Waldtracht

Immenkaiser

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Burtenbach
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2010
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Kemnat
Rähmchenmaß/Wabengröße
Zander
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo,
war gestern im Wald mal schauen was die Honigtauerzeuger machen?
Bin fündig geworden,sieht aus wie die schwarze Fichtenrindenlaus.
Sieht wieder nach Zementhonig aus.Habt ihr auch schon mal geschaut.
Gruß
Thomas
 
mir ist allerdings Melizitosehonig lieber als gar kein Waldhonig .

hallo Fix, ist das dein Ernst? Das Zeug ist doch die Seuche! Hast doch nur Arbeit mit den harten Waben und wenn es schlecht läuft gehen dir noch die Völker ein. Also ich kann gern darauf verzichten. Gruß Olaf
 
mir ist allerdings Melizitosehonig lieber als gar kein Waldhonig.


Hallo Bienenfreunde!

Diese Aussage kann ich nur voll unterstützen.

Auf die Melizitose muss man als Imker aber in spezieller Weise reagieren. Da sind viele verschiedene Methoden im Einsatz. Allen Methoden ist gemein, dass sie mit erhöhtem Arbeitsaufwand verbunden sind. Das Gute ist, dass bei Melizitose immer ein starker Bautrieb vorhanden ist, der gut genutzt werden kann.

Manche Imker schaben die Waben ab wie z.B. mit dem folgenden Gerät:
http://www.bienenpeter.de/Sites/Melischaber.html

Ich persönlich gehe folgendermaßen vor: Sobald ich merke, dass Melizitose im Anmarsch ist, schleudere ich die Waben. Wenn man Glück hat, dann kann man den meisten Honig noch ernten. Dann gebe ich in den Honigraum abwechselnd eine ausgebaute Wabe (meistens ein unschleuderbares Melizitiosebrett) und ein ungedrahtetes Rähmchen. Die Bienen bauen wie verrückt. Nach kurzer Zeit kann man schönste Waben aus den ehemals ungedrahteten Rähmchen schneiden und diese sofort wieder einhängen.

Die ausgeschnittenen Waben werden mit einem Quirler fein zermixt und kommen in einen selbstgebauten Deckelwachsschmelzer, ähnlich wie dieses Exemplar: http://www.graze.eu/Deckelwachs-Schmelzer

Die feinen Wachsteilchen sind leichter als der Honig und steigen auf. Bei diesem Vorgang ist die Höhe der Beschickung ausschlaggebend. Der Schmelzer muss annähernd voll sein. Durch die Wärme trennt sich das Honig/Wachsgemisch. Sobald der Honig flüssig ist, sinkt er in die kühlere Zone ab und erleidet dadurch keine nennenswerte Schädigung. Nach einer gewissen Zeit, noch bevor die gesamte Beschickung durchgewärmt ist, wird die Heizung abgestellt. Der flüssige Honig kann unten abgelassen werden. Nach dem Erkalten kann oben ein Wachsblock entnommen werden. Der Schmelzer wird wieder aufgefüllt und der Vorgang beginnt abermals.

Während der Ernte ist das Sieben des Melizitosehonigs unmöglich. Ich fülle den Honig in 40 Hobbocks und nach ein paar Tagen schöpfe ich die Wachsteilchen ab. Das tatsächliche Sieben erfolgt im Laufe der Verkaufssaison mit einem Melitherm. Da hat man dann mehr Zeit und es muss nicht eine große Menge Honig in kurzer Zeit gesiebt werden.

Die nicht schleuderbaren Melizitosewaben setze ich im nächsten Jahr wieder auf. Die Bienen bearbeiten den Honig weitestgehend.

MfG
Honigmaul
 
Zuletzt bearbeitet:
ist das dein Ernst? Das Zeug ist doch die Seuche! Hast doch nur Arbeit mit den harten Waben und wenn es schlecht läuft gehen dir noch die Völker ein. Also ich kann gern darauf verzichten.
Ja, das ist mein Ernst, bei mir war letztes Jahr mind. 50 % fester, nicht schleuderbarer Melihonig, obwohl ich mit Halbzargen gewerkt und rechtzeitig geschleudert habe. Aber fast den ganzen Rest habe ich verfüttert und die Völker klaglos über den (milden) Winter gebracht, Das füttern würde ich allerdings niemand empfehlen ohne Erfahrung und fundierte Kenntnisse, denn das kann schnell in die Binsen gehen,

Ich habe letztes Jahr wieder sehr viel Erfahrung dazugewonnen, so dass ich den hohen Arbeitsaufwand bei wieder Auftreten erheblich reduzieren kann.
 
