Oxalsäureverdampfen zum Billigtarif

Darf man fragen ob dies schon jemand probiert hat und ob dies tatsächlich einwandfrei funktioniert?
 
drohne schrieb:
Darf man fragen ob dies schon jemand probiert hat und ob dies tatsächlich einwandfrei funktioniert?
Diesen Wink bekam ich vom RabenRalf. :pfeif: Meines Wissens wird diese Methode in seinem Imkerverein getestet.
Warten wir auf den Ralf. Er kann uns bestimmt näheres dazu erzählen.
 
Hallo Peter!

Eine ähnliche Überlegung hab ich schon mal angestellt.
Ich wollt einen "Kerzenverdampfer" unter den offenen Boden meiner Beuten plazieren.
Dieser Beitrag stärkt mich wieder einen Versuch zu starten.
Die verkitteten Beuten für die Oxalsäurebehandlung zu öffnen möchte ich grundsätzlich
vermeiden, obwohl das Oxalsäure träufeln die billigste und schnellste Methode wäre.
Vielleicht kann jemand über ähnliche Versuche berichten.

Gruß Sepp
 
Hallo,
Selurone schrieb:
drohne schrieb:
Darf man fragen ob dies schon jemand probiert hat und ob dies tatsächlich einwandfrei funktioniert?
Diesen Wink bekam ich vom RabenRalf. :pfeif: Meines Wissens wird diese Methode in seinem Imkerverein getestet.
Warten wir auf den Ralf. Er kann uns bestimmt näheres dazu erzählen.
da ich nicht den ganzen Text umformatieren und hier wiederholen will, hier ein Link auf die Vorstellung und vor allem Weiterentwicklung des Verfahrens in unserem Vereinsforum:
http://einfachimkern.de/viewtopic.php?f=11&t=476

Inzwischen sind die Versuche bei Shisha-Kohle angelangt, die ja auch mit viel weniger Sauerstoff auskommen, wenn sie mal durchgeglüht sind und die nur ca. 1 Stunde Hitze geben.

Gruß Ralf
 
Ich hab da auch ein paar Hintergrundfragen:

Meine Völker wurden im Oktober, tw. November noch bei Schönwetter mit OS-Träufeln behandelt, entweder hatte ich die Brut entnommen oder sie waren schon brutfrei.
In diesem "Forscher"-Dokument des dt. Imkervereins (übrigens ein Lob für die detailierte und ehrlich-selbstkritische Beschreibung) wird zwar die OS-Behandlung mit Hilfe eines Teelichtes erprobt, aber es stehen noch 2 Sachen darin:

1. Auf Seite 4 die Grafik, aus der hervorzugehen scheint, dass einmalig OS (zumindest im Sommer) nur einen Teil und auch 2-malig OS nicht alle Varroen erwischt, jedenfalls keine 95%, von denen ja immer gesprochen wird. Also: wieso überhaupt 2xOS (sei doch schlecht für die Bienen!?) und warum sollten dann 95% der Varroen im Winter erwischt werden?

2. Auf Seite 6 steht: "Die Wirkung auf die Milben setzt nach ca. einem Tag ein, in brutfreien Völkern fällt innerhalb einer Woche der Großteil der Milben, am 2. und 3. Tag fallen am Meisten." -> das entspricht ganz meinen Beobachtungen. Man sagt ja der OS nach, sie wirke nur in den ersten 30 min. Aber als ich nach der OS-Beträufelung auf die Varroa-Gitter geschaut habe, lag nach mehreren Stunden keine einzige Varroa, jedoch 2 Tage später mehrere Hundert. (Ist Wirkung und Runterfallen das selbe?)

