Kann man Wachs schwarz kochen?

Spessartbiene

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Hallo zusammen,

vor ein oder zwei Jahren zeigte mir ein Imkerladen-Besitzer einen sehr dunklen Wachsblock, denn er dafür eigens aus dem Abfall fischte. Den hätte ihm wohl zuvor ein Imker erfolglos zum Kauf angeboten. Er wollte mir damit demonstrieren, dass man Wachs kaputt kochen könne - er hätte schon gänzlich schwarze Blöcke gesehen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass Wachs durch zu langes oder heißes "kochen" dunkel wird. Nachdem ich zu Testzwecken etwas Wachs im Emaille-Topf und ohne Wasser zum Kochen brachte und auch eine Weile köcheln ließ, war es nach Erkalten dennoch nicht dunkel verfärbt. Bei Kerzen treten zudem ja auch keine Verfärbungen auf.

Lag die Verfärbung vielleicht doch eher am Topf-Material, in dem die dunklen Blöcke geschmolzen wurden? Hätte man den vermeintlich kaputt gekochten Block noch mit etwas Säure retten können?

Hintergrund: Wachs mit dem Dampfwachsschmelzer zu gewinnen dauert mir zu lange, verbraucht viel Strom. Ein zweiter Tapetenlöser würde nur zu mehr Stromverbrauch führen. Deswegen will ich die Waben diesen Herbst im Emaille-Topf auf >>Gaskocher<< im Wasserbad ausschmelzen.

Gruß,
Hermann
 
Hallo!
Also selbst wenn man uralte , schwarze Waben auskocht, dann ist der Wachs nicht schwarz sondern nur etwas dunkler. Das kann nur durch andere Einfluesse kommen, wie massenhaft rostiger Wabendraht oder verrosteter Eisentopf.
Mein Alutopf sonderte manchesmal Schlieren ab, aber das liegt an dem Alu. Schwarz wurde es trotzdem nicht. Anbrennen oder verbrennen geht ja auch nicht, weil es vorher verdampft.
Seit einigen Wochen arbeite ich mit einem Dampfwachsschmelzer und ich muss mindestens 1 -mal Wasser nachfuellen, dass alles gut ausgeschmolzen wird.Da gehen glaube ich 3 Liter Wasser rein.Strompreis spielt hier keine Rolle, den habe ich kostenlos. Einziger Vorteil, man muss nicht dabei stehen bleiben und kann anderes machen.
Das System muesste wie ein Schnellkochtopf arbeiten, dann waere es optimaler.
Michael
 
Hermann,

hast Du da schon genaue Ideen? Einen genauen Topf, weiteres Vorgehen? Nimmst Du dann Regenwasser, wie filterst Du dann den aufschwimmenden Trester (Schöpfkelle), etc?

Ich bin gespannt. Bin ja Tapetenlöser :SM_1_55:
 
hast Du da schon genaue Ideen?

Ja Tim, aber nicht ausgereift, nur grob angedacht:
- Das Wachs (ist schon ausgeschnitten) in alten Damenstrümpfen oder Gazesäckchen gestopft und diese zugeknotet.
- Diese Päckchen ins Wasserbad über den Gaskocher, darauf einen Stein, damit das Päckchen unten bleibt ich das aufsteigende Wachs mit einer Kelle abschöpfen kann.
- Das abgeschöpfte Wachs-Wassergemisch in Formen zum Abkühlen geben.
- Die relativ wachsfreien Säckchen durch neue Säckchen ersetzen, ggf. Wasser nachfüllen.

Ich weiß nicht, wie aufwändig dieses Verfahren wird sollte es überhaupt funktionieren. Ich weiß auch noch nicht, wann ich zum Testen komme.
Ach ja: Ich will einen alten Emaille-Topf verwenden und normales Leitungswasser. Unser Leitungswasser ist sehr weich. Regenwasser hätten wir momentan aber auch mehr als genug :( .

Gruß,
Hermann
 
Hallo!
Ich hatte da ein Baumwollsaeckchen in Verwendung. Gut ist, wenn es ein flacher Stein ( Platte ) ist und Du einen Holzstempel hast, mit dem Du gelegendlich auf die Platte drueckst, dann wird mehr Wachs ausgepresst und steigt hoch an die Oberflaeche.
Michael
 
Hallo!
Ich hatte da ein Baumwollsaeckchen in Verwendung. Gut ist, wenn es ein flacher Stein ( Platte ) ist und Du einen Holzstempel hast, mit dem Du gelegendlich auf die Platte drueckst, dann wird mehr Wachs ausgepresst und steigt hoch an die Oberflaeche.
Michael

Servus Michael,
ist das Baumwollsäckchen dann relativ leicht zu reinigen und wiederverwendbar?
Ich habe schon überlegt, statt flachem Stein eine Betonscheibe mit Löchern zu gießen und ggf. einen Stil mit einzubauen.
Gruß,
Hermann
 
Hallo Hermann,

das Wachs selbst nicht, hierzu wären sehr komplexe
Apparaturen nötig, aber die Partikel darin sind durchaus
durch Hitze zu schwärzen.
Dabei ist es nötig das ganze einer sehr hohen Temperatur auszusetzen.

Allerdings glaube ich eher, dass der Herr sein Wachs in einem alten
Eisentopf geschmolzen hat, oder er hat einen Emailtopf verwendet,
bei dem das Email recht großflächig abgeplatzt war.
Das Eisenoxid geht dann in Lösung und färbt das Wachs dunkel ein.

Kaputtkochen geht unter normalen Umständen eigentlich nicht.
Verdampfen ist möglich... das lässt man aber nach einer gewissen Zeit
freiwillig, denn der Raum ist danach längere Zeit je nach verdampfter Wachsmenge
nicht mehr bewohnbar.

VG
Hagen
 
Hallo!
Ja, er wird wenn er erkaltet etwas steif, weil im Gewebe immer etwas Wachs gebunden bleibt. Das stoert aber nicht, weil beim Befuellen zerbricht die Wachsstruktur. Baumwolle geht gut und haellt lang weil kochfest. Die Taschen vom Aldi gehen gut. Das Gewebe kann auch etwas groeber sein.
Michael
 
Allerdings glaube ich eher, dass der Herr sein Wachs in einem alten
Eisentopf geschmolzen hat, oder er hat einen Emailtopf verwendet,
bei dem das Email recht großflächig abgeplatzt war.
Das Eisenoxid geht dann in Lösung und färbt das Wachs dunkel ein.

So ist es. Nur durch verzinktes Blech (Gibt es oft im SOWA als Wachsauffangschale) rostiges Weisblech oder Eisentöpfe (werden gerne benützt, weil die Hausfrau sie nicht mehr hernimmt), gibt es das schwarze bzw. graues Wachs.

Meine alte Kastenbackform verlor ihre Beschichtung und ein Wachsblock wurde unansehlich.
 
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