NSZ bei 4 Wochen eingeschlagenem Schwarm???

Hagen

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Hallo an Alle,

ich habe gerade zum ersten mal meine Bienenkiste geöffnet (einlogiert am 20.05.11) um nachzusehen ob alles im Lot ist.
Da die Mädels nach ca. 2 Wochen in ihrem neuen Heim vermehrt mit Polleneintrag
angefangen haben (und das nun noch mehr tun) wägte ich eigentlich alles in bester Ordnung.
Nun stelle ich fest, dass mehrere Spielnäpfchen am unteren Wabenrand (unbestiftet) vorhanden sind, und :shock: mindestens 3 Nachschaffungszellen in der Wabenmitte
bereits verdeckelt sind.
Die Brutzellen die für mich einsehbar waren (Bild) erkenne ich als normale Arbeiterinnenzellen,
ist das richtig?
demnach sollte zu Beginn eine Königin da gewesen sein - :huh
Was mich auch noch etwas wundert ist, dass in den Waben kaum Honig vorhanden ist.
Was würdet ihr hier tun?
Zufüttern zur Unterstützung? NSZ´s lassen?

2011061241_nsz_1.jpg

2011061241_brutzellen.jpg

2011061241_gesamt_1.jpg

2011061241_gesamt_2.jpg


Danke für Eure Antworten schon mal vorab

Viele Grüße aus der Südpfalz
 
Das ganze ist vermutlich ein Fall für die Mordkommission! 8)

Eine Königin war definitiv drinnen, dafür sprechen der sehr schöne Wabenbau, die Brut, Pollenflug und natürlich auch die NSZ -Nachschaffungszellen. Wie kam sie jedoch so plötzlich weg, dies könnte Altersschwäche, was für einen Vorschwarm sprechen würde -war dies einer?- oder ein ungeschickter imkerlicher Eingriff? Nicht ausschließen kann man, dass dies u U stille Umweiselungszellen sind, würdest Du diese erkennen Hagen?

Sind dies tatsächlich NSZ, so sollten sie unter allen Umständen ausgebrochen werden, in diesem Fall unbedingt eine offene BW zugeben. Nun hast etwa 10 Tage Zeit um eine junge Kö einzuweiseln.

Bitte berichte uns weiter über diesen Königin-Mord.

Josef
 
Danke Dir Josef,

stille Umweiselungszellen würde ich nicht erkennen. Dafür fehlt mir definitiv die Erfahrung.
Obwohl, - wenn ich so nachdenke ...
Sind NSZ oder WZ vorhanden und die alte Königin auch, dann sind es Umweiselungszellen.
Fehlt eine Königin, sind es Nachschaffungszellen.
Das ganze war wohl ein Vorschwarm mit einer alten Königin, denn nach dem einlogieren
habe ich die Mädels bauen lassen und im grunde nur noch das Flugloch beobachtet.
Also einen großen Fehler meiner Seits schließe ich mal aus (und hoffe dass das stimmt).
In den ersten drei Wochen habe Futterteig zugefüttert - das war das invasievste was ich vorgenommen habe.

Eine neue Königin einweiseln .... mmm ...
o.k.....
Kannst Du mir empfehlen wo ich die beschaffen soll?
Was würde passieren, wenn die NSZ nicht ausgebrochen werden würden und
die Neue Königin durch das Nachschaffen in das Volk kommt?

Danke dir für Deine Antwort.

Viele Grüße aus der Südpfalz,

Hagen
 
Nachtrag:
Da dies mein erstes Volk ist, und bislang auch das einzige, habe ich nicht die
Möglichkeit eine offene Brutwabe dazu zu hängen.

(Zumal ich nun schon nach den ersten 4 Wochen das Beutesystem als nicht optimal
erkannt habe und für alle weiteren Völker auf die Hohenheimer Einfachbeute umsteigen
möchte. )
 
Grober Fehler war keiner zu erkennen, lediglich sollte man nach etwa einer Woche ins Volk sehen, einerseits um die Weiselrichtkeit festzustellen, andererseits um bei Bedarf Futter und MW zu geben. Vier Wochen ohne jede Kontrolle ist doch eine sehr lange Zeit, bitte dies zu überdenken.

Hagen schrieb:
Obwohl, - wenn ich so nachdenke ...
Sind NSZ oder WZ vorhanden und die alte Königin auch, dann sind es Umweiselungszellen.
Fehlt eine Königin, sind es Nachschaffungszellen.

