Einengen

Nils

Mitglied
Registriert
3 Juli 2012
Beiträge
7.338
Punkte Reaktionen
168
Ort
Nördlicher Chiemgau
Imker seit
2012
Heimstand
im Garten
Wanderimker
.
Rähmchenmaß/Wabengröße
Zander
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo,

mein Volk hat zwei Zargen. Da ich (im Vorhaben einer ApiLifeVar-Behandlung) schon länger kleine Dosen füttere, ist die oberste Zarge fast ausschließlich zum großen Teil verdeckeltes Futter. Die Brut ist unten in der ersten Zarge.

Ich würde gerne auf 2 Zargen überwintern. Aber es heisst auch, schwächere Völker soll man einengen. Nur was ist schwach? Als Anfänger tu' ich mich schwer in der Beurteilung. Das Volk ist mein stärkstes ;) was nix heisst.

Ich habe ein Foto gemacht, unmittelbar nach öffnen des Deckels. Man blickt also auf die Oberträger der obersten Zarge. Es wurde nur 1 x kurz Rauch gegeben.

Ist das nun stark oder nicht? Es war zu Hauptflugzeit, gegen 16:30 Uhr.

Achja, ich weiß: viel Überbau. Ich Dodl hatte vergessen die Folie rein zu tun und in wenigen Tagen sah's so aus...
:SM_1_06:

Hier das Bild:

IMG_4959_kl.JPG

Soll ich einengen?
Kann man das auch noch im September machen (nach der Varroa-Behandlung mit ApiLife ?)

Danke!
 
Hallo Nils!

Ich würde nicht einengen, sprich herumschlichten und "einordnen". Die Bienen verlagern von selbst das Brutnest nach oben, vorausgesetzt der Futterdruck lässt es zu. Im Frühjahr könntest du eine überschüssige Zarge immer noch entfernen.

Um diese Zeit sollte ein starkes Wirtschaftsvolk noch alle Wabengassen auf zwei Zargen besetzen und unten noch durchhängen. Wenn die äußeren Wabengassen nicht mehr belagert und unten nichts mehr von einer Bienentraube zu sehen ist, dann handelt es sich eher um ein schwaches Volk. Ob ein solches überhaupt überwintert werden sollte, ist eine andere Frage.


Bei Ablegern/Kunstschwärmen ist es anders, die wachsen noch bis etwa Anfang September. Wirtschaftvölker verlieren nur noch an Stärke.

MfG
Honigmaul
 
Danke Honigmaul,

für Deine Einschätzung! Höre ich gerne was Du da sagst :) Mir widerstreben diese großen Eingriffe.

Die Frage überwintern oder auflösen stellt sich für mich nicht - es ist mein erstes Volk :) und Honig habe ich davon noch keinen gesehen. Dafür aber Ableger, die hoffentlich die Zarge bald ganz voll kriegen :)
Können Jungvölker nicht auch noch länger brüten - ich habe mal was von Mitte Oktober gelesen...
 
Keine Panik

die Stärke eines Volkes ist in Abhängigkeit der Jahreszeit zu sehen und wird entweder durch Bienenschätzung ( siehe z.B. Simons Video unter http://www.youtube.com/watch?v=BS3E3KxbasM ) vorgenommen, aber für Dich bestimmt keine Lösung oder durch Kontrolle der unten durchhängenden Bienen ermittelt, indem der untere Kasten leicht angehoben wird und geschaut wird, ob da über alle Wabengassen eine dichte Bienentraube unten dranhängt. Aber auch das sehe ich bei Dir (sorry) noch nicht als brauchbare Bestimmung an.

Was ich aber viel kritischer lese ist, dass Du ein "bischen kleine Dosen" gefüttert hast und damit der obere Brutraum fast vollständig voll mit Futter ist, dann ist das bischen ein bischen zuviel gewesen. Derzeit soll die obere Zarge noch Platz für ein Fussball grosses Brutnest bieten, also Futterkränze in den oberen Mittelwaben nicht mehr als 10 cm nach unten reichen, im Randbereich ggf. 15 cm. Die Wintereinfütterung findet erst ende August oder September (je nach Region) statt.
Meine Zweizarger sehen derzeit oben so aus (erstes Bild), grosse Brutbereiche auf frischen Waben (1. Wabenerneuerung der unteren Zarge fand bereits Ende Juni statt). D

eine letzte Bemerkung, dass Du von diesem Volk noch keinen Honig gesehen hast, dafür aber Ableger lässt mich Grübeln.... Hast Du das Volk einzargig geführt und dann im Frühjahr einmal erweitert oder hatte dieses Volk im Frühling einen dritten Honigraum aufgesetzt?


