Neues Verfahren um Wachs zu reinigen - wer weiß mehr?

Nils

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Hallo allerseits,

ich habe gerade gehört daß Hardy Gerster aus Aulendorf ein "revolutionäres" Verfahren zur Wachsreinigung entwickelt hat, das er jetzt patentieren ließ. Damit kriegt er das Wachs angeblich so rein wie es bisher nicht möglich war.

Weiß jemand mehr darüber? Wie funktinoiert das?

Servus,

Nils
 
Weiß jemand mehr darüber? Wie funktinoiert das?

Hallo Nils, da ich selbst im Bienenzuchtverein Aulendorf bin, kann ich dir etwas Info bieten,
Hardy hat mir sein Verfahren schon länger erklährt, aber er hat sich mit Details sehr zurückgehalten, zumal damals sein Patent noch nicht durch war,
jedenfalls kann er mit einem speziellen Filterverfahren die Rückstände bis zu einer Größe von 2 µ herausfiltern, lt. seiner Aussage.

Hier noch ein Link zu einem Artikel aus der SZ:
http://www.schwaebische.de/region/o...ruch-in-der-Welt-der-Imker-_arid,5538504.html

Gruß Franz
 
Hört sich gut an
 
Hallo,

ein ähnliches Verfahren verwendet ein namhafter Wachsverarbeiter aus der Lüneburger Heide auch, aber ich bin zum Stilschweigen verdonnert worden :)

Angeblich sollen damit Chemische Rückstände ausgefiltert werden, bzw. unter die Nachweisgrenze abgesenkt werden.

Mfg Malte Niemeyer
 
jedenfalls kann er mit einem speziellen Filterverfahren die Rückstände bis zu einer Größe von 2 µ herausfiltern,

Das muss aber enorm ins Geld gehen, Filter sind sehr, sehr teuer, dazu die enorm teuren Maschinen und natürlich muss auch der imkerliche Aufwand muss bezahlt werden, ob sich all dies dafürsteht? :-k

Gestern konnte ich jedenfalls herrlich schöne MW aus dem Betrieb eines Großimkers bewundern, diese waren völlig sauber, herrlich schön und hell in der Farbe, auch der Geruch nach ganz frischem Wachs.

Josef
 
Danke Franz

für die Info! Das ist ja super, wenn du den Hardy kennst!

2 µ sind wenig - so wenig, daß ich erst mal auf der Tastatur nach dem µ-Zeichen suchen musste. Aber sind chemische Rückstände nicht noch kleiner? Ich kenn mich da nicht aus. Und bleibt da überhaupt noch Wachs übrig - ich weiß nicht wie groß Wachsmoleküle sind...

Aber super, wenn das Verfahren so gut hinhaut!

Ich hatte letztes Jahr einige MW bei ihm bestellt und war recht angetan von der Qualität. Schönstes Wachs und wunderbar zum einlöten! Einzig die lange Lieferzeit war nicht so gut dabei :)
Heuer war ich früher dran, doch scheints auch diesmal wieder sehr lange zu dauern. Ein gefragter Mann....

Servus,

Nils
 
Ich hab jetzt schon im zweiten Jahr bei ihm unser gesammeltes Wachs zu Mittelwänden umarbeiten lassen. Innerhalb einer Woche war das erledigt und ich hatte die Mittelwände daheim.
Schauen toll aus und richen genial.

Gruß
Basti
 
Hallo,

als Verfahrenstechnik - Ing.
nun mal mein Statement.

Die Technik als solche ist nichts neues.
Neu ist aber offenbar die Anwendung im Wachsbereich.
Ich gehe davon aus, dass es sich um temperierte Filter handelt,
durch die mittels Druck das Wachs gefiltert wird.

Es gibt eine "Sterilfiltration" (solche Filter habe ich auch zuhause)
für verschiedene Medien (hauptsächlich Wasser).
Die Maschenweite solcher Filter sind so klein, dass
Mikroorganismen sicher zurück gehalten werden.
Chemische Verunreinigungen sind damit nicht
abtrennbar.
Dazu sind Absorbentien (z.B. Aktivkohle) und weitere Verfahren
nötig (Auswaschung; Destillation; Adsoption; Absorption; usw.).

Eine Einfache Reinigung ist z.B. Wasser und Wachs zusammen erhitzen
und heiß gut durchmischen (Mixer).
Wasserlösliche Schadstoffe bleiben vermehrt im Wasser.
Die Phasen dann ruhig stehen lassen bis zu Aushärtung.
Bei Wiederholung erreicht man bessere Ergebnisse.

VG
Hagen
 
Die Technik als solche ist nichts neues.
Deshalb wunder mich ja auch das weltweite Patent, ist ja fast nicht möglich

Ich nehme auch an das es um einen beheizten Filter handelt, aber dafür ein Patent???
 
Hallo Basti,

ja, das hätte ich auch vor mein eigenes Wachs von ihm umarbeiten zu lassen. Allerdings mangelt es mir noch an Eigenwachs...
Bei Eigenwachsumarbeitung geht es wohl schneller, wenn man aber neue MW bestellt dauerts länger.
Die Frage ist halt ob man wirklich sein eigenes Wachs bekommt? Aber gefühlsmässig würde ich bei ihm "ja" sagen - ich weiß auch nicht warum.

