Wie wird Honig in grösseren Mengen verkauft?

b-chris

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Dass Hobbyimker Honig in Gläser abfüllen und dann stückweise/packungsweise an den Kunden bringen ist jedem klar.

Wie aber läuft das im Grosshandel?
Wie wird Honig tonnenweise verkauft?
Wird der zur Lagerung auch in Hobbocks abgefüllt bzw wie werden grosse Verkaufsmengen in Ö gehandelt?

Hat vielleicht jemand Erfahrung/Wissen diesbezüglich?
 
Große Mengen werden ausnahmslos auf Paletten geliefert, diese werden egal ob beim Lieferanten oder Empfänger per Stappler oder Ameise bewegt, somit sind Hobbocks zweilagig und per Wickelfolie gesichert die ganz genau passende Lieferart.

Josef
 
Da gibt es keine Hobbocks mehr, mußt viel größer denken. Der Honig kommt in 200 Liter Fässern, innen ein Plastiksack 215l , Honig reingepumpt und verschlossen. Kannst ja einmal beim Stefan vorbeischauen.


Diese Fässer sind im Betrieb vom Stefan geknipst, wie sie international verwendet werden, da kommst dir dann richtig klein vor. Das Honiggeschäft hat größere Fässer als das Ölgeschäft, da die ja "Barrel" haben und die nur 159 Liter fassen. :)

Gruß
Hans Peter

Anmerkung: Foto wurde in Absprache mit Astacus gelöscht
Drohne
 
Hallo Hans Peter,

Hast du ne Ahnung wies dann weitergeht, wenn der Honig beim Käufer ankommt und hart ist??
 
Letztens hat der sogenannte "Restaurant-Retter" ich glaube von RTL, Rach oder so ähnlich heißt der, den Namen muß man sich nicht unbedingt merken in einer Quasselrunde, ich meine natürlich Talkshow gesagt auf die ihm zugespielten Frage: Woran man denn heute einen guten Honig erkennt; " durch die Globalisierung gibt es überall guten Honig und auf regionale Sorten muß man nicht achten. Die gemischten Sorten von aus aller Welt stammend sind genau so gut."

Selbst im relativ kleinen Honigmarkt wird die Globalisierung ganz nebenbei vermarktet.
 
Da gibt es keine Hobbocks mehr, mußt viel größer denken.

Nun machst aber einen Punkt Hans Peter

* auf eine Palette bekommst lediglich zwei solcher Fässer, sind somit 600 kg

* dafür aber 12 praktische Hobbocks drauf, was immerhin auch 480 kg wären

* um nun in Deinen Dimensionen zu reden, 1000 L Lebensmittel taugliche Tanks fassen nun schon 1.400 kg Honig, hier gibt es keinen Millimeter Platzverschwendung, Tank neben Tank und obendrauf noch eine weitere Lage. Verflüssigt wird per Wärmekammer, transportiert per Stappler/Ameise.

Bin mir nicht sicher ob der Betrieb Mandl mit den im Beitrag #3 gezeigten Fotos tatsächlich Freude hat, wurden diese zur Veröffentlichung freigegeben?

Josef
 
@Drohne,

mußt anders sehen. Die Fässer bekommt Stefan von seinen Kunden zur Verfügung gestellt, er investiert einen Plastiksack (schätze so 1,50€) und du mußt für die gleiche Menge Honig (280kg) bereits 7 Hobbocks a 6€ investieren. Wenn du dir die Fässer anschaust, siehst du, daß mit diesen nicht gerade zimperlich umgegangen wird. Ich kann mir gut vorstellen, daß eine Palette Hobbocks so einen Umgang kaum überlebt. Wahrscheinlich werden die 200 Liter Fässer eine für den Handel gut bearbeitbare Größe sein, sonst würde sie Stefan nicht zur Verfügung gestellt bekommen.

Ich will keine Diskussion über Stefans Betriebsweise aufkommen lassen. Er spielt einfach in einer anderen Dimension (ist die Industrieform der Imkerei), kann man gut heißen oder nicht.

@Drohne: wenn du schon empfindest, daß das Foto ein schlechtes Licht auf Stefans Betrieb wirft, lösche sie bitte heraus. Ich wollte damit nur die Größe zeigen. Diese Fässer waren übrigens leer und man kann an den Beschriftungen gut erkennen, daß sie durch die ganzen Welt reisen.

@heuwender: hab leider keine Ahnung, wie diese Honigfässer weiter verarbeitet werden.

Gruß
Hans Peter
 
Hallo,

man kann Honig auch in IBC-Palettencontainer füllen (hab ich auch schon), allerdings kosten die mehr, sind schlechter zu reinigen und man kann den Honig schlecht wieder herausholen. Bei den Blechfässern hat man bei einem Durchmesser von geschätzt 55 cm, also maximal 27,5 cm vom Rand bis zur Mitte des Honigblocks, das heißt er lässt sich relativ einfach aufwärmen. Beim IBC hat man bei 1,20 mal 1,00 egal von wo mindestens 50 cm also das doppelte vom Rand bis zu Mitte. Außerdem leitet der Kunststoff der Container die Wärme schlechter als ein Metallfass.

