Roundup im Garten

Selurone

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Heute lauschte ich Arbeitskollegen beim Gespräch.

Der Eine frägt den Anderen, welches Unkrautvernichtungsmittel er benützt.
"Roundup, und das hilft ganz toll! Da wächst nichts mehr! Da ist alles hin!"

Auf meinen Einwurf:" Die Insekten und Bodenlebewesen sind dann aber auch hin!" wurde gar nicht reagiert. Der eine Kollege will dem Anderen morgen ein wenig mitbringen.

Erst mein Einwurf: "Ihr seid richtige Bienen-Wilbienen- und Hummelmörder!" ließ sie endlich aufhorchen.

Dann wurde den Herrschaften mal so richtig über dieses Roundup Bescheid gestoßen. Ganz betreten hörten sie sich alles an und morgen gebe ich diesen Herren den Gnadenstoß und dann hoffe ich, daß sie diesen Dreck entsorgen.

Das ist einfach der Wahnsinn. Die Leute wissen nicht, was sie tun.
 
Hallo Peter,

da liegst Du vollkommen richtig mit Deiner Beobachtung.
Auch ich habe solche Vorhaben und Gespräche schon oft mit gemacht.
Fatal ist, dass die Leute keine Alternative kennen.
Ich hörte dann am Ende der Diskussion, dass sie das trotzdem nehmen,
weil eben es nichts anderes gibt das vergleichbare Ergebnisse bringt.

Und das schlimme ist, die haben Recht.
Es gab in der Vergangenheit Unkrautex.
Das war ein Mittel mit Natriumchlorat.
Ein Herbizid das sicher kein Zuckerchen ist.
Aber bei weitem besser als Glyphosat.

Tipp:
"Wegerein" benutzen.
Findige Leute haben das Produkt mit dem gleichen Inhaltsstoff (Natriumchlorat)
einfach für einen anderen Anwendungszweck auf den Markt gebracht.
Schließlich wurde für die Firma Monsanto das Unkrautex verboten, damit
Monsanto nicht all zu wenig Kohle macht mit seinem Glyphosat. Die müssen eh schon darben -
diese Armen Schlucker sind ja wahrhaft die Ärmsten der Armen.

Natürlich sollte man sich an die Anweisung auf dem Produkt "WE GE REIN" halten:
"Nicht auf Pflanzen sprühen, da diese sonst wurzeltief zerstört werden".

Viele Grüße,
Hagen
 
Lieber Peter
Lieber Hagen

Sie wollen es gar nicht wissen. Du Peter, hast nun Zweien ihr Gewissen angekratzt, gut so! Ob es nachhaltig bleibt?

Was treibt einen Menschen an, in seinem eigenen Garten irgend ein einziges Gift zu verbreiten? Gift das über die Pflanzensäft und über den Regen und den Wind in den eigenen Erdboden gelangt wo es von allen anderen, eigenen Pflanzen, eigenen Gemüsen wiederum aufgenommen und weitergegeben wird?
Wer würde Gift auf sein Essen sprayen, damit es eine gewisse Zeit länger, nicht von Fliegen und Bakterien "angegriffen" wird?

Umweltgedanken hören (leider!) beim Menschen da auf: - Geld, - BeGierde, - fehlende Zeit = Bequemlichkeit = Faulheit = ..., Gedankenlosigkeit hin bis zur Dummheit wider besseren Wissens.
Die Destruktivität im ganz normalen Alltag des vom Humanismus hochgelobten Menschen..
Aufklärung ist gut, Selbsterkenntnis und Umkehr notwendig.

Einen sonnigen, freudigen Tag wünsche ich dennoch von Herzen!
 
Hallo,

Olivier, ich stimme Dir vollkommen zu.
In meinem Garten gibt es das auch nicht.
Der sieht so aus:

(nur ein kleiner Ausschnitt)

2014-04-25 07.34.07.jpg

gemäht wird nur in den Bereichen wo es nötig ist.
Mich freut die Brennnessel genauso wie all die anderen Kräuter
die da wachsen. Auch ernte ich diese teilweise, zumeist
für Tinkturen und Tees.

Das Problem das ich sehe, ist in der Tat das "nicht wollen" aus den Gründen die Du nanntest, Olivier.
In den Einfahrten und Wegen sowie an Mauern sind die meisten nicht
dazu zu bringen auf die Chemie zu verzichten.
Daher versuche ich diese dazu zu bringen dann wenigstens auf das Glyphosat zu verzichten und zeige ihnen
eine Alternative, die
a. nicht Bienengefährlich und
b. biologisch abbaubarer ist als das Zeug von Monsanto

Dass weder das eine noch das andere in irgend einer Weise dem Leben zuträglich ist,
steht außer Frage.

