Räuberei bei Einwabenablegern?!

Zenz

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Südtirol
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Südtirol
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Ja
Hallo,
ich bräuchte mal eure Hilfe. Habe am Freitag und gestern jeweils 4 kleine Ableger gebildet (1 Brutbrett mit aufsitzenden Bienen und 1 Futterwabe) und
diese 3 km entfernt im Viererboden aufgestellt. Heute Abend komm ich vorbei und seh, dass bei 2 kleinen Ablegern, welche gestern gebildet wurde, eine
Räuberei im Gange war. Das Flugloch hat ca. 15 mm Durchmesser. Gestern hatten wir hier auf 840 m Meereshöhe einen sehr windigen Tag, der Stand liegt aber recht geschützt und heute Nacht hatten wir mit minus 1 Grad etwas Frost. Auch habe ich beobachtet, dass rund um die kleinen Fluglöcher gar einige Kotspritzer
waren?! Hab jetzt grad die Fluglöcher bei diesen kleinen Ablegern verschlossen und verstelle diesen einige Meter und möchte diese heute am späten Abend wieder öffnen? An die gleiche Stelle stelle ich einen leeren neuen Viererboden mit offenen Fluglöchern. Was meint ihr, kann ich damit morgen wieder Ruhe auf den Stand bringen? Versteh nicht, welchen Fehler ich gemacht habe? Muss dazu sagen, dass die Löwenzahntracht beim Ausklingen ist und auch auf meinem Heimstand heute das erste Mal beobachtet habe, dass die Bienen überall nach Fressbarem suchen... Die Natur wird hier wohl eine Trachtpause einlegen...
Danke für eure Hilfe.
Schöne Grüße aus Südtirol
Zenz
 
Hallo Zenz,

ich bin kein Freund von 1-Waben-Ablegern, entweder mehr Waben nehmen oder Bienen von anderen Waben dazu abkehren. Bei deinem Standort mit Minustemperaturen können die Bienen die Brut nicht aufwärmen und einiges kann schief gehen.

Leider habe ich keinen guten Vorschlag wegen Räuberei, vielleicht bringst du die Ableger doch zum alten Platz zurück und kehrst du zu jedem Ableger zwei Brutwaben ohne Kö dazu. Fluglöcher auf 2-bienenbreite verkleinern und erst abends die Fluglöcher aufmachen. Immer sauber arbeiten ohne kleckern beim Füttern und gefüttert wird erst wieder, wenn die Kö in Eilage sind.

Lg Salsa
 
Versteh nicht, welchen Fehler ich gemacht habe?

Leider zwei und dies sogar gravierende Fehler

* kümmerliche Einwabenableger habe ich nie wirklich verstanden, es sollte doch nach wie die Lehrmeinung gelten, Mai 2 BrW, Juni 3 BrW, Juli 4 BrW und diese mit stattlichen BrW mit sämtlichen aufsitzenden Bienen

* Ableger erstellen zu unpassender Zeit (Trachtlosigkeit). Suchbienen sind sehr kluge und erfahrene Bienen, finden die etwas brauchbares, so machen die im Stock Meldung und schon ist es um den Ableger passiert.


Wie es aussieht haben diese auch keine legende Königin, was sich noch weitaus fataler auswirkt, ich kann mir echt nicht vorstellen, dass diese Ableger auch nur die geringste Chance haben. Am gescheitesten wäre diese vier so rasch möglich zusammenlegen, gibt es egal woher auch immer legende Kö könntest einen neuen Start versuchen.

Tut mir leid für diese sicherlich unangenehme Wortmeldung.

Josef
 
Hallo Josef, hallo Salsa.
Danke für eure Beiträge. Ich habe einiges über Einwabenableger gelesen und mir wurde gesagt, dass 1 Brutwabe mit aufsitzenden Bienen für Ende April - Anfang Mai reicht.
Habe auch einige Ableger so letztes Jahr gebildet, die sich auch gut entwickelt haben. Aber ich denke, ihr habt Recht und werde die Brutableger stärker bilden.
Ich habe nur wenige Völker und möchte meine Völkerzahl verdoppeln und wollte einfach Brutwaben sparen. Und dass die Tracht die von einem Tag auf den anderen zu Ende ist, hätte ich nicht gedacht, bzw. fehlt mir sicherlich die Erfahrung...
Danke für eure ehrlichen Beiträge! Davon kann ich lernen!
Gruß Zenz
 
Wie es aussieht haben diese auch keine legende Königin

Dieser Frage möchte ich mich anschließen, ein weiselloses Volk ist wie ein Futterautomat bei Trachtlosigkeit. Diese Völker haben nahe zu kein Abwehrverhalten am Flugloch.

