zu verschenken. Mischen Sie ein Überraschungstütchen mit Blühpflanzen für liebe Menschen,
die möglicherweise noch ein Eckchen Grün frei haben, auf dem sie Bienen einen Gourmettempel einrichten wollen. Oder einen Gemüsemix, an Menschen mit Gewächshaus oder Gemüsebeet.
Verschenken Sie Saatgut doch auch mal zusammen mit einer Vogeltränke.
Bienen freuen sich über eine regelmäßig gefüllte Wasserstelle mit einer An- und Abflugmöglichkeit.
Zu diesem Zweck legen Sie bitte immer einen kleinen Stock oder ein Stück Baumrinde aufs Wasser – auch als Schutz vorm Ertrinken.
Auch kleine Bienenhotels lassen sich einfach herstellen und sind zusammen mit Blühpflanzensamen ein wunderbares Geschenk für Naturliebende. Anregungen finden Sie hier, verschiedene Anleitungen gibt es auf youtube.

Und was ist mit GVO?

Europa öffnet seine Tore für Monsantos GVO.
Aufgrund eines akzeptierten Vorschlags des EU-Umweltrates in der vergangenen Woche,
könnten schon im nächsten Jahr GV-Pflanzen in Europa wachsen. Noch schlimmer ist,
dass dieser Vorschlag Monsanto und anderen Biotech-Riesen die Macht geben könnte, Entscheidungen
der demokratisch gewählten Regierungen in Bezug auf GV-Pflanzen auszuhebeln. Denn nach diesem Vorschlag
müssten Staaten, die Gentechnik verbieten wollen, die Gentechnik-Unternehmen zunächst um Zustimmung bitten.
Sollten diese sich weigern, darf nur ein begründetes Verbot einzelner Gentech-Pflanzen möglich sein.

Das Europäische Parlament kann diese Entscheidung noch ablehnen. Wenn die Abgeordneten bald über
diese Frage abstimmen, sollen sie wissen, dass die Mehrzahl der Bürger auf diesem Kontinent den von
Monsanto unterstützten Vorschlag ablehnt. Unterzeichnen Sie die untenstehende Petition, um unseren
Abgeordneten zu zeigen, dass dieser Plan nicht das ist, was Europa will.
Petition an die EU-Abgeordneten: Beziehen Sie Stellung für Bienen, Vögel und für Demokratie! Stimmen Sie
gegen den Vorschlag, der den Anbau von GVO-Pflanzen in Europa möglich machen würde.

Europa öffnet gerade seine Schleusen für Monsanto und den Anbau von genveränderten Pflanzen auf dem Kontinent.
Das Parlament kann dies mit seiner Abstimmung immer noch stoppen.


GVO-Pflanzen sind bei den europäischen Bürgern extrem unpopulär,
aber die massive Lobbyarbeit der Industrie macht sich schließlich bezahlt.
Letzte Woche nahm der EU-Umweltrat einen Vorschlag an, nach dem bereits im nächsten Jahr
Gentech-Pflanzen in Europa gepflanzt werden könnten.

Was aber noch schlimmer ist: Der Vorschlag könnte Monsanto und anderen Biotech-Riesen die Macht geben,
Entscheidungen der demokratisch gewählten Regierungen hinsichtlich eines Verbots von GV-Pflanzen, auszuhebeln.


Überall dort, wo gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden,
kann die dramatische Zunahme der Verwendung von Pestiziden, wie von Mosantos giftigem Roundup,
verheerende Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben. Fest steht, dass wir die Verwendung von
Chemikalien auf unseren Feldern nicht hoch- sondern schrittweise herunterfahren müssen.


Der Vorschlag wird vom Europäischen Rat als „Kompromiss” bezeichnet, in Wirklichkeit könnten
GV-Unternehmen wie Monsanto rücksichtslos jeglichen Widerstand überrennen. Experten haben
davor gewarnt, dass er die Rechtsgrundlage schwächt, aufgrund der Länder Gentech-Pflanzen verbieten können,
indem sie ihre demokratischen Gesetze öffnen, um das Verbot von GVO zu einer rechtlichen Angelegenheit zu machen.
Im Hinblick auf Bayer und Syngenta, die bereits vor Gericht gegen Europas Verbot der bienenmordenden
Neonicotinoide kämpfen, ist dies eine reale Bedrohung.

Dies ist eine schamlose Kapitulation vor der massiven Biotech-Lobby. Kein Land, das sich entscheidet,
GVO zu verbieten oder zu regulieren, sollte Angst haben müssen, für seinen Standpunkt in Rechtsstreitigkeiten
mit diesen Unternehmen verwickelt zu werden. Aber SumOfUs [die Petitionsplattform] wurde geschaffen, um unsere
Macht als Bürger und Verbraucher gegen Unternehmen nutzbar zu machen. Es ist nicht zu spät um diese zu stoppen!

Das Europäische Parlament muss noch über diesen Vorschlag abstimmen.
Die Abgeordneten müssen daran erinnert werden, dass wir Gentech-Pflanzen hier in
Europa weder brauchen noch wollen. Sorgen wir dafür, dass wir lauter zu hören sind als Monsanto!

Unterzeichnen Sie die Petition an die EU-Abgeordneten
und fordern Sie sie auf, gegen diesen gefährlichen Plan zu stimmen.

Wir Netzfrauen stimmen dem inhaltlich voll und ganz zu. Allerdings sehen wir das Problem nicht alleine in der Nutzung
von Pestiziden, sondern auch in den GVO selbst. Wie wir bereits berichteten, belegen mittlerweile zahlreiche Studien (s.u.) die Gesundheitsgefährdung von GVO. Zudem sehen viele Umweltschutzorganisationen in
wildblühendem GVO-Raps, der sich im Gegensatz zu vielen anderen GVO-Pflanzen noch vermehrt,
ein großes Umweltproblem.

Außerdem wollen wir auch noch einmal erwähnt wissen, welch gefährliches Instrument zum Aushebeln unserer Demokratie auch das TTIP darstellen könnte.

Aber das steht auf einem anderen Blatt.
Bitte unterzeichnen Sie die Petition und lassen Sie so Ihre Vertreter im Europarat wissen,
dass sie mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise in Sachen GVO nicht einverstanden sind.
Schreiben Sie gerne auch die deutschen Abgeordneten im Europarat direkt an. Kontaktadressen finden Sie,
wenn Sie hier die einzelnen Politiker anklicken.
Dort sind ggf. auch Homepage, Mail-, Facebook- und Twitter-Kontaktdaten angegeben.
Was eine/r nicht schafft, schaffen viele!

ZITAT ENDE

VG
Hagen

 
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