Weiterhin Beizmittel in Österreich erlaubt

Josef Fleischhacker

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Nachdem das Landwirtschaftsministerium die Wichtigkeit der bedrohten Bienen am Tag des Honigs hervorgehoben hat, fand ich wenige Tage später folgende ernüchternde Mittelung über den weiteren Einsatz von Beizmitteln in ÖSterreich und die Nähe zwischen AGES und der Chemie/Pharmaindustrie.

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... en-sterben

Besorgt, derbienenfreund
 
Hallo,

ich habe mir gerade die Aussendung durchgelesen, da kann man nur sagen - Unglaublich !!!
 
Das ist eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen, nicht nur wir Imker/innen sehen da tatenlos zu, sondern auch unsere Verbände inkl. AGES.

Finde ich im Frühjahr vergiftete Bienen vor, werde ich diese sammeln um sie den Berlakowitsch als Präsent zu übergeben. :evil:

Josef
 
Hallo

drohne schrieb:
Finde ich im Frühjahr vergiftete Bienen vor, werde ich diese sammeln um sie den Berlakowitsch als Präsent zu übergeben. :evil:

Josef

Wäre ja direkt eine gute Idee zu einer Aktion. Man sammelt tote Bienen und schickt diese an die richtigen Leute ...
 
Anhand der Haltung unseres Landwirtschaftministers, mitsamt seinen engsten Beratern und Instituionen, ist ersichtlich, was ihnen die Imkerei in Österreich wirklich bedeutet. Solange die Herren dort mit der Chemielobby Hand in Hand gehen, und wie man aus diversen Artikeln entnehmen kann, von denen sogar noch gesponsert und erhalten werden, wird sich am grundlegenden bekannten Problem nichts ändern. Wer kümmert sich in Österreich schon um ein paar tausend tote Bienenvölker, welche an hoch giftigen Beiz- und Spritzmittel zu Grunde gegangen sind. Sicherlich ist das einigen bedeutenden Herren bekannt, aber sie unternehmen nichts dagegen. Andere Länder wie Deutschland, Italien, Frankreich, um nur einige zu nennen, haben da schon längst energisch darauf reagiert und das Mittel verboten. In Österreich scheint das kein Problem zu sein. Wer von den staatlichen Instituionen traut sich schon gegen seine vorgesetzte Dienststelle oder Arbeitgeber entwas zu sagen. Tut er dies, dann ist seine Karriere beendet oder für immer auf Eis gelegt. Somit ist von den öffentlichen Istitutionen keine Hilfe zu erwarten. Die geschädigten Imker werden im Regen stehen gelassen und können sich den Schaden in die Haare reiben.

LG v libro
 
drohne schrieb:
Das ist eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen, nicht nur wir Imker/innen sehen da tatenlos zu, sondern auch unsere Verbände inkl. AGES.

Das die Verbände ganz tatenlos zusehen kann ich so nicht stehen lassen, Max Liedlbauer ist sehr oft nach Wien gereist und hat im Ministerium ordentlich Dampf gemacht, aber auch er ist sehr empört über die Entscheidungen wie sie uns jetzt präsentiert werden. Vor allem ist noch immer nicht ganz klar wer die Schäden an unseren Bienen und Produkten bezahlt.
Auf jeden Fall müssen wir 2011 ganz besonders genau die Bienen beobachten und jeden Verdachtsfall bei der AGES melden.
 
Hallo Karl !

So wie du im vorherigen Trade geschieben hast, deckt sich meine Meinung mit euren Erfahrungen und Enttäuschungen. Die Verbände machen wirklich sehr gute Arbeit und setzen sich auch fleißig für das Anliegen der Imker ein. Das machen sie vollkommen richtig und auch zu Recht. Aber die Verbände sind halt leider nur Interessensgemeinschaften. An oberster staatlicher Stelle hört man sich mit freundlicher Miene gerne ihre Meinungen an und verspricht ihnen zur Beruhigung alles für ihr Anliegen zu tun. Nach einiger Zeit bekommt derjenige dann einen lieben Brief von einer solchen Stelle, wo in schönen Worten angeführt ist, aus welche Gründen vieles nicht geht, nicht getan werden kann, oder unmöglich ist. Uns somit wurde ein mit viel Aufwand und Fleiß zusammengetragenes Anliegen auf das Abstellgleis gestellt.