Bingo, genau so isses! Bitte noch einprägen, stille UWZ sind an den Bruträndern und sehr gerne ganz unten und ziemlich versteckt zu finden, davon gibt es niemals mehr als drei. NSZ jedoch in allen Bereichen der Brut, diese sind eher klein, aber dennoch sehr leicht zu erkennen. NS Königinnen sollten niemals belassen werden.

Josef
 
Wie versprochen berichte ich nun hier weiter:

Nach einigen Gesprächen mit anderen Imkern habe ich mich dazu entschlossen
der Natur der Bienen hier seinen Lauf zu lassen, und zwar aus folgenden Gründen:
1. Es gibt keine Möglichkeit eine Wabe mit offener Brut einzuhängen (Wegen der Betriebsweise)
2. Mir war nicht bekannt wann die Weiselzellen verdeckelt wurden. Daher war es jederzeit möglich, dass die Königinnen schlüpfen. Bis ich eine neue Königin bekommen hätte, hätte es schon zu spät sein können.

Ich beschränkte mich also auf das beobachten. Am 15.06 waren die Weiselzellen noch geschlossen (es hätte also noch reichen können mit einer eingesetzten Königin).
Am 18.06. fand ich eine tote Puppe auf dem Anflugbrettchen.
Heute habe ich nun festgestellt, dass die Weißelzellen offen sind (mindestens 4).
Eine 5. war seitlich offen und darin auch noch eine tote Puppe. Ich gehe davon aus, dass dementsprechend gestern die Nachschaffungs-Königin geschlüpft ist.
In 14 Tagen erwarte ich nun neue ungeschlossene Brut.
Wenn dies nicht der Fall sein sollte, werde ich eine neue Königin einsetzen.
Kann das so funktionieren?

Ich werde in die Beute mit einer Adaption Rähmchen im Zandermaß einhängen, um das Volk dann in eine Hohenheimer Beute um zu siedeln. Die Bienenkiste ist nicht dafür ausgelegt imkerliche Eingriffe wie diese unter normalen Umständen üblich und notwendig sind
einfach zu ermöglichen.
Wann ist hierfür der beste Zeitpunkt? (März nächsten Jahres?)

Viele Grüße aus der Südpfalz
Hagen
 
Hagen schrieb:
Nachtrag:
Da dies mein erstes Volk ist, und bislang auch das einzige, habe ich nicht die
Möglichkeit eine offene Brutwabe dazu zu hängen.

(Zumal ich nun schon nach den ersten 4 Wochen das Beutesystem als nicht optimal
erkannt habe und für alle weiteren Völker auf die Hohenheimer Einfachbeute umsteigen
möchte. )

Servus Hagen,

ich versteh' auch nicht, warum Neuimkern so ein System als Einstieg empfohlen wird. Da will man ja sehen, was im Volk passiert und guckt ggf. auch mal ein Volk tot (ist mit seinerseits zum Glück nicht passiert).

Aber wenn man keine beweglichen Rähmchen hat, dann sieht man im Endeffekt ja nur wenig, kann überhaupt nicht kontrollieren.

Gruß,
Hermann
 
In einigen Tagen wird die Brut komplett ausgelaufen sein

Dann würde ich eine Zanderbeute mit Mittelwänden an die Stelle der Bienenkiste stellen.
Die Waben der Bienenkiste eine nach der anderen ausschneiden und vor der Beute abkehren.

Diesen Kunstschwarm gleich füttern.

Je nach Wetter stiftet die neue nach 9 bis 20 Tagen.
wenn sie nicht begattet wurde, eine Gekaufte zusetzen.

Gruß Milb
 
@ Hermann

das stimmt, was Du sagst.
Wobei ich über das "Totschauen" schon einiges gelesen und gehört habe bevor ich mit den
Bienen begonnen habe. Daher habe ich mich schon von Beginn an sehr in Zurückhaltung
geübt. Etwas zu sehr sogar wie ich nun fest gestellt habe.
Ich schaue mir oft und lange an was am Flugloch so vor sich geht. Da habe ich sogar einen Stuhl stehen auf dem ich schon eingenickt bin :n26: Das summen war sehr beruhigend :lol:
Das öffnen der Kiste ist bei der Bienenkiste nur möglich wenn diese etwas mehr als horizontal gekippt wird - praktisch aufgestellt. Mir tun die Bienen dann immer leid weil ich das Flugloch vorher verschließen muss und überhaupt nichts mehr dort ist wo es war.
Für jemanden der wirklich nur die Bienen sich selbst überlassen möchte und nichts weiter tut als eine Ameisensäurebehandlung im Juli nach der Honigernte und eine Oxalsäurebehandlung im Winter und sonst weder Schwarmkontrolle oder Schwarmverhinderung betreibt, noch sonst irgendwie die Wirkung seines Tuns kontrolliert, mag die Bienenkiste vielleicht o.k. sein.
Aber ich möchte schon wissen ob das was ich da mache die gewünschte Wirkung hat und ob es den Bienen nun wirklich gut geht.
Daher ist die Bienenkiste für mich nicht das optimale System.
Da sollte wirklich etwas deutlicher gemacht werden dass bestimmte (sinnvolle!) imkerliche Eingriffe mit der Bienenkiste nur schwer oder garnicht möglich sind.

