Plastik im Honig, was ist da dran?

Josef Fleischhacker

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Liebe Freunde!

Ein Schweizer Imker übermittelte mir heute einen höchst bedenklichen Bericht, es geht hier um Mikroplastik im Honig, hier bitte ein Link zu diesem Bericht

http://www.srf.ch/player/tv/kassens...ltate?id=a16d431e-0082-44f7-881b-b65b989896e2

Ich bitte unsere Diskussionsteilnehmer zuerst den Bericht anzusehen, folglich können wir darüber reden was in dieser Sache dran und vor allem für uns Imkerinnen und Imker bedenklich sein könnte.

Man bedenke, in allen 20 untersuchten Proben fand man Plastik, die Höchstwerte liegen sogar bei 210 Mikroteilen.

Josef
 
Leider wird das Video bei mir nicht geladen...
Kannst du kurz umreißen, war berichtet wird? Woher das Plastik kommt?
 
Vielen Dank Markus! Ich werde mich auch selbst etwas schlau machen zu diesem Thema. Das hat es bislang irgendwie geschafft, an mir vorbeizukommen!
 
http://www.projectbluesea.de/media/files/downloads/Micro-Beads.pdf

Übrigens-Christian....das war dein 999 Beitrag. Einer besser wie der Andere!

Es wird die Nadel im Heuhaufen gesucht....und gefunden.
Nur beim Zähneputzen allein bleiben schon mehr Micro-Kunststoffteile in der Mundhöhle, als würde ,man 1 kg Honig essen.
Beim Waschvorgang eines Kunstfaser-Kleidungsstückes werden ca 1.900 Fasern ausgewaschen.
Ich reinige meinen Abfülltopf mit Nirosta Spezialreiniger aus dem Gastrobereich und wische den Topf mittels Microfasertuch
(allein im Namen des Tuches verbergen sich schon diese Microfasern) aus.
Kann mir jemand Alternativen dazu geben?

Die Geister die man rief.....wird man nicht mehr los.

Fritz
 
Und für mich erschreckend die Werte im CH Honig, und das ist nicht nur durch gröbere Filter zu erklären

Aber wir müssen uns im klaren sein, es gibt leider kein Lebensmittel ohne Plastik mehr
 
1. Mein Chemie und Kunstsofftechnik Prof. hat damals schon immer gesagt, "NANO" sein ähnlich geartet wie "Asbest" in den 70ern. Asbest an sich ist ja auch nichts schädlich, nur die Geometrie und die Anordnung des Asbest-"Bauteil". Die Asbestgröße ist eigentlich das Hauptproblem
Nano wird ein ähnliches Problem geben, ich bin inzwischen seiner Meinung, in den Vorlesungen war ich es nicht immer.
2. @ ede, Honig kommt "nur" in Berührung mit Cr-Ni, Glas und das wars eigentlich, das "Inlett" des DIB-Deckels kommt mit dem Honig nicht in Berührung.
3. Wurst, Brot, Schnaps, Wasser, Cola und Bier kommen eigentlich auch nicht mit Plaste in Verbindung, um nur einige wenige zu nennen
 
Offenbar braucht es einen Anlass um über die bisherigen Gewohnheiten nach- bzw. um diese zu überdenken. Folien im inneren der Beuten sollte man nun tatsächlich infrage stellen, vermutlich wird es auch ohne Plastiksackerl gehen um FuT zu verabreichen, darf ich fragen wer hier Alternativen, bzw. Verbesserungsvorschläge anbieten könnte?

Leider wird das Video bei mir nicht geladen...

Mit Google Chrome funktioniert der Link perfekt, es loht sich, ist trotz Schweizer Dialekt sehr gut zu verstehen.

Josef
 
2. @ ede, Honig kommt "nur" in Berührung mit Cr-Ni, Glas und das wars eigentlich, das "Inlett" des DIB-Deckels kommt mit dem Honig nicht in Berührung.
3. Wurst, Brot, Schnaps, Wasser, Cola und Bier kommen eigentlich auch nicht mit Plaste in Verbindung, um nur einige wenige zu nennen
Doch, kommt das in Berührung, und zwar übers Futter und in der Verarbeitung
 
Folien im inneren der Beuten sollte man nun tatsächlich infrage stellen, vermutlich wird es auch ohne Plastiksackerl
Die Folien als solche in den Beuten, ist nicht das Problem, aber in der Entsorgung, bei der Auflösung geht es dann im Nano bereich und kommt so in den Pollen, und landet dann im Honig