Bin schon gespannt auf Eure Ideen/Beobachtungen/Zitate, etc.

derbienenfreund.
 
derbienenfreund schrieb:
Ich hab da auch ein paar Hintergrundfragen:

1. Auf Seite 4 die Grafik, aus der hervorzugehen scheint, dass einmalig OS (zumindest im Sommer) nur einen Teil und auch 2-malig OS nicht alle Varroen erwischt, jedenfalls keine 95%, von denen ja immer gesprochen wird. Also: wieso überhaupt 2xOS (sei doch schlecht für die Bienen!?) und warum sollten dann 95% der Varroen im Winter erwischt werden?

derbienenfreund.
Im Sommer erreicht die OS nur die auf den Bienen aufsitzende Varroen, in die Brut wirkt sie leider nicht. Dazu verwenden wir ja auch AS. Die OS wirkt nur bei Brutfreiheit bei einem frischen Schwarm oder im Winter bis zu 95%erl. Die mehrmalige OS - Träufelmethode sollte wegen der übersäuerung der Bien nicht öfter verwendet werden. Den Verdampfer könnte man öfter benützen. 2-malig bei Brutfreiheit im Winter.
 
Selurone schrieb:
Im Sommer erreicht die OS nur die auf den Bienen aufsitzende Varroen, in die Brut wirkt sie leider nicht.

Hallo Peter,

aber die Grafik, von der ich spreche, zeigt OS bei brutfreien Völkern, also mit der Wintersituation vergleichbar:
Zitat:"Dies wird klar am Beispiel der Sommerbehandlung in brutfreien Völkern, trotz zweifacher Beträufelung in kurzem Abstand war der Wirkungsgrad nicht ausreichend."

Also versteh ichs noch immer nicht.

Selurone schrieb:
Die mehrmalige OS - Träufelmethode sollte wegen der Übersäuerung der Bienen nicht öfter verwendet werden.
Ja, das ist ja eigentlich der (scheinbare) Widerspruch. Wieso wurde dann ein 2.Mal OS verwendet und als Draufgabe AS?

Seid doch so nett und schaut Euch das Dokument an.

LG, derbienenfreund
 
Hallo,
derbienenfreund schrieb:
aber die Grafik, von der ich spreche, zeigt OS bei brutfreien Völkern, also mit der Wintersituation vergleichbar:
Zitat:"Dies wird klar am Beispiel der Sommerbehandlung in brutfreien Völkern, trotz zweifacher Beträufelung in kurzem Abstand war der Wirkungsgrad nicht ausreichend."

Also versteh ichs noch immer nicht.

Selurone schrieb:
Die mehrmalige OS - Träufelmethode sollte wegen der Übersäuerung der Bienen nicht öfter verwendet werden.
Ja, das ist ja eigentlich der (scheinbare) Widerspruch. Wieso wurde dann ein 2.Mal OS verwendet und als Draufgabe AS?

Seid doch so nett und schaut Euch das Dokument an.
also zu Deinen Fragen:

Das sind ja alles Versuche und Versuche können auch mal ein Ergebnis bringen, mit dem man nicht zufrieden ist. Oder dann doch zufrieden ist, weil es zeigt, daß diese Methode nicht geeignet ist und nicht weiterverfolgt werden muß.

Der Spruch von Dr. Liebig, "zweimal Träufeln ist einmal zu viel" gilt hauptsächlich für den Winter.
Einerseits wegen der Übersäuerung, wie Peter schon sagte, andererseits, weil dann die Bienen zwei Mal bei Minustemperaturen mit der Flüssigkeit benetzt werden.

Die OS-Träufelmethode wirkt grundsätzlich nur gut bei eng sitzender Bienentraube (also im Winter, bei Minusgraden), weil dann die Bienen die Säure direkt an den Nachbarn durch Kontakt übergeben und sie wirkt nicht in die Brut.
Genauso, wie die Verdampfung von OS nur bei lockersitzendem Bienenvolk wirkt, weil die Dämpfe nicht in eine enge Traube eindringen können und die Bienen nicht großartig in der Beute herumwandern und den Niederschlag an den Wänden, Boden, Deckel, Rähmchen usw. durch Kontakt aufnehmen und weiterverteilen.
Die Erkenntnis aus den Versuchen Verdampfen und Träufeln von OS ist auch, daß sich der natürliche Milbenfall beim Verdampfen nach ca. 1 Woche einstellt und beim Träufeln es bis zu 4 Wochen dauern kann.

