Schwärme in Siedlungsgebieten

Nils

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3 Juli 2012
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Ort
Nördlicher Chiemgau
Imker seit
2012
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im Garten
Wanderimker
.
Rähmchenmaß/Wabengröße
Zander
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo miteinander,

sicher hat der eine oder andere Imker hier seine Völker in der Siedlung stehen. Und bestimmt habt ihr schon den einen oder anderen Schwarm in der Sieldung gehabt.

Da mir das noch bevor steht (abgesehen vom letztjährigen Kleinschwarm ist noch nichts "passiert") würden mich Eure Erfahrungen dazu interessieren. Habt ihr da Geschichten zu erzählen die lustig, lehrreich oder auch tragisch sind?
Wollt ihr sie hier erzählen?

Dankeschön,

Nils
 

Eventuell kann ich mit einem lehrreichen, nachtäglich gesagt aber auch einer sehr dummen Aktion erinnern und ich hoffe diese Warnung wird auch ernst genommen.

In meiner Praktikantenzeit wollte ich offenbar besonders tapfer sein, als uns in einer Wiener Nordrandsiedlung, diese Siedlung wurde von der Schweizer Bevölkerung zur Gänze erworben um sie der Siebenbürgener Auswanderer als Geschenk zu machen, ein Schwarm gemeldet wurde, war ich natürlich sofort zur Stelle. Der Schwarm war tatsächlich da, allerdings direkt am Wipfel eines etwa 15m hohen Nadelbaumes. Eine dreiteilige Leiter wurde ausgefahren, damit erreichte ich gerade noch den Schwarm. Bedenke Nils & All, mit einer Hand an der Leiter festhalten, das Schwarmkisterl an der anderen und nun muss auch noch der Schwarm geborgenen werden.

Alles ging gut und der Schwarm konnte eingesammelt werden, meine Warnung vor solchem Leichtsinn, Unfälle sollten unter alles Umständen verhindert werden.

Josef
 
Ja habe ich :)

mir war es sehr peinlich, wenn ich meine Schwärme vom Nachbarsgarten holen musste. Die Bienen schwärmen ja ausgerechnet bei schönem Wetter :), wo die Nachbaren ja auch ausgerechnet ihren Garten benutzen möchten! Für meine Nachbar hieß das mindestens 2 Tage Haft, da sie sich nicht mehr in den garten getraut haben und irgendwelche Bienen, die beim Fangen des Schwarms unterweg waren, schwirren immer noch um den Platz herum und terrorisieren die Nachbarn!

Aus diesem Grund habe ich meine Kö auch den Flugel gestutzt, wo ich deswegen viele Kritik von Kollegen und "Tierscchützern" hören muss, aber ich kann nicht die ganze Zeit bei den Bienen sein und jeder übersieht mal eine SZ bzw. manche Völker, wenn sie in starker Schwarmstimmung sind, kommt das Brechen von SZ zu spät und sie schwärmen trotzdem, so sind meine Erfahrungen, die keiner glauben will :)

Ich mache daraus aber kein Geheimnis und stehe dafür, was ich mache! Mir ist das Stutzen eines Flugels bienengerechter als ein entkommener Schwarm, der in den Meisten Fällen zu Tode beurteilt ist. Aber natürlich kann ein Schwarm erst mal überleben, und später zur Varroaschleuder wachsen und erst dann eingehen!

Es wäre gut, wenn du eine Möglichkeit hast, deine Nachbarn schon im Vorraus darüber zu informieren und zu erklären, dass Schwärme nicht gefährlich sind. Deine Tel. kannst du auf einen Honigglas hinterlassen und ihnen sagen, dass du die Katastrophe sofort beseitigen könntest, wenn sie dich anrufen :)

Lg Salsa
 
Zuletzt bearbeitet:
Inzwischen sollten meine Nachbarn kapiert haben , dass die Bienen mit dem Gartenschlauch anspritzen keine gute Idee ist,
wenn man sie wirklich weg haben will. Auch das die Bienen niemand einfängt , solange sie sich nicht zur Ruhe gesetzt haben.

Ich persönlich habe gelernt, dass man einen Schwarm erst einschlägt ,nachdem er mindestens eine Nacht in Gefangenschaft
übernachtet hat und dass man rechtzeitig bei einer TBH den Brutraum trennt , damit die Bienen auch Platz zum brüten haben
bzw. am besten rechtzeitig vor dem 10. Mai Schwarm verhindert.
 