Die Bienen bauen wie verrückt. Nach kurzer Zeit kann man schönste Waben aus den ehemals ungedrahteten Rähmchen schneiden und diese sofort wieder einhängen.
Obigen Sätzen kann ich nur voll zustimmen!

Die Meliwaben gehen leicht mit einem Spachtel abzuschaben ohne Erwärmung, wir haben letztes Jahr mit Schneckenpressen Versuche gemacht, leider mit wenig Erfolg, der Honig nimmt unter anderen Problemen den Wachsgeschmack an.

So ein Schmelzgerät habe ich nicht, aber es wäre bei meinen Mengen überlegenswert es mir zuzulegen, geht das Auschmelzen auch mit dem Melithermgerät?
 
@ Honigmaul:

Wenn Du den Melihonig aber abfüllst, kristallisiert der im Zeitraffer wieder im Glas. Das kommt bei meiner Kundschaft nicht gut an. Für mich gibt es nur umtragen im Jahr darauf.
 
Hallo!
Die Bienen können aus dem vollen Schöpfen, zum Teil blüht noch Obst und Kastanie
und auch für Blatt und Waldhonig schauts gut aus.

Unter der Ahorn

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Auf der Fichte ist die große Lecanie zu finden und bald wird sie Honigtau abscheiden

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Ebenso auf der Ficht mittelgroße Kolonien der stark bemehlten Fichtenrindenlaus

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Was entwickelt sich daraus?

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Schöne Grüße Sepp
 
Der Ahorn hat noch keine Blätter bei uns, die Fichten im Flugkreis meiner Völker sind allesamt dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und wurden abgeholzt, der größte Teil ist schon abtransportiert worden.
 
Sepp macht Gusto aus Waldhonig, wäre doch zu hoffen, dass es endlich wiederum eine ausreichend gute Ernte gibt. Im Großhandel ist Waldhonig schon seit vielen Monaten überhaupt nicht mehr zu bekommen.

Josef
 
Der Ahorn hat noch keine Blätter bei uns, die Fichten im Flugkreis meiner Völker sind allesamt dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und wurden abgeholzt, der größte Teil ist schon abtransportiert worden.
Das Foto ist von einer Spitzahorn, sie stehen in voller Pracht und bin verwundert, dass deine Ahorn's noch blattlos sind.

Was wird in euren Käferwäldern, anstatt der Fichte nun angepflanzt, bzw. was kommt ohne Pflege?

LG Sepp
 
Hallo!

Auch von der Buche gibts Blatthonig.

Unklar sind mir diese "Woll Dings Bums", wer weiß was sich daraus entwickelt?

Gruß Sepp
 

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Was wird in euren Käferwäldern, anstatt der Fichte nun angepflanzt, bzw. was kommt ohne Pflege?
Gute Frage. Vereinzelt wird aufgeforstet, womit weiß ich nicht.
Viele Flächen liegen noch brach.
Da wird sich das drusige Springkraut ausbreiten.
Somit muss ich fast nie die Völker für den Winter einfuttern.
Mit meinem Sohn habe ich auf seine Flâchen Buchen und Akazien gepflanzt.
 
Die große Lecanie honigt.
Fliegen die Bienen in diese Tracht,
oder bleiben die Blüten interessanter?
LG Sepp
 

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Wollen wir hoffen, dass die Bienen diese wertvollen Trachten finden, hast ausreichend HoR zur Hand, diese wirst benötigen.

Josef
 
5 STK für jedes Volk stehen griffbereit.
Nur die Bienen haben den süßen Saft der großen Lecanie noch nicht entdeckt.
 
Mach doch eine Duftlenkung, leg einige Zweigerl mit anhaftendem Honigtau vor das Flugloch, somit werden die Bienen neugierig und machen sich auf die Suche

Josef
 
Die oben angesprochenen "Woll Dings Bums" sind mir mittlerweile klar.
Daraus entwickelt sich die Fichtengallenlaus - leider nichts für die Bienen.

Gruß Sepp
 
Auf den jungen Tannentrieben ist eine Laus zu finden, welche Tau absondert
  • ist dies die Sitka Laus?
  • ist der Tau dieser Laus für die Bienen verwertbar?

LG Sepp
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