Die Untersuchung zeigt ja klar, es gibt keinen Honig ohne Plastik Anteile

Und interessant ist in dem Zusammenhang, das gerade im CH Honig der Anteil am höchsten ist, wo fast nur Holzbeuten sind ohne Folien (Schweizerkasten)
Das zeigt ganz klar es kommt von Aussen, und zwar übern Pollen
 
Hallo zusammen,

ich bin verunsichert. Ich habe wegen meinen Rückenproblemen Styroporbeuten und ich verwende auch Abdeckfolien.
Bei Folien könnte ich umsteigen - auf Leinentücher etwa. Aber bei den Kästen... ? Weymutskiefer ist ja auch schwerer als Styropor.
Und um auf die Baumwolltücher zurückzukommen : Haben wir dann Baumwollfasern im Honig?

Können wir vielleicht davon ausgehen, dass das Plastik "nur" über den gesammelten Pollen in den Honig gelangt?

Gruß,
Hermann
 
Hallo,

ich halte allgemein den Einsatz von Nanopartikel für gefährlich.
Also eine großtechnische Herstellung von Partikeln verschiedener Materialien
in der Größenordnung von "Nanometer = nm" und kleiner (Femtotechnik; femtometer = fm).

Die Menschen neigen dazu an "Rädchen zu drehen" ohne zu wissen was
sie tun und ohne zu wissen was alles verändert oder ausgelöst wird.

Partikel in diesen geringen Mengen
wie in dem Beitrag dargestellt halte ich aber eher für ungefährlich.
Da atmen wir mehr Partikel an einem Tag ein als wir jemals mit
Honig im Leben essen könnten.
Ein wenig kann ich darüber erzählen, meine erste Studienarbeit
war im Bereich Immissionsschutzmessung (Umweltmesstechnik) und da
war u.a. auch Staubmessung mit dabei.

Als ich zum ersten mal Honig gerührt habe, war mir klar,
gleichgültig wie vorsichtig ich bin, es gibt Kunststoffpartikel im Honig von meinem
Hobbock. Alleine das Rühren bringt Kunststoffpartikel in den Honig.
Aber was sollen wir denn tun?
Nehmen wir Metallbehälter, gehen grundsätzlich Metallionen in Lösung.
Nehmen wir Emailbehälter, besteht Gefahr dass Email abplatzt.

Wissenschaftlich betrachtet ist die Maßgabe, dass der Honig "unverändert"
(nichts entzogen und nichts hinzugefügt) bleiben muss, nicht zu erfüllen.
Man muss nur genau genug hin sehen.

Die Folien im Stock sind da sicher nicht maßgeblich.
Kleidungsstücke und allgemein Textilien sind da wahre Faserschleudern.
Viele Staubpartikel sind Kunststoffpartikel und die kommen auch aus Kleidungsstücken.
Die Welt ist voll davon - das aber schon seit Jahrzehnten.

Allgemein muss man auch aufpassen, dass man nichts dramatisiert was nicht zu dramatisieren ist.

Wenn wir morgen Honige untersuchen nach Sand (Siliziumdioxid) in kleinsten Partikeln, finden wir dies
auch, ebenso Russpartikel und alle möglichen Stoffe - wenn man nur danach sucht.

Es ist wichtig, dass wir gesunden Menschenverstand anwenden und reinlich und gewissenhaft
arbeiten. Richtlinien an Schleuderraum, Arbeitsweise, und auch an Reinheit des Produktes ist
sinnvoll.
Mit der Fähigkeit immer genauer hinsehen zu können, muss man aber aufpassen, denn es macht nicht
immer Sinn dies dann auch zu tun.

Kenn jemand die "Minikrater in der Windschutzscheibe - Story"?

VG
Hagen
 
Können wir vielleicht davon ausgehen, dass das Plastik "nur" über den gesammelten Pollen in den Honig gelangt?
meiner Meinung nach schon, und da spielt die Beute oder die Abdeckung nur sekundär eine Rolle, weil es eben auch wieder Nano Müll gibt der dann überall auftaucht
 