Nun wurde im Sommer getestet (Versuch, Experiment: http://de.wikipedia.org/wiki/Experiment), ob dann eine zweitmalige Träufelung geeignet ist, um den gleichen Abfall zu erreichen, wie mit den anderen Methoden AS oder MS oder OS-Dampf. Es zeigte sich, daß das total ungenügend war. Die Situation ist nur insofern mit dem Winter zu vergleichen, als die Völker auch brutfrei waren, aber sie sitzen eben absolut nicht in der engen Wintertraube und tragen die Säure zusätzlich noch aus dem Stock in die Umwelt.

Die Draufgabe von AS ist eine anerkannte Methode, um den Restbefall der Bienen mit Milben festzustellen. Genauso wie Einstein nach der ToBee-Behandlung dann eine andere Säure nimmt, ich glaube, ebenfalls AS. Er könnte natürlich dann auch MS sprühen oder OS verdampfen. Es geht einfach darum, mit einer weiteren Behandlung mit einem anderen Mittel die Restmilben zu erreichen, um zu sehen, wieviele Milben das zu testende Mittel im Volk dringelassen hat.

Gruß Ralf

Bei weiteren Fragen einfach melden.
 
Vielen Dank Ralf !!!

Das war ja super ausführlich von Dir. Das freut mich. Vor allem war für mich die Wichtigkeit des engen Kontakts der Bienen während der Winterbehandlung neu. Und die Testsituation mit 2 mal OS und AS als quasi Gegenprobe nun einleuchtend.

Also nochmals vielen Dank und beste Grüße,

derbienenfreund.
 
Hallo!

OS verdampfen erzielt auch bei enger Wintertraube gute Ergebnisse wenn durch die Wärme des Verdampfers die Temperatur im Beuteninneren merklich steigt, weil dadurch die Bienentraube gelockert wird. Meiner Meinung nach trifft das besonders bei den gasbeheizten Verdampfern zu bei denen die Wärme durch ein Verdampferrohr in die Beute strömt.

Die Methode mit dem "Einwegverdampfer" halte ich schon für sehr zukunftsfähig. Das gute Funktionieren stelle ich nicht in Frage, nur die erreichte Temperatur muss passen. Mir gefällt hierbei dass die Wärmequelle für ein Lockern der Bienentraube sorgt und sich so die OS schneller verteilt.

Mir ist mittlerweile das Träufeln wieder viel lieber. Dosierung und Wirkung sind bei enger Wintertraube im Verhältnis zueinander sehr gut wenn in die Traube geträufelt wird.
Bei einer Träufelung auf die Wintertraube (1 BR) muss man sich viel mehr Zeit lassen und besser öfter über die bes. Wabengassen fahren!

Schönen Gruß
Norbert
 
Hallo,
Shisha kohlen brennen ziemlich gut. ich verwende sie für den Smoker. Kohle anzünden, kurz glühen lassen, Rauchmaterial drauf werfen. Funktioniert super. Aber dabei habe ich gemerkt, wie heiß die Kohlen werden können, also ich hätte bedenken die Kohle einfach so unter das Volk zu schieben, nicht dass dann die ganze Beute abfakelt.
Ich glaube, ich bleibe beim träufeln.
Gruß jeffrey
 
