Varroabekämpfung mittels Schall?

Spessartbiene

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1,5 Zander BR / 0,5 Zander HR
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Großer ungeteilter Brutraum im Naturbau / Zwischenableger
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Nein
Hallo zusammen,

ich habe gezielt nach Berichten über Varroabekämpfung durch Schallwellen gesucht und folgendes gefunden:

http://www.patent-de.com/19990715/DE19800293A1.html

Was haltet Ihr davon?

Das ganze ist 14 Jahre alt und scheint sich nirgends durchgesetzt zu haben. Das könnte aber viele Gründe haben und gilt für mich nicht als Ausschlusskriterium dieser Theorie.

Gruß,
Hermann
 
Hallo Herrmann,

da ich (durch die Firma in der ich arbeite) in der Lage bin ein solches
Gerät recht leicht aufzubauen, bin ich geneigt das mal auszutesten.

Ich weiß, dass Schallwellen in bestimmten Frequenzbereichen anwendungsspezifisch
starke Wirkungen haben können (Nierensteinzertrümmerung ohne OP z.B.).
Es liefen und laufen auch Untersuchungen, Tests und Versuche in Waffentechniken.
Daher halte ich diese Patentschrift für durchaus interessant.
Die Angaben darin sind auch hinreichend genau, um einen entsprechenden
Versuch zu starten.
Es wäre allerdings notwendig zu erfahren, ob das Patent noch gehalten wird.
Denn patentrechtlich möchte ich keine Schwierigkeiten bekommen.

Da ich erst im 2. Jahr imkere, wäre es sinnvoll wenn jemand mit machen würde der
länger Erfahrung in der Imkerei hat als ich.
Ich teste gerne mit, mein Gebiet ist aber die technische Seite.

Viele Grüße aus der Südpfalz

Hagen
 
Servus Hagen,

falls die Schallwellen wie beschrieben wirken, dann ist der Einfluss auf adulte Milben zu gering. Vielleicht scheiterte das Konzept daran und es könnte durch einige Modifikationen (einstündige Behandlung in Abstand von einer Woche in einem beschränkten Zeitraum oder so) funktionieren?

Wenn Du das testen könntest, wäre das schön. Ich könnte Dir hier allerdings zumindest dieses Jahr keine Hilfe sein, da ich voll ausgelastet bin und an den Bienen nur das Notwendigste machen kann. Vielleicht können wir uns aber kommendes Jahr mal zusammensetzen?

... oder einer hier aus der Runde meldet sich und sagt, dass er das schonmal getestet hat und berichtet darüber.

Wenn man das Ganze dann wirklich verwenden wollte wäre natürlich eine Berücksichtigung der Patentrechte erforderlich. Aber noch wissen wir ja nicht, ob das funzen kann oder eine Ente ist ;-) .

Gruß,
Hermann
 
Es wäre allerdings notwendig zu erfahren, ob das Patent noch gehalten wird.
Denn patentrechtlich möchte ich keine Schwierigkeiten bekommen.
Ich würde halt mal mit dem Patenanmelder versuchen Kontakt aufzunehmen

Schaller, Erich, 95197 Schauenstein, DE
 
Interessante Idee. Der hat offenbar einfach den Ultraschall-Wühlmausvertreiber in die Beute gehängt!


lg,
Sebastian
 
Ich werde zuerst mal das ganze mit einem Piezo und einem Frequenzgenerator aufbauen.
Den Schalldruck messe ich mit einem dB - Messgerät.

Dann schaue ich mal ob verstärkt Milben fallen.
Die restlichen adulten Milben dürften ja noch im Volk hängen...
zumindest die Milben welche die OS - Behandlung überlebt haben.

Ich werde berichten und Bilder zeigen.

VG
Hagen
 
Die restlichen adulten Milben dürften ja noch im Volk hängen...
Ja, nur laut Patentschrift funktioniert das Verfahren nur bei den Milben in der Brut anständig, da die adulten Milben wesentlich schallresistenter sind!

Bin trotzdem schon gespannt auf die Ergebnisse!

lg,
Sebastian
 
Ich werde mit einer Verstärkerschaltung die
Schallleistung regelbar erhöhen.

Varroakontrolle über einen Zeitraum davor,
danach kommt die Beschallung unter häufiger
Kontrolle über mehrere Tage (vielleicht Wochen?)
Erfassen werde ich Wetterdaten, und die Milbenanzahl pro Tag.
Die Bienen genau beobachten ob da sich etwas tut.

Natürlich werde ich baldmöglichst beginnen, denn auch
die Wirkung im Winter auf die adulte Milbe möchte ich
damit erfassen (auch wenn diese unzureichend ist).
Es gibt dann folgende Größen:
- Schallleistung,
- Frequenz
- Einwirkungsdauer

Alleine die Wirkung auf die Bienen kann ich nicht so
beurteilen wie ich das gerne täte.
Größere Wirkungen traue ich mir zu, zu erkennen,
aber kleinere Wirkungen wie z.B. verringerte Volksentwicklung,
geringere Sammelleistung usw. die unter einem bestimmten
Ausmaß liegen, werde ich nicht beurteilen können.
Daher wäre es durchaus wünschenswert wenn jemand mittesten könnte
der viele Völker hat, um Völker mit Schallbehandlung
mit anderen Völker ohne Schallbehandlung mit sonst gleichen
Bedingungen vergleichen zu können.
Ich habe bisher nur zwei. Das gibt nie ein repräsentatives Ergebnis.

Nach einem ersten "Handversuch" den ich selbst durchführe, stelle ich mir vor, das mal
mit 10 "Mustergeräten" zusammen mit bis zu 5 Imker
über einen sinnvollen Zeitraum zu testen.
Die Geräte selbst "bastle" ich zusammen mit einem
Kollegen (Elekro-Ingenieur).
Wär schön wenn einige sich finden die mit machen.

Wenn´s nix gibt, gibts halt nix.
Wenn es funktioniert, kann es eine schöne Sache sein.

Viele Grüße aus der Südpfalz,
Hagen
 
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