Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

Josef Fleischhacker

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Ein Thema wie dieses wäre in den Anfängen meiner Imkerei nicht vonnöten gewesen, damals war meine Aufmerksamkeit lediglich auf Nosema und Malphigamöben, eventuell auch auf Kalkbrut konzentriert. Völlig entspannt konnte man fallweise auch die schlaue Bienenlaus beobachten, dies war´s dann auch schon. All dies gibt es nahezu nicht mehr, umso gefährlicher ist unser heutiger Gegner, nämlich die Varroa Milbe.

In großen Schritten nähern wir uns bereits der zweiten Jahreshälfte 2014 und somit wird die Bekämpfung der Varroa Milbe in den Vordergrund treten. In den nächsten Tagen werde ich erstmals in diesem Jahr die Windel für jeweils drei Tage einschieben, das Ergebnis selbstverständlich festgehalten.

Chrigel´s 5 B - Grundlage seiner Varroa-Strategie

http://www.bienenforum.com/forum/sh...meiner-Varroa-Strategie?highlight=5-b+methode

wird noch mehr als bisher schon zum Einsatz kommen, ist eine sinnvolle Methode was meiner Einraumbetriebsweise sehr gelegen kommt. Mit dieser Betriebsweise erlangt man prachtvollen Wabenbau, auch wird die Wachsausbeute erheblich gesteigert.


Darf ich nun fragen wie Eure Varroa 2014 Bekämpfungsmethoden aussehen werden?

Josef
 
Hallo Josef!

Heuer werde ich wohl die Schulbank drücken müssen,
um mit den zugelassenen Mitteln über die Runden
zu kommen.

Spaß beiseite:
  • übermorgen soll es eine Entscheidung bezüglich
    Ameisensäure geben
  • um im Falle einer Nichtzulassung, gesetzeskonform behandeln zu können
    hab ich beim Tierarzt meines Vertrauen AS85%ig erworben.
    War schon ein paar Euro teurer, aber leistbar
  • völlig unklar ist für mich noch das Thema Aufzeichnungspflicht
    • die Pflichten des Imkers sind ja einigermaßen klar
    • wie werden die Tierärzte diese Vorschrift auslegen?
      "Der behandelnde Tierarzt ist verpflichtet die Behandlungen (jede Anwendung!!) noch am Tage der Behandlung in das Bestandsregister einzutragen!
      [FONT=Tahoma,Tahoma][FONT=Tahoma,Tahoma](§ 12 (1) RückstK-V) / (§ 8 TAKG) "[/FONT][/FONT]
[FONT=Tahoma,Tahoma][FONT=Tahoma,Tahoma][/FONT][/FONT]
[FONT=Tahoma,Tahoma][FONT=Tahoma,Tahoma][/FONT][/FONT]
Meine Jungvölker

  1. möchte ich mehrmals mit Bienenwohl behandeln
  2. im Juli / August sehr genau auf den täglichen Abfall achten
  3. frühestens Mitte August mit AS behandeln




Bei den Wirtschaftsvölkern
  1. möcht ich den Großteil Mitte Juli auf Mittelwände setzen und mit Oxalsäure behandeln
  2. Ende September bei Notwendigkeit mit AS (Nassenheider)
  3. im Dezember bei Brutfreiheit mit Oxalsäure behandeln


Schöne Grüße Sepp
 
"Der behandelnde Tierarzt ist verpflichtet die Behandlungen (jede Anwendung!!) noch am Tage der Behandlung in das Bestandsregister einzutragen!
Wie soll das funzen???ist einfach nicht möglich, wer soll das bezahlen
 
Hallo Kurt!

so steht's auf der Homepage der AGES.

Ich kann mir's beim besten Willen nicht
vorstellen wie dies in der Praxis funktionieren kann.
Und wenn das Jahr dann gelaufen ist wird die genaue
Vorgangsweise auch im Bienenaktuell zu lesen sein.

Ein "Studierter" müsst man sein.

Da Bienen für Tierärzte im Studium scheinbar kein Thema war, werden
nun Schulungen für interessierte Tierärzte angeboten.
Diese Kurse erstrecken sich über ein Jahr und der Tierarzt muss selbst
praktizierender Imker sein. Oder der Tierarzt heuert bei einen Imker an.

