Gesundheitswirkung des Honigs

stefan mandl

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Liebe Bienenfreunde!

Unser Bundesministerium für Gesundheit hat einen Folder ausgearbeitet, der uns über gesunde Ernährung aufklärt.

http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/5/6/3/CH1150/CMS1297086826100/folder.pdf

Auf Seite 11 steht:

Ist Honig der „bessere“ Zucker?

Nein, Kalorien- und Karieseffekt sind gleich.
Vitamin- und Mineralstoffgehalt im Honig
sind unbedeutend. „Honigenzyme“ werden
durch die Magensäure zerstört und können
keinerlei „positive Wirkung“ mehr ausüben.

Dieses "Missverständnis" konnte ich natürlich nicht so hinnehmen und wir haben nach meiner Intervention mit dem Ministerium vereinbart, daß wir die wissenschaftlichen Publikationen zum Thema: "Heilwirkung des Honigs" zusammenfassen und das Ergebnis im Gesundheitsministerium vortragen können.

Nun haben wir schon reichlich Literatur gefunden, aber ich darf hier meine Imkerkollegen aufrufen, mir noch zusätzliche Quellen über wissenschaftliche Arbeiten zum Thema "Wirkung des Honigs" zu nennen.

Im Vorhinein meinen Dank für die Mithilfe bei der Literaturrecherche und

beste Grüße

stefan mandl
 
Hallo Stefan!

Find ich super, dass du versuchst die Dinge ins rechte Licht zu rücken.

Ich habe Unterlagen vom API Therapiekongress 2011 als Anhang eingefügt.

Gruß Sepp
 

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  • Thuile-HONIG MANUSKRIPT GRAZ 2011.pdf
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  • HandoutMedizinischer Honig.pdf
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Ich finde das nicht sonderlich aufregend. Ernährungsphysiologisch ist das im Wesentlichen richtig.

Das einzige das stört, ist dass die Eigenschaften, die Honig positiv von Zucker unterscheiden unterschlagen werden.

Für mich ist das vor allem der wunderbare von unzähligen Aromen geprägte Geschmack und die Freude ein 100% naturbelassenes Lebensmittel zu mir zu nehmen während Zucker langweilig ausschiesslich süß schmeckt und unter Einsatz fossiler Energieträger raffiniert werden muss (-> CO2-Fußabdruck).

Wir sollten nicht versuchen mehr aus Honig zu machen als er ist - die paar Vitamine fallen wirklich nicht ins Gewicht. Es reicht, wenn man die Eigenschaften, die jedes Kind erkennen kann, herausstreicht.

lg,
Sebastian
 
Hallo Stefan, hallo Bienenfreunde
Wenn der Zucker mit Honig gleichgesetzt ist, frage ich mich was dann diese Bilder noch wert sein sollen?
mfg Walter
 

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Ich finde das nicht sonderlich aufregend. Ernährungsphysiologisch ist das im Wesentlichen richtig.

Das einzige das stört, ist dass die Eigenschaften, die Honig positiv von Zucker unterscheiden unterschlagen werden.

Für mich ist das vor allem der wunderbare von unzähligen Aromen geprägte Geschmack und die Freude ein 100% naturbelassenes Lebensmittel zu mir zu nehmen während Zucker langweilig ausschiesslich süß schmeckt und unter Einsatz fossiler Energieträger raffiniert werden muss (-> CO2-Fußabdruck).

Wir sollten nicht versuchen mehr aus Honig zu machen als er ist - die paar Vitamine fallen wirklich nicht ins Gewicht. Es reicht, wenn man die Eigenschaften, die jedes Kind erkennen kann, herausstreicht.

lg,
Sebastian

Beruf
Herstellung von Tierarzneimitteln

..........ohne Worte ........
 
Wenn der Zucker mit Honig gleichgesetzt ist, frage ich mich was dann diese Bilder noch wert sein sollen?
In dem Folder, den Stefan velrinkt hat, geht es um die Ernährungspyramide, also um eine bedarfsgerechte, ausgewogene Ernährung. Aus dieser Perspektive ist Honig nun einmal in erster Linie Zucker. Die weiteren Inhaltsstoffe sind zwar äußerst vielfältig, aber nur in derart geringen Mengen vorhanden, dass das für den täglichen Bedarf nicht ins Gewicht fällt.

Beim Essen geht es aber nicht nur darum, den Energie/Eiweiss/Fett/Vitamin/Mineralstoffbedarf zu decken, sondern auch die Nahrungsaufnahme geniessen zu können. Und da schlägt Honig den Zucker um Längen. Honig ist der bessere Zucker - weil er besser schmeckt und ein 100% naturbelassenes Lebensmittel ist.


