Junge Königinnen schwärmen nicht - von wegen!

Nils

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Hallo,

ich bin heute richtig geschockt von meinem Volk...

Es handelt sich um eine junge Königin von heuer, die ich mit 2 Brutwaben gebildet habe (im Viererboden). Das Völkchen daneben war weisellos und ich habe es mit der Königin vereint, also hatte es 4 Waben.
Danach hat es sich gut entwickelt und ich habe erweitert und während der kalten Tage gefüttert.

Vor 8 Tagen war die Kiste bummvoll und ich erweiterte schnell noch um 2 Mittelwände. Leider fehlte die Zeit zur Durchsicht...

Heute stellte ich nun fest: der halbe Kasten ist leer und die Königin ist weg. Keine Stifte, die jüngste Brut sind 2-3 Tage alte Larven. Die Mittelwände die ich noch zuhängte vor 8 Tagen waren unberührt. Sie müssen also am nächsten oder übernächsten Tag abgeschwärmt sein.

Was habe ich falsch gemacht? Junge Kö's schwärmen doch nicht - sagt man!!!???
Sie stehen an einem Platz, der in der prallen Sonne steht. Kann das damit zu tun haben?

Und der Gipfel: das Schwesternvolk (7 km weiter weg), das eine ähnliche Entwicklung hatte wie oben beschrieben, hatte heute auch Schwarmzellen! Die Königin war noch da, sie hat noch gestiftet, die äteste Schwarmzellen waren ca. 3 Tage vor der Verdeckelung. Als ich den Kasten öffnete hat die alte Kö 1x getutet wegen der Störung!

Ich entfernte die Zellen und setzte einen 2 BR auf (mit 5 Rähmchen). Meint ihr, sie schwärmen trotzdem noch? Ich hätte vielleicht doch gleich einen Ableger mit der Königin machen sollen.... (Jungköniginnenableger??)

Mist, dabei hatte ich so viel Freude an diesem Völkchen...
Wieso schwärmen junge Königinnen??? Was habe ich falsch gemacht?

Danke für Euren Rat,

Nils

P.S.: Das "Schwesternvolk" hat eine andere Mutter, ich nenne sie nur so weil sie aus dem Viererboden sind...
 
Weil Du eine schwarmfreudige Biene vermehrt hast

Gruß Milb
 
Weil Du eine schwarmfreudige Biene vermehrt hast

Mmmhm, meinst Du wirklich?
Sie haben unterschiedliche Mütter (ich nenne sie nur Schwesternvolk, weil sie beide aus dem Viererboden kommen).
Die enorme Volksentwicklung hat mich total überrascht, der Platz wurde eng, außerdem war's heiss an diesem Platz. Könnte das auch was ausgemacht haben?

Danke und Servus,

Nils
 
Hallo Nils

Du tust mir langsam leid. Was sich bei deinen Bienen alles an Ungemach und Unregelmässigkeiten zusammenbraut, das würde selbst mich ins Grübeln bringen. Das hast du mit deiner Gewissenhaftigkeit nicht verdient. Da würde mir eher etwas Strafe gehören, habe ich doch meine Bienen seit bald zwei Wochen nicht mehr gesehen - wer weiss, was mich am Dienstag an Ueberrraschungen erwartet! Was machen wohl die Aumeier Ableger?

"Natura non saltat" hiess es bei den Römern - bei Nils macht die Natur (sprich die Bienen) aber echte Bocksprünge.
Tröstlich für dich - alle ungewöhnlichen Erscheinungen machen dich zum erfahrenen Imker, der sich durch nichts mehr aus der Ruhe bringen lässt, da er ja schon alles Unmögliche erlebt hat...

Mit aufmunterndem Gruss
Christian
 
Hallo,

die Geschichte mit Jungfernschwarm, so nennt man eine Jungkönigin die abschwärmt, hört man genau wie das Vorkommen von Nachschwärmen meistens, wenn man von minderwertigem Material nachzieht. Außerdem besetzt die Bienenmasse aus jeder verdeckelten Brutwabe nach dem Schlüpfen 3 andere Waben. Das heißt, wenn du in deinen 4 er Boden jeweils 2 Brutwaben gesteckt hast, hätten die 6-8 besetzt, wenn sie Platz gehabt hätten. Also wäre eigentlich eine Brutwabe und eine halbleichte Futterwabe besser gewesen. Dann wärst du auch auf der sicheren Seite gewesen, falls einige Tage kein Futter reinkommt.

Wahrscheinlich waren die schon in Schwarmstimmung, bevor du sie mit dem weisellosen Nachbarn vereinigt hast.

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo Christian. Du kannst doch dich mit Nils nicht vergleichen. Du mit deinen Jahrelangen Erfahrungen, du weist doch in einem Monat voraus wo deine Bienen hin kommen. Und wir Anfänger stehen dabei und sähen es nicht.
Gruß Viktor
 
Lieber Viktor
Danke für die Blumen.....aber so weit her mit der Voraussicht ist es auch bei uns alten Hasen nicht immer. Auch wir erleben Ueberraschungen, Misslungenes und Unvorhergesehenes, nur reagieren wir mit der nötigen Gelassenheit und haben meist schnell ein (vermeintlich) passendes Rezept oder eine Theorie zur Hand.
Das ist das Salz der Imkerei, das uns ein Leben lang den Bienen verpflichtet; es gibt auch nach langen Jahren Imkerei immer wieder Ereignisse, die nicht in die "déja vu-Kiste" und schon gar nicht in ein Schema eherner Gesetzmässigkeiten passen. Dazu gehört das Grübeln, was wohl da wieder dahintersteckt, oder auch der Aerger, dass man es eigentlich hätte besser wissen (und machen) können.
Geniesst als Anfänger diese Erlebnisse und macht euch nicht zu viele Gedanken darüber - so halten es auch wir "Alten". Nehmt die Tips und Erklärungen der Alten dankbar entgegen - immer im Wissen, dass auch sie nur mit Wasser kochen.
mit freundlichem Gruss
Christian
 
