Gegossene Mittelwände zerbröseln

K

Koizchen

Guest
Hallo,

ich wollte Euch mal fragen, was es sein könnte.

Ich habe vor zwei Monaten Mittelwände gegossen. Gestern wollte ich jemandem die Mittelwände geben und musste feststellen, dass die zerbröseln, wie Esspapier.

Ich hatte das Wachs mehrfach geschmolzen und gereinigt gehabt. Als Trennmittel habe ich Wasser gemischt mit Spiritus auf die Silikon gesprüht gehabt.

Das Wachs ist fast wie ausgetrocknet (wenn man das so schreiben kann) und zerbröselt, wenn man es etwas biegt. Die Kälte wird es nicht sein.

Jemand auch schon einmal so eine Erfahrung gemacht, oder einen Tipp für mich? Kann man dieses Wachs noch einmal verwenden, oder ist es nun nicht mehr zu gebrauchen?

Danke im Voraus.

Tim
 
Vermutlich ist der Propolis- und Pollenölanteil im Wachs zu niedrig. Beides macht das Wachs geschmeidiger bzw. elastischer.
 
Ganz genau dieses "zerbröckeln" macht auch den Unterschied zwischen gewalzten und gegossenen MW aus, gewalzte sind biegsam, gegossene eben steif und dies ganz besonders bei Kälte.

Aus ganz genau diesen Grunde werden bei uns selbstgegossene MW bei Kälte niemals angegriffen. Sollten sie jedoch eingelötet, zu Kerzen gerollt werden, oder was auch immer, so kommen sie für einige Tage in die Nähe unseres Kachelofens. Für uns ist dies eine sehr gute Werbung, können wir doch bei Kunden darauf hinweisen, dass wir alles selber herstellen, also selber gießen, weswegen sie eben heikel angefasst werden sollten.

Josef
 
Hallo,

Ich hatte das Wachs mehrfach geschmolzen und gereinigt gehabt. Als Trennmittel habe ich Wasser gemischt mit Spiritus auf die Silikon gesprüht gehabt.

Tim

Hallo Tim,

ich halte es wie der Josef, bevor ich mit den Mittelwänden arbeite werden sie ins Warme gebracht damit sie geschmeidig werden. Es könnte aber auch der Spiritus sein der mit dazu beiträgt, daß die MW zerbrechen, bin aber nicht sicher. Wenn ich MW gieße nehme ich Wasser und ein paar Tropfen Spüli. Es genügt vollkommen nur die Ränder mit einem Pinsel einzustreichen.
 
Hallo Bienenfreunde
Grundsätzlich haben Kohlenwasserstoffe im Bienenvolk (Spiritus) nichts zu suchen. Mit Lebensmittelöl bist Du sicher besser dran.
mfg Walter
 
Danke Jungs!

Sagt einmal, meint Ihr, man kann die noch einmal einschmelzen und noch etwas frisches Wachs dazugeben?

Es wäre schade um das Material.

Viele Grüße

Tim
 
Danke Jungs!

Sagt einmal, meint Ihr, man kann die noch einmal einschmelzen und noch etwas frisches Wachs dazugeben?

Es wäre schade um das Material.

Viele Grüße

Tim

Hallo Tim,
wenn Du auf der sicheren Seite sein möchtest, würde ich sie wieder einschmelzen und Kerzen daraus machen.
 
Sagt einmal, meint Ihr, man kann die noch einmal einschmelzen und noch etwas frisches Wachs dazugeben?

Na sich doch, ist ja reinstes Bienenwachs. In den Wärmekessel kommt stets etwas sauberes Regenwasser, bitte niemals Leitungswasser und nun das Wachs hinzu. Nun den Kessel warm halten, niemals umrühren und wenn sich am Kesselwand ein kleines Wachsringerl bemerkbar macht, dann passt die Temperatur ganz genau. Bei uns kommt nichts, aber schon gar nichts außer Wasser und Wachs in den Kessel, man weiß ja nie und die Hohenheimer kennen keine Gnade.

