Auswinterung 2011, wie sieht es aus?

Josef Fleischhacker

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Zwar liest man hier immer wieder Erfolgsmeldungen wie keine, oder nur nahezu keine Völkerverluste zu haben, dies ist durchaus möglich und wäre ein Beweis dafür, dass Tipps und Tricks in Foren so manchen Usern Vorteile verschaffen könnte. Heute erreichte mich vom Bio Austria Verband jedoch keine sehr gute Nachricht, hier bitte:

Die hohen Auswinterungsverluste geben vielen Imkern zum Nachdenken. Teilweise wurden uns bis zu zwei Drittel Ausfall gemeldet! Als Hauptursache wird der starke Befall der Bienenvölker mit der Varroamilbe im vergangenen Jahr angesehen.

Wir wünschen trotzdem einen optimistischen Start ins neue Bienenjahr, ...

Marthe Eva

Auch mir selber ist keineswegs zum jubeln zumute, zwar wurde an sich recht gut ausgewintert, jedoch sind zumindest ein Drittel der Völker als sehr schwach und mit der Note 2 zu bezeichnen, 1 würde auflösen bedeuten. Käme nun endlich gutes und vor allem warmes Wetter, könnte mit erhöhter imkerlicher Zuneigung so mancher Schaden abgewendet werden. Eines steht bereits jetzt schon fest, das Betriebsjahr 2011 wird ein sehr spannendes Jahr werden.

Darf ich fragen wie es bei Euch aussieht.

Josef
 
Hallo Josef!

Bei mir sind insgesamt 3 Völker über den Winter "ausgefallen"! Zwei relativ schwache Ableger hat im Frühjahr die Nosema erledigt (Außen und Innen alles vollgeschissen) und eines ist verhungert (Fast zu stark für eine Zarge EHM; aber gut so, war furchtbar bösartig)

Die verbleibenden sind unterschiedlich stark ausgewintert! Bei ein paar schaut es fast nach Zarge aufsetzen aus!

1x AS mit dem Apidea Verdunster und im Dezember Oxalsäure elektrisch verdampft. Nach jeder Behandlung kapitaler Varroa-Totenfall, besonders nach der Oxalsäure-Begasung.

Freundliche Grüße

Christopher
 
Hallo Josef,

den Akzent in deinem Aufruf, dass es gemischt aussieht, empfinde ich als Ermutigung, nicht nur zu schreiben, wenn es mal obergut geklappt hat.
Bei mir und in meiner Umgebung sieht es eben auch gemischt aus. Auf meinem Stand sind es 25% Verlust, bei meinen Nachbarn 500m 100%, 700m 10%, 700m 100%, 1000m 60%. Von den anderen weiß ich noch nichts.
Wenn man fast 50 Jahre imkert, ergibt sich eine farbige Palette.

Gruß

Alfred
 
Hallo zusammen

Kopf hoch...Nach jedem Tief kommt ein Hoch...

Bei mir sind alle 6stk am fliegen, wobei deutliche unterschiede sichtbar sind. Futter haben alle noch mehr als genug.Sie sind teils schon kräftig in Brutlage.

@ Christopher. Ich finde es schade, wenn du sagst, dass es gut ist, wenn das bösartige Volk eingegangen ist.
Vorschlag: Nächstes mal umweiseln oder vereinigen.
Denn es bringt dich nicht weiter, wenn du sagst, es war ja eh bösartig, also ist es nicht schlimm, wenn es tot ist...


Gruss Florian
 
Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Meinen NÖ-Stand werde ich erst am WoE aufsuchen, in der Stmk habe ich 2/10 Ausfälle. Einer davon hatte laut Stockkarte (wer schreibt der bleibt :pfeif: ) im Oktober ungewöhnlich hohen Varroa-Fall, der andere war offenbar zu schwach zum Einwintern gewesen. Positiv: ein Volk mit extremem Varroa-Schaden (da hat's vor DWV-Bienen nur so gewimmelt) hat im Spätsommer das Notprogramm aus Brutstopp & OS überstanden und trotz nur zaghafter Futteraufnahme im September den Winter überlebt und fliegt&brütet wieder kräftig.

Ich strebe Verluste zwischen 10% und 25% an. Unter 10% halte ich - provokant gesagt - nicht für optimal, denn wenn man die Völker zusehr verschätschelt hat die natürliche Selektion überhaupt keinen Angriffspunkt mehr und Vitalität und Abwehrkraft leiden.

lg,
Sebastian
 
Sebastian schrieb:
... Unter 10% halte ich - provokant gesagt - nicht für optimal, denn wenn man die Völker zusehr verschätschelt hat die natürliche Selektion überhaupt keinen Angriffspunkt mehr und Vitalität und Abwehrkraft leiden.

