harten Honig weich bekommen

Jeffrey

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bei Stuttgart, Deutschland
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Hallo,
ich habe ein Problem, meine letzte Abfüllung vom Frühjahrshonig mit Raps ist sehr hart geworden. Die Struktur ist gut, also keine groben Kristalle etc. Ich habe auch vor dem Abfüllen wir immer gerührt.
Hat wer eine Idee, was ich machen kann? Am besten ohne den Honig aus den Gläsern zu tun. Aber zur Not muss ich den Honig eben neu abfüllen, aber verhindere ich, dass er wieder genauso wird?
Gruß Jeffrey
 
Hallo Jeffrey,

ich habe keine Erfahrungen damit, aber ich habe vor Kurzem einen Imker getroffen, der seinen Rapshonig überhaupt nicht rührt, er füllt ihn einfach ab und der Kunde kann später entscheiden, ob er den harten Honig vom Glas abkratzen will oder es im Wasserbad (bei 38° oder so) wieder flüssig macht.
Damit wollte ich nur sagen, dass es vielleicht nicht so schlimm, wenn der Honig etwa nachkristalisiert, du hast ja vorm Abfüllen gerührt, da dürfte es nicht so hart werden, oder liege ich da falsch?

Lg Salsa
 
Hoi,
das Problem ist eben, dass er im Glas recht fest geworden ist. Ich würde mal sagen ähnlich wie Butter aus dem Kühlschrank. Ich denke halt so sollte Honig nicht sein. Lösung wäre das ganze nochmals zu erwär,en, und durch den melitherm zu lassen und erneut abfüllen. Allerdings befürchte ich dass der Honig dann wieder so hart wird. Bereits im Eimer war der Honig ähnlich fest, allerdings ungerührt. Dann ist er aber innerhalb von zwei Tagen im Abfüllkübel direkt wieder relative schnell kristallisiert. Ich habe ihn dann schnell abgefüllt, bevor er nicht mehr aus dem Kübel läuft.
Natürlich kann man den Honig so essen und auch theoretisch woeder im Wasserbad erwärmen, allerding will ich das den Kunden nicht überlassen, die können ja für ihr Geld auch einen entsprechend Verarbeiteten Honig erwarten.
Gruß Jeffrey
 
Hallo Jeffrey!

Ich nehme an, du hast den Honig gerührt und dann wurde er im Glas fest?

Das ist mir auch schon passiert, 24 Gläser unverkäuflich wegen zu hartem Honig! Ein Imker sagte mir, ich solle den Honig in den Gläsern ein ganzes Jahr stehen lassen, er würde dann von selbst sehr feincremig werden. Ich glaubte es kaum, ließ mich aber darauf ein, denn wenn es funktioniert, dann war es Arbeitsersparnis pur und es hat tatsächlich funktioniert, der Honig war nach einem Jahr so feincremig wie ich noch kaum einen hatte.

Bei mir war es Löwenzahnhonig, ob es sich bei Rapshonig genauso verhält, weiß ich natürlich nicht.
 
Bei mir war es Löwenzahnhonig, ob es sich bei Rapshonig genauso verhält, weiß ich natürlich nicht.
Ich weiß das jetzt nur theoretisch, denn selbst habe ich noch keinen Löwenzahnhonig geschleudert.
Aber von Zuckerart und Gehalt kommt er dem Rapshonig sehr nah.
Er hat, so wie der Rapshonig auch, einen sehr hohen Glucoseanteil von ca. 80% und dürfte sich
dementsprechend ähnlich verhalten wie der Rapshonig auch.

VG
Hagen
 
Hallo,
ja der Honig ist gerührt und verarbeitet wie immer. Kann auch gut ein hoher Löwenzahnanteil sein. ist ein Frühjahrshonig mit Raps, was sonst noch drin ist, ist schwer zu beurteilen. Das mit dem stehen lassen habe ich auch schon gehört. Das Problem ist, das ist zur Zeit mein letzter Honig den ich noch habe, deswegen würde ich ihn gerne jetzt verkaufen. Weiß jemand woher der Effekt nach einem Jahr kommt, kann man das eventuell beschleunigen, z.B. durch Temperatur, hoch oder tief?
Gruß Jeffrey
 
Weiß jemand woher der Effekt nach einem Jahr kommt, kann man das eventuell beschleunigen, z.B. durch Temperatur, hoch oder tief?
Ich selbst kann mir da nur eine Theorie aus der Chemie ableiten.
Größere Kristalle wachsen in einer Lösung weiter, zu ungunsten der kleineren Kristalle
und zur Konzentration in der noch flüssigen Lösung (Lösung = Zucker in Wasser).
Das ganze läuft in einem Gleichgewicht ab, was bedeutet, dass es stets in beide Richtungen
abläuft. Zuckermoleküle lagern sich an Kristallen an, und lösen sich auch wieder von diesen.
Damit werden die Kristalle in ihrer Form anders (ggf. runder), die flüssige Phase um die Kristalle
wird niedrigviskoser (weil sich Zuckermoleküle daraus an Kristallen anlagern), und diese fungiert
als Gleitmittel zwischen den Kristallen.
Dieser Prozess ist, so vermute ich, auch Temperaturabhängig. Ob das aber irreversibel so zu beschleunigen ist,
weiß ich nicht.
Allerdings wäre das ganze möglicherweise mit einem guten Lichtmikroskop nachweisbar, indem man sich die Kristalle
genau anschaut und dokumentiert, wie diese sich mit der Zeit verändern und die Viskosität des Honigs
sich parallel dazu verändert.
Vielleicht gibt es ja schon solche Untersuchungen - würde mich sehr interessieren.

VG
Hagen
 
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