main.php


Im Randbereich ggf so:

main.php
 
Hallo Stefan,

ja, das füttern war zuviel des Guten. Ich habe früh begonne weil ich mit ApiLifeVar behandeln will - und es da mit dem füttern etwas übertrieben. Man soll bei ALV zu 2/3 auffüttern. Ich glaube bei mir sind es eher 3/3...

Oben ist noch ein bischen Brut vorhanden in der der Mitte, aber nicht allzu viel.

Warum kein Honig?
Ich habe das Volk im Mai alsAbleger vom letzten Jahr auf 5 Waben bekommen und es wollte dann auch gleich schwärmen (weil beim Kollegen zu eng gehalten). Altkö-Ableger gemacht und das Restvolk hat eine heurige Königin. Als ich es bekam habe ich es gleich erweitert und recht bald die zweite Zarge aufgesetzt. Zur dritten (Honigraum) hats nicht gereicht.
Der zweite Brutraum war schon mal schön voll mit Honig und ich hoffte auf wenigstens ein Glas. Als dann aber die junge Königin zu legen begann, haben sie mir das alles in ein wunderschönes Brutnest umgebaut :)

In unserer Gegend schaut's schlecht aus mit Honig in diesem Jahr.
Erklärt das mein "ohne Honig" - oder könnte ich da sogar noch ein übersehenes Problem mit dem Volk haben? *grübel*

Danke für die schönen Bilder! Es ist immer wieder schön in fremde Völker reinzuschauen :)
Und das Video vom TuB ist sehr interessant - habe ich gestern erst im Liebig gelesen und es hört sich für mich sehr gut an! Vor allem, weil es ohne Ameisensäure auskommt...


Aber nochmal zum Thema zurück: einengen...
Ist es denn schlimm, wenn ein Volk zu viel Raum zum überwintern hat?

Danke :)
 
Aber nochmal zum Thema zurück: einengen...
Ist es denn schlimm, wenn ein Volk zu viel Raum zum überwintern hat?

Danke :)

Nein, ist nicht schlimm. Die Wintertraube darf nie den Kontakt zum Futter verlieren und sollte an Futter genug haben. Meine Völker gehen immer mit 2 Zargen in den Winter. Die Bien heizen ja nicht so die Räumlichkeiten, sondern hauptsächlich die Traube. Meine Klotzbeutenvölker haben schon sehr viel Raum um sich.
 
Ich glaube, wir übersehen bei den ganzen Beschreibungen das Wesentliche

ein im Frühjahr als 5-Wabenableger gestartetes Volk (aus dem bereits 2 Ableger gebildet wurden....) hat die obere Zarge durch Auffütterung bereits vollständig mit Futter aufgefüllt....
Wie gross ist dann noch der Brutraum des Volkes in der unteren Zarge? Ist das auch schon verhonigt?
Da würde ich jetzt gerne Bilder vom der 3 und 7 Rähmchen (beide Seiten) in der unteren Zarge sehen wollen, bevor ich da irgendwas dazu sage - und wie sehen die Ableger aus? Meine Ableger stehen jetzt bereits wie Wirtschaftsvölker auf 16-20 Waben.

Hast Du irgend einen Bienensachverständigen in Deiner Nähe? Einen Imkerverein oder jemand, der sich auskennt?
 
Hallo Selurone,
danke für die Antwort. Mir ist 2-räumig sympathisch, weil sie da eigentlich genug Futter haben müssten für den Winter. Und ein überfüttern (verhonigen) nicht so leicht passiert. Und wenn im Frühjahr Waben übrig bleiben: gut so, ich als Anfänger habe ja noch gar nix außer nackte Mittelwände.


Hallo Stephan,

unten sind 6 Waben mit Brut, Rest sind Futterwaben und Pollen. Leider fehlt unten ein Rähmchen - da hat der Jungimker mit dem richtigen Abstand geschlampt...