Beruf Herstellung von Tierarzneimitteln ..........ohne Worte ........
Was willst Du damit sagen? Offenbar gar nichts - daher "ohne Worte"!?

Oder ist Dir beim Studium des Honigfächers auch aufgefallen, dass Honig Penicillin enthält?

lg,
Sebastian
 
Thomas2 lass bitte den Sebastian in Ruhe und hilf stattdessen den Stefan Mandl mit brauchbaren Unterlagen, dieser Mann macht hier eine tolle Sache.

Josef
 
Thomas2 lass bitte den Sebastian in Ruhe und hilf stattdessen den Stefan Mandl mit brauchbaren Unterlagen, dieser Mann macht hier eine tolle Sache.

Josef

Mein Posting sollte nur darauf hinweisen, dass ein Imker Honig mehr oder minder mit Zucker gleichsetzt.
Wie sollen wir mit dieser Einstellung andere Menschen vom Wert des Honigs überzeugen.

Außerdem sollte ein "Hersteller von Tierarzneimitteln" wissen, dass kleinste Mengen an Wirkstoffen große Auswirkungen haben können, z. B. Contergan.

LG

Thomas:mad:
 
Hallo zusammen,
außer Wundheilung gibt es leider wenig wissenschaftliche Nachweise über die medizinische Wirkung von Honig auf den menschlichen Körper. Nach meinen Recherchen könnte ich empfehlen:

http://alleszuviel.at/downloads/Forschungsprojekt_Frank.pdf

http://www.lwg.bayern.de/bienen/info/produkte/28707/linkurl_13.pdf

http://www.forumgesundheit.at/porta...ubid=634879&action=2&p_menuid=63340&p_tabid=3

http://www.diebiene.de/online/100384/Heilwirkung.pdf

In der Erfahrungsmedizin spielt der Honig allerdings eine große Rolle. Seit alters her gehört er zu dem vom Menschen am meisten geschätzten Nahrungs-, Genuß-, Heil- und Gesundheitsmittel.
Wie sagte Theodor Fontane: "Richtiger Honig ist wie gute Medizin und hat die ganze Heilkraft der Natur."

FG
winolf
 
Servus Thomas,

Mein Posting sollte nur darauf hinweisen, dass ein Imker Honig mehr oder minder mit Zucker gleichsetzt.
Da hast Du meinen Beitrag wohl nicht zu Ende gelesen. Blättere bitte noch einmal zurück, dann wirst Du feststellen dass meine Aussage lautet "Im Vergleich zu Zucker schmeckt Honig besser und ist ein natürliches Lebensmittel - ernährungsphysiologisch betrachtet gibt es aber keinen relevanten Unterschied."

Außerdem sollte ein "Hersteller von Tierarzneimitteln" wissen, dass kleinste Mengen an Wirkstoffen große Auswirkungen haben können, z. B. Contergan.
Darum geht es in der Broschüre nicht. In der Broschüre geht es um die ausgewogene, gesunde Ernährung, nicht um irgendwelche spezifischen Wirkungen. Gesundheitsbezogene Angaben ("Health Claim") bei Lebensmitteln dürfen nur gemacht werden, wenn sie zweifelsfrei nachweisbar sind und amtlich überprüft wurden.

Für Honig wurden einige "Claims" eingereicht, allerdings gibt es erst für wenige dieser Anträge eine Beurteilung - und die ist negativ.

Die Datenbank enthält aber zahlreiche Referenzen zu wissenschaftlichen Publikationen, die den Claim untermauern sollen - wären also eine gute Ausgangsbasis für Stefans Anliegen. Hier der LINK (ganz nach unten scrollen und in den PDF-Dateien nach Honey suchen). Allerdings fürchte ich, dass die Ersteller der Broschüre das bereits kennen. Daher würde ich mich nicht auf irgendwelche Wirkungen die dem Honigs in der "Hausmedizin" zugeschrieben werden kaprizieren, sondern ins Treffen führen, dass Honig ein unvergleichbares Geschmackserlebnis bietet und schon allein dadurch beiträgt ein Sättigungsgefühl entstehen zu lassen (man isst ja mit allen Sinnen und füllt nicht bloß den Magen). Weiters ist Honig ein natürliches Lebensmittel während es sich bei Zucker um ein chemisch reines Industrieprodukt handelt.

lg,
Sebastian
 
Gesund bleiben und werden mit Honig

Ernährungsphysiologisch betrachtet gibt es aber keinen relevanten Unterschied.

