ich war gerade Einkaufen...

H

himbeertom

Guest
Und irgendwie bin ich an der "süßen Ecke" vorbeigelaufen mit interessanten Erkenntnissen.

Honig gibt es, von dem ich noch nie was gehört habe, extra deklariert als "kalt" geschleudert, kann mir da einer auf die Sprünge helfen? Ich meine wenn es kaltgeschleuderten gibt, gibts dann auch "warm" oder "heiß" geschleuderten? :huh
Für mich ist es normal dass der Honig keine Wärmebehandlung während, vor oder bei mir auch nicht danach erhält.
Kann Lagnese Blütenhonig auch dunkel sein? Ich dachte Blütenhonig wäre IMMER heller und maximal "milchig"
Ich verkaufe so gut wie keinen Honig, wenn ich die Lagnesepreise sehe, wird mir erstmal bewusst, was es bedeutet, wenn die Leute zu mir sagen "Das ist ja billig"
Aktuell verkauft REWE Lagnesehonig für 4,99€ das 500g Glas. Über Lagnese(also im Regal gesehen) verkauft ein Imker seinen Honig für Raps 3,99€ / Sommerblüte 4,49€. Interessant wäre es zu wissen, wie das Kaufverhalten der Kunden speziell auf den Honig bezogen ist.
Kleingedruckt steht noch der Hinweis auf dem Lagneseglas, Honig ist eine Mischung aus EU27 und nicht EU27 Honig. Sie könnten also auch schreiben, es ist eine "Weltmischung".
 
Tja, dieses Kaltgeschleudert verstehe ich auch nicht so recht. Schließlich wird mein Honig warmgeschleudert. Sozusagen Stockwarm. Vieleicht ein paar Grad C kühler als in dem Honigraum, aber immerhin warm. Meinen ersten Waldhonig hätte ich gar nicht so recht kalt schleudern können. Der war so zähe, daß jede Wabenseite 2 mal gedreht wurde. Der Honig wollte nicht so toll aus den Waben.
Vermutlich war es ihm draußen zu kalt. :mrgreen:
 
Nun ja ich als Nichtimker kann nur davon berichten, daß auf eine Imkerversammlung bei mir in der Nähe beratschlagt wurde, sich einen großen Tauchsieder zum Honigschleudern zuzulegen. Laut Aussage eines Teilnehmers an Versammlung, läge die Temperatur des Honigs beim Schleudern zwischen 50 - 70 °C bei Benutzung des "Tauchsieders".
Ohne irgendein Urteil zu fällen, wage ich zu behaupten, daß man hier nicht mehr von Kaltschleudern reden kann.
Ich denke kalt geschleudert heißt, bei Bienenstocktemperatur geschleudert.
Aber das werden die hier anwesenden Imker vielleicht besser wissen. :lol:
 
sleipnir schrieb:
Nun ja ich als Nichtimker kann nur davon berichten, daß auf eine Imkerversammlung bei mir in der Nähe beratschlagt wurde, sich einen großen Tauchsieder zum Honigschleudern zuzulegen.

Dafür bin ich zu blöd, tut mir leid.
Wenn ich einen Tauchsieder für Honig benötigen würde, hieße das in meiner Welt, ich wollte den Tauchsieder in Honigmasse eintauchen und sie erhitzen.
Der Honig müsste sich dazu z.B. in einem Eimer befinden und das könnte er nur, wenn er schon geschleudert wäre. Ist doch ein Schmarren oder?

Kalt geschleudert ist für mich ein Verkaufsgag, der auf Olivenöl-Fans abzielt. Die stehen unheimlich auf kalt gepresst, weil sie erhitzte Öle ablehnen. Man möchte damit wohl zum Ausdruck bringen, dass der Honig nicht erhitzt wurde.
 
sleipnir schrieb:
Laut Aussage eines Teilnehmers an Versammlung, läge die Temperatur des Honigs beim Schleudern zwischen 50 - 70 °C bei Benutzung des "Tauchsieders".

Diese Ausage kann ich auch nicht nachvolliziehen. Wie soll man einen Tauchsieder dazu verwenden, um Honig, der noch in den Waben ist zu erwärmen?

Zudem könnte man den Honig nach einer Erwärmung auf 50-70 °C nicht mehr gebrauchen ... höchstens ggf. an Langnese verkaufen. Soweit ich weiß ist der Honig bei den Temperaturen längst kaputt und nur noch als Süßungsmittel zu gebrauchen.

Denaturieren wichtige Bestandteile des Honigs (Eiweise) nicht bereits bei ca 42°C ? :huh

Gruß Hermann
 
Hallo!

Über diese Bezeichnung wurde schon öfter heiß diskutiert.
Dieses "kalt geschleudert" ist nach meinem Wissen eine Erfindung eines Lebensmittelkonzerns.
Ich glaub das haben sich die Marketingfreaks vom Pflanzenöl abgeschaut, dort funktionierts ja auch. Mir als Kleinimker ist diese Bezeichnung auf dem Etikett nicht erlaubt, macht auch nix.