VG
Hagen
 
Fatal ist, dass die Leute keine Alternative kennen.
Eine Alternative gibt es aber. Sogar ganz biologisch. Nämlich Essig!!! Und der ist bedeutend billiger als Gift.
Die an Wegränder und zwischen Platten wachsende Kräutchen gut mit Essig einsprühen und das Kraut verschwindet. Nach ein paar Tagen oder nach Regen gibt es auch keinen Essiggeruch mehr. Der Essig muß halt 2-3 mal im Jahr verspritzt werden, aber für die Umwelt ist der Essig nicht sehr schädlich. Ameisen ziehen meist auch aus.
 
Heisses Wasser und Salz, aber nebenbei, "Ähm, ihr wisst schon, dass diese Kräuter im Sommer helfen Wasser zu sparen? Hä? Ja, sie beschatten den Boden und halten auch oft noch Schädlinge ab, weil die erst einmal zu euren schönen Pflanzen kommen müssen. Steht zu viel anderes in der Quere, konzentrieren sie sich nicht mehr so auf Eure Favoriten. Ne, oder? Ja doch, was meinst Du, warum es das so überhaupt gibt? Weil der Boden sonst zu schnell austrocknet und weil Schädlinge auch nur da hingehen, wo sie wenig Arbeit mit haben. Stimmt. Danke für`s Gespräch"

Was kosten Roundup und was kostet kein Mittel? Roundup ist immer teuer.
 
Einen schönen Garten hast Du Hagen, dem Hundchen gefällts sicher auch.

Auch wer dem gegenüber einen 'geschleckten' Garten will, darf das selbstverständlich haben - sinnvoll nur mit Hacke und fleissigem Jäten durch Muskelkraft :D, gratis Fitness inklusive.

Was ich nie wirklich verstehen werde, wie Menschen ihre Wegelein zwischen all dem schönen Gemüse und den Beeren etc, jedes Jahr mehrmals mit Unkrautvertilger behandeln und dann das Gemüse auch noch selber essen. Einige Nachbarn am Wegesrand zu meiner Arbeit tun das; auch der Landwirt mit einem 2 m breiten Streifen rund ums kleine Maisfeld, auch wenn der Balkenmäher zugedeckt unmittelbar daneben steht..

Wieviel Roundup und anderes Zeugs wohl unter dem sogenannten Steingarten (meine Ausdruck: "Geröllwüste") wohl zu liegen kommt und wieviel braucht es nach 2-3 Jahren um diese Arte der mitteleuropäisch ortsuntypischen Landschaftsverschandelung weiterhin als "pflegeleicht" verkaufen zu können?
 
Einen schönen Garten hast Du Hagen, dem Hundchen gefällts sicher auch.

Hallo Olivier,

ja ihr gefällt es sehr gut.
10 Wochen ist sie alt, die Solarita ;)
Eine Maremmano - Dame.

Auch wer dem gegenüber einen 'geschleckten' Garten will, darf das selbstverständlich haben - sinnvoll nur mit Hacke und fleissigem Jäten durch Muskelkraft , gratis Fitness inklusive.
Ja, so dann schon mit Muskelkraft.
Übel wirds, wenn in der Apotheke die Abnehmpillen gekauft werden (da fährt man natürlich nicht mit dem Rad hin)
und auf dem Rückweg im Baumarkt dann das Roundup, aber schnell, denn die Serie im TV beginnt
bald...

Ich selbst fühle mich in einer Gartenlandschaft die steril erscheint nicht wohl.
Ich mag das wilde.

Wieviel Roundup und anderes Zeugs wohl unter dem sogenannten Steingarten (meine Ausdruck: "Geröllwüste") wohl zu liegen kommt und wieviel braucht es nach 2-3 Jahren um diese Arte der mitteleuropäisch ortsuntypischen Landschaftsverschandelung weiterhin als "pflegeleicht" verkaufen zu können?

Geröllwüste ist eine treffende Bezeichnung - dazwischen dann Grashalme nach DIN ISO 4711

Nein - lieber einen Garten der lebt und summt.

VG
Hagen
 
Hallo,
neben der Muskelhypothek gibt es noch eine Alternative - den "Flammenwerfer" ! Da bleiben in der Regel die Wurzeln intakt und nach 3 Wochen -spätestens- hat man alles wieder. Macht nischt, geht es von neuem los. Hauptsache ist, nicht die Plantage abzufackeln, von daher kommt der bei uns nur in Ecken zum Einsatz, wo eben nichts zusätzlich anbrennen kann und -für uns auch wichtig- Bodenlebewesen weitgehend geschont werden !! also Pflaster und so ...oder eben die Schotterdecke des Gartenweges außerhalb vom Grundstück. Wenn es dort nach mir ginge -was nicht der Fall ist- wäre auch da Wiese. Leider spielt der Vorstand nicht mit. Der guckt schon scheel, weil bei mir der Löwenzahn sprießt ...

