Räuberei muss nicht sein

Josef Fleischhacker

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Wie heiß es doch so vortrefflich „Vor jeder Räuberei, ist passiert eine Eselei“ und diesen Spruch kennt wahrlich nahezu jeder Imker. Gerade Neueinsteiger in der Bienenzucht müssen immer wieder teures Lehrgeld dafür bezahlen, dass sie nach Trachtende im Umgang mit Honigwaben, offenem Futtergeschirr oder Patzereien beim füttern jede Sorgfalt außer acht lassen.

Spür- und Trachtbienen sind ständig auf der Suche nach Futter, es ist ihnen vollkommen egal woher diese süße Nascherei kommt. Entströmt aus den Völkern der Geruch von frischem Nektar, oder spüren sie das vom Imker soeben verabreichte Futter auf, wollen sie unter allen Umständen auch etwas davon haben und dazu ist ihnen wahrlich jedes Mittel recht. Gerade schwache, oder mitunter Weisellose Völker sind oft das Ziel der Begierde, können diese doch in den meisten Fällen den hartnäckigen Eindringlingen keinen wirklichen Widerstand entgegensetzen.

Weit offene Fluglöcher zB sind geradezu eine Einladung für fremde Bienen um schnell ins Volk zu haschen. Gelingt ihnen dies, saugen sie sich rasch mit Honig voll und melden daheim unverzüglich ihren Erfolg. Was nun über dieses arme Volk und möglicherweise über den gesamten Bienenstand hereinbricht, ist alles andere als erfreulich.

Wenn nun der Imker nicht zur Stelle ist um die beginnende Räuberei sofort zu unterbinden, ist es mit Sicherheit um dieses Volk geschehen. Zumeist ist aber nicht nur dieses eine Volk verloren, in den meisten Fällen breitet sich eine Räuberei wie eine Lawine über den ganzen Stand aus.

Oft werden alle möglichen und unmöglichen Ratschläge wie Wasser, Rauch, Knoblauch, aber auch Karbol und anderes dubioses Zeugs empfohlen. Auch Räuber mit Mehl bestäuben hilft dem beraubten Volk nicht wirklich, im besten Fall kann ich damit raubende Völker erkennen. Dieses Volk kurzfristig einsperren bringt frisch wieder nichts, sind es doch gerade jene Völker die am vitalsten und stärksten sind und wenn die wieder fliegen dürfen. beginnt die Räuberei abermals von neuem.

Wirksame Abhilfe bringt lediglich ein verbringen des betroffenen Volkes für etwa 1–2 Wochen zu einem anderen Standort. Verwandte oder Bekannte mit einem Garten, aber auch Bauern und Förster gewähren einzelnen Völkern sehr gerne Asyl.

Josef
 
Ich weiß das Du als Bio Imker es nicht füttern darfst und ach nicht willst,
aber in konventioneller Imkerei ist die Fütterung mit Weizensirup, einfach genial.
Dieses Futter hat kaum Gruch, selbst Wespen brauchen lange es zu finden.
Seit ich es füttere habe ich kaum noch Räuberei Probleme, ausgenommen
weisellose Kirchhainer aber das ist ein anderes Thema.

Euer Milb
 
drohne schrieb:
Wie heiß es doch so vortrefflich „Vor jeder Räuberei, ist passiert eine Eselei“
Josef

Hallo Drohne
Mir ist ein Volk ausgeraubt worden, total. War im Urlaub und hatte ein starkes, weiselloses Volk welches ich nach dem Urlaub mit einer Wirtschaftskönigin, die ich ja noch bekommen soll, beweiseln wollte. Leider ist das ja nun in die Hosen gegangen.
Hatte schon beim Einfüttern bemerkt, das viel Bienen an den Auflagen der Zargen hingen und den Honiggeruch aufnahmen, hätte da schon was tun sollen.
Man darf sie eben nicht aus den Augen lassen. :oops:
Mit grüßen siggi :toothy8:
 
Das ist schade Siggi, aber Kopf hoch und im Frühjahr einen Ableger erstellt...
Sirup ist echt großartig! Die Wespen gehen ihn zwar sehr stark an, finden ihn jedoch kaum und Bienen fast garnicht... Oft nichtmal wenn man von obern füttert, daher immer eine Spur ins volk legen...
glg
 
@Drohne!
Was meinst zu der Idee von MIR-"Räuber ablenken" indem man leergeschleuderte Waben etwas weiter weg -
(als Erste-Hilfe-Maßnahme im Akutfall)-offen stehen lässt-die Bienen wählen den einfacheren Weg und werden von den Bienenstöcken abgelenkt-oder lieg ich da komplett falsch?
 
@ Wilma

es ist strengstens verboten Waben oder Futter im freien anzubieten. Auch nicht bevölkerte Bienenstöcke müssen stets verschlossen aufbewahrt werden. Ein Gesundheitswart muss jeder Anzeige nachgehen und wenn er/sie solche Sachen auffindet, kann dies mitunter sehr sehr teuer werden. Also bitte alles weggeben was für Bienen interessant ist.

Josef
 
Nicht nur ein Gesundheitswart, auch die Polizei könnte es kontrollieren bzw Anzeigen nachgehen und bestrafen... Es gehört sich nicht und die Räuberei wird man so nicht verhindern!!!! Sobald die Waben leer sind wird das schwächste Volk ausgeraubt, dann das nächste und am Ende steht auf deinem Stand nur noch ein Volk das abgekämpft ist und im Winter zwar viel Futter hat aber auch die größten Probleme mit der Langlebigkeit der Bienen... Außerdem ist es eine super Wepenfütterung und die waben werden wohl auch zerstört werden... (woher ich das weiß? kein Kommentar... lol)
lg
 
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