Aber zurück zur Dokupflicht.
Ich führ für mich eine Liste,
wie, wann und mit welchen
Mittel meine Bienen behandelt wurden.
Aber nur mit Angabe des Standes
und Anzahl der behandelten Völker.

Und wenn das zuwenig ist, bin ich leider strafbar.
Wer weiß eigendlich welche Strafen für:
- Behandeln mit nicht zugelassenen Mitteln
- Mängel in der Aufzeichnungspflicht
vorgesehen sind?

Gruß Sepp
 
Fakt ist, die Tierärzte wollen von Bienen absolut nichts wissen, nun denen eine zusätzliche Bürde auferlegen, dagegen werden die sich vermutlich doch sehr wehren.

Ich erinnere, selbst gegen Spesenersatz fand ich keinen Tierarzt der/die bereit wäre um einmal pro Monat zu mir zu kommen um den jeweiligen Zustand der Völker zu dokumentieren.



Bitte lassen wir nun das Problem Tierarzt, hier wollen wir uns über die Vorroa-Strategie 2014 unterhalten, ich werde versuchen dies so gut leserlich wie nur möglich zu moderieren, werde also OT Beträge besser ins Archiv schicken.

Josef
 
Ein guter Thread!

Ich werde es machen wie letztes Jahr: bedampfen bis nix mehr fällt. Ob ich zeitweise zur Unterstützung noch Api Life Var verwende weiß ich noch nicht.

Allerdings bin ich ein wenig skeptisch ob dies ausreichen wird. Ich fürchte es wird ziemlich schlimm mit den Milben, ein Volk hat bei mir schon über 10 pro Tag auf der Windel. Daher suche ich nach anderen Möglichkeiten, die ich evtl. hier im Thread finden werde!?

Eine Alternative, über die ich nachdenke, ist die Wärmebehandlung mit dem Gerät vom Peter Wohlmuth. Das ist von mir jedoch noch nicht getestet und funktioniert auch nur mit 1 Zarge, also erst nach dem einwintern.

Eine weitere Möglichkeit die ich ins Auge fasse ist die Brutentnahme Mitte Juli mit Brutscheunenbildung. Aber da graust mir ein wenig davor....


Ich hoffe hier noch viele gute Ansätze zu lesen,

Nils
 
Hallo,

mir scheint in diesem Jahr ist dies ein besonders wichtiges Thema, denn auch die Milbe ist in diesem Jahr sehr früh durchgestartet.
Bei uns ist erst mal Tracht 1 eingefahren und die Haupttracht kommt erst
In dieser Woche.
Daher läuft an Varroa-Dezimierung seit März diesen Jahres verstärkt das Drohnenbrut entnehmen.
Wie bei Dir auch, werden nun, nach dieser ersten Ernte und jetzt, kurz vor der Edelkastanientracht, die Schieber eingeschoben, drei Tage sind dabei auch meine Zeitspanne. Dies um eine erste Einschätzung zu erhalten und um sicher zu gehen, dass die Wirtschaftsvölker nicht zu stark belastet sind und eigentlich aus dem Wirtschaftsbetrieb herausgenommen werden müssten.

Ich habe bislang bei jedem Volk zwei mal und teilweise drei mal einen kompletten
Rahmen voll verdeckelte Drohnenbrut entnommen.
Ich hoffe damit die Milbenanzahl sehr gering gehalten zu haben.

Ich hoffe nach der Edelkastanie nun auch noch auf Waldtracht. Dies natürlich nur dann, wenn
es die Situation erlaubt, sprich die Milbenzahlen gering sind.

Nach den Trachten geht es bei den Wirtschaftsvölkern mit der Schwammtuchmethode los (60% AS). Brutscheunen und Ableger die noch keine Königin haben, werden mit Nassenheider horizontal zumeist 14 Tage Dauerbehandelt (ebenso mit 60% AS).
Bei einigen Völkern wird die 5B – Methode unseres Chrigels angewendet.
Bei Völkern mit sehr hoher Last findet die sofortige Totale Brutentnahme Anwendung.

Sind die Zahlen im Herbst nicht zufrieden stellend, wird weiter behandelt mit Oxalsäure (sublimiert).

