Jahreshonig

Palma40

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D-Nord- Schwarzwald
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SBA, Brutdistanzierung und Zwischenbodenableger
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Ja
Hallo Bienenfreunde,

immer wieder lese ich von Imkern, die nur einmal im Jahr, so gegen Ende Juli ihren sogenannten Jahreshonig schleudern.

Diesen Honig bezeichnen sie als Geschmacks- und Duftabbild ihrer regionalen Landschaft.

Die Idee finde ich gut. Ich kann mir den Geschmack von solchem Honig sehr gut vorstellen solange es sich nur um Blütenhonig handelt. Wie aber verhält es sich, wenn auch die Wald- und Tannentracht darin enthalten ist? Dieser so entstandene Honig würde doch sehr schnell kandieren und ihn zu rühren eigentlich viel zu schade.

Wer hat Erfahrung mit Jahreshonig?
 
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Naja, wer hat Erfahrung damit? Ich natürlich ;-)

Wir schleudern nur einmal im Jahr, dies Mitte bis Ende Juli. In normalen jahren haben wir einen hohen Waldanteil weswegen unser Honig meistens dunkel ist. 2012 war er leider hell, weil der Wald komplett fehlte.

Wenn er bei halbwegs normaler Temperatur gelagert wird, kandiert er nach etwa 4 bis 5 Monaten. Kalt gelagert früher.

Wir haben das Problem, dass solcher Honig natürlich kaum gerührt werden kann. Der würde komisch ausssehen weil er so dunkel ist.
Hellen Honig haben wir nur durch die Alpenrosen.

Selbst von zu Hause aus fliegen die Bienen auch noch in die Alpenrosen, ist aber doch relativ weit, so 2,5 bis 3 Km
Meine Kunden möchten am liebsten sehr dunklen Honig und es fragt keiner nach Rührhonig.

Die Preise sind mit 12.-. pro Kilo relativ gut. Für halbe Kilo verlange ich 6,50.-
Nun zum Thema kandieren.

Da bleibt also nur noch bis 40 Grad erwärmen oder eingefrieren. Wusste nicht, dass biomedizinisch gesehen beim einfrieren die Information verloren geht, wie Pinki und Mausi in Eintracht mit Anne und Danny erwähnten.

Also wenn wir nicht einfrieren können, kandierter Honig nicht gefragt ist und Rührhonig auch nicht, dann müssen wir mit Wärme arbeiten :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch bei mir gibt es nur Jahreshonig. Wir haben im 10 Jahresschnitt vielleich 1-3 Mal Blütenhonig mit Waldanteil, sonst nur Blütenhonig.
Theoretisch könnte ich den sehr gut rühren (hab letztes Jahr sogar eine Goldmedaillie bekommen).

Praktisch ist aber Cremehonig bei uns so gut wie unbekannt. Ich bin dabei, ihn langsam bei meinen Kunden bekannt zu machen.

Allerdings erzeuge ich nur Cremehonig, wenn ich eine Gute Ernte habe, da ich ansonsten meine gesamte Ernte auch so zügig verkaufen kann, also wozu die Mühe machen.

Preislich liege ich gleich wie du Wolli, auch wenn sich meine Imkerkollegen in der Nachbarschaft noch so sehr aufregen.
Denen bin ich zu teuer! Aber so lange ich bis spätestens Oktober ausverkauft bin, bleibe ich bei diesem Preis.

LG Lisi
 
Lisi, super Bericht. Und du hast vollkommen recht.
Die Imkerkollegen müssten sich eher aufregen wenn du mit dem Preis tiefer wärst. So kann es ihnen eh egal sein.
 
Ich habe in unsere Gegend die grösste Imkerei. Jetzt ging ich davon aus meinen Kollegen einen gefallen zu tun, wenn ich die Preise anhebe.
Dengste, die waren stinksauer auf mich.
Aber mir egal. Ich produziere ein Spitzenprodukt, das jedes Jahr fürs Gütesiegel eingereicht wird und bisher immer diverse Medaillien bekommen hat.
Das ist den Kunden in jedem Fall den Preis wert. Es hat sich noch keiner bei mir beschwert. Im Gegenteil, das Bestellbuch für dieses Jahr ist schon gut gefüllt. Wegen der schlechten Ernte der letzten zwei Jahre, haben viele angst keinen mehr zu bekommen.
Also ist das für mich der richtige Weg.
 
Das sollte ich auch einmal ausprobieren und den Honig an den DIB einschicken. Wer der deutschen Imker hat damit erfahrung? Muß man dabei DIB-Etiketten bebützen, oder geht das auch im Neutralglas?

Seit dem Schulsport, Schützenverein und der Bundeswehr bakam ich keine Medaillen mehr. Das wäre nicht nur für die Honigkunden interessant, sondern auch für das eigene Ego.
 
Auch ich ernte nur ein mal im Jahr. Bei uns gibt es immer weniger Blütenhonige. Auch der Löwenzahn honigt nicht mehr wie früher. Ein Imker hat behauptet, dass durch die vermehrte Gülleausbringung sich die Nährstoffkombination derart verändert, dass die Blüten nicht mehr honigen. Sei´s wie sei!
Mein Honig heisst SOMMERHONIG mit dem Hinweis *Unser Honig ist eßbare Unternberger Landschaft*.
Zusammensetzung: Himbeeren, Wiesenblüten und Waldhonig.
Auch ein Folder wird beigelegt - Titel:
Imkern.... unbestritten überwiegt die Freude an der lebendigen Freizeitbeschäftigung. Honig ist dabei die Frucht der Arbeit.
Honigpreis: 12.- Euro pro kg.

Schöne Woche
Fritz
 
Hallo Bienelieb!

Es können nur Honige in D.I.B. - Einheitsgläsern 500 g in ordnungsgemäßer Aufmachung nach der
Warenzeichensatzung des D.I.B. angeliefert werden. Deckeleinlagen des D.I.B. müssen eingelegt werden. Die
Gläser sind innerhalb der einzelnen Lose entweder mit nur „alte“ D.I.B.-Gläser mit „alten“ Deckeln oder nur
„neue“ D.I.B.-Gläser mit „neuen“ Deckeln und den dazu vom Landesverband Sächsischer Imker e.V.
überlassenen Gewährverschlüssen ohne Adressangabe und ohne Tracht-/Sortenangabe zu versehen.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist anzugeben. Zusatzetiketten sind nicht zulässig.

Alles klar?
 
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