Nur die Kunden verbinden mit dieser Werbeaussage ein Qualitätsversprechen (siehe Olivenöl), ein paar Mal im Monat muss ich Kunden erklären, dass mein Honig nicht heiß geschleudert wird, nur weil diese Selbstverständlichkeit nicht draufsteht.

Die Preise verfolge ich natürlich schon länger und man muss dabei auch auf die Füllmenge schauen, die Füllmenge darf ja seit (..?) auch gern mal nicht 1000g oder 500g sein, sondern auch mal ein bisschen weniger. Da entpuppt sich ein vermeintliches Kiloglas Honig als 970g Gläschen. Immerhin ein ordentlicher Esslöffel voll Honig weniger als beim 1000g Glas.

Interessant finde ich dass die großen Honigabfüller die Etiketten alle sehr konservativ gestalten, hier soll nochmal die Natürlichkeit und Ursprünglichkeit des Produktes unterstrichen werden? Modernere, "stylische" Etiketten finden sich eher nebenan bei der Marmelade, aber nicht beim Honigregal.

Gruß
Norbert
 
Norbee81 schrieb:
Interessant finde ich dass die großen Honigabfüller die Etiketten alle sehr konservativ gestalten, hier soll nochmal die Natürlichkeit und Ursprünglichkeit des Produktes unterstrichen werden? Modernere, "stylische" Etiketten finden sich eher nebenan bei der Marmelade, aber nicht beim Honigregal.

Gruß
Norbert

Ja, das ist in der Tat so, dass ist mir auch aufgefallen! Habe vorhin die 2te Sache ganz vergessen, nachdem ich bei REWE fertig mit der Spionage war, ging ich doch gleich noch mal zum Aldi, Milch kaufen. Aldi hat auch Honig hat sich Watson gedacht, ok, gleich mal ein Bild von der Sache machen.

Aldi verkauft den "Einheitshonig" für 2,99€ das 500g Glas. Sieht irgendwie aber nicht so lecker aus, er wirkt "ranzig", k.a. warum ich das denke. Nebendran stand der Biohonig für 3,49€ das 500g Glas.

Ich kenne mich mit Waldhonig gar nicht aus, (extrem) merkwürdig fand ich aber den Waldhonig von Aldi. 3/4 des Waldhonigs waren kristalliert, also das Glas war 3/4 voll mit Kristalle. Es sah aus, als hätte einer Kandis ins Glas gekippt, und mit Honig aufgefüllt, das ist doch auch nicht normal, oder? Kristalliert der Waldhonig so schnell?

Mfg
 
Hallo!

himbeertom schrieb:
3/4 des Waldhonigs waren kristalliert, also das Glas war 3/4 voll mit Kristalle. Es sah aus, als hätte einer Kandis ins Glas gekippt, und mit Honig aufgefüllt, das ist doch auch nicht normal, oder? Kristalliert der Waldhonig so schnell?

Mein Waldhonig kristallisiert schon aus, aber das tut er schön gleichmäßig im ganzen Glas. Und das kann u.U. schon mal über ein halbes Jahr dauern. Dieses Aussehen mit flüssigem Honig obenauf könnte von falscher, zu warmer Lagerung kommen.

Hab ich aber im Supermarkt schon oft gesehen.... SO wird dann womöglich auch hochwertiger Honig zur Zuckersuppe.

Gruß
Norbert
 
himbeertom schrieb:
Kristalliert der Waldhonig so schnell?

Ja und mache Honige mitunter sogar schon nach einigen Tagen, ist also völlig normal.

Zu "Kalt geschleudert" vielleicht noch ein Wort, was Darbo als vermeintlicher Erfinder dieser Honig-Auslobung recht ist, kann uns -mir- nur billig sein, auch ich bezeichne guten Gewissens meinen Honig als "kalt geschleudert und dies stimmt auch im Relation zur Stockwärme. Schleuderreife Waben kommen in die relativ kühle Imkerei, werden dort geschleudert und ruhen in der Folge im ebenso kühlen Magazin. Treffender wäre also "kühl" und nicht "kalt" geschleudert, aber dieses "kalt" ist bereits eine Marke, also belassen wir es eben so.

@ Norbert

in manchen Waldhonige sind natürlich auch große Anteile von Himbeer und Brombeer drinnen, diese Blütenteile bleiben natürlich weit länger flüssig als sagen wir Fichtenhonig. Aber eines sollte allen klar sein, solche Großbetriebe stellen immer wieder sehr hohe Anforderungen an ihre ständigen Zulieferer und jede, aber auch wirkliche Lieferung wird auf´s genaueste kontrolliert.