Naja und ein voller IBC hat ca. 1,2 bis 1,3 Tonnen. Dafür braucht man einen fetten Gabelstapler. Per Handhubwagen oder einer leichten Elektroameise geht da garnix. Die Blechfässer sind handlich, leicht und leicht zu füllen, reinigen und co. Meiner Meinung nach gehören die 40 Kilo Hobbocks verboten, die sind für einen alleine eigentlich zu schwer, für zu zweit zu klein und teuer, außerdem lassen die sich schlecht entleeren und reinigen.

Wenn die Blechfässer in der Abfüllfabrik wieder entleert werden sollen, werden diese über wenige Stunden in der Wärmekammer bei 50 Grad erwärmt, bis die ersten paar Zentimeter flüssig sind und dann mit einem Klammerstapler auf einen Rost geschüttet, der per Heizschlange erwärmt wird, dort schmilzt der restliche Block und wird anschließend mechanisch zerkleinert und durch einen Plattenerhitzer klar gemacht. Dann zügig wieder auf irgendetwas bei 10 Grad runtergekühlt und ins Rührfass gefüllt. Dann ganz normal gerührt und vor der Abfüllung wieder leicht erwärmt, damit in Gläser gefüllt werden kann. Alles in allem ist das garnicht so schädlich für die Honig.

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo,



ich finde die Bilder mit den Fässern nicht schlimm. Die Romantik mit den Bienen hört spätestens an dem Punkt auf, wo man selbst mit ihnen arbeitet und Honig erntet. Ein Grossbetrieb muss anders wirtschaften und andere Mittel einsetzen. Die Romantik von den Etiketten und den Ständen, glaubt doch eh keiner mehr.



:)
 
ich finde die Bilder mit den Fässern nicht schlimm.

Und ich finde hier lesen nicht nur praktizierende Imker und Imkernnen mit, sondern auch unsere Kunden und diese sollten nicht den Eindruck haben wir erzeugen und verschicken unseren Honig ähnlich wie Imker aus (sagen wir) China.

Josef
 
aus diesem Grunde empfinden wir solche Bilder erstens als ehrlich,

Selber habe ich all den vielen Jahren meiner Imkerei noch keine Betriebe gesehen die solche Fässer in Verwendung haben, ich kenne jedoch Betriebe die riesige Zisternen aus feinstem Edelstahl verwenden, dies sollte uns Vorbild sein und auch vorgezeigt werden.

Erst unlängst erwähnte ich als Vorbild Weinbaubetriebe und moderne Destillen, mach dort bei Führungen und Besichtigungen mkt. Was ihr macht ist nichts anderes als negatives zu suchen um vermutlich aus eigenen Problemen abzulenken.

Josef
 
Liebe Bienenfreunde!

Die Transportfässer, die immer wieder verwendet werden, stören mich auch. Besser wären solche Fässer aus Edelstahl. Vielleicht könnten wir im bienenforum eine Sammelbestellung machen? Wäre eine gute Sache.

Beste Grüße

stefan mandl
 
Die Transportfässer, die immer wieder verwendet werden, stören mich auch.

Besagte Fässer habe ich selber noch in keinem Imkereibetrieb gesehen, weswegen ich Astacus gebeten habe diese entfernen zu dürfen, er war damit einverstanden. Der Grund dafür war, hier lesen auch Kunden und Besucher mit, diese sollten von Gebinden unserer imkerlichen Produkten nicht unbedingt abgeschreckt werden.

Vielleicht könnten wir im bienenforum eine Sammelbestellung machen?

Die Firma Masivholz-Tischler hat aktuell eine Weihnachtsaktion, geht noch bis 24.12.2013, ein Großbetrieb wie der Betrieb Mandl wird sicherlich noch die eine oder andere Zugabe erhalten.

Josef
 
Bei mir kriegt oder besser gesagt meiner Mutter kriegt man den Honig in halben Kilo Gläsern.
Wurde alles von mir persönlich kontrolliert.
So schnell wird sich das auch nicht ändern.

Seh , da jetzt keinen Vorteil für den Endverbraucher wenn er Honig zum selben Preis kauft,
der aber dafür viel schlechter kontrolliert wurde und wieder verflüssigt werden musste
und wenn bei solch globalisierten Honig mal was nicht passt, dann kann er sich beim Salzamt
beschweren, weil da haftet keiner persönlichen mit seinem Namen, der auch noch vor ihm steht.

Ist halt wie beim "Quargel"-skandal in Ö. ... oder der "Aluminium"-Katastrophe in Ungarn.
Wenn was passiert geht halt irgendeine UG, GmbH , AG oder Ltd. pleite, was eh nur "sehr beschränkt"
haftet und wo keiner persönlich zur Verantwortung gezogen wird.
 
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