Varoa-Behandlung

klein1234

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Hallo beisammen,

was haltet Ihr von der Aussage im diesem Filmausschnitt http://www.youtube.com/watch?v=FTZVV2Ty ... re=related über die Varoa-Behandlung.

Was ist der Unterschied zwischen Schwammtuch-Methode und dem Verdunster?

Vielen Dank im voraus für Eure Auskunft.

Mit besten Grüßen

Günter
 
Hallo,
klein1234 schrieb:
Was ist der Unterschied zwischen Schwammtuch-Methode und dem Verdunster?
bei dem Verdunster kannst du die Verunstungsfläche variieren (und damit die Verdunstungsgeschindigkeit), beim Schwammtuch hast du die Verdunstungsfläche durch die Größe des Schwammtuches fix vorgegeben.

Gruß,
Hary
 
Hallo
Ich habe mir den Film zu Gemüte geführt und dazu folgendes. Ich habe eine Saison auch mit der Schwammtuchmethode gearbeitet und keine Kö verloren. Die Aussage jede 10te Kö gehe verloren ist schlichtweg falsch und eigentlich nur zu begründen, weil er seine Flaschen Verdunster verkaufen will.
AS ist sonst eine gute bewährte Methode welche auf x verschiedene Arten gemacht wird und wirkt.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
Servus Günter,

Schwammtuch: wird mit Ameisensäure (AS) getränkt und in den Boden eigenschoben oder unter dem Dach auf die Rähmchen gelegt. Es kommt zu einer raschen Freisetzung von AS, die allerdings nicht lange anhält. Daher wird das Schwammtuch im Abstant von einigen Tagen wiederholt mehrere Male eingelegt.

Verdunster (Medizinflasche wie im Film): dem Volk wird eine Leerzarge aufgesetzt. In diese kommt ein Blumenuntopfuntersetzer mit einem Stück Wischtuch (Küchenrolle), der direkt auch den Rähmchenoberträgern abgestellt wird. Eine 200ml-Tropfflasche ("Medizinflasche") wird mit AS gefüllt und mit der Öffnung nach unten in die Mitte des Untersetzers gestellt. Im Laufe von ~10 Tagen entleert sich die AS und verdunstet über das als Docht wirkende Küchenpapier. Die AS-Konzentration steigt nicht so steil an wie beim Schwammtuch und die Luftraum in der obersten Zarge bietet etwas "Pufferraum". Mittlerweile gibt es auch eine "Profi-Verdunsterplatte" dafür (die meint wohl Hugo), aber die würde ich im Vergleich zur beschriebenen Billigmethode eher als Convenienceprodukt bezeichnen.

Beide Verfahren funktionieren (der Heinz von der Bienenwerkstatt hat auf seiner Homepage sehr schöne Videos zur Demonstration des Schwammtuches von unten). Ich würde aber meinen, dass sich der Anfänger mit dem Medizinflaschenverdunster leichter tut, da er was die Sicherheit anbelangt nicht so anspruchsvoll ist.

lg,
Sebastian
 
Liebe Imker-Kollegen,

vielen Dank für Eure Antworten. Das hat mir jetzt schon sehr geholfen. Ich werde mich aus den Gründen, die Sebastian angeführt hat, für den Medizinflaschen-Verdunster entscheiden. Da kann man als Anfänger doch nicht so viele Fehler machen.

Euch allen vielen Dank für dieUnterstützung.

Viele Grüße

Günter
 
Hallo zusammen.

Möchte auch zu dem Thema was los werden.
Gehen wir mal 30 Jahre zurück, so wie ich es kenne.
Da wurden oben auf die Rähmchen Filz-platten gelegt, so groß wie die Beute. Diese wurde mit AS getränkt.
Eine Woche Später die gleiche Behandlung nur mit Milchsäure, immer Abwechselnd.
Das hat sich ja heute schon zum positiven gewandelt, es ist leichter an zu wenden.

Was zu der Zeit auch noch gemacht wurde ist eine Behandlung mit Farnkraut. Das normale Farnkraut wie es im Wald wächst wurde am Stand angepflanzt, zudem wurden zwischen die Beuten das geschnittene Kraut gepackt. Es hat geholfen, nicht das es ein Alleinmittel gegen die Milben sein soll, aber es dämmt sie ein bis 50% Im Vergleich zu 2 nebeneinander stehenden Völkern.