@ Milb
Danke Dir!
Klar - in einigen Tagen (bis zu fünf ) sollte keine Brut mehr vorhanden sein.
Ich werde das genau so durchführen wie Du beschrieben hast.
Ich werde die Waben sauber auszuschneiden und in ein Zanderrähmchen einbauen und dazuhängen.
Alles andere fülle ich mit Mittelwänden auf und füttere dann mit Futterteig zu.
Ich hoffe dann, dass die Nachgeschaffene Königin zu legen beginnt.
Danke Euch allen und
Viele Grüße aus der Südpfalz
 
Hagen schrieb:
... und füttere dann mit Futterteig zu.

FT um diese Zeit ist nicht sonderlich gut, da dauert die Verwertung viel zu lange und wenn´s ganz dumm kommt, trocknet er steinhart aus, ist somit für die Bienen vollkommer wertlos. Besser, weit billiger und auch bedeutend praktischer ist flüssige Fütterung.

Bitte aufpassen, ist die letzte Brut geschlüpft und es kommen keine BW hinein, ist dieses Volk innerhalb kürzester Zeit Drohnenbrütig und somit verloren.

Josef
 
Danke Josef,

Dann werde ich auf Flüssignahrung umsteigen.

Sollte ich lieber gleich die Nachgeschaffene heraussuchen und durch eine
begattete neue Königin ersetzen?

Liebe Grüße
Hagen
 
Flüssig füttern und im Glas ist tatsächlich optimal, dies wirst weder Du, noch Deine Bienen bereuen.

Damit hier kein Irrtum hochkommt, gaaanz zeitig im Frühjahr, also Feber/März füttere auch ich mit selbstgemachtem FT, hier genügt die Abnahme von lediglich einem halben Kilo pro Woche, bei Ablegern jedoch bis zu sechs Liter, deswegen eben flüssig.

Hagen schrieb

Sollte ich lieber gleich die Nachgeschaffene heraussuchen und durch eine begattete neue Königin ersetzen?

Genau dies machen morgen der WagramerBioimker und ich. Er hatte einen weisellosen Schwarm, also bekam er eine offene BW. Wetterbedingt schlüpfte die NSK, nun wird sie gegen eine vollwertige Kö aus des Schwiegersohn´s Zucht ersetzt.

Josef
 
o.k.
irgendwie widerstrebt mir noch das töten der NSZ.
Aber ich denke Du hast recht und es leutet mir schon ein...
Ich werde das dann so tun.
wenn ich den Schwarm in die neue Beute setze, werde ich die NSZ suchen und durch
eine begattete Königin ersetzen.

Viele Grüße aus der Südpfalz
Hagen

Und Danke!
 
Hagen schrieb:
... irgendwie widerstrebt mir noch das töten der NSZ.

Kann ich durchaus verstehen Hagen, aber da musst als verantwortungsvoller Imker ganz einfach durch und auf Deine Antwort habe ich extra noch gewartet.

Das überwinden geht nun sogar noch weiter und man verzeihe mir meine imkerliche Offenheit. Damit der Duft der NSK erhalten bleibt, bitte diese beim Zusatzkäfig nicht nur zu zerdrücken, sondern darauf zermalmen. Der NSK ist dies wurscht, dies rettet jedoch mit 99 %iger Sicherheit -100 % gibt es leider nicht- die neue Kö.

Josef
 
Das ist ja ziemlich heftig - was Du da schreibst.
Nun ja - töter als tot geht ja ehe nicht - und wenn das das Leben der neuen Königin
schützt, überwinde ich mich und mach das so.
Aber eine Gänsehaut macht mir der Gedanke schon - muss ich zugeben, und es wird mich auch Überwindung kosten.
Ich habe mir schon überlegt wie ich das Tierchen so scherzfrei wie nur möglich töten kann und bin auf Dimethylether gekommen (Startpilot für Motoren)- was früher in der Medizin als Narkosemittel Anwendung fand.
Aber das ist damit ausgeschlossen weil der Geruch der NSZ damit vollkommen weg währe.
Da bleibt mir dann nichts weiter als das Zerdrücken - wohl mit geschlossenen Augen....

