Wie gesund ist Rapshonig, Rapsöl ist es nicht

Bienalf

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Rapsöl ist gesund
Für mich ist der Artikel keine seriöse Darstellung, sondern eine dubiose Mischung von einem Versuch gesundheitlicher Bewertung, Politik und Historie, wobei der Verfasser von der Materie keine Ahnung hat. So schreibt er zum Beispiel, dass es unraffiniert, giftig sei. Das ist schlichtweg Unfug und falsch.
Stiftung Warentest schreibt zu Rapsöl: „Rapsöl ist der Shooting Star in der Ernährung. Es ist – das zeigt auch unsere Untersuchung – ganz einfach optimal gesund.“
http://www.test.de/Rapsoel-Mustergueltig-1121113-2121113/
Rapsöl hat einen hohen Anteil an Vitamin-E. Es schützt die Öle vor der Oxidation, dem Verderb durch Sauerstoff. Im Körper bekämpft es schädliche, krebsauslösende freie Radikale. Der besondere Vorteil des Rapsöls, bei dem das Olivenöl passen muss, ein relativ hoher Anteil an Alpha-Linolensäure, einer für Herz und Kreislauf günstigen Omega-3-Fettsäure.
Die weitere Aussage in dem Artikel: „Es wird überhaupt nur gegessen, weil mit Rapsöl die mit Abstand größten Profite zu machen sind“, ist einfach ungeheuerlich und hat mit dem Anspruch für kritischen Journalismus und Meinungsbildung nichts gemeinsam.
 
Rapsöl ist gesund

Würde ich auch sagen, zumal ich riesige Bio-Gutsbetriebe kenne, z.B. hat das Gut Fürst Lichtenstein einen Teil seiner Produktion dem Biogedanken verordnet, man sollte also nicht so alles über den Kamm scheren.

Ein Problem allerdings sind die kleinen Landwirte die aus wirtschaftlichen Gründen oft nur noch im Nebenbetrieb ihre Grundststücke bearbeiten, die spritzen einzig aus Zeitgründen selbst an einem Sonntag um 14:00h bei strahlendem Sonntag und besten Insektenflug.

Josef
 
Für mich ist der Artikel keine seriöse Darstellung, sondern eine dubiose Mischung von einem Versuch gesundheitlicher Bewertung, Politik und Historie, wobei der Verfasser von der Materie keine Ahnung hat. So schreibt er zum Beispiel, dass es unraffiniert, giftig sei. Das ist schlichtweg Unfug und falsch.

Deshalb ja Eure Meinung. Stiftung Warentest ist längst kein verläßlicher Kompaß mehr. Hier gilt nämlich auch, wer gut schmert, der gut fährt.

Z. B. haben die auch immer Lebensversicherungen bewertet. Heute wissen wir, daß der Staat, (die EU) befiehlt wieviel
Rendite es sein dürfen. Z.Z ja nur noch 1,25%.

Ich selbst habe mich mit Rapsöl und früher mit Honig eingedeckt.

Vielleicht gibt es ja noch Insiderhinweise. Intensiv behandelt wird der Raps ja vom Bauern mit all den für unsere Bienen schädlichen Mitteln.
 
Deshalb ja Eure Meinung. Stiftung Warentest ist längst kein verläßlicher Kompaß mehr. Hier gilt nämlich auch, wer gut schmert, der gut fährt.

Hm, Alf, ich denke dies erinnert mich an etwas, aber was??? Keine Ahnung, eventuell hilft mir da ein gelber Deutscher Engel aus der sprichwörtlichen Pannen/Patsche.

Josef
 
Hallo,

Rapsöl aus gespritzten Beständen ist mit Sicherheit nicht gesund. Allerdings liegt das am Spritzmittel und nicht am Raps.

Früher war nicht raffinertes Öl gesundheitsschädlich, weil es erucasäure enthielt.

Diese ist aber seit den 80 ern rausgezüchtet.

Mfg Malte Niemeyer
 
Rapsspeiseöl schmeckt in der Tat scheußlich und was widerlich schmeckt, kann nicht gesund sein.

Hm, Alf, ich denke dies erinnert mich an etwas, aber was??? Keine Ahnung, eventuell hilft mir da ein gelber Deutscher Engel aus der sprichwörtlichen Pannen/Patsche.

Josef
Den gleichen Gedanken hatte ich auch.

Genauso, wie viele auf die Wikipedia schwören.
Jeder Holzkopf kann hier Beiträge verändern oder einbringen. Auch hier darf nicht blind und vertrauensvoll Wissen angeeignet werden. Wer prüft denn da die vielen Literaturnachweise und wissenschaftliche Untersuchungen? Ist also auch nicht immer gesund.
 
