Wabenlager

Nils

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Hallo,

ich möchte für nächstes Jahr einige Leerwaben einlagern (ausgeschleuderte Honigwaben mit Melizitose-Reste). Alles unbebrühtet und (hoffentlich) bald sauber ausgeleckt.

Geplant hatte ich sie im Keller meiner zukünftigen Wohnung aufzubewahren. Einfach einen verschlossenen Boden, dann die Zarge drauf und pro Zarge 6-7 Waben reinhängen, nächste Zarge etc. und oben mit Deckel abdichten.

Kühl ist der Keller - sogar jetzt bei dieser Hitze - aber ich war erstaunt, als ich einen Hygrometer reinstellte: 87 % Luftfeuchtigkeit!
Den Honig, den ich hier kühl im Eimer gelagert habe, habe ich sofort wieder rausgenommen. Entweder ist der Keller feucht oder der Hygrometer im Eimer. Aufgrund von Renovierungsarbeiten waren die Fenster auch einige Tage offen, da wurde vermutlich Feuchtigkeit in den Keller reingebracht. (Keller soll man ja nur im Winter lüften..)

Langer Rede kurze Frage: kann man bei so hoher Luftfeuchtigkeit Waben überhaupt wie beschrieben einlagern?
Und Honig im verschlossenen Eimer?

Ich hoffe bloß, dass sich mein Lager-Konzept jetzt nicht in Luft auflöst. Sonst komme ich in arge Platznot...

Danke,

Nils
 
Bei gut verschließbaren Honigkannen stellt die Feuchtigkeit des Lagers keine Rolle, unsere Altvorderen haben volle Kannen sogar vergraben um sie auf diese Weise vor den russischen Besatzungssoldaten zu sichern, der Honig nahm da keinerlei Schaden.

Anders jedoch beim Wabenlager, hier muss man sich sehr genau überlegen welche und vor allem wie viele Waben man überhaupt mitnehmen sollte? Meiner bescheidenen Meinung nach genügen lediglich zwei Waben pro Volk. Manche User werden nun ob diesem Posting aufschreien, ich erinnere hier jedoch an Chrigels 5 B Methode, der Mann bekommt innert einer Woche eine ganze Zarge MW ausgebaut, selber gebe ich ab dem Reizfüttern und dem folgenden 1.Erweiterungsschritt lediglich eine einzige ausgebaute Wabe in den zweiten Raum, alles andere sind frische MW.

Ich denke die Mühe des Aufbewahrens rentiert sich einzig für Imker die bewusst Wachsmotten für Angler züchten. Auch arbeiten wie einfrieren, mit EsS begasen, Wabenlager kontrollieren stehen sich einfach nicht dafür.

Wenn aufbewahren, dann nur heurige und am besten unbebrütete. Sechs Waben jeweils pro Zarge und sehr genau auf den jeweiligen Abstand achten. Bebrütete Waben müssen unter allen Umständen mit EsS vor Motten geschützt werden, Schwefel ist gefährlich und auch nicht mehr angebracht.

Josef
 
Hallo Nils

unbebrütet und ausgeleckt also Trocken
ist Waben lagern kein Problem

Unten und Oben ein Gitter
wird dadurch mit Luft versorgt und bleibt trocken

Gruß Milb
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nils!

Vielleicht solltest du dein Hygrometer kalibirieren, denn es kann leicht sein, dass es total falsche Werte anzeigt. Eine einfache Methode wäre die sogenannte Salzmethode. Mann nimmt einen Eimer und gibt etwas Wasser hinein, nur ein paar Millimeter. Dann rührt man soviel Salz dazu, dass das Salz vom Wasser nicht mehr aufgelöst werden kann. Das Hygrometer wird in den Eimer auf einen erhabenen Gegenstand gestellt und der Eimer mit einer Klarsichtfolie abgedeckt. Nach ein paar Stunden kann man den Wert ablesen. Es müsste genau 75 % anzeigen.

Im Sommer kann es bei Kellern leicht zu Feuchtigkeitsproblemen kommen, denn die warme Außenluft kühlt im Keller ab und verliert Wasser, denn kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen. Meiner Meinung nach sollte aber trotzdem auch im Sommer gelüftet werden. Bei Edelstahlgefäßen wird dies den Honig nicht sonderlich beeinflussen, aber bei Kunststoffgefäßen kann vom Honig Wasser angesogen werden.

MfG
Honigmaul
 
Danke für Eure interessanten Antworten!

@drohne Josef:
Viele Waben will ich nicht lagern - und wäre keine Melizitose drinnen eh' fast gar keine.

@Milb und @drohne
Ist bei unbebrüteten Waben die Luftfeuchtigkeit relevant?

@Honigmaul
Danke für die Erklärung - ich muß immer überlegen wie das mit der Luftfeuchtigkeit ist und wie man am besten lüftet etc.
Ich habe den Honig im Plastikeimer - sind die durchlässig für Feuchtigkeit?? Nach 2 Tagen im Keller stehen die Kübel nun in der Küche bei 58 % rel. Feuchte...

Kalibriert habe ich einen analogen Hygrometer mit der Handtuchmethode (nass einwickeln und es sollen 99% sein oder so ähnlich) - aber bei Digitalen ist das leider nicht möglich. Zur Kontrolle stehen jetzt aber 2 im Keller - beide zeigen fast denselben Wert. Nachdem ich -trotz besseren Wissens- nochmal gelüftet habe stieg die Feuchte auf nun 89%. Ich glaube ich kaufe mir einen Entfeuchter - in einem Fluss-Au-Gebiet braucht man sowas anscheinend...