Hallo !
Ich habe hier ein Imkereibuch, da ist ein Bild drinnen von einem Heideimker. Da ist ein geraeumiger Stoffschlauch am Flugloch angebracht und der Schwarm kann nur in den Stoffsack fliegen. sonst ist da keine Beschreibung dabei.
wuerde sich aber sicher auch in besiedelten Gebieten und fuer Leute die sonst keine grossartige Schwarmverhinderung betreiben und nicht immer praesent sind eignen.
Michael

Vielleicht gelingt mir es mal das bild abzuscannen und hier vorzuzeigen, fuer die bessere Vorstellungskraft
 
Man sollte nicht vergessen zu erwähnen
das ein gestutzter Flügel den Schwarm nicht verhindert
aber er kommt erst mal zurück

wenn man dann immer noch pennt und nichts unternimmt,
zieht die Tochter aus und der Schwarm ist dann garantiert weg

Gruß Milb
 
Ich habe gerade heute eine solche Geschichte erlebt.
Endlich wieder ein schöner Sonnentag und um 11:00 Uhr ist der Himmel über meinem immerhin 300qm großen Garten mit Bienen gefüllt. Es ist kaum zu glauben aber sie entfernten sich kaum 20m vom Stock, flogen eine Zeit lang hauptsächlich im und um den Kirschbaum und sammelten sich dann auf der Beute neben ihrem Ursprung.
Obwohl die meisten Nachbarn unserer Siedlung in ihren Gärten waren, hat niemand was bemerkt oder zumindest nichts gesagt.
Wenn das immer so geht sind Schwärme in Wohngebieten kein Problem....:p
Ich habe den Schwarm eingesammelt und in eine neue Beute getan (habe ich an anderer Stelle schon beschrieben).

Gruß
Hermann
 
Hallo !
Ich habe hier ein Imkereibuch, da ist ein Bild drinnen von einem Heideimker. Da ist ein geraeumiger Stoffschlauch am Flugloch angebracht und der Schwarm kann nur in den Stoffsack fliegen. sonst ist da keine Beschreibung dabei.
wuerde sich aber sicher auch in besiedelten Gebieten und fuer Leute die sonst keine grossartige Schwarmverhinderung betreiben und nicht immer praesent sind eignen.
Michael

Vielleicht gelingt mir es mal das bild abzuscannen und hier vorzuzeigen, fuer die bessere Vorstellungskraft
Hallo,
das waren die Heideimker mit ihren Bienenkörben. Da standen zwischen 50 und 100 Körbe in einer sogenannten "Lagd", das ganze sah aus wie Regale mit Rückwand und Dach, darin aufgereiht die Bienenkörbe. Für die alten Heideimker waren die Schwärme eine "wichtige" Einnahmequelle, da ja sonst nur als Haupttracht die Heide vorhanden war. Die Imker wußten durch ihre Beobachtungen ganz genau wann ein Volk schwärmen wollte, in der Schwarmzeit saßen sie den ganzen Tag bei ihren Völkern und beobachteten. Kurz bevor der Schwarm fiel, wurde der "Schwarmbeutel" mit Nadeln angebracht. Der Schwarm eingefangen und über Nacht im Beutel aufgehangen. Am nächsten Tag in Kisten verpackt und versandt. Bis zur Heidetracht, im September, waren die Völker mit junger Weisel wieder fit für die Arbeit.
Grüße, vom vesteimker
 
mit dem Seifertschem Schwarmfangrohr ist das "Einfangen" von hoch hängenden
Schwärmen (auch in edlen Obstbäumen - es darf ja KEIN Zweiglein abbrechen!)
für mich kein Problem mehr - alles ohne Leiter !
 
Ich trage alle Schwärme - meist im Eimer - ins Bienenhaus und gebe sie in die dafür hergerichtete Beute.

Bei mir sammelte sich einmal großer Schwarm am Ästchen eines Haselnussbaums, ich stieg mit der Leiter 3 m hinauf, zwickte den Ast ab und dachte nun kann ich den Schwarm bequem ins 200 m entfernte Bienenhaus tragen. Der Weg führte über eine Böschung hinunter und die Schwarmtraube wurde immer länger und länger und ich musste den Arm immer höher halten, am Bienenhaus angelangt, kam ich nicht mehr durch die Tür, so lang war die Traube. Zum Glück stand ein großer Eimer in Reichweite.

Ein Imkerkollege stieg 10 m auf eine Fichte ohne Leiter, direkt am Baumstamm hinauf, er schnitt den Ast mit der Schwarmtraube ab und stieg wieder herunter, die Traube wurde immer länger und länger, als er herunten war musste er den Arm voll in die Höhe halten und kam damit natürlich nicht ins Bienenhaus, sein Arm schmerzte unerträglich und er schrie aus Leibeskräften seiner Frau, sie und eine ganze Schar Nachbarn kamen angerannt und er schrie ... einen Eimer brauch ich. Aua, aua, schnell einen Eimer....
 
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