freundliche Grüße
Wolfgang
 
Der Kollege hat das Fläschchen mit Roundup tatsächlich mitgebracht. Der Andere hat mich etwas scheel angesehen und das Fläschchen schnell eingepackt. "Das ist ja nur ganz wenig!" war seine faule Ausrede. "Bienenmörder!" Diese Dummheit macht mich traurig. :(
 
Hallo
Ich bin auch bei den Kleingärtnern. Letztes Monat habe ich ihnen einen Film über Roundup gezeigt. Es wurde kurz darüber diskutiert, aber hier fand ich nur heraus, wir nehmen ja nicht viel davon, das kann ja nicht schaden. Leider, man kann reden was man will.
Von einem Junglandwirt der in der Landwirtschaftschule war hat ein Lehrer erklärt das man Roundup trinken kann, das einzige was passieren kann ist das einem schlecht wird! Ich hätte ihn einen Liter mitgebracht!

Grüße
Helmut
 
Der Kollege hat das Fläschchen mit Roundup tatsächlich mitgebracht.
:thumbup:

Das ist doch schon ein Erfolg.
Und der Kollege wird darüber mit Anderen reden usw.

Aber wie entsorgt man das Zeug eigentlich unschädlich?
Weiß das jemand?

VG
Hagen
 
Aber wie entsorgt man das Zeug eigentlich unschädlich?
Weiß das jemand?

Bei uns werden solche Sachen jeden Di und Do gratis in der Müllsammelstelle entgegengenommen und im Fachbetrieb Brandtner fachgerecht versorgt. Diese Stelle ist sehr genau, will alles und jedes wissen, nicht bekanntes wird extra und auch dies gratis übernommen, dies muss also niemand in die Restmülltonne werfen.

Josef
 
neben der Muskelhypothek gibt es noch eine Alternative - den "Flammenwerfer" ! Da bleiben in der Regel die Wurzeln intakt und nach 3 Wochen -spätestens- hat man alles wieder.

Die Abflämmer finde ich prima und empfehle das auch gerne.
Viele meiner Kundinnen und Kunden sind schon älter und die Krautzieherei ist für sie mächtig anstrengend.
Auf Wegeflächen, egal ob Kies, Schotter oder Pflaster ist es schon eine große Erleichterung, wenn man das Kraut wegbekommt ohne sich immerzu bücken zu müssen oder auf knien zu kriechen!
Und wenn man das Kraut nicht wegbekommt, werden die Wege schnell rutschig und nicht gut zu gehen. Man kann sie schlecht fegen, Laub bleibt liegen, es wird immer schwieriger zu begehen. Für die Älteren gar nicht mal so ungefährlich.

Egal, ob man jätet, brennt oder spritzt - nach spätestens 3 Wochen muss man's wiederholen. Das ist immer mein bestes Argument, um Leute vom Spritzen abzuhalten, die übrigens häufig genug das Gefühl haben, es wächst ihnen draußen über den Kopf, aber fieses Gift wollen sie eigentlich nicht so gerne!

Wenn man verhindern will, die an den Weg angrenzende Bepflanzung zu grillen, kann man sich gut mit alten Schaltafeln, Span - oder OSB-Platten behelfen, die man zum Schutz genau an die Wegekante stellt. Da sollte dann jemand helfen und die einfach festhalten. Die schweren Gasflaschen kann man prima auf einer kleinen Sackkarre (so was haben viele zum Transport von Getränkekisten) festschnallen, dann ist das ganz einfach gemacht.

Ansonsten finde ich das ein ganz schwieriges Thema. Einen Naturgarten so zu pflegen, dass er einem nicht das dauernde Gefühl vermittelt, einem über den Kopf zu wachsen, ist nicht leicht, und man kann von niemandem erwarten, dass er Brennnesseln und Löwenzahn immer schön findet. Manchmal stehen die Leute (ganz besonders übrigens ältere alleinstehende Frauen) auch unter einer enormen Sozialkontrolle der Nachbarschaft oder Verwandtschaft, das darf man nicht vergessen, wenn man sich ärgert, dass der Wunsch nach Sauberkeit, Machbarkeit und Überschaubarkeit häufig so groß ist!

Viele Grüße, Kiki
 
Je nach Fall und Oertlichkeit, kann man auch durch Abdeckung mit Folie oder aehnliches eine Zone freimachen oder laengerfristig sauber halten. Mache ich so mit meinem Gemuesegarten ueber den Sommer weg, wo man nichts anpflanzen kann. im Herbst ist alles sauber und man spart sich muehsame 'Urwaldrodung' und kann bald loslegen.
Gruss Michael
 
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