Viele Grüße

Hagen
 
Servus Hagen,

ich hatte am Anfang auch meine Probleme damit, aber wie Josef schreibt: Da muss man durch :(

Ich hatte anfangs ein Völkchen mit einer schlechteren Königin. Der habe ich aber nach jeder Kontrolle jedes mal eine "letzte Chance" gegeben. Am Ende hatte ich ein schwaches Völkchen, das ich nur mit Müh und Not über den Winter gebracht habe. Erst im Folgejahr konnte ich mich dazu durchringen, die Königin zu töten - viel zu spät. Mit einer neuen (selbst gezogenen und auch nicht soooo hochwertigen) Königin hat sich das Volk dannach rasant entwickelt. Aus einer NSZ wird sich aber sicherlich eher eine Königin der schlechteren Kategorie entwickeln.

Meine "Mord-Methode": Königin auf einen Pflastersten und mit einem anderen Pflasterstein platt hauen. Schneller und "humaner" geht es denk ich mal nicht. Dabei kann man die Königin auch gleich "zermahlen" und auf den Zusetzkäfig schmieren.

Gruß,
Hermann (dem bei dem Gedanken immer noch nicht wohl ist)
 
Zwischenmeldung:
Die Beuten sind im Bau und werden nun fertig gestellt.
Am Dienstag erhalte ich mein 2. Volk auf 10 Zanderwaben
und eine neue begattete Königin für das aktuelle Volk mit der
NSK.
Mit dem töten der NSK habe ich mich abgefunden - es wird mich Überwindung
kosten aber ich werde es können, weil ich die Notwendigkeit
für das Volk sehe.
Für das erfolgreiche Suchen der Königin habe ich allerdings bedenken...
gibt es da Tricks?
 
Hallo Hagen,

frische Stifte stehen waagerecht in der Zelle. Daran kann man aber auch nur ableiten, dass die WS dort innerhalb der letzten 24 Stunden gewesen sein muss. Es könnte aber ein Indiz dafür sein, dass sie sich dort irgendwo aufhält. Dennoch habe ich bisher immer Schwierigkeiten gehabt, die WS zu finden. Und das trotz langer Suche.

Viele Grüße
Markus
 
Suchen würde ich die Dame in Verbindung mit dem Umsetzen auf Zander.

Mache es so wie ich es Dir beschrieben habe,
nur mit Absperrgitter vor dem Flugloch
(die Neue schon in die Beute hängen, am nächsten Tag Lasche am Käfig ausbrechen)

Neue Beute auf keinen Fall, auch nur kurz, öffnen um zu schauen was drin abgeht,
sonst kann es sein das die Gesuchte rein schlüpft ohne das sie bemerkt wird.

Gruß Milb
 
Es war eine schöne Königin... :cry:
Ich hätte ihr viel lieber ein Opalitplättchen verpasst und leben gelassen.
Ich hoffe, dass es so wirklich gut war.

Es hat alles gut funktioniert.
Zuerst hatte ich bedenken sie wirklich zu finden. Aber auf dem 4. Wabengang saß sie dann.
Ich habe sie mir nur kurz angesehen - sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht tun können.
Mit einem Einfangröhrchen habe ich sie dann eingefangen, und mit viel "Augen zu und durch" getötet, zwischen zwei Steinen zerieben und auf den "Nicot" - Käfig mit der anderen Königin darin verteilt. Das Schieberchen dann etwas aufgeschoben damit die Mädels an den Futterteig ran kommen und dann auf die Rämchen gelegt.
In der Beute sind nun 10 Mittelwände, Futterteig und die neue Königin.
Um den Bau ist derzeit noch "high life" und ein ziemliches Geschwirre.
Die alten Waben zuschneiden und in die Rämchen zu bringen ist ein eher hoffnungsloses
Unterfangen; das habe ich aufgegeben.

Ich hoffe nun, dass die neue Königin akzeptiert wird und das Volk nun gute Changsen hat
zu wachsen.
Nachher werde ich das Flugloch noch verkleinern (auf 5mm x30mm)
Die Tracht hier ist derzeit nicht all zu üppig. Ein wenig Kastanie noch und im Juli und September wird es noch Waldtracht geben können.
Das zweite Volk werde ich ca. 20m vom ersten aufstellen (10 Waben mit viel verdeckelter Brut und auch frische Brut).

Danke Josef, Milb, Herrmann und Markus für eure Unterstützung und Anleitung.
Ich werde gerne weiter Berichten wenn es hier von Interesse ist.

Danke und viele Grüße

Hagen
 
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