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Bericht: SpiegelOnline
Dienstag, 17.12.2013 – 16:41 Uhr
Insektizide: EU-Behörde warnt vor möglichen Nervenschäden
Zwei Pestizide können möglicherweise die Hirnentwicklung beeinträchtigen. Die zuständige EU-Behörde will die Grenzwerte für die Substanzen senken - und fordert künftig größere Hürden bei der Zulassung.
Parma - Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) will die Grenzwerte für zwei weit verbreitete Schädlingsbekämpfungsmittel herabsetzen. Einige der aktuellen Richtwerte für eine annehmbare Exposition gegenüber Acetamiprid und Imidacloprid seien möglicherweise zu hoch, um Heranwachsende ausreichend vor Schäden Nervenzellen und zu schützen, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
Die EU-Kommission hatte das Efsa-Gutachten in Auftrag gegeben, nachdem japanische Forscher in Tierversuchen schädliche Wirkungen der beiden Stoffe nachgewiesen hatten.
Die beiden Insektizide werden unter anderem gegen Läuse bei Topf- und Zierpflanzen oder im Gemüsebau eingesetzt. Der alarmierende Befund des Gutachtens: Beide Stoffe könnten unter Umständen die Entwicklung von Neuronen und Hirnstrukturen, die etwa mit der Lern- und Gedächtnisfunktion in Verbindung stehen, beeinträchtigen. Einige Richtwerte sollten daher herabgesetzt werden.
Für Acetamiprid solle die maximale zulässige tägliche Belastung von 0,1 Milligramm pro Kilo Körpergewicht auf 0,025 Gramm gesenkt werden. Für Imidacloprid verlangt die Efsa eine Absenkung des Grenzwertes von 0,08 auf 0,06 Milligramm. Das zuständige Gremium sei der Meinung, dass die bei der Auswertung der vorliegenden Daten aufgeworfenen Gesundheitsbedenken berechtigt seien. Allerdings sei die Aussagekraft der vorliegenden Daten eingeschränkt, weshalb die Efsa weitere Studien empfiehlt.
Die Efsa rät außerdem, dass EU-weit vor der Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel künftig verbindliche Studien vorgelegt werden müssen, inwieweit die Substanzen die Hirnentwicklung beeinträchtigen könnten. Zuerst sollten dazu Versuche an Zellkulturen durchgeführt werden. Bei auffälligen Befunden müsste ein Tierversuch folgen.
Das von Bayer Crop Science entwickelte Imidacloprid ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen. Es gehört zu den weltweit am stärksten verbreiteten Insektiziden. Die Firma wies den Verdacht zurück: "Nach Einschätzung von Bayer CropScience hat Imidacloprid kein entwicklungsneurotoxisches Potenzial für den Menschen. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass die Anwendung des Wirkstoffes für Mensch und Umwelt sicher ist", erklärte ein Sprecher.
Den Einsatz von Imidacloprid hat die EU vor kurzem stark eingeschränkt - aus einem anderen Grund. Das Pestizid steht, wie zwei andere sogenannte Neonikotinoide auch, als ein möglicher Auslöser des Bienensterbens in Verdacht. Die Sperre gilt zunächst für zwei Jahre. In dieser Zeit dürfen die drei Insektizide nicht mehr beim Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle verwendet werden.
wbr/AFP/dpa
Dienstag, 17.12.2013 – 16:41 Uhr
Insektizide: EU-Behörde warnt vor möglichen Nervenschäden
Zwei Pestizide können möglicherweise die Hirnentwicklung beeinträchtigen. Die zuständige EU-Behörde will die Grenzwerte für die Substanzen senken - und fordert künftig größere Hürden bei der Zulassung.
Parma - Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) will die Grenzwerte für zwei weit verbreitete Schädlingsbekämpfungsmittel herabsetzen. Einige der aktuellen Richtwerte für eine annehmbare Exposition gegenüber Acetamiprid und Imidacloprid seien möglicherweise zu hoch, um Heranwachsende ausreichend vor Schäden Nervenzellen und zu schützen, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
Die EU-Kommission hatte das Efsa-Gutachten in Auftrag gegeben, nachdem japanische Forscher in Tierversuchen schädliche Wirkungen der beiden Stoffe nachgewiesen hatten.
Die beiden Insektizide werden unter anderem gegen Läuse bei Topf- und Zierpflanzen oder im Gemüsebau eingesetzt. Der alarmierende Befund des Gutachtens: Beide Stoffe könnten unter Umständen die Entwicklung von Neuronen und Hirnstrukturen, die etwa mit der Lern- und Gedächtnisfunktion in Verbindung stehen, beeinträchtigen. Einige Richtwerte sollten daher herabgesetzt werden.
Für Acetamiprid solle die maximale zulässige tägliche Belastung von 0,1 Milligramm pro Kilo Körpergewicht auf 0,025 Gramm gesenkt werden. Für Imidacloprid verlangt die Efsa eine Absenkung des Grenzwertes von 0,08 auf 0,06 Milligramm. Das zuständige Gremium sei der Meinung, dass die bei der Auswertung der vorliegenden Daten aufgeworfenen Gesundheitsbedenken berechtigt seien. Allerdings sei die Aussagekraft der vorliegenden Daten eingeschränkt, weshalb die Efsa weitere Studien empfiehlt.
Die Efsa rät außerdem, dass EU-weit vor der Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel künftig verbindliche Studien vorgelegt werden müssen, inwieweit die Substanzen die Hirnentwicklung beeinträchtigen könnten. Zuerst sollten dazu Versuche an Zellkulturen durchgeführt werden. Bei auffälligen Befunden müsste ein Tierversuch folgen.
Das von Bayer Crop Science entwickelte Imidacloprid ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen. Es gehört zu den weltweit am stärksten verbreiteten Insektiziden. Die Firma wies den Verdacht zurück: "Nach Einschätzung von Bayer CropScience hat Imidacloprid kein entwicklungsneurotoxisches Potenzial für den Menschen. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass die Anwendung des Wirkstoffes für Mensch und Umwelt sicher ist", erklärte ein Sprecher.
Den Einsatz von Imidacloprid hat die EU vor kurzem stark eingeschränkt - aus einem anderen Grund. Das Pestizid steht, wie zwei andere sogenannte Neonikotinoide auch, als ein möglicher Auslöser des Bienensterbens in Verdacht. Die Sperre gilt zunächst für zwei Jahre. In dieser Zeit dürfen die drei Insektizide nicht mehr beim Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle verwendet werden.
wbr/AFP/dpa