Provokativschalter ein
Rapsspeiseöl schmeckt in der Tat scheußlich und was widerlich schmeckt, kann nicht gesund sein.
Uihhhh, das heißt ja im Umkehrschluss, dass alles, was schmeckt, gesund ist. Und ich habe meinen Kinder immer gesagt, sie sollen mit Süßigkeiten und und und etwas zurückhaltend sein. Jetzt verstehe ich aber wenigstens, warum bei uns die Kerweborsch so viel Bier trinken (natürlich mit Alkohol). Und jetzt steht bei Wiki und Bier auch noch, dass es gesundheitsschädlich sein kann. Dann stimmt doch aber der Umkehrschluss nicht oder haben die da auch wieder Müll geschrieben? :n90:
Provokativschalter aus

Aber mal im Ernst, wie soll der normale Verbraucher einschätzen können, was gesund ist? Ist Sonnenblumenöl gesund? Fleisch? Salat? Gemüse? Hier wird sich jeder sein eigenes Bild machen müssen und sicherlich auch etwas auf seinen Körper hören müssen.

Übrigens, bekannt ist ja schon lange, dass man Wiki nicht immer trauen darf. Aber als Informationsquelle ist Wiki unschlagbar, wenn man einen schnellen Überblick in unkritische Themen bekommen möchte (Themen, bei denen es nicht um Kommerz geht). Auch die Schulen setzen heute oftmals Wiki ein (zugegeben, das hat jetzt nicht wirklich etwas zu sagen).

Viele Grüße
Markus
 
Hallo,

hier mal eine Ausarbeitung die ich ganz interessant fand, und die
das Thema einigermaßen rational beleuchtet:


Zitat von Felix Olschewski:

Ist Rapsöl gesund?
Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in der sogenannten zivilisierten Welt gesättigte Fette als
schwer gesundheistschädlich diffamiert. Zu Unrecht, wie wir wissen: Gesättigtes Fett ist lebenswichtig. Trotzdem musste eine Alternative her. Und natürlich sahen auch die stets hilfreichen Medien den Heilsbringer gerne im völligen Gegenteil, in diesem Fall den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Seitdem gelten mehrfach ungesättigte Fettsäuren als ausnahmslos gesund. Auch das zu Unrecht. Als einer der Stars der Fett- und Ölwelt gilt heute Rapsöl, quasi ein Synonym für den absurden Begriff “gutes Fett” – je nachdem, wen man fragt. Aber ist Rapsöl wirklich gesund?

Was spricht für Rapsöl?
Rapsöl wird meist beworben als reich an ungesättigten Fettsäuren. Es sei hoch erhitzbar und enthielte im Vergleich zu anderen Pflanzenölen ein gutes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren. Das stimmt alles. Es schmeckt heutzutage sogar halbwegs neutral (wobei es im Auge des Betrachters liegt, ob dies wirklich ein Vorteil ist) und es ist billig.

Was spricht gegen Rapsöl?
Vieles von dem, was in der Werbung als Vorzug des Rapsöls angeführt wird, kann diesem Produkt tatsächlich zum Nachteil gereichen. Ungesättigte und besonders mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind instabil und anfällig für Oxidation. Das Öl wird schnell ranzig und wenn das aufgrund unsachgemäßer Lagerung (Licht, Wärme) nicht schon im Supermarktregal passiert ist, kann es auch nach dem Verzehr noch im Körper oxidieren. Das betrifft jedes Öl, das reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, also auch Leinöl, Walnussöl oder Mandelöl. Das Omega-Fettsäurenverhältnis von Rapsöl ist tatsächlich in der Regel ein recht ordentliches. Allerdings handelt es sich bei der enthaltenen Omega-3-Fettsäure ausschließlich um die Form ALA (Alpha-Linolenic Acid), welche vom Menschen nur zu rund 5% in die wertvolleren Formen EPA und DHA umgewandelt werden kann. Selbst wenn den Konsumenten das nicht stört, handelt es sich hier noch immer um mehrfach ungesättigte und somit instabile Fettsäuren. Um das Öl zu stabilisieren und hitzeunempfindlicher zu machen, wird es im industriellen Prozess oft gehärtet oder teilgehärtet, dabei können die gesundheitsgefährdenden trans-Fettsäuren entstehen. Zuvor dient das höchst giftige Hexan als Lösungsmittel, um das Öl zu separieren. Es folgen weitere Reinigungsschritte, eine Bleichung und eine Desodorierung. Insgesamt erfährt das Öl eine sehr starke Behandlung und Verarbeitung, bis es den Verbraucher erreicht. Diese Modifikation beschränkt sich allerdings nicht auf das Öl: Schon die gesamte Pflanze wurde seit vielen Jahrzehnten genetisch manipuliert und gezüchtet, um sie widerstandsfähiger gegen Pestizide und Herbizide zu machen, die bei ihrem Anbau in Monokulturen oft zum Einsatz kommen. Die wichtigste dieser Modifikationen betrifft die Zucht hin auf einen geringeren Erucasäuregehalt. Es ist umstritten, ob Erucasäure, eine einfach ungesättigte Fettsäure, wirklich gesundheitsschädlich für den Menschen ist. Dennoch dürfen Speiseöle und -fette und ihre Mischungen in Deutschland seit 1977 nur noch maximal 5% Erucasäure enthalten. Um dies umzusetzen, wurden Rapspflanzen stark auf diese Qualität hin gezüchtet, was den Anbau praktisch erst seit Ende der 70er Jahre sinnvoll macht.