Es folgt dann noch die klassische Winterbehandlung.
Die Schieber kommen erst wieder im Frühjahr 2015 heraus. Bis dahin läuft dauerhafte
Kontrolle.
VG
Hagen
 
Meine "Milbenvorsorge" 2014 begann schon am 31.12.2013 - da habe ich zum spätestmöglichen Zeitpunkt einmalig mit Oxalsäure behandelt. Dadurch, dass ich mit offenen Gitterboden durch den Winter gehe, gab es offensichtlich auch einen Brutstopp um den Zeitraum herum.
Da ich durch den Naturbau enorm viel Drohnenbrut habe, die ich auch schlüpfen lasse, befürchte ich schon ein paar Varroas mehr. Demnächt werde ich mittels Bodenschieber kontrollieren. Bei der normalen Durchsicht sind mit noch keine Anzeichen von erhöhter Milbenbelastung unter die Augen gekommen. Die Kontrolle wird dann zeigen, ob dies ein Trugschluss ist.

Geplante Behandlung: Brutscheunen- und Fluglingbildung nach dem Abschleudern des Waldhonigs, der hoffentlich noch kommt ;) . Behandlung dann jeweils im brutfreien Zustand mit Milchsäure. Bei Bedarf ggf. die Brutscheune mit AS behandeln.

Gruß,
Hermann
 
Und was ist wenn ich nicht`s zu behandeln habe??? weil ich hab Völker da finde ich fast keine Milben, da werde ich sicher nicht behandeln

Moin Kurt,
in Bayern vermeldet das Landratsamt jedes Jahr über Gemeindeblättchen, dass Imker verpflichtet sind, gegen Varroa zu behandeln. Ich wüsste aber keinen einzigen Fall, dass ein Imker darauf kontrolliert worden wäre. Da ist bei uns auf Seiten der Ämter ein großes Desinteresse. Keiner interessiert sich da für Bienen. Die haben ja auch keine Fachleute dort. Und nein, ein Amtstierarzt hat in den meisten Fällen überhaupt keine Ahnung von Bienen. Sehr wohl aber der Bienengesundheitswart, der kommt aber nur auf ausdrückliche Einladung - etwa wenn man ein Gesundheitszeugnis zum Wandern will. Dieses Zeugnis (nur Sicht- und Geruchsprüfung) interessiert andererseits aber auch keinen.
Wenn Du ein Volk nicht behandeln musst, wer will dann prüfen, ob Du es getan hast oder nicht? Die Vorschrift steht auf dem Papier, interessiert aber nicht wirklich jemand.
Gruß,
Hermann
 
Hallo zusammen,

ich habe für 3 Tage bei 3 Völkern die Windeln eingelegt. Nach täglicher Durchsicht der Windeln konnte ich lediglich bei einem Volk insgesamt 2 Milben feststellen. Das zeigt mir wieder einmal sehr deutlich, dass man sich nicht zu sehr auf die Windel verlassen darf. Zwar hatten meine Völker, bedingt durch Schwärme und Ableger längere Brutstops, dennoch glaube ich nicht, dass es nur so wenig Milben sein können. Ameisen haben da bestimmt auch ihre Aktien im Spiel. Allerdings glaube ich auch, dass ich keinen Grund habe, dem Aktionismus zu verfallen. Verkrüppelte Bienen habe ich bisher keine einzige gesehen. Die Winterbehandlung war aber scheinbar auch sehr erfolgreich.

Meine Behandlungsmethoden sind evtl. 5B-Methode, die ich mir am Wochenende gut durchgelesen habe oder AS-Kurzzeit für den Sommer und OS-Bedampfung für den Winter. Mit der MS bin ich mir noch nicht so sicher, da sie sehr zeitaufwändig ist und bei Brut im Sommer mehrfach angewendet werden müsste. Aber ich habe mehrfach gelesen, dass das eine Möglichkeit sein soll, die Varroen Bienen schonend zu beseitigen. Allerdings habe ich auch schon von befreundeten Imkern gehört, dass sie nur noch OS verdampfen, auch im Sommer.