@Chrigel
Servus Christian
und danke für deine Worte :) Es ist ja schon beruhigend, wenn jemand sagt "normal ist des need". Aber natürlich hört und lest ihr hier nur von meinen Problemen, es gibt auch unauffällige Völker :)

Wenn man - wie ich - in die Imkerei einsteigt und nach 2 Wochen der Pate meint man soll jetzt mal die Schwarmzellen ausschneiden und käfigen und später in Apideas setzen - tja, dann ist das wahrscheinlich kein "normaler" Anfang. Kein Wunder wenn einem dann die Überraschungen nur so um die Ohren fliegen.

Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich bei einem Mitanfänger vorbei, der mit mir den Anfängerkurs gemacht hat. Hin und wieder ertappe ich mich dabei, wie ich ein wenig "neidisch" auf seine 3 Völker schaue. Er hat immer 3 Völker, nicht mehr.

Doch ich fing letztes Jahr mit 1 Volk an, überwinterte 6 und habe jetzt 14. Wenn ich die Apidea-Völker mitrechne sogar 18. Irgendwie muß ich noch lernen im rechten Moment aufzuhören... *lach*

@Malte
Jungfernschwarm - darunter verstehe ich einen Schwarm mit unbegatteter Königin. Meine hat ja schon fleissig gelegt seit Wochen.

Darum verstehe ich nicht wirklich, warum die schwärmen will....


Ansonsten hielt ich es die letzten Wochen auch wie Christian: nicht weiter reinschauen. Aber diese Erfahrung lässt mich ein wenig zweifeln, ob ich nicht doch mehr hinter den Jungvölkern her sein muß.

Bei einem dritten Volk schaute ich gestern abend nur kurz durch die Folie. Es war mir im Mai abgeschwärmt und es waren nicht mehr viele Bienen. Ich ließ die junge Königin einfach mal machen. Gestern war die Bude voll, aus allen Gassen blickten mich Bienen an und ich hatte den Eindruck, da wird’s eng!

Was ist jetzt los? Die Völker mit jungen Königinnen scheinen regelrecht zu explodieren!?

Im Kurs lernten wir am Freitag, daß es jetzt an's einwintern geht,, also bald eingeengt werden soll. Wenn ich die einzelne Völker so anschaue muß ich mir überlegen, ob ich nicht noch eine Zarge aufsetze!

Zurück zum Thema:
Abgeschwärmte Königin aus 2013, die seit Wochen legt.
Ich halte es zwar schon auch für möglich, daß meine Völker einen stärkeren Schwarmtrieb haben als "normal", da sie seit Generationen aus Schwarmzellen gezogen wurden. Aber bei diesem Fall denke ich liegt mein Fehler darin, daß ich zu langsam Platz geschaffen habe, daß es am Standort zu warm ist... (??)

Servus


Nils
 
Hallo Nils,
Was ist jetzt los? Die Völker mit jungen Königinnen scheinen regelrecht zu explodieren!?
Im Kurs lernten wir am Freitag, daß es jetzt an's einwintern geht,, also bald eingeengt werden soll. Wenn ich die einzelne Völker so anschaue muß ich mir überlegen, ob ich nicht noch eine Zarge aufsetze!

Ja, die heurigen Muttis wollen sich beweisen und geben richtig Gas. ich weiß jetzt zwar nicht auf wie vielen Rahmen und welchem Maß deine betroffenen Völker sitzen, aber ich mache es bei meinen Ablegern um diese Zeit so:
Die Ableger sitzen auf 10 bzw. 11 Waben in einer Zarge. Ich setze jetzt eine Zarge ausschließlich Mittelwänden unter. Warum? Wenn sie Platz brauchen, bauen sie unten noch aus und können oben den Wintervorrat einlagern. Wenn sie nicht wollen, dann bleiben sie ohnehin oben.

Gruß,
Hary
 
Nils, bitte erinnere Dich, Jungvölker wöchentlich füttern und gleichzeitig bei Bedarf erweitern, dies immer wieder und solange die erste Zarge voll ist, nun ginge es mit der zweiten Zarge ganz genauso weiter. Die Bienen haben somit Arbeit, haben Platz und zudem auch beste Betreuung durch ihr Herrl. Hitze lass ich nicht gelten, meine stehen stets Richtung Süden und in praller Sonne.

Die Ableger sitzen auf 10 bzw. 11 Waben in einer Zarge . Ich setze jetzt eine Zarge ausschließlich Mittelwänden unter. Warum? Wenn sie Platz brauchen, bauen sie unten noch aus und können oben den Wintervorrat einlagern.

Ganz genau dies ist bei einigen überstarken Völkern mein heuriger Plan, eben in Anlehnung an Chrigels 5-B-Methode, allerdings kommen die Kö ebenfalls nach unten, den Weg zurück versperrt ein ASG.

Wenn sie nicht wollen, dann bleiben sie ohnehin oben.

Stimmt zu 100%, dafür solltest nun aber einen Dr. Hc. Titel bekommen. :les:

Josef
 
Hallo,

ich hatte jetzt mit Jungfernschwarm den Fall gemeint, das eine Königin die in 2013 geboren wurde und in Eilage ist, in 2013 nochmal ausschwärmt.

Wir lassen die Ableger grundsätzlich auf nur einer Zarge überwintern. Mit Honigraum wird nur überwintert, wenns garnicht anders geht.

Mfg Malte Niemeyer
 
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