Danke für Euren Rat - war wieder hilfreich, wie immer!

Nils
 
Hallo Nils!

Ich habe den Honig im Plastikeimer - sind die durchlässig für Feuchtigkeit?

Kunststoffgebinde sind nicht 100%ig dicht. Dies sollte aber nicht überbewertet werden. Da kommt es sicher neben der Luftfeuchtigkeit auch noch auf die Dauer der Lagerung an.

Die Diffusion bei Kunststoff verursacht auch in anderen Bereichen Probleme, z. B. bei der Bierindustrie. Dort werden entweder überhaupt keine Kunststoffflaschen verwendet, oder diese sind besonders beschichtet.


MfG

Honigmaul
 
Hallo Honigmaul,

danke, sehr interessant! Mal dumm gefragt: worin lagert ihr denn euren Honig? Ich dachte den lagert man in diesen Kunststoffeimern und füllt bei Bedarf nach Verflüssigung ab?
Das spielt bei mir keine Rolle, ich esse ihn selbst (mit Familienunterstützung), aber schlecht werden soll er natürlich nicht.


Ich habe nun nochmal nachgemessen und rumgerechnet. Im Wohnraum hat es um die 58% rel. Feuchte, im Keller nach wie vor 86%. Rechnet man beides aber um, so ergibt sich in beiden Fällen eine absolute Luftfeuchte von 13-14 g / m³. Es ist im Keller also nicht feuchter als im Wohnraum - nur die Temperatur ist niedriger und daher die relative Feuchte höher.

Ob das jetzt aber was dran ändert ob der Keller als Lagerraum für Honig und Waben geeignet ist weiß ich auch nicht...
Was meinst Du?

Servus,

Nils

P.S.:
@drohne
Was ist eigentlich eine Honigkanne?? Ich kenne nur Milchkannen....
 
Ich habe nun nochmal nachgemessen und rumgerechnet. Im Wohnraum hat es um die 58% rel. Feuchte, im Keller nach wie vor 86%. Rechnet man beides aber um, so ergibt sich in beiden Fällen eine absolute Luftfeuchte von 13-14 g / m³. Es ist im Keller also nicht feuchter als im Wohnraum - nur die Temperatur ist niedriger und daher die relative Feuchte höher.

Das musst uns nun bitte näher erklären, vorweg, mit welchem Gerät misst Du dies überhaupt?

Was ist eigentlich eine Honigkanne?? Ich kenne nur Milchkannen....

Die bekamen wir von Robust Plastik in Gerasdorf bei Wien, fassen 28 Liter und somit 40 kg Honig. Sind sehr praktisch, verschließen per Gummidichtung völlig dicht und haben zwei sehr massive Tragegriffe.

Josef
 
Das musst uns nun bitte näher erklären, vorweg, mit welchem Gerät misst Du dies überhaupt?
Hallo Josef,

gibt es von den Kannen ein Bild im Netz?
einen Teil des Honigs habe ich abgefüllt in Einmachgläsern mit Gummiring und Klemmverschluß. Das müsste dann dichter sein als der Plastikeimer?

Wegen der Luftfeuchtigkeit: ich messe das mit üblichen Hygrometern. Ein digitaler und ein analoger zur Kontrolle. Das gibt mir die relative Luftfeuchtigkeit an. Anhand der Temperatur kann man daraus ausrechnen, wieviel Wasser in Gramm in der Luft ist. Die relative Feuchte berücksichtigt ja "nur", wieviel Feuchtigkeit die Luft aufnehmen KÖNNTE und wieviel sie tatsächlich aufgenommen HAT.

Beispiel:
Hat es 24 Grad und der Hygrometer zeigt an daß die relative Feuchte 56 % beträgt, dann heisst das daß pro m³ 12 Gramm Wasser in der Luft "schwebt". Bei 16 Grad und derselben Wassermenge ist die relative Feuchte jedoch 90%, da kältere Luft weniger Wasser aufnehmen kann.
Den Online-Rechner gibts übrigens hier: http://www.wettermail.de/wetter/feuchte.html

Das Thema Luftfeuchtigkeit ist ganz schön komplex und ich muß immer erst lange überlegen bis ich's selber wieder kapiere *grins*

Nils
 
Danke für diese Erklärung, wenn erschwinglich werde ich mir solch einen Hygrometer anlachen.

gibt es von den Kannen ein Bild im Netz?

Schwer zu sagen, gerne könnte ich morgen eines ins Forum geben, kein Problem.

Josef
 
worin lagert ihr denn euren Honig? Ich dachte den lagert man in diesen Kunststoffeimern und füllt bei Bedarf nach Verflüssigung ab?

Ich lagere den meisten Honig auch in den Kunststoff-Hobbocks. Unter normalen Lagerbedingungen gibt es da keine Problem. Ein kleinerer Teil des Honigs lagert in Edelstahlgefäßen.

MfG
Honigmaul
 
Schwer zu sagen, gerne könnte ich morgen eines ins Forum geben, kein Problem.

Versprechen müssen bekanntlich gehalten werden, hier ein Bild dieser wirklich sehr guten Honigkannen, man beachte unbedingt den Dichtungsring beim Deckel.

Hier wird soeben Met abgezogen, man glaubt es nicht wie sehr praktisch und überaus robust diese Honigkannen tatsächlich sind.

Josef

Honigkannen.JPG
 
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