Nachts wenn alles schläft

A

aerdna2302

Guest
kommen mir die wildesten Fragen bezügl. der Bienchen in den Kopf. Aber ich frag einfach, denn ich will die Tiere ja auch verstehen lernen:

- was passiert mit Brutwaben (also die dunklen), legt die Königin da mehrmals rein, oder tauscht man Brutwaben irgendwann aus??
- was ist, wenn ich dann im Frühjahr, wenn ich Honig schleudern will, die Honigzarge wegnehme. Packe ich dann eine neue Zarge mit kompletten leeren Mittelwänden drauf, oder nimmt man da dann schon bebaute Rähmchen dass die Bienen gleich neuen Honig einlagern können????
- werden die Rähmchen in einem Volk überhaupt irgendwann ausgetauscht oder verbleiben die da drin???
- wie und vor allem aus welchen Gründen entscheiden die Bienen ob sie sich Drohnen ziehen oder Arbeiterbienen???

Oh, viele Fragen und ich hoff ich nerv euch nicht. Aber als Neuling ohne Bienen mit einem Buch in der Hand ist alles klarer als wenn die Bienen dann vor einem stehn. Und der Bienenkurs ist doch noch weit entfernt (erst im März).
lg
andrea
 
Tjo Andrea,

alleine schon der Titel dieses Threads hat mich angesprochen :D, aber nun möchte ich doch auch auf deine Fragen eingehen.

Brutwaben müssen nicht immer die dunklen sein, sie können durchaus auch sehr hell sein. Das Ziel darf also auch gerne lauten etwas hellere Brutwaben im Bestand zu haben, weshalb man die schwarzen Schwarten ausscheiden sollte, weil sie schon oft bebrütet wurden und sich in ihnen Krankheitserreger gerne sammeln.

Die Königin legt also schon mehrmals hinein und ja, man tauscht die alten, dunklen Brutwaben aus.
Es kommt auf die Betriebsweise an, was dann genau passiert, wenn man die Honigzargen entnimmt. Entweder es kommt eine neue drauf, wenn man noch eine Tracht erwartet, oder die Völker werden für den Winter eingefüttert. Wer hat, nimmt oft schon ausgebaute Rähmchen, wie du bereits vermutet hast und wer keine zur Verfügung hat, nimmt Mittelwände.

Die Rähmchen werden also sehr wohl ausgetauscht. Es hat sich die Meinung durchgesetzt, dass die Rähmchen einen Zyklus von etwa drei Jahren durchmachen. Beispiel:

Führe ich Völker durchschnittlich dreizargig mit je 10 Rähmchen und scheide immer die ältesten zehn aus, also eine ganze Zarge, dann lasse ich 10 Mittelwände jährlich ausbauen- So habe ich alle drei Jahre eine vollständige Bauerneuerung.

Manchen Imkern geht das zu schnell, manchen zu langsam- Die Meinungen sind unterschiedlich.

Die Bienen entscheiden sich FÜR Drohnenbau, wenn das Volk im Aufschwung ist und sich vermehren möchte. Das passiert im Frühjahr ab April. Wichtig wäre in dieser Hinsicht zu bemerken, dass es nicht die Entscheidung der Königin ist, sondern die Entscheidung des Volkes. Der Drohnenbau wird dann wieder ausgesetzt, wenn der natürliche Schwarmtrieb erlischt und das Volk glücklich und zufrieden mit seiner Herrscherin ist.
Will zum Beispiel ein Volk umweiseln, kann man auch im August noch bestiftete Drohnenzellen finden, wo andere Völker die Drohnen schon gnadenlos beim Flugloch hinauswerfen.
Du bemerkst also, das Volk weiß immer was es will und was es dazu benötigt und in den allermeisten Fällen weiß es das auch besser als der Imker ;-)

Gruß,
Wolfgang
 
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