Vielleicht kennt das ja wer von den Leuten hier.
 
Zebolon schrieb:
Das normale Farnkraut wie es im Wald wächst wurde am Stand angepflanzt, zudem wurden zwischen die Beuten das geschnittene Kraut gepackt. Es hat geholfen, nicht das es ein Alleinmittel gegen die Milben sein soll, aber es dämmt sie ein bis 50% Im Vergleich zu 2 nebeneinander stehenden Völkern.
Hallo Zebolon!

Wie geht das, das Farnkraut zwischen die Beuten? Wirkt es durch das Holz auf die Milben oder muss es so angebracht sein dass es durchs Flugloch zieht? Hast du das selber schon probiert?
 
Hallo Fix

Ja einfach bündeln und zwischen die Volker stecken, das was die Milbe ärgert kommt so in die Beute.
Habe es mit meinem Vater und anderen Imkern so gemacht. Die Belastung war viel geringer, aber nicht weg.
 
Servus Zebolon,

von Farn gegen Varoa habe ich nich nie etwas gehört. Das scheint sehr interessant zu sein. Kannst Du hier mehr berichten? Wie hast Du von der Methode erfahren und wo kann man ggf. darüber lesen?

Viele Grüße,
Hermann
 
Hallo Hermann.
Also Literatur kenne ich keine.
Früher war es ja nicht so mit dem Informationsaustausch wie heute.
Wie ich ja in meiner Vorstellung schon geschrieben habe hatte ich vor vielen Jahren Bienen. Mit Vater zusammen und der auch mit seinem.
Es wurde ja viel ausprobiert um die Milben zu bekämpfen.
Ich weiß nur noch das mein Vater auf einmal kam und sagte man müsse Farnkraut zu den Bienen bringen.
Wir hatten im Ort 4 Imker, alle haben sie das so gemacht. Mehr kann ich dir nicht sagen.
Ich weiß nur das ich an meinem neuen Stand wieder Farn haben werde.
Zudem kostet es nichts, außer Zeit und bissel Arbeit.
Zum wohle der Bienen sollte man es versuchen.
Es kann nichts Schaden, aber helfen.
 
Hallo Hans,

danke für diese Anregung. Ich werde das mal testen und gucken, ob das auch bei uns was bringt. Ich bin immer für soche pharmaziefreien Alternativen zu haben - zumal die Milben da ja ähnlich wie bei der Ameisensäure in den letzten paar hunderttausenden Jahren keine "Resistenzen" dagegen bilden konnten.

Viele Grüße,
Hermann
 
Hallo zusammen.

Da ja leicht der Eindruck entstehen kann das ein "Neuling " sich mit etwas wichtig machen will, habe ich versucht mehr zu finden als nur meine Worte und das was mal war.

Fündig bin ich geworden in der Zeitschrift "Die Biene" Ausgabe 4/1989
Da ist auf der Seite 208 unter " Viele Wege führen zur Varroavernichtung" ein Beitrag zu lesen.
Der stammt von Fritz H. Raabe.
Die Beschreibung der Anwendung ist ein wenig anders als mir bekannt, aber es ist wenigstens mal ein Hinweis das schon darüber geschrieben wurde.
Habe auch weiter versucht mit ehemaligen Imkern Kontakt auf zu nehmen, aber nichts geht mehr, sie sind für immer nicht Erreichbar.
 
Hans, lass Dir bitte keinen Floh ins Ohr setzen, wäre dies ein wirklich brauchbares Mittel, so würde sich dies selbstverständlich durchsetzen. Glaub mir, mit allen nur denkbaren Mittel und MIttelchen wurde bereits experimentiert, hätten wir beide jene Völker die dabei über den Jordan gingen, so hätten wir garantiert zigtausende Völker.

Josef
 
Hallo Josef,

ich möchte hier nur anmerken, dass ein brauchbares Mittel auf lange Sicht nur die Akzeptanz der Varroa sein wird.
Dieser Parasit lebt auf der Biene und wird durch jedwede chemische Behandlung nur härter gemacht.