Jetzt provoziere ich: Die Imker mit immer niedrigen und keinen Winterverlusten haben doch den richtigen Zuchterfolg. Denn diese Völker sind robust; ihnen kann nichts mehr etwas antun, die bösen ahnungslosen Nachbarn mal ausgenommen.

Gruß

Alfred
 
Hallo,

ich habe nur 2 Völker, aber die sind offensichtlich recht vital. Über die Größe kann ich nichts sagen, da mir da die Erfahrung fehlt. Aber vor 2 Wochen haben die unglaublich viel Pollen eingetragen. Letzte Woche sehr starker Flug, jedoch kaum Polleneintrag. Die Futterreserven sind aber ziehmlich im Anschlag.

Im Imkerverein hat es diesen Winter laut Aussage von etwa 20 Imkern so gut wie keine Ausfälle gegeben. Es wurde aber auch fast das ganze letzte Jahr und bei jedem Imkerstammtisch mitgeteilt, wie wichtig die Behandlung gegen Varroa ist. Evtl. hängt es auch etwas damit zusammen...

Viele Grüße
Markus
 
Liebe Freunde des Forums!
Ich habe ebenfalls Ausfälle zu berichten, allerdings fast alle auf einem Standort.
Dort habe ich letztes Jahr die neu propagierte Methode, Brut entfernen und das Volk auf neue Mittelwände wie einen Schwarm einschlagen. Funktionierte Anfangs gut, die Bienen bauten gut aus trugen die Waben voll mit Futter allerdings waren im Herbst schon wenig Bienen. Beim Einschlagen behandelte ich mit Milchsäure. Ich konnte fast keinen Varroaabfall feststellen. Im Spätherbst mit Bienenwohl und nach Weihnachten war es in diesen 3 Völkern still. Schöne ausgebaute volle Futterwaben blieben in den leeren Kästen zurück!! Ebenso am gleichen Standort waren im Februar
von zwei Ablegern nur mehr wenige tote Bienen vorhanden! Heuer werde ich nur ein Volk dort überwintern und genau beobachten!

LIebe Grüße bienenkönig
 
Darf ich fragen wann du die Bauernerneuerung gemacht hast?

lg
 
Hallo!

Auf endgültige Zahlen in unserer Region bin ich schon gespannt.
Die Aussagen über Verluste waren bisher sehr unterschiedlich, sodass ich nicht sagen kann in welchem Umfang die diesjährigen Winterverluste sind.
Meine Völker sahen bisher ganz gut aus, keines verendet. Aber nicht alle sind in super Zustand, bei einigen sind Anzeichen von Ruhr zu erkennen. Wichtig wären jetzt anhaltend milde Tage, dann wär ich schon sehr zufrieden.

Gruß
Norbert
 
bienenkönig schrieb:
Dort habe ich letztes Jahr die neu propagierte Methode, Brut entfernen ...

Das dürfte bei mir der springende Punkt für die relative Schwäche der Völker sein, diese Methode werde ich mit Sicherheit nicht mehr machen. Zwar habe ich ich nicht die komplette Brut entnommen, sondern lediglich die verdeckelte, dennoch hat dies die Volkssubstanz sehr geschwächt. Ist nachträglich gesehen eigentlich logisch, denn genau diese Bienen sind die Winterbienen.

Beispiel: Wir kommen von der Sonnenblume oder Wald, haben somit abgearbeitete Bienen. Nun entnehme ich die verd. Brut und genau diese abgearbeiteten Bienen müssen sich nun um das einlagern des Futters kümmern, frische Brut betreuen, usw. Die nachher geschlüpften Bienen dürften ganz einfach zu wenig sein um im Frühjahr als starke Völker ausgewintert zu werden.

Für mich ist nun zwei Dinge klar, keine Brutentnahme mehr und Milbenbekämpfung ausschließlich mit 85 % iger AS, verabreicht auf Schwammtuch.

Josef
 
Hallo!
Wird so sein Josef!
Da habe ich mit der Buckfast einen Vorteil,da die große Brutpause erst Mitte September kommt.

lg
 
Das ist wie mit schwanger sein
ein bisschen geht nicht

Nicht so zaghaft sein
alle Waben rausnehmen und auf Mittelwände auffüttern

Josef ich vermute das Du das Brutnest auf die verbliebenen Waben eingeschränkt hast
denn wenn die Dame schon mal bebrütete Waben hat ignoriert sie die frischen Waben
könnte das so gewesen sein?

