Melizitose - wie kriegt man ihn aus dem Brutraum?

Nils

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Hallo miteinander,

derzeit ist ja Melizitose ein großes Thema. Und man hört ständig, daß man den nicht über den Winter drinnen lassen darf...

Bei Völkern mit Honigraum kann man ja versuchen zu schleudern.
Aber wie kriegt man den Melizitose-Honig aus dem Brutraum raus? Was muß man hier die nächsten Wochen und Monate genau machen?

Ein Beispiel: Bei einem 1-Zargen-Volk (Zander) sind 9 Waben vorne voll mit Brut, über der Brut und nach hinten bis runter zum Oberträger bereits voll verdeckeltes Futter! Sicher ist nicht alles Melizitose - aber wie krieg ich den raus? Es schaut aus, als wäre das Volk bereits voll eingefüttert.
Ich habe nun aufgesetzt (1/2-Zarge). Da es sich um ein Jungvolk handelt ist die Volksstärke noch nicht so groß, die Brutfläche aber schon verhältnismäßig umfangreich.

Das mit dem "Meli-raus" ist für mich momentan ein Buch mit sieben Siegeln und ich kann mir nicht vorstellen, was da noch auf mich zukommt. Vielleicht könnt ihr mir da sagen was mich erwarten wird?

Danke!

Nils
 
Das mit dem "Meli-raus" ist für mich momentan ein Buch mit sieben Siegeln und ich kann mir nicht vorstellen, was da noch auf mich zukommt. Vielleicht könnt ihr mir da sagen was mich erwarten wird?

Hallo Nils,

Im Prinzip hilft hier nur eine Ratikalkur, wie z.B. die Methode der kompletten Brutentnahme oder das Einengen der Völker wobei ein Großteil Meli-Waben entnommen werden.
Ich mache es so: Die unterste Zarge mit dem alten Wabenwerk wird komplett entfernt und eingeschmolzen, der ehemalige zweite BR wird erster BR und der HR zweiter BR. Im unteren BR werden 2 Meli-Waben jeweils rechts und links an den Rand gehängt, ebenso kommen zwei Meli-Waben an den Rand des zweiten BR, somit ist gewährleistet, dass das Winterfutter eingelagert werden kann. Erst im Frühjahr kommen die Bienen dann an die Meli-Waben heran und haben zu dieser Zeit wieder die Möglichkeit den Melizitosehonig zu verarbeiten.
Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass es im Winter genügend warme Tage gibt mit Flugwetter, an denen die Bienen abkoten können.
 
Danke Klaus,

dann ist die Vorgehensweise ja eigentlich nicht viel anders als sonst? Einengen und unterste Zarge entnehmen muß/soll man ja jeden Herbst machen.

Also ist in diesem Jahr nur anders, daß man beim einengen genauer hinschaut und volle Futterwaben an den Rand hängt oder ganz entnimmt?

Servus,

Nils
 
Im unteren BR werden 2 Meli-Waben jeweils rechts und links an den Rand gehängt,..............
Hallo Klaus!

So wie du das beschreibst braucht man dazu sehr viele Leerwaben?
Weil man die Meli-Waben durch Leerwaben ersetzen muss, damit die Bienen das Futter einlagern können.
Solche habe ich keine mehr.

Deshalb denke ich schon darüber nach, die Völker komplett auf MW abzukehren.
 
Hallo Klaus!

So wie du das beschreibst braucht man dazu sehr viele Leerwaben?
Weil man die Meli-Waben durch Leerwaben ersetzen muss, damit die Bienen das Futter einlagern können.
Solche habe ich keine mehr.

Deshalb denke ich schon darüber nach, die Völker komplett auf MW abzukehren.

Hallo Max,

dazu brauchst Du keine Leerwaben, dies geht mit MW genauso.
 
dazu brauchst Du keine Leerwaben, dies geht mit MW genauso.
Das geht wenn man Füttert.

Es gäbe eine andere Möglichkeit den Meli bis zum Winter aus dem Brutraum zu bringen (damit habe ich selbst aber keine Erfahrung), nämlich die Waben drin lassen und nicht füttern, dann müssen die Bienen den Melihonig selber verbrauchen? Und dann erst im Herbst füttern wenn er verbraucht ist.

Man muss nur aufpassen das er bis zum Winter weg ist (außer den Randwaben).

Ich werde dieses Jahr auf alle Fälle nach Trachtende die verdeckelte Brut herausnehmen, da die Tracht sehr lange dauert bei uns und deshalb wohl viele Milben drin sind, der natürliche Abfall ist bei mir allerdings zur Zeit noch nicht besorgniserregend, 0 - 5 Milben pro Tag.
 
Das Problem mit dem Meli-Honig im Brutraum hab ich auch....können die Bienen den nicht selbständig als Futter verwerten???
 
können die Bienen den nicht selbständig als Futter verwerten???

Im Winter, vor allem aber ab etwa Jänner erreicht die Wintertraube diesen Zementhonigbereich, es ist denen völlig unmöglich diesen Honig zu verwerten, er muss also unter allem Umständen heraus. Natürlich könnte man nun sagen, "was soll denn dies, Bienen überwinter schon seit jeher auf Honig", hier sollte man aber bedenken, dieser Honig war ein Gemisch aller Trachten vom Frühjahr bis zum Herbst, also stets nur verschwindet wenig Meli-Honig.

Wie Palma40 aber bereits anmerkte, er selber duldet im besten Falle zwei Randwaben davon.

Josef
 
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