Viele Grüße
Markus
 
MS bin ich mir noch nicht so sicher, da sie sehr zeitaufwändig ist und bei Brut im Sommer mehrfach angewendet werden müsste
Deswegen macht die Milchsäure ja nur um brutfreien Zustand wirklich Sinn. Ansonsten müsste man einfach zu oft behandeln.

Gruß,
Hermann
 
Hallo Hermann,

die MS scheint aber eine sehr schonende Behandlungsmethode zu sein. Wenn ich aber mehr als 4 bis 5 Völker habe, stellt sich schon die Frage nach dem Aufwand, ganz klar. Ob die MS aber unabhängig vom Aufwand eine gute Möglichkeit für den Sommer ist, ist mir noch nicht ganz klar.

Viele Grüße
Markus
 
Moin Markus,
deswegen will ich meine Völker im Spätsommer brutfrei machen und dann gleich mit MS oder OS - sprühen behandeln. Wenn die Brut der Brutscheune/n ausgelaufen ist auch dort behandeln und damit neue Völker bilden oder die bestehenden Völker verstärken.
Wenn danach der Befall zu groß ist -> AS.
Gruß,
Hermann
 
Totale Brutentnahme, dann sehen wir was bis dahin für Restentmilbung legalisiert wird.
 
Nach der Anwendung meiner 5B Strategie mache ich ende Oktober eine Befallskontrolle mit der Staubzuckermethode. Meine Völker der Dunklen Biene sind dann bereits mehrheitlich brutfrei, sodass die Aussage der Methode stichhaltig ist, denn die Varroen sitzen jetzt auf den Bienen.
Die im November bei Brutfreiheit durchgeführte MS bezw. OS Behandlung bestätigt den Befund der vorangegangenen Staubzuckermethode.
Wie aussagekräftig die Methode bei der Anwendung im Juni ist, kann ich nicht beantworten.

http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php/6052-Meine-5-B-Grundlage-meiner-Varroa-Strategie/page16?highlight=5B+Strategie

mfG Christian
 
Danke für die bisher schon ganz tollen Beiträge, wie es im Moment aussieht wird die totale Brutentnahme in Verbindung mit OxS und MiS im Vordergrund stehen, AmS, vor allem 85%ige scheint immer mehr in den Hintergrund zu rücken.

Bei solchen Betriebsweisen bietet sich die 5B-Methode ja förmlich an, extra deswegen habe ich zusätzliche Rähmchen vorbereit, ich schon vier Wochen könnte bei mir die Aktion "Milbenreduzierung 2014" starten.

MiS ist eigentlich klar, aber bei OxS würde ich gerne doch etwas mehr wissen wollen, wer entscheidet sich für´s verdampfen und wer bevorzugt lieber die flüssige Variante?

Josef
 
Hallo!

Zur Milbenbekämpfung im brutfreien Volk verwende ich Oxalsäure.
Verdampfen wird nur eingesetzt wenn für längere Zeit keine Arbeiten
am Volk notwendig ist. Beim Verdampfen hab ich eine entsprechende
Maske, für die tägliche Arbeit am Volk möcht ich diese nicht tragen.

Bewährt hat sich bei mir:

Bienenwohl träufen für:
  • die Behandlung der brutfreien Ableger
  • eine Behandlung der Ableger im Interval von ca. 4 Wochen
  • für die Restentmilbung von 1zarigen Völkern

Oxalsäure verdampfen mit gasbetriebenen Verdampfer
  • für die allgemeine Restentmilbung im brutfreien Zustand
  • bedingt zur Reduzierung der interenen und externen Reinvasion

Milchsäure sprühen hab ich mehrmals zur Behandlung der Ableger eingesetzt, war jedoch
nie zufriedenstellend.
  • offene Brut von der Milchsäure getroffen, wird ausgeräumt
  • auch tritt eine gewisse Benommenheit auf wenn mit der Milchsäure ohne Schutzmaske
    gearbeitet wird

Und wenn ich richtig informiert bin, wurde keine Zulassung für Milchsäure beantragt.

Schöne Grüße Sepp
 
wurde keine Zulassung für Milchsäure beantragt
MS ist zurzeit angeblich das einzige Mittel was wir in Kärnten, bei den Imkerläden legal kaufen können, ist respektive war immer zugelassen, Ich hab aber noch 5 Kg OS und auch AS :zustimm:
 
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