Es wurde im Mai ein (fast zu schwacher) Alt-Königinnenableger gemacht (wegen bereits verdeckelter Schwarmzelle) und im Restvolk schlüpfte eine Jungkönigin, die seither am werkeln ist.

Vom Alt-Königinnenableger ging im Juli dann noch ein Schwarm ab, kurz bevor die Zarge fast voll war. (8tes Rähmchen ausgebaut). Wahrscheinlich habe ich das mit der Fütterung provoziert... :-(

Der Schwarm baut mittleweile am 10ten Rähmchen und hat jetzt 2 Spielnäpfchen und einige Drohnenzellen gebaut. Evtl. steht hier eine stille Umweiselung bevor. Das abgeschwärmte Volk (= Ex-Altkö-Ableger) hat jetzt 7 oder 8 Waben, 4 davon mit Brut. Ich hoffe daß die restlichen 2-3 Mittelwände bis Oktober noch ausgebaut werden...

Dann gibts noch 2 Mini-Völkchen die aus den Schwarmzellen des Altköniginnenablegers vom Juli hervor gingen. Die sitzen jetzt jeweils auf 1 Brutwabe (+ 2 FW aus Volk 1) und sind als Reserve gedacht. Für mich oder einem aus dem Verein - mal sehen. Überwintern kann man die ja wohl leider nicht mehr...

Und ein Völkchen, das mir in einem Kieler Begattungskästchen geschenkt wurde. Die haben jetzt auch 7 Rahmen bebaut und 3-4 sind Brutwaben. Und es werden täglich mehr Bienen - da kann man richtig dabei zusehen. Da hoffe ich auch auf eine volle Zarge bis zum Winter...

So, jetzt hast Du einen vollen Überblick über mein Sammelsurium :)
Bestimmt habe ich viel falsch gemacht und ein erfahrener Immker würde laut aufschreien!!??

Eine Art "Paten" habe ich zwar, aber nur aus der Ferne weil er wenig Zeit hat mit seinen 80 Völkern...
Am Lehrbienenstand gibts Schulungen und wöchentlich wird an den Völkern gearbeitet, da kann man zuschauen und Fragen stellen. Leider nicht selbst Hand anlegen..

Schöne gute Woche,

Nils
 
Einengen oder nicht

Hallo Nils, nur Mut aus Fehlern lernt man! Mir ging es ähnlich wie dir und auch nach vier Jahre bin ich mir offt nicht sicher ob ich das beste für meine Immen tue. Mir ist es im ersten Jahr auch passiert das meine Bienen verhungerten, das war ein kapitaler Fehlstart! Seither überwintere ich immer auf zwei Zargen und hatte im letzten Winter keine Verluste zu beklagen, hoffentlich klappt`s dieses Jahr wieder. Es gibt nicht DIE allseelich machende Betriebsweise, frag 10 Imker und du hast 11 Meinungen. Am Ende mußt du die für dich beste Lösung finden, und das dauert! Ich zB kann aus Platzgründen (schräge Dachseiten) nur mit einem BR arbeiten, macht mehr Arbeit geht aber auch. Wenn die Tracht zu Ende geht schleudere ich ab, ortne die Waben, entnehme das Absperrgitter und füttere ein. Meine Bienen brüten nun nach oben durch und werden so stark für den Winter. Nach der ersten AS-Behandlung schaue ich nach dem Milbenfall und wiederhole im Bedarfsfall so offt wie nötig. Im Frühjahr bei der ersten Nachschau sitzen meist alle Völker in der oberen Zarge und ich nehme die untere Zarge weg. Wenn die Völker gut durchlenzt haben bekommen sie die Zarge mit Mittelwänden wieder Obenauf. Sicher werden einige Profis auch bei meiner Betriebsweise die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, aber bis jetzt bin ich so gut gefahren. Ableger bilde ich durch Sammelbrutableger die beim Schröpfen anfallen. Wenn Ihr grundlegende Fehler seht, bin ich für konstruktive Kritik dankbar!!! Mit imkerlichem Gruß, Olaf.
 
Können Jungvölker nicht auch noch länger brüten - ich habe mal was von Mitte Oktober gelesen...


Brüten werden sie schon länger, aber die Volksstärke nimmt nicht mehr zu.

MfG
Honigmaul
 
Hallo zusammen

Brüten werden sie schon länger, aber die Volksstärke nimmt nicht mehr zu.