Renate Frank, Dipl. Oecotrophologin schreibt dazu:
"Honig wird häufig mit Zucker verglichen und als genauso ungesund eingestuft. Wie wertvoll das Lebensmittel ist, hängt jedoch entscheidend von der Gewinnung, der Lagerung und der anschließenden Bearbeitung ab. Bei schonender Behandlung enthält Honig nicht nur Zuckerbestandteile, sondern auch Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärken, Stoffwechselkrankheiten verhindern und viele Beschwerden lindern können. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass bei regelmäßiger Einnahme von Honig die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden steigen und auch eine Gewichtsreduktion ohne Diät möglich ist. Durch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirkungsweise des Honigs wird dieser zunehmend interessant für die Prophylaxe und unterstützenden Behandlung verschiedener Erkrankungen, wie zum Beispiel Magen- und Darmkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Krebs, Wundbehandlung, und zur Reduktion von Übergewicht."
FG
winolf
 
Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärken, Stoffwechselkrankheiten verhindern und viele Beschwerden lindern können.
Leider sind diese Inhaltsstoffe nur in derart geringen Mengen im Honig enthalten bzw. je nach Sorte in vollkommen unterschiedlicher Konzentration und Zusammensetzung, dass man dem Honig keine Wirksamkeit im Sinne dieser Angaben zuschreiben kann. Vermutlich ist im Honig sogar Gold enthalten - trotzdem sind wir Imker nicht Superreich, weil es halt nur ein paar Atome sind.

wird dieser zunehmend interessant für die Prophylaxe und unterstützenden Behandlung ...
Das ist da typische Wischiwaschi wenn man eigentlich nichts in der Hand hat und trotzdem groß reden will. "Honig wird zunehmend interessant" heisst genau gar nichts.

Es gibt keinen einzigen empirischen Beweis, dass der Verzehr von Honig gesünder ist als Zucker. Auch die "Ökotrophologin" nennt nichts konkretes - nur ausweichende allgemeine Mutmaßungen.

Versuchen wir nicht mehr aus Honig zu machen als er ist - der unvergleichlich vielfältige Geschmack und die Naturbelassenheit sind Argument genug um soviel Zucker durch Honig zu ersetzen wie es geht.

lg,
Sebastian
 
Hallo Sebastian
Ich glaube Du vergisst da etwas.
Der Glaube kann Berge versetzen und ist wissenschaftlich auch nicht nachweisbar.
Der Glaube an die Gesundheit kann manchmal mehr Wirksamkeit bringen als alle Ärzte der Welt.
Mit Honig ist es für mich ebenso. Der Glaube und die Anwesenheit diverser Dinge geben vielen Menschen ein positives Gefühl. Man muß nicht alles und immer wissenschaftlich beweisen, wobei leider auch die Wissenschaft nicht immer ganz sauber arbeitet und missbraucht wird.
mfg Walter
 
Liebe Bienenfreunde!

Wie es aussieht, ist es höchste Zeit, das Thema aufzuarbeiten. Wir haben bereits eine Menge von medizinischen Nachweisen in der internationalen Wissenschaftspublikation gefunden. Es soll aber ein möglichst umfassender Überblick gegeben werden. Deshalb auch der Aufruf zur Mithilfe.
Viele Artikel, besonders von imkernahen Zeitschriften, weisen auf alle möglichen Heilwirkungen hin, es werden aber keine medizinisch auswertbaren Fakten geliefert. Solche Beiträge sind leider nicht zu verwenden.

Meine Oma hat immer gesagt, daß Honig gesund ist. Sie war sicher eine ehrliche Dame, aber das ist halt trotzdem kein wissenschaftlicher Beleg.

Also wir brauchen nicht über eine allfällige Wirkung diskutieren, wir sollten nach Fakten suchen.

Beste Grüße

stefan mandl
 
Wer meint Honig ist nur Zucker soll mal versuchen damit Pudding zu kochen ...

Ein wirklicher Effekt ist aber der Einfluss auf den Insulinstoffwechsel. Es gibt eine Studie in der der Anstieg des Blutzuckerspiegels bei der Zusichnahme der geleichen Menge in Form von Raffinade und Zucker untersucht wurde. Der Anstieg war bei Honig ERHEBLICH niedriger. Ich habe die Studie leider nicht vorliegen nur, mal in der Hand gehabt. Vielelicht weis jemand wo es die zum Nachlesen gibt.
 
Imkerhonig, Stefan Mandl hat erst vor kurzen um Fakten gebeten, in dieser sehr wichtigen Sache sollten wir ihm doch helfen, also durchstöbere Dein Archiv, Deine Bibliothek, Deinen Dachboden und was weiß ich noch alles.

Josef
 
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