Es wird die Zeit kommen, wo uns die organischen Säuren nicht mehr helfen werden.

Viel mehr müssten die Anstrengungen in Richtung Toleranz von Null auf Hundert hochgefahren werden. Solange man dem Bien die Arbeit abnimmt und ihm keine Gelegenheit läßt, sich selbst gegen die Milbe zu wehren, solange werden wir reinschütten, was es auf dem Markt gibt.

Man munkelt immer, dass die Institute und Hersteller so unglücklich mit der Situation nicht sind, aber was wissen denn die Hobbyimker?
In jeder Gazette, die geschmückt mit wertvollen Beiträgen der Dres. ist, kommen immer die knallharten Behandlungsvorschläge. Töten, Vernichten, Ausmerzen, Varroaschlacht, Behandeln, keine Chance lassen.... und was haben sie bisher gegen die Varroa unternommen?

Sie verhökern ihre eigenen Bienenkreationen, kassieren zusätzlich EU-Gelder für neue Forschungen (welche?) und halten die Hobbyimker blöd.

Würde jeder seine Landrasse pflegen und sich auf die Varroa einstellen lassen, hätten wir mehr Chancen, aus dieser widerlichen Abhängigkeit von Chemie und Beamten rauszukommen. Machen wir uns nichts vor, so ein warmes Plätzchen im Institut ist schon was feines. So etwas läßt man sich doch nicht so einfach wegnehmen. Da muss ein Feind her, der mich noch viele Jahrzehnte ernährt.
Zwischendurch mal wieder eine neue Beute entworfen und eine Megabiene gezüchtet, die nun pro Biene 1 Kilo Honig bringt ( wo sind nur die ganzen Trachtpflanzen für noch mehr Honig?) und es darf weiter getanzt werden.

Ich kann nur jedem empfehlen, mit Ablegern seine Chance auf Toleranz zu testen und daran zu arbeiten. Wer das nicht will und nicht kann, ist damit nicht automatisch böse, er vergibt nur die Chance, einmal sehr wichtig für uns alle zu sein.

-Dies war eine Anregung und keine Kritik an einen von Euch-

Servus

Tim
 
@ Josef
Du hast mit dem Was du schreibst schon Recht.
Ich will mit meinem Beitrag auf keinen Fall sagen das nun alle nur mit dem Kraut arbeiten sollen.
Auf keinen Fall ist das so gemeint.
Meine Gedanken gehen in die Richtung das Volk zu entlasten. Stellen wir uns mal vor es könnten 10 %, oder gar 20 % der Milben von den Bienen fern gehalten werden durch den Wurmfarn.
Was bedeutet denn das für die Bienen und für uns?
 
@ Koitzchen Tim,

Deine Beträge sind mir mittlerweile nach getaner Arbeit ein täglicher Hochgenuss, sind sie nicht nur sehr entspannend, fallweise sogar heiter und natürlich auch manchmal nachdenkend anregend, dem obigen Beitrag würde ich gerne applaudieren, im Moment wollen mir jedoch noch nicht die Hände zusammenfinden. :(

Erfreulicherweise schätzen wir Hummeln, Wildbienen und noch so mancherlei Nützlinge, -wir wie Menschen meinen- aber dummerweise auch Schädlinge, -wie wie Menschen ebenfalls meinen. Würden wir Kartoffelkäfer dulden, so hätten wir keine Kartoffeln, ebenso würde uns der der Rapsglanzkäfer kein Rapsöl bescheren, diese Liste könnte endlos fortgeführt werden.

Mit unserer enormen Bienendichte dürfte es jedoch völlig unmöglich sein Varroa tolerante Bienen nicht nur zu finden, sondern diese auch noch zu erkennen. Selber habe ich nichts gegen diese Milben und verfolge sie auch nicht, selbst wenn ich eine auf der Biene sehe darf sie dort verbleiben, denn möglicherweise beißt ihr eine meiner Bienen schon sehr bald ein Haxerl oder den Kopf ab, wäre Pech für diese Milbe. Allerdings geschätzter Tim, diese meine Toleranz geht exakt bis 10 Stück Abfall pro Tag, sind dies mehr, schreite ich unverzüglich zur Tat, denn dieses Volk wäre akut gefährdet, überlege einmal 10 x 300 = 6.000 was bedeuten würde, dass dieses Volk schon sehr bald über den Jordan ginge. Also nicht erst ab besagten 10 Milben hatte dieses Volk auch schon den Sensenmann im Nacken, sondern schon weit vorher, erkannte es nämlich seinen Feind nicht.