Eine Brutwabe um diese Zeit kann funktionieren, aber nur mit einer legenden Königin.

Bei Räuberei immer eine leere Beute an den ursprünglichen Platz, der Räuberei stellen.

LG
Hannes
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich Ableger bilde, werden grundsätzlich diese *Räubergitter* vorgesetzt.
Es ist interessant, dass die Räuberbienen den obigen Einlaufschlitz nicht finden, sondern immer den geraden Weg suchen.
Nachmachen - und die Räuberei *besiegen*.

Fritz
 

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Hallo Fritz,
danke für deine Tipp. Werde heute Abend gleich mal sowas bauen! :)
Gruß Zenz
 
Hallo Fritz,

diese Konstruktion wurde von Milb hier schon vorgestellt.
Ich habe diese letztes Jahr an einem Stand ausprobiert, da
ich umgreifende Räuberei durch ALV hatte.
Ich habe mir die Gitter ohne Holzleisten dann einfach aus
Drahtgitter zurecht gebogen, nach gleichem Prinzip.
(Es musste schnell gehen).

Ergebnis:
am ersten Tag viele hektische Bienen die direkt rein wollen,
einige Bienen die gemächlich in den oberen Schlitz hinein krabbeln.
Am zweiten Tag war der ganze Spuk vorbei.
Die Räubergitter blieben aber bis in den Spätherbst dran.

Beurteilung:
Sehr zu empfehlen.

VG
Hagen
 
Beurteilung: Sehr zu empfehlen.

Bei Bienen ja, hab diese Gitter selber in Verwendung, bei Wespen bleiben diese ohne jeden Erfolg, kommt auch nur eine einzige Wespe nach oben und die laufen sehr viel herum, so haben sie Eingang sehr rasch gefunden.

Josef
 
Hallo Josef,

Ableger sind ja ohnehin gefährdeter.
Die üblichen Maßnahmen wie das Flugloch auf
Bienenbreite einengen, Räubergitter falls nötig
und separater Ablegerstand ist ja ohnehin klar.

Aber welche Möglichkeiten gibt es bei Wespen?

Eigentlich nur weg stellen - oder?

VG
Hagen
 
Aber welche Möglichkeiten gibt es bei Wespen?

Also ich fand bisher keine, selbst gefährdete Völker verstellen brachte absolut nichts, sie machen sich kurzerhand über das nächste Volk her. Selbst Fluglöcher für einige Tage verschließen blieb ergebnislos, wird selbst nur nur 1 cm geöffnet geht das Ganze von vorne los. Bei deren Hartnäckigkeit und Brutalität denke ich immer wieder an Hyänen, haben die ein Opfer auserkoren so hat dies auch schon verloren, selber verliere ich durch Wespen jährlich einige Völker.

Josef
 
ich riskier keine solchen schwachen Ableger mehr .... weil die können sich ja kaum verteidigen ...

habe heute einen Ableger gemacht mit 16 Waben FZ und 1,5 l Zuckerwasser (3:2) , weil die Beute schon zu klein war,
und bin mir immer noch nicht sicher, dass das was wird
 
Ich hab auch nicht behauptet, dass diese Gitter gegen den Wespenbesuch wären.
BIENENRÄUBEREI....und da sind diese Gitter ein erprobtes Mittel.
Die am Foto gezeigten, ganz roh gestalteten Gitter waren eine Sofortmaßnahme. Diese mussten,
weil *Gefahr in Verzug* damals raschest angebracht werden.
Die Jetzigen sind Tischlerqualität. (Einfach ein bissl schöner gearbeitet. Gehobelte Ware etc.)

Fritz
 
BIENENRÄUBEREI....und da sind diese Gitter ein erprobtes Mittel.