MfG
Honigmaul

...genau. Es gehen mehr Sommerbienen ab als Winterbienen nachkommen. Deswegen nimmt die Volkstärke trotz Brut ab.

Gruß Hannes
 
Und deshalb

brauchen Alt- und Jungvölker ausreichend Brutraum neben dem Platz zum Einlagern des Winterfutters.

Wenn Dein Wirtschaftsvolk jetzt den oberen Brutraum voll bis Anschlag mit Futter hat und die Ableger noch auf einer Zarge sitzen, aber auch zweizargig überwintern sollen, dann würde ich - ohne die genaue Sitruation in Deinen Beuten zu kennen -vom übervollen Kasten 2-4 Randwaben (nicht die Mittelwaben)des oberen Honigraumes auf die Ableger verteilen und dem Wirtschaftsvolk nochmals mittig 2-4 Mittelwände geben, dass das Brutnest wieder nach oben wandern kann, also nicht einengen, sondern Raum geben.
 
Wenn Dein Wirtschaftsvolk jetzt den oberen Brutraum voll bis Anschlag mit Futter hat und die Ableger noch auf einer Zarge sitzen, aber auch zweizargig überwintern sollen, dann würde ich - ohne die genaue Sitruation in Deinen Beuten zu kennen -vom übervollen Kasten 2-4 Randwaben (nicht die Mittelwaben)des oberen Honigraumes auf die Ableger verteilen und dem Wirtschaftsvolk nochmals mittig 2-4 Mittelwände geben, dass das Brutnest wieder nach oben wandern kann, also nicht einengen, sondern Raum geben.


Voraussetzung ist dabei natürlich, das bei den Ablegern noch Platz ist, bei mir sind sie noch auf einer Zarge. Aber man kann die entnommenen Waben ja aufbewahren um sie später den Ablegern zu zugeben.
 
@Olaf:
danke für die Beschreibung Deiner Vorgehensweise! Sehr interessant! Nur 1 BR klingt auch sehr interessant - erstaunlich wieviele Möglichkeiten man hat. Klar lernt man aus Fehlern, ich habe nix dagegen - wenn die Folgen auf meine Kosten gehen. Aber wenn der Fehler das Leben des Volkes kosten würde, würde mich das Gewissen schon sehr plagen...

@ Hamamelishonig
Tatsächlich habe ich es letztes Wochenende so ähnlich gemacht wie Du vorgeschlagen hast. Ich habe 2 Futterwaben entommen, allerdings nicht (nur) vom Rand sondern diejenigen, die am meisten verdeckelt waren. (Position 6 und 7 bzw. 8). Auf der 5ten Wabe waren unten Stifte.
Dafür gabs 2 MW, die aber auch jetzt eher seitlich sind, mit 1 ausgebauten Futterwabe dazwischen. (Damit sie gerade bauen...). Hätte ich evtl. mehr in die Mitte tun sollen, damit es keine Futterwaben sondern Brutwaben werden???

Das habe ich vor ca. 2-3 Wochen schon mal getan, die Mittelwänd wurden schön ausgebaut und mit Futter gefüllt. Dabei habe ich gar nicht mehr so stark zugefüttert, weil sie wohl Springkraut gefunden haben...

Jetzt stelle ich das füttern ganz ein - hoffentlich bauen sie trotzdem weiter.

Die bienenfreien Futterwaben bekamen meine schwachen Völker. Ich habe sie ohne Bienen reingehängt, obwohl mein Pate meinte, ich soll es mit Bienen tun, um die Ableger zu stärken. Aber ich fürchte zum einen Räuberei, zum anderen ist meine Königin nicht gezeichnet. Da wäre es fatal, wenn sie gerade einen Ausflug auf dieser Futterwabe machen würde - und den Königinnenblick habe ich noch nicht so gut drauf....
Und außerdem sind da auch Milben und Viren mit dabei?? Ich weiß nicht...

Eine Nachfrage: warum soll ich keine Waben aus der Mitte entnehmen? Wegen evtl. vorhandener Brut?
Ich habe da aufgepaßt, nachdem ich beim erstenmal so blind war und übersehen habe, daß die entnommene Futterwabe unten bestiftelt war *argh*. (Wie war das mit den Fehlern, Olaf???)

Ich danke Euch,

Nils
 
Zurück
Oben