Jene Völker Tim die diese Demarkationslinie nicht erreichen, also unter 10 Milben bleiben, werden niemals behandelt, wozu auch und denkbarerweise erlernten sie bereits die Gefahr die von den Milben ausgeht. Fazit: Jene ImkerInnen die in etwa und so so ähnlich vorgehen und auch noch von diesen Völkern züchten, könnten sehr wohl besagten Stein der Weisen finden. Nur, solange konsequent jede einzelne Milbe nicht nur zweimal vergast und viermal verätzt wird, solange werden Milben nicht nur aggressiver, sondern fatalerweise auch noch resistenter gegen jede Art unserer Mittelchen. Da hilft auch keine Wärmebehandlung, denn selbst hier könnten sich die Milben anpassen.

Josef
 
Hallo Josef,

vielen Dank für Deine Sicht. ich bin mir bewußt, dass man Mut und Trauer in dieser Sache mischen muss. Man muss lernen, tote Völker jeden Frühling zu sehen und man muss lernen, damit umzugehen.

Ich will nur Mut machen, diesen Weg zu testen und wenn jemand tatsächlich damit Erfolge erlebt und davon berichtet, dann werden weitere Imker folgen. Aber so war es doch immer.

Ich werde damit im nächsten Jahr beginnen. Mellifera-Erbgut sollte dabei unterstützend wirken.

Grüße

Tim
 
Hi Josef,
drohne schrieb:
überlege einmal 10 x 300 = 6.000 was bedeuten würde,
ich komme da "nur" auf 3000, aber auch gegen die muss behandelt werden.

Oder rechne ich falsch?

Gruß Ralf
 
Rabe schrieb:
Hi Josef,
drohne schrieb:
überlege einmal 10 x 300 = 6.000 was bedeuten würde,
ich komme da "nur" auf 3000, aber auch gegen die muss behandelt werden.

Oder rechne ich falsch?

Gruß Ralf

Hallo Ralf

Der momentane "Varroabestand" auf Grund des Totenfalls: Josef nimmt saisonal bedingt Faktor 300 . Damit wären 3000 Milben im Volk.
Vermehrung bis Mitte/Ende Juni Faktor 2
"Varroabestand" Mitte/Ende Juni 6000

Damit dürfte Josef schon richtig liegen und das Volk hätte unbehandelt im Juli todbringende Schäden und einen schweren Stand, gesunde Winterbienen zu erzeugen.
Freundlicher Gruss
Christian
 
Moin,

@Koizchen:

den Ansatz mit der Varroatoleranz verfolge ich schon länger (auch, wenn ich nur 6 Völkchen habe). Seit einigen Jahren impfe ich ausschließlich mit Ameisensäure (Schwammtuchmethode, 60%) und das erst nach dem Abschleudern im Spätsommer (natürlich dann über einen Zeitraum mehrfach).

Bislang reicht mir das. Vermehrt habe ich dann immer mit der Brut des Volkes welches bei dieser Impfung am Besten dastand.

Zumindest bilde ich mir ein, dass das eine (bewährte) gute Kombination ist:
a) Varroatoleranz
b) Gegen Ameisensäure wurden Milben in Jahrmillionen nicht resistent, warum sollten sie es jetzt werden? (Entdeckt wurde diese Wirkung durch eine Naturbeobachtung: Milbengeplagte Vögel ließen sich auf Ameisenhaufen nieder, machten die emsigen Insekten aggresiv so dass diese sie mit Ameisensäure vollsptitzten. Dabei breiteten sie zur Wirkungsverstärkung die Flügel aus.)

Grüße über die nahe Bayrisch-Hessische Landesgrenze,
Hermann
 
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