Josef
 
sleipnir schrieb:
Nun ja ich als Nichtimker kann nur davon berichten, daß auf eine Imkerversammlung bei mir in der Nähe beratschlagt wurde, sich einen großen Tauchsieder zum Honigschleudern zuzulegen. Laut Aussage eines Teilnehmers an Versammlung, läge die Temperatur des Honigs beim Schleudern zwischen 50 - 70 °C bei Benutzung des "Tauchsieders".

Dabei ging es vieleicht nicht um das erwärmte Honischleudern, sondern eher um kristallisierten Honig aufzutauen. Hierbei wird so eine Art Riesentauchsieder benützt um den Honig zu verflüssigen. Wie warm der Melitherm sich einstellen läßt, kann ich nicht sagen.

drohne schrieb:
Ja und mache Honige mitunter sogar schon nach einigen Tagen, ist also völlig normal.
Josef

Melizitosehonig z.B.
 
drohne schrieb:
himbeertom schrieb:
Kristalliert der Waldhonig so schnell?

Ja und mache Honige mitunter sogar schon nach einigen Tagen, ist also völlig normal.

Josef

Mein Waldhonig vom letzten Jahr ist immer noch flüssig, wie frisch geschleudert, dabei aber völlig unbehandelt. Mein Blütenhonig von vor wenigen Wochen ist dagegen schon fest - auch unbehandelt...

Martin
 
abelo schrieb:
Mein Waldhonig vom letzten Jahr ist immer noch flüssig, wie frisch geschleudert, ...

Ist dies Tannenhonig, so bleibt er mitunter einige Jahre flüssig. Aber auch die Lagerung kann ein schnelles kristallisieren hervorrufen, je kühler, desto schneller wird er hart.

Lediglich Destillate lagert auf dem Dachboden wo es im Sommer locker plus 40 und im Winter minus 10 Grad hat, dies beschleunigt sogar noch die Reife. Honig jedoch sollte stets kühl und dunkel gelagert werden.

Josef
 
drohne schrieb:
Honig jedoch sollte stets kühl und dunkel gelagert werden.

Josef

Ich hab meinen Honig zwar dunkel, aber in der Wohnung bei Zimmertemperatur gelagert. Deiner Aussage nach wäre der kühle Gewölbekeller meiner Eltern oder wenigstens der Keller bei mir hier besser geeignet, verstehe ich das richtig?

LG, Martin
 
So ist Martin und wenn möglich immer in nahezu gleich tiefer Temperatur. Ein Gewölbekeller wäre natürlich ideal, allerdings sollte der nicht zu feucht sein.

Josef
 
abelo schrieb:
Ich hab meinen Honig zwar dunkel, aber in der Wohnung bei Zimmertemperatur gelagert. Deiner Aussage nach wäre der kühle Gewölbekeller meiner Eltern oder wenigstens der Keller bei mir hier besser geeignet, verstehe ich das richtig?

LG, Martin

Da Honig extrem hygroskopisch ist, würde ich von einem Keller abraten, da diese doch meistens Feuchtigkeit abgeben...
 
himbeertom schrieb:
Da Honig extrem hygroskopisch ist, würde ich von einem Keller abraten, da diese doch meistens Feuchtigkeit abgeben...

Bitte nicht so generell, erstens gibt es auch trockene Keller und zweitens gibt es auch völlig dichte Kannen-Verschlüsse.

Josef
 
Okay, dann vergess ich den Gewölbekeller. Der ist ziemlich feucht. Ich werd mal bei mir im Keller ein Thermometer aufhängen der ist trockener.

Gruß, Martin
 
drohne schrieb:
himbeertom schrieb:
Da Honig extrem hygroskopisch ist, würde ich von einem Keller abraten, da diese doch meistens Feuchtigkeit abgeben...

Bitte nicht so generell, erstens gibt es auch trockene Keller und zweitens gibt es auch völlig dichte Kannen-Verschlüsse.

Josef

Das ist sicherlich richtig, den Honig aber hermetisch abzuriegeln ist vielleicht auch nicht so das Allerbeste?!?!?!?

Ein einfaches Hygrometer sollte schon feststellen können, ob es möglicherweise im Keller zu feucht ist.

mfg
 
himbeertom schrieb:
Das ist sicherlich richtig, den Honig aber hermetisch abzuriegeln ist vielleicht auch nicht so das Allerbeste?!?!?!?

Also das muss ich nun hinterfragen Tom, was bitte heißt "Honig abzuriegeln"? Unmittelbar nach dem Schleudern kommt der Honig ins Lager und bleibt dort solange und ich nahezu stets gleicher Temperatur bis er eben benötigt wird.

Oder habe ich das abriegeln etwa falsch verstanden?

Josef
 
himbeertom schrieb:
Das ist sicherlich richtig, den Honig aber hermetisch abzuriegeln ist vielleicht auch nicht so das Allerbeste?!?!?!?
mfg

Das Beste, was dem Honig passieren könnte, wäre ihn Vakuumverpacken. Ohne Sauerstoffzufuhr und kühl gelagert geht es dem Honig bestens.
 
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