Hallo Hagen,
interessant wie das geht! Irgendeinen "Clou" wird er wohl doch noch in der Hinterhand haben - aber logischerweise nicht verraten :)

Servus,

Nils
 
nteressant wie das geht! Irgendeinen "Clou" wird er wohl doch noch in der Hinterhand haben - aber logischerweise nicht verraten
Wenn das ein angemeldetes Patent ist, dann ist das Verfahren dort klar definiert, braucht es ja fürs Patent

Hab gesucht aber kein derartiges Paten gefunden
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
2µ sind in der Größenordnung von meinem Weinfilterschichten Gerät zum Met filtrieren. Die Filterschichten wären ja nicht so teuer, aber ein dazupassendes Gerät das mit flüssigen Wachs funzt, wäre eine Herausforderung für einen Bastler.
LG Manfred
 
Ich nehme auch an das es um einen beheizten Filter handelt, aber dafür ein Patent???

Hallo Kurt,
die Geschichte mit den Patenten ist oft einfacher als man denkt.
Da ich schon lange in der Entwicklung arbeite, kenne ich viele Neuerungen,
die wohl Patentfähig sind, jedoch nicht Patentiert werdenaus unterschiedlichen Gründen.
Viele Patente sind nicht wirklich neu, und werden dennoch patentiert,
einfach weil es vorher noch niemand getan hat und sich der Patentinhaber davon Vorteile ausrechnet.

Was die Filtration betrifft;
ich habe einen kleinen Taschenfilter den ich oft auf Kanutouren mit dabei habe.
Ich kann damit aus jeder Pfütze im Wald trinkbares Wasser abfiltern,
solange keine giftigen Chemikalien darin enthalten sind.
Das sind zumeist Keramikfilter.
Beheizt man diese, und baut einen Druckkörper darum, ist es ein Einfaches damit
Wachse und vergleichbares steril zu Filtern.
Das ist wirklich keine große Sache so eine Apparatur zu entwickeln.
Das kann jeder Student der sein Vordiplom erfolgreich in Maschinenbau oder vergleichbares absolviert hat.

Der Mann wird ausreichend Mut gehabt haben, den Aufwand und die Kosten auf sich zu nehmen,
um das Patent anzumelden.
Ein Europapatent kostet alleine schon ca. 5000€.
Ein Weltpatent entsprechend mehr.
Das alleine ist schon Grund genug sich so etwas gründlich zu überlegen.

VG
Hagen
 
Irgendwie bekommt man als Imker immer Dejavue - Erlebnisse. Sind unsere Hirne durch die Neonics schon so vergeßlich geworden ?

Wie war das vor Jahren mit der Fa. Bayer Bayers Lösungsvorschlag ?

Mein einfacher Vorschlag: Was man nicht ins Wachs reinbringt, muß man nicht kostspielig wieder rausholen.

Wenn ich so die Diskussion verfolge, bin ich froh meinen eigenen Wachskreislauf zu haben. Es muß schon etwas gehörig schief laufen, wenn man auf dieses Verfahren zurückgreifen muß. BIO-Wachs ist das Gold der Imker (derzeitiger Preis 17,90 € / kg) und die Grundlage für eine hochwertige Honigproduktion und dies gilt nicht nur für BIO-Imker.

Gruß
Hans Peter
 
Mein einfacher Vorschlag: Was man nicht ins Wachs reinbringt, muß man nicht kostspielig wieder rausholen.

Schon! Aber die Bien bringen auch genügend Substanzen im Blütenpollen und Nektar mit und belasten das Wachs. Vieleicht nicht so viel, aber schon.
Auch wenn der Wabenbau jährlich erneuert, eingeschmolzen und daraus neue Mittelwände werden, dürfte sich hier im Laufe der Jahre etwas ansammeln. Natürlich kann das Bio-Wachs z.B. im 3. Jahr an die Kosmetikindustrie verscherbelt werden. Neonic-Bio-Wachskremen machen die Haut vieleicht lebenslang jugendlich.
 
Auch wenn der Wabenbau jährlich erneuert, eingeschmolzen und daraus neue Mittelwände werden, dürfte sich hier im Laufe der Jahre etwas ansammeln.

Möglich, aber unwahrscheinlich! Selber habe ich ebenfalls meinen eigenen Wachskreislauf, gieße meine MW selber, diese werden ständig in Hohenheim untersucht und bisher wurde noch nichts verbotenes gefunden.

An mir geht dieses neue Verfahren ganz sicher spurlos vorüber.

Josef
 
Ja sicher,
aber irgendwann habt ihr ja auch angefangen und noch keinen eigenen Wachskreislauf gehabt - also wart auch ihr auf Mittelwände angewiesen!? Ich weiß nicht ab wann man einen eigenen Wachskreislauf in Schwung bringen kann - aber mit dem halben Kilo welches ich letztes Jahr zusammengebracht habe kann ich vielleicht mal 5 Mittelwände erzeugen *grins*.
Für 18 Völker.... ;)

Ciao,

Nils
 
Du musst fragen was ist aus Herrn Gerster geworden.
Er ist Inhaber der Goldimkerei in Aulendorf.
Die vertreiben unter anderem auch Mittelwände zu sehr günstigen Preisen.
Die aktuellen Ereignisse solltest du mittels Google schnell finden.

Ich finde wir sollten es zu diesem Thema auch dabei belassen. Das würde hier sicher ausufern.
Keiner möchte wegen irgend welcher Anschuldigungen eine Klage am Hals haben.
 
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