Hallo!
Wenn ich so ueberlege, was hier an den Ueberlandstrassen alles aus Plastik rumfliegt und so nach und nach von der Sonne zerlegt wird und als Mikrostaub in Umlauf kommt. Auch Futter - und Samensaecke, einfach in achtloser Weise entsorgt und sich selbst ueberlassen. Das scheint mir auch so eine Zeitbombe zu sein, die man nur sehr schwer, wenn ueberhaupt, kontrollieren und eindaemmen kann.Denn es verbreitet sich ja dann ungebremst in alen moeglichen Nahrungskreislaeufen.
Hier beobachte ich immer wieder Kuehe, die mit Vergnuegen Plastiktueten verspeisen, natuerlich mit der Zeit mit fatalem Ausgang. Der Panzen wird foermlich zubetoniert mit dem Zeug und die Kuh immer duenner.... Habe in der Nachbarschaft einen Schlachter, der hat mal aus so einer Kuh 20 Kg von diesem Zeug rausgeholt.
Wie man ja jetzt bei diesem seltsamen Flugzeugverlust sehen kann, sind die Weltmeere auch zu gewaltigen Muellkippen verkommen und man sieht ja nur noch das, was oben noch schwimmt, also auch viel Plastikzeug, was nach und nach zerkleinert wird und in Umlauf kommt.
Asbest: Diese Wellplatten gibt es hier nach wie vor, sie kommen aus Brasilien und am Rand steht mit etwas groesseren Buchstaben: Enthaelt Asbest und ein paar Sicherheitshinweise. Das hindert aber niemanden, wie ich schon oft sah, da mit der Flex rumzuschneiden und in weissen Nebeln zu stehen.
Gruss Michael
 
Versuche es einmal mit dieser Adresse
Danke, auch dieser Link funktionierte nicht. Auf Josefs Hinweis bin ich darauf gekommen, der Firefox wollte mir das Video nicht zeigen. Mit Opera ging das problemlos! Ich weigere mich, Microsoft und Google mit Daten zu füttern, daher kommt bei mir weder Internet Explorer noch Chrome in die Tüte bzw. das Sackerl. Wobei ich eh nach Möglichkeit nur Stoffbeutel verwende, um den Plastikumsatz bei mir zu Hause zu senken. Und damit habe ich ganz wunderbar die Kurve zum Thema bekommen :D
Ich sehe das eigentlich auch so wie die letzten Meinungen hier: das Bewusstsein für die Vorgäng ist gut, auch die Publikation der Themen. Besser ist es noch, ein Umdenken bei den Einzelpersonen zu bewirken. Aber man findet in der Tat überall irgendetwas, das man medial besorgniserregend aufbauschen könnte. Damit will ich aber die Plastikproblematik auch nicht unter den Tisch kehren. Gerade da finde ich gibt es noch viel zu lernen, um die Ressourcenverschwendung (Erdöl) und Naturverschmutzung (Deponien) in Griff zu bekommen. Aber könnte man nicht endlos über dieses Thema sprechen? Und dabei immer weiter abkommen vom eigentlichen Übertitel, nämlich dem Plastik im Honig?
 
Meiner Meinung nach, kann auch der Imker nicht mehr als andere Personen was dagegen tun.....

Ich meine was " Plastik im Honig" angeht
 
Nach Hagen´s tollen Beitrag # 13 bin ich nun etwas beruhigt, nicht wir Imkerinnen und Imker sind mit unseren Betriebsweisen die Hauptschuldigen, sondern die Allgemeinheit, was natürlich auch nicht unbedingt ein sanftes Ruhekissen ist.

Was auch Spessartimker mit den Leinentüchern schon anmerkte wird für mich nun erste Konsequenz sein, meine Frau werde ich bitten unsere Kleiderkästen zu durchforsten, möglicherweise findet sich bei Betttüchern etc. für mich brauchbares. Nun kommt mir unser ehemaliger Wiener WL Hans Medonig in den Sinn, er war noch lange vor den Plastikfolien ein großer Verfechter von Leinen und Jutte, wie sehr Recht er hatte zeigt uns nun dieser Thread.

Josef
 
Mikroplastik und Nano muß man unterscheiden. Nano ist noch kleiner als Mikro. Früher oder später wird zwar durch Zersetzung wohl jedes Mikroplastik zum Nanoteil, aber worum es hier geht sind Mikro-Teilchen, die man mit Filter noch aussieben kann. Bei Nano geht das wohl nur noch sehr schwer, das Zeug ist so klein daß es sogar im Körper die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. D.h. in unserem Gehirn sammelt sich bereits Nano-Zeug an und steht sogar im Verdacht, seinen Beitrag zu Alzheimer und Co zu leisten.

Als Konsequenz daraus sollte man auf Plastik verzichten. Man achte mal darauf wo überall dieses Teufelszeug zum Einsatz kommt und wie lange es "lebt", bevor es auf den Müll geworfen wird! Oft hat es nur wenige Minuten einen Nutzen - bleibt aber für Jahrhunderte in unserer Umwelt.

Plastikverzicht wird die Welt nicht mehr retten - aber irgendwas müssen wir doch tun!

Nils
 
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