LG v libro
 
Hätte man uns Imker/innen davon informiert Karl, so hätten wir garantiert auch im heurigen Jahr mit unseren Transparenten ein Stelldichein am Ballhausplatz gehabt, so hat man uns Imker/innen dumm sterben lassen.

In keiner einzigen Fachzeitschrift wurde auch nur das geringste über die geplante Vorgangsweise von BM Berlakowisch berichtet, mit Feuereifer stattdessen über das Bienenvolk hoch oben der der Wiener Staatsoper.

Darf ich fragen wer Max Liedlbauer ist?

Josef
 
Die Inszenierung auf der Staatsoper war für mich fast schon eine Provokation vom Landwirtschaftsminister.
Das nicht jeder Imker von der Vorgehensweise unserer Vertreter weiß ist einerseits schade, weil viele Imker nicht sehen dass doch etwas unternommen wird um die Maisbeize weg zu bekommen. Andererseits ist es für Verhandlungsgespräche nicht immer ratsam wenn diese von Demonstrationen begleitet würden.
Übrigens Mag. Max Liedlbauer ist OÖ. Landespräsident der Imker.

Zu libro kurz:
Die Anliegen der Imker wurden Gott sei Dank nicht ganz aufs Abstellgleis gestellt. Ich will den endgültigen Ergebnissen nicht vorgreifen, aber es gibt zumindest kleine Teilerfolge für uns Imker zu verbuchen. Hier einige Auszüge von der Strategie des Lebensmittelministerium:
Bekämpfung des Maiswurzelbohrers; Handlungsbedarf im Hinblick auf den

Einsatz insektizider Beizmittel in der Anbausaison 2011

1. In etablierten Gebieten (Befallsgebieten) und den daran anschließenden Zonen
der natürlichen Ausbreitung ist die Fruchtfolge das am besten geeignete
Mittel zur Bekämpfung des Schadorganismus. Ziel einer zukünftigen
nachhaltigen Maisproduktion ist es, „Maismonokultur“ zu vermeiden.

2. Die Fruchtfolge ist so zu gestalten, dass auf einer Fläche bei der Aussaat von
Mais nach einer nicht vom Maiswurzelbohrer gefährdeten Vorfrucht
(Nichtwirtspflanze) nur Maissaatgut, das nicht insektizidgebeizt ist
(Anführung der betroffenen Produkte), angebaut werden darf.

3. Grundsätzlich gilt: Wird auf einer Fläche in zwei aufeinanderfolgenden Jahren
Mais angebaut, darf in diesem Zeitraum nur einmal insektizidgebeiztes
Maissaatgut angebaut werden.

4. Für 2011 gilt jedoch abweichend von Punkt 3: Wenn im Jahr 2011 auf einer
Fläche Mais angebaut werden soll, auf der bereits im Jahr 2010 angebaut
wurde, so darf wahlweise gebeiztes oder ungebeiztes Maissaatgut angebaut
werden.

Besser wäre ein Verbot gewesen. Dieses Verbot könnten wir für 2011 erreichen wenn wir Imker nicht zu faul sind und um 6:00 Uhr morgens die Bienenstände besuchen und schauen was da los ist.
2 Punkte wären aber noch jetzt beim Minister durchzusetzen:
1. Wir brauchen die Flächen wo mit Clothianidin usw. gebeizt wird damit wir unsere Imker informieren können.
2. Brauchen wir eine Zusicherung das die Schäden für Bienenverluste und von kontaminierten Produkten bezahlt werden.

Wenn es 2011 gelingt nachzuweisen dass es weitere Bienenschäden gibt, bin ich guter Dinge dass es 2012 keine Maisbeize gegen den Maiswurzelbohrer mehr geben wird.
 
Had es schon einer mit den medien versucht ( orf zib und mit der krone).
 
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