Josef
 
Hallo zusammen ,

am Samstag geht es ans einschmelzen der Altwaben , werde eich davon einige Bilder mal zukommen lassen .

Das war die Ausbeute von 2010 , es waren 240 kg.
 

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  • Wachsausbeute 2010 001.jpg
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Hallo Oliver,

ich habe mich an die Herstellerangaben des Gußform-Herstellers gehalten gehabt.

Beim nächsten Versuch werde ich es weglassen, oder eben gegen etwas sanfteres eintauschen, insoweit gebe ich Dir vollkommen recht.

Ich bin kein zertifizierter Bioimker.

Grüße

Tim
 
Hallo Oliver,

das Bienenwachs an sich enthält schon längerkettige Alkohole.
Der "Spiritus" C2H5OH lagert sich
in das Bienenwachs ein und macht es spröde.

Besonders die Silikonverbindung kann Dir das Wachs vollständig unbrauchbar machen und
vor allem für die Verwendung als Mittelwand, da sich das Silikon u.U. im Honig wieder findet.
Die Silikonverbindungen haben in aller Regel Methylgruppen in den Ketten, die mit
den verschiedenen Verbindungen des Bienenwachses Mischungen und
auch Verbindungen eingehen können. (Da es viele Silikone gibt, kann ich nun keine Aussage treffen
ob dies in dem speziellen Fall so ist oder nicht).

Wenn Du mich fragst, dann verwerfe lieber die Mittelwände - der Reinheit des Honigs zuliebe.

Meine Aussage gründet sich hier aber auf chemische Kenntnisse beruflicher Natur - nicht auf Imkererfahrung;
von letzterer habe ich selbst als Anfänger nur sehr wenig.

Liebe Grüße,
Hagen
 
Wo bitte siehst Du da ein Erdölprodukt???

natur2000
 
Hallo Hagen,

vielen Dank für die fundierte Antwort. Primär geht es mir um die Bienen und ich werde Deine Erklärung beherzigen. Bei aller Liebe zu dem Wachs, sind mir solche chemischen Vorgänge dann doch ein Dorn im Auge.

Einerseits will man höchste Sauberkeit durch Weglassen von Fremdwachs und dann verdirbt man es sich durch diese Methode.

Merci

Tim
 
Wenn ich MW gieße nehme ich Wasser und ein paar Tropfen Spüli. Es genügt vollkommen nur die Ränder mit einem Pinsel einzustreichen.

Dann erscheint mir Palma's Methode die am freundlichsten, oder gibt es dazu andere Erfahrgen/Vorschläge?

Danke

MfG
 
Ja, Alkohol kann auch aus Erdöl gemacht werden.
Ich glaube aber, dass "Spiritus" eher vergälltes Ethanol aus
landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist. Das weiß ich aber nicht
genau.
Letztendlich ist es aber gleichgültig.

Viele Grüße
Hagen
 
Nicht bio:
Silikone (auch Silicone; Einzahl: das Silikon oder Silicon), chemisch genauer Poly(organo)siloxane, ist eine Bezeichnung für eine Gruppe synthetischer Polymere, bei denen Siliciumatome über Sauerstoffatome verknüpft sind. Die Bezeichnung „Silikone“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem englischen Chemiker Frederic Stanley Kipping (1863–1949) eingeführt. Silikon (engl.: silicone) darf nicht mit Silicium (engl.: silicon) verwechselt werden. Die im Englischen ähnliche Schreibweise führt oft zu falschen Übersetzungen (vgl. Falscher Freund).
Es können Molekülketten und/oder -netze auftreten. Die restlichen freien Valenzelektronen des Siliciums sind dabei durch Kohlenwasserstoffreste (meist Methylgruppen) abgesättigt. Silikone gehören damit zur Gruppe der Siliciumorganischen Verbindungen.
Aufgrund ihres typisch anorganischen Gerüstes einerseits und der organischen Reste andererseits nehmen Silikone eine Zwischenstellung zwischen anorganischen und organischen Verbindungen ein, insbesondere zwischen Silikaten und organischen Polymeren. Sie sind in gewisser Weise Hybride und weisen ein einzigartiges Eigenschaftsspektrum auf, das von keinem anderen Kunststoff erreicht wird.
In der Natur kommen ausschließlich anorganische Siliciumverbindungen vor, nämlich Siliciumdioxid, Silicate und Kieselsäure. Alle anderen Siliciumverbindungen, einschließlich der Silikone, sind synthetischen Ursprungs. Natürliche Silikone gibt es daher ausschließlich in der Sprache der Werbung.