Offenbar bin ich da falsch rübergekommen, ich sagt ja selber diese Räubergitter im Einsatz zu haben und bei Bienen funktionieren diese auch tatsächlich wunderbar, einzig die räuberischen Wespen dürften cleverer sein.

zeig uns doch ein Foto Deiner Schmuckstücke Fritz, wir wollen ja auch etwas neidig werden.

Josef
 
Nein...Josef- nicht falsch rüber gekommen.
Wollte nur wieder auf den richtigen Pfad (Räuberei) zurück führen.
Foto werd ich in den nächsten Tagen machen.
Fritz -

der keinen Grund zum Neide geben kann...und möchte.
 
selber verliere ich durch Wespen jährlich einige Völker.

In meiner doch immernoch recht kurzen Erfahrungszeit habe ich ein Volk
gesehen, das zwar wahrhaft keine Freude für den Imker war, denn ab dem "Deckel heben"
kamen Abfangjäger und schlugen auf dem Imkeranzug, Handschuhe und sonst überall
ein - und zwar massiv.
Es war (oder ist) ein Mischvolk aus der Dunklen und Carnika.
Da lagen überaus viele Wespen im Gras vor dem Flugloch.
Es ist da nicht möglich auch nur 20 Meter am Volk vorbei zu schleichen
ohne gestochen zu werden.
Ich möchte so etwas nicht haben, aber Räuberei durch Wespen erscheint mir
da nahezu ausgeschlossen.
Bei meinen Völkern hatte ich nur vereinzelt Wespen. Die waren aber vereinzelt
und ließen sich offenbar zurückdrängen. Bei einer einzigen sah ich einmal
ein Knäuel Bienen auf ihr hängen, was die Wespe nicht überlebte.
Aus diesem Grund bin ich nicht gegen eine gewisse Wehrhaftigkeit bei den Bienen
und trage es mit Fassung daran zu arbeiten.
(Wobei ich dann doch schon ab und an fluche - muss ich zu geben)

Welche Auslöser für Räuberei unter Bienen gibt es noch,
außer Weisellosigkeit, ALV, kleine Völker und Kleckerei durch den Imker?

VG
Hagen
 
Aus diesem Grund bin ich nicht gegen eine gewisse Wehrhaftigkeit bei den Bienen
und trage es mit Fassung daran zu arbeiten.
(Wobei ich dann doch schon ab und an fluche - muss ich zu geben)

Welche Auslöser für Räuberei unter Bienen gibt es noch,
außer Weisellosigkeit, ALV , kleine Völker und Kleckerei durch den Imker?

Hallo Hagen,

ich habe noch nie ein Völkchen wegen Wespen verloren und führe das auf die kleine Fluglöcher zurück, die schon vor der Wespenhochsaison der Volksstärke entsprechend angepasst werden. Die Wespen lernen die Schwachstellen und der Wespenkampf ist bei der ersten erfolgreiche Wespe fast schon verloren.

Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen gegen Menschen wehrhaften Bienen und besserer Verteidigung gegen Wespen! Meine Bienen sind sehr sanft und auch in starken Wespenjahren haben sie sich immer erfolgreich verteidigt. Ich habe oft meine Finger in die Fluglöcher gesteckt und getestet ob meine Finger genauso angegriffen werden wie die Wespen, doch die Bienen scheinen zwischen Menschen und Wespen sehr gut unterscheiden zu können!

Einige Imkerfreunde mit aggressiven Bienen hatten oft Wespenbrobleme bei Ablegern gehabt, da konnten aggressive Bienen ihre Völker nicht besser gegen Wespen verteidigen.

Ich denke die Probleme mit Wespen ist zum größten Teil von der Betriebsweise abhängig, ob es Bienenherkünfte gibt, die tatsächlich die Wespen besser bekämpfen können, kann ich nicht beurteilen, nur ich kann durch meine Beobachtung bestätigen, dass selbst sehr sanfte Bienen sich gegen Wespen erfolgreich verteidigen können.

Auslöse für Bienenräuberei können auch sehr unterschiedlcieh Standorte der Völker. Wenn die Sonne ganz früh starke Völker aufweckt, wehrend andere schwache Völker im Schatten liegen oder nordliche Fluglöcher haben, dann sind die Spätaufsteher im Nachteil. Bei starken Völkern merkt man vielleicht keinen Unterschied, aber bei schwachen kann es problematisch sein.

lg Salsa
 
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