Zu viele Varroas im Volk

Bumble Bee

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Hallo,

ich habe jetzt schon ein Volk dabei, wo die Kritische Anzahl der Varroas erreicht ist, es sind schon einiges an Krablern in der Beute ( Bienen mit deformierten Flügeln). Es handelt sich um ein sehr starkes Volk, das leider auf Dronenbaurahmen jetzt erst Lust bekommen hat.
Was würdet ihr zur Sanierung vorschlagen ?
 
Hallo Bumble,

möglicherweise hilft Dir folgende Vorgehensweise:

Am Standort Deines Volkes eine Leerzarge mit Mittelwandrähmchen vorbereiten.
Leerzarge mit Mittelwandrähmchen auf das alte Bodenbrett setzen.
Nacheinander alle Waben Deines Volkes ziehen -->Bienen kräftig mit Oxalsäure einsprühen -->Bienen in die neue Zarge abschütteln/abkehren.
Am Abend des gleichen Tages bzw. am Morgen des nächsten Tages flüssig füttern (Zucker zu Wasser 1:1)
Vorteil:
Brutraumwabenbau erneuert, AS-Behandlung erspart; nur noch OS-Behandlung im Winter (einmalig)
Fertig.
Äh, noch nicht ganz:
Abgekehrte Brutwaben ausschneiden und sofort in einen Hobbock mit kaltem Wasser geben (schnell und schmerzlos ersaufen Dir die schlupfbereiten Bienen).
Waben nach ein paar Stunden oder einen Tag später, entweder einschmelzen oder ab in den Müllsack.
Honigwaben (sofern vorhanden) auf den/die Nachbarvölker verteilen.
Gruß
Bienenludwig
 
Bienen mit deformierten Flügeln

Eine Frage - bitte nicht als Kritik auffassen - hast Du zwischen den Jahren restentbilbt?

Nachtrag: Sehe gerade erst, dass Du seit 2014 imkerst. Hat der Imker, von denen die Bienen stammen zwischen den Jahren restentmilbt?

Gruß,
Hermann
 
Hmm gute Frage, das Volk, hatte ich von einem mir nicht bekannten Imker erstanden, soweit mir bekannt haben die auch eine Winterbehandlung bekommen, sind aber diesen Winter nicht aus der Brut gegangen war die Info die ich dazu hatte.

Ich habe noch 2 Völker hier stehen allerdings von einem guten Bekannten , da habe ich jetzt auch mal geschaut der Milbenfall liegt bei 1-2 /Tag.

Oxalsäure sprühen ist eigentlich nicht so mein Ding, nicht besonders gesund das Zeugs in dieser Form.
 
Oxalsäure sprühen ist eigentlich nicht so mein Ding, nicht besonders gesund das Zeugs in dieser Form.

Dann schau Dir Deine Bienen an ... sehen die mit deformierten Flügeln gesund aus?

Ich würde bei so einem Fall Teilen&Behandeln nach Liebig. Bin gespannt, was Du machst.

Gruß,
Hermann
 
Ne die sehen alles andere aus nur nicht gesund und mir gefällt es auch garnicht. Wie sieht es mit einer AS Behandlung aus ? Ich kenne das vom Liebig nur vom hören, ich muss mir das mal anschauen.
 
Wenn noch Honig im Volk ist, an den Du kommen möchtest ist vermutlich Teilen&Behandeln das Beste.
hier der >>Link<< (Liebig auf Youtube). Geht mit Milchsäure oder Oxalsäure.
Gruß,
Hermann
 
Danke für den Link ist eigentlich auch eine recht simple Möglichkeit, da müsste ich nur noch einen Boden bauen, haben zur Zeit keinen mehr da.
Ist eine "einfache" Spätsommerbehandlung mit AS in solchen Fällen nicht möglich ? Den Honig würde ich vorher auf ein anderes Volk setzen
 
Hallo Bumble Bee,

im Grunde ist die Vorgehensweise
von Bienenludwig angezeigt.
Das Volk kannst Du nicht im Wirtschaftsbetrieb belassen.
Wenn Dir schon Bienen auffallen die verstümmelte Flügel haben,
dann ist der Varroadruck groß.

Frage: Hast Du einen Schieber eingeschoben?
Wenn ja - Wieviele Varroen fallen Täglich?

Meine Vorgehensweise in diesem Falle:
-Totale Brutentnahme (alle Waben raus)
- Neue Mittelwände (10, also eine Zarge)
- Leere Zarge über die erste Zarge mit den Mittelwänden stellen
- alle Bienen mit Milchsäure besprühen, in diese leere Zarge abstoßen / abkehren (Milchsäure, ca. 1ml bis 2ml pro Wabenseite)
[TIPP: 50 mal in einen Messbecher sprühen und dann das Volumen ablesen; daraus kann man gut errechnen wieviel Sprühstöße pro Wabenseite ca. 1ml bis 2ml sind]
- auf die Beute sofort Futterzarge aufsetzen (1:1 = Zucker:Wasser)

Das Ergebnis ist in etwa das gleiche wie bei dem Vorschlag von Bienenludwig.
Nur hier eben mit Milchsäure.

Die Brut würde ich in der Tat verwerfen - so schwer mir das auch fällt.