Kann bio sein, hängt von der Quelle ab:

Ethanol (auch Äthanol), Trivialname: Alkohol, ist eine bei Raumtemperatur farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit mit der Summenformel C[SUB]2[/SUB]H[SUB]6[/SUB]O. Die reine Substanz hat einen brennenden Geschmack und einen charakteristischen, würzigen Geruch.[SUP][11][/SUP] Bekannt ist Ethanol als Bestandteil von Genussmitteln wie Wein, Bier und Likör.
Die Vergärung von Zucker zu Ethanol ist eine der ältesten bekannten organischen Reaktionen. In der Neuzeit wird Ethanol für industrielle Zwecke aus Ethylen hergestellt. Ethanol hat weite Verbreitung als Lösungsmittel für Stoffe, die medizinischen oder kosmetischen Zwecken dienen wie Duftstoffe, Aromen, Farbstoffe oder Medikamente sowie als Desinfektionsmittel. In der chemischen Industrie dient es sowohl als Lösungsmittel als auch als Ausgangsstoff für die Synthese von weiteren Produkten. Ethanol wird energetisch als Biokraftstoff, etwa als so genanntes Bioethanol verwendet; beispielsweise enthält der Ethanol-Kraftstoff E85 einen Ethanolanteil von 85 Vol.-%

Aus Wiki. Ist das korrekt so? Traue Wiki nicht wirklich.
 
Trennmittel und Silikon

Hallo!

Auch meine Mittelwände sind im kalten Zustand extrem empfindlich.
Vor dem Einlöten geb ich diese Mittelwände in einen Wärmeschrank (umgebauter Kühlschrank).
Beim Einlöten achte ich darauf, dass ringsum ein kleiner Abstand zu Holz bleibt.
Kann die Mittelwand im Rähmchen schwingen, gibt's auch beim Transport zu den Bienen keine bösen Überraschungen.

nur eine Beobachtung von mir:
Bei mir wird das Mittelwandwachs vor der Bearbeitung auf 140° erhitzt.
Wird das Wachs gleich darauffolgend zu Mittelwänden verarbeitet sind diese spröder als
Mittelwände aus Wachs, dass zwischenzeitlich auskühlen konnte.


Koizchen, ob du deine Mittelwände verwendest musst du selbst entscheiden, aber wegen des verwendeten Alkohols würde ich mir keine Sorgen machen.


Ich verwende bei der Mittelwandherstellung:
  • Spüllmittel + Wasser als Trennmittel
  • auf Alkohol basierendes Desinfektionsmittel zur Abschlussreinigung der Mittelwandpresse
Funktioniert eigendlich alles sehr gut, nur wie siehts mit den Rückständen wirklich aus.

Sind dies Mittel aus dem Haushaltsbereich wirklich für die Lebensmittelproduktion geeignet?
Kann die Silikonform durch den Einsatz solcher Mittel beschädigt werden?
Wer kennt unproblematische und für den Lebensmittelbereich zugelassene Spül- und Desinfektionsmittel???

Danke für Eure Antworten
Sepp
 
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