Gruß Milb
 
@ Milb

verd. Brut entnommen, offene ins Zentrum gerückt und der Raum mit frischen und bereits bebrüteten Waben aus 2010 aufgefüllt, also eine geradezu ideale Vorgangsweise.

Die relative Volksschwäche führe ich einzig auf die fehlenden Bienen aus der verd. Brut zurück. Überleg einmal eine voll verd. ÖBW hat zumindest 5.500 Zellen, entnehme ich sechs BW mit sagen wir mal a´ 4.000 fehlen ganz einfach helfende 24.000 Bienen.

@ Marcel

das hat mit einer Brutpause überhaupt nichts zu tun und mit der Buckfast schon gar nicht. Unsere Carnicas brüten solange sie etwas finden bzw. bekommen, mitunter sogar bis in den Okt. hinein.

Josef
 
drohne schrieb:
Die relative Volksschwäche führe ich einzig auf die fehlenden Bienen aus der verd. Brut zurück. Überleg einmal eine voll verd. ÖBW hat zumindest 5.500 Zellen, entnehme ich sechs BW mit sagen wir mal a´ 4.000 fehlen ganz einfach helfende 24.000 Bienen.

Hast Du die Brut vernichtet? Ich mache Brutscheunen und dann daraus schwere (3kg) Kunstschwärme. Die Brutentnahme muss dafür natürlich so früh sein, dass man die Kunstschwärme aus den Brutscheunen noch auffüttern kann.

Ich hatte heuer gleich mehrere drohnenbrütige Völker. Einige Jungvölker haben im September noch umgeweiselt, das ging nicht überall gut.
 
Meine Völker sind kräftig am Fliegen und sammeln, bei Zweien denke ich darüber nach sie zum stärken auf starke Völker aufzusetzen

der Rest gibt richtig Gas.

Einen Volk habe ich im letzten Jahr alle Waben weggenommen und sie auf 22 Mittelwände geschlagen (Empfohlen wurde Einzargig, also 11)

Die hatten im August Brut bis unter die Rämchenleisten und gehören heute zu meinen besten Völkern.

Ich wollte in diesen Jahr auch probieren nur die verdeckelte Brut zu entnehmen uns mit Honigraumwaben aufzufüllen

das werde ich mir nochmal überlegen.

Vieleicht schlage ich sie erstmal auf eine Zarge und setze , wenn sie die ausgebaut haben den ausgeschleuderten Honigraum wieder auf und fange an zu füttern.
 
Argin schrieb:
Hast Du die Brut vernichtet?

Bei uns wurde und wird auch in Hinkunft keine Brut vernichtet, selber bin ich Bienenbetreuer aus Leidenschaft, da hat abtöten absolut keine Berechtigung. Mit der entnommenen Brut wurden 4-Wabenvölker verstärkt, welche unverzüglich mit 85 % iger AS behandelt wurden.

Josef
 
Bei mir zum Glück nur 10 % Ausfälle, aber 30% schwache bis sehr schwache Völker, in der Gegend viele hohe Völkerverluste, 2 x Totalverlust (je über 10 Völker). Insgesamt ein sehr bitteres Frühjahr.
 
Ich bin vielleicht etwas konservativ, denn ich halte vom Einschlag der Bienenvölker auf Mittelwände zu Varroa-Dezimierung überhaupt nichts. Die Bienen haben bei guter Waldtracht soviel Arbeit, dass der Neubau an die Grenzen der Bienen stößt.
Wenn nur ein Imker im Flugradius seine Bienen nicht effizient gegen die Varroa behandelt, ist die ganze Plagerei der Bienen umsonst und man muss wieder mit Ameisensäure die Reinfektion behandeln. Das wäre doppelter Stress für die Bienen.
Ich muss zu meinem Glück sagen, dass die Auswinterung sehr gut ausgefallen ist, zum Teil schon 4 verdeckelte ÖBW Brutwaben . Ich muss nach der Einraumüberwinterung schon aufsetzen, hoffentlich gibt es keinen Kälteeinbruch.
Leider waren zwei gute Völker ohne Weisel und wurden unterstellt. (eventuell Ameisensäureschädigung)
Schönen Gruß paule
 
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