Pollenhöschen, Varroa und ... Storm
Servus zusammen!
Gestern (28.10.2011) stellten wir fest, dass unsere Bienen noch Pollen eintragen.
bedeutet das nicht, das jetzt noch gebrütet wird, sich die Varroa in diesem kritischen Zeitraum wieder vermehren kann und Futtervorräte unnötig aufgebraucht werden?
Gruß,
Hermann
Hallo,
ich denke da gerade an einen Artikel von Dr. Liebig in der vorletzten Ausgabe einer bekannten Imkerzeitschrift, welcher mich in dieser Hinsicht recht beruhigt hat, er sieht in den sehr späten Trachten und deren Einfuhr keinerlei Gefährdung für die Bienen und ihre Gesundheit. Die Milbe wurde in diesem Zusammenhang zwar nicht erwähnt, ich vermute (hoffe) aber, dass er dies getan hätte, wenn er durch die längere Trachtperiode, bzw. die wärmeren Herbste eine erhöhte Varroa-Belastung für möglich erachtet hätte.
Ich freue mich darum einfach über den Pollen, den sie an Tagen wie heute eingefahren haben, trage dieses Bild der emsigen Geschäftigkeit und der bunten Pollenhöschen "im Herzen" - ich werde diesen Anblick über Monate hinweg ja bald vermissen müssen...
Wie dichtet dazu Theodor Storm :
Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es leuchten Wald und Heide,
Daß man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Liegt ein ferner Frühlingstag.
...in diesem Sinne an Euch einen imkerlichen, hoffnungsvollen und poetischen Gruß von Björn