Bei geringerer Belastung, lasse ich die Pflegebienen teilweise darauf sitzen (zu ca. 33%)
hänge die Brutwaben in eine Beute, und starte eine Ameisensäurebehandlung.
(Weiselzellen brechen nach 9 Tagen).
Nach 14 Tagen breche ich die AS Behandlung ab (zumeist Nassenheider horizontal mit 60% AS),
Die verdeckelte Brut ist jetzt ausgelaufen, und die zu Beginn offene Brut ist nun verdeckelt.
Jetzt gibt es auch hier neue Mittelwände und eine neue Königin über Zusetzkäfig.
Während sich diese Bienen zumeist über die Futterkränze ernähren konnten,
muss nun natürlich ab sofort zugefüttert werden.

Dies habe ich bisher einmal gemacht, und zwar auch wegen zu hohem Varroabefall.
Abgeguckt und abgewandelt von den 5 B´s unseres Chrigels.

VG
Hagen
 
Ja habs auch gelesen heute, Schieber hatte ich drin, der Totenfall war bei >30 st /tag. Also lange Rede kurzer Sinn, Brut raus, Behandeln. Das hat so kein Sinn. Als Wirtschaftsvolk hatte ich sie eh abgeschrieben. Der Honigraum kommt wo anders mit drauf und gut is. Mir fällt es Schwer sowas zu machen, ist ja ein gewaltiger Eingriff in das Volk.
 
Ja habs auch gelesen heute, Schieber hatte ich drin, der Totenfall war bei >30 st /tag.

Bei mehr als 30 pro Tag ist das sehr heftig.

Also lange Rede kurzer Sinn, Brut raus, Behandeln. Das hat so kein Sinn.
Ja, exakt genau - und zwar ohne Verzug.

Mir fällt es Schwer sowas zu machen, ist ja ein gewaltiger Eingriff in das Volk.
Das fällt mir auch immer schwer wenn so etwas nötig ist.
Du rettest aber das Volk damit - ist also positiv zu Bewerten.

VG
Hagen
 
Hallo zusammen,

das mit der MS würde ich auch so machen. Allerdings geht man ja nicht von 1-2 ml pro Wabenseite aus, sondern von Milchsäurebehandlung aus.

Ich schaue nicht mehr auf die ml, sondern darauf, dass die Bienen leicht mit MS 15% benetzt sind. Auf keinen Fall dürfen sie richtig durchnässt werden! Für jemanden, der das erste Mal behandelt, ist es aber sonnvoll, die Pumpstöße zu zählen, bis man ein Gefühl dafür entwickelt hat. Den Erfolg mit MS finde ich persönlich super...

Von der Brut würde ich mich auch trennen. Wenn deformierte Bienen zu sehen sind, ist es aus eigener Erfahrung eigentlich schon zu spät.

Viele Grüße
Markus
 
Mir fällt es Schwer sowas zu machen, ist ja ein gewaltiger Eingriff in das Volk.

Mir ist es oft passiert, dass ich den Bienen das ein oder andere nicht "zumuten" wollte. Meist ist es dann in die Hose gegangen. "Harte" Eingriffe - wenn es wirklich nötig ist - nutzen dem Volk.
Leider gibt es auch Zetgenossen, die solche Eingriffe ohne Not machen und dies genau so rechtfertigen. Das mag ich dann nicht.

Gruß,
Hermann
 
Ja werd bis Mittwoch warten zur Zeit ist es einfach zu Warm dafür ab Dienstag sollen die Temperaturen wieder etwas runter gehen und dann mit MS habe 1 Liter 15% hier. Zur Zeit sinds über 3ß° und Nachts auch um die 20° denke das ist zu hoch für MS.
 
Wäre es nicht auch eine Möglichkeit den HR drauf zu lassen und diese Waben dann als Futterwaben für Ableger aufzubewahren für nächstes Jahr?
 
Ja Nils,
möglich wäre das schon - aber nicht vorteilhaft!
Wenn ich ein Volk (schon vorgeschädigt, weil Bienen mit deformierten Flügeln herumsausen) mit Oxalsäure/Milchsäure behandle,
diese dann abkehre auf Rähmchen mit Mittelwänden, um sie brutfrei zu machen, und neu bauen zu lassen, dann muß ich die Bienen
füttern.
Bereits eingetragener Honig taugt nicht als "Reizfütterung" (dieses Honig wird vom Bien als eiserne Reserve betrachtet).
Honigwaben, als Futter für Ableger, sind bestenfalls in der Gefriertruhe aufgehoben (ich würde sie eher schleudern)
Gruß
Bienenludwig
 
Bei der heutigen Honigwabenentnahme konnte ich etliche verkrüppelte Bienen sehen.

Die auf den Waben aufsitzende Bienen wurden mit der Kö in eine leere Zarge abgekehrt und auf einen anderen Stand gebracht. Genügend beim abfegen abfliegende Bienen kehrten zu den Brutwaben zurrück.
In den nächsten 4 Tagen werden erst die Kö-Ableger mit OS bedampft.
Ist alle Brut geschlüpft, werden auch diese Bienen bedampft und erhalten eine neue Kö.
Vorher werden alle alte Brutwaben zum ausschmelzen entnommen.
 
So ich habe gestern noch Besuch einer befreundeten Imkerin gehabt, sie meint , machen ja, in jeden Fall. Sie meinte es ist aber noch nicht so schlimm das man die Brut verwerfen solle. Sie meine auch Teilen und behandeln, das werde ich jetzt auch machen. Einen neuen Boden habe ich heut fix fertig gemacht. Trotz 32°C hier. Mir haben sich da einige Fragen gestellt warum wird die Königin in einen Zusetzkäfig reingesetzt? kann ich die nicht einfach in den unteren Raum mit reinsetzen ohne Käfig oder besteht die Gefahr das sie rausgeht oder abgestochen wird ? Oben läst man also wenn keine neue Kö parat ist einfach eine neue ziehen ?
 
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