Kalt gepresst?
Rapsöl ist auch aus Kaltpressung erhältlich. Und es ist nur fair, zu erwähnen, dass derart hergestelltes Öl keine besonders aufwändige Verarbeitung erfährt: Es wird gepresst, anschließend gefiltert und verkauft. Es bleibt bei der Problematik der instabilen Fettsäuren, die es mit zahlreichen anderen Pflanzen- und Nussölen teilt. Durch Verwendung von Braunglasflaschen und kühle Lagerung lässt sich dem zumindest weitgehend entgegenkommen. Jedoch entsteht auch bei der Kaltpressung Wärme. Abhängig ist die Ölqualität stark vom Ausgangsmaterial – und eine Kaltpressung schließt die Verwendung von Pestiziden oder Gentechnisch manipulierten Pflanzen nicht aus.

Fazit: Ist Rapsöl gesund?
Ist Rapsöl gesund? Ist es ungesund? Rapsöl hat keine besonderen, gesundheitsförderlichen Eigenschaften. Es verleiht keine Superkräfte. Kaltgepresstes Rapsöl scheint auch keine außergewöhnlichen Gesundheitsrisiken zu bergen – instabile, leicht oxidierende Öle gibt es viele. Industriell hergestelltes Rapsöl, das den oben genannten, vielfältigen Herstellungsprozess durchlaufen hat, birgt durch die potentiell enthaltenen trans-Fettsäuren und mit größerer Wahrscheinlichkeit längst ranzigen Fettsäuren tatsächlich ein nennenswertes Gesundheitsrisiko. Um die natürliche Rapspflanze in ein genießbares Öl zu verwandeln, ist ein großer Aufwand in praktisch allen Produktionsstufen nötig. Das alles für ein empfindliches Öl, das keinen besonderen Geschmack bietet. Warum sollte man Rapsöl verwenden, wenn es so viele schmackhafte Alternativen gibt? Olivenöl lässt sich leichter gewinnen, es ist stabiler und in vielen Geschmacksvarianten erhältlich. Und es bringt im Normalfall praktisch keine Risiken mit sich. Wenn es höher erhitzbar sein soll, hilft Schmalz oder Kokosfett. Für die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren eignen sich Fisch, Eier aus Weidehaltung und auch Fleisch aus Weidehaltung. Alternativen gibt es also genügend. Der Grund, warum Pflanzenfette wie Rapsöl heute so weit verbreitet sind, ist eine ungerechtfertigte Tierfett-Phobie vor über 60 Jahren. Das war das letzte Jahrtausend. Die Menschheit weiß heute mehr. Dementsprechend sollte auch die Wahl des Verbrauchers auf nützliche, naheliegende Fette fallen.

Zitat Ende

VG
Hagen
 
Hallo!
Die Frage stellt sich so auch nicht, weil wer isst oder nimmt etwas zu sich, was nicht schmeckt und dann noch in gesundheitlich bedenklichen Massen. Z.B: Weisswurst, Weissbier, rote Beetesuppe, Kohlrabigemuesse und Schwarzwurzeln.
Michael
 
Hallo!
Die Frage stellt sich so auch nicht, weil wer isst oder nimmt etwas zu sich, was nicht schmeckt und dann noch in gesundheitlich bedenklichen Massen. Z.B: Weisswurst, Weissbier, rote Beetesuppe, Kohlrabigemuesse und Schwarzwurzeln.
Michael
 
Hallo zusammen, es ist wie der alte Paracelsius schon sagte,: "alles und nicht`s ist Gift, allein die Dosis macht das ein Ding Gift ist"!
In allem was wir aus konventioneller Herstellung verzehren ist irgendetwas was da nicht reingehört und ungesund ist. Gut, es gibt für jeden Schadstoff Grenzwerte und wenn die überschritten werden setzt man diesen eben hoch, kein problem. Jedoch die Summe dieser Stoffe in unserer Nahrung ist das grundübel vieler Erkrankungen und Allergien. Ich bin heil froh darüber das in meiner Umgebung kein( oder wenig) Raps angebaut wird. Anwandern würde ich solche Kulturen sowieso nicht! An Speiseöl verwenden wir lieber hochwertige/ teuere Öle (Dietsel, Lein, oder Walnussöl) obwohl auch hier der Preis keine Garantie für Qualität sein muß!
Gruß Olaf
 
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