Hallo Jeffrey,
Jeffrey schrieb:
Shisha kohlen brennen ziemlich gut. ich verwende sie für den Smoker. Kohle anzünden, kurz glühen lassen, Rauchmaterial drauf werfen. Funktioniert super. Aber dabei habe ich gemerkt, wie heiß die Kohlen werden können, also ich hätte bedenken die Kohle einfach so unter das Volk zu schieben, nicht dass dann die ganze Beute abfakelt.
Ich glaube, ich bleibe beim träufeln.
ist im Winter jetzt auch besser und vor allem: zugelassen!
Komm in Kirchheim vorbei, dann kannst Du Dir das mit der Kohle bei Simon anschauen. ich habe es bis jetzt nur von oben gesehen. Mit einem Blech unter der Teelichthalter-Schale bleibt es so kühl, daß die Oberträger sich nicht verfärben, nicht einmal die Folie über der Leerzarge wird weich.

Von unten ist das mit der Hitze auch kein Problem.
Hier der Kurzbericht von Simon:
file.php

40mm Sishakohle, leicht ausgebohrt mit dem Forstnerbohrer, mit OS gefüllt. Unter die Kohle kommt ein dünnes Alublech und doppellagig Gitterchen, über die Kohle ein Dach aus Alublech. Die Windel wird handwarm, das Kunststoffgitter bekommt keinen Schaden, die Wärmeabstrahlung ist indirekt.

Das Kunststoffgitter ist direkt drüber.


Gruß Ralf
 
Hallo,
wann trefft ihr Euch denn das nächste Mal in Kirchheim, ev komm ich mal kurz vorbei, ist ja nicht wirklich weit.
Gruß Jeffrey
 
=> PN

Gruß Ralf
 
Hallo Bienenfreunde!

Die hier beschriebene Verdampfungsmethode ist nicht neu. Eine offensichtlich wesentlich besser ausgereifte Form wurde bereits in der Bienenwelt, Ausgabe Mai 2002 unter der eingetragenen Marke "Thermosublimator" beschrieben. Leider habe ich im Internet nur eine fremdsprachige Homepage gefunden.

http://www.konvib.eu/downloads/doc_down ... amper.html

Das System wurde damals durch Univ. Dipl-Ing. Ivan Jurkovic, 1231 Ljublijana, Magajnova 26, Email: svecarstovo.jurkovic@siol.net, vertrieben.


MfG
Honigmaul
 
Hallo,

muss denn bei dieser Art der Verdampfung (Kerze) auch das Flugloch komplett verschlossen sein? Die Verdampfung geschieht hier ja über mehrere Stunden. Besteht da evtl. die Gefahr, dass der Sauerstoff ausgeht und die Summseln schaden nehmen?

Anhören tut sich das ja sehr gut und von der Einfachheit ist das wohl auch kaum noch zu toppen, außer man müsste gar nicht mehr behandeln.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo MArkus,
Maas schrieb:
muss denn bei dieser Art der Verdampfung (Kerze) auch das Flugloch komplett verschlossen sein? Die Verdampfung geschieht hier ja über mehrere Stunden. Besteht da evtl. die Gefahr, dass der Sauerstoff ausgeht und die Summseln schaden nehmen?

Anhören tut sich das ja sehr gut und von der Einfachheit ist das wohl auch kaum noch zu toppen, außer man müsste gar nicht mehr behandeln.
bei den Verdampfungen, die ich beobachtet habe war das Flugloch entweder ganz offen oder eingeengt.

Die Teelichter brennen ca. 4 h und die Shisha-Kohlen glühen ca. 1 h.

Das Verfahren mit den Gitterkörben ist vielleicht ausgereifter (inwiefern, der Anfang der Entwicklung war bei der von mir berichteten Methode auch mit Gitterkorb, Teelicht und Schälchen), aber auf jeden Fall ist es teurer als eine Shisha-Kohle mit der direkt darauf platzierten Oxalsäure.

Gruß Ralf
 
Hallo Ralf,

danke für deine Antwort. Die macht auch durchaus Sinn.

Was mich aber an der OS noch interessiert ist die Frage, ob sich nicht beim Verdampfen Rückstände bilden, die bei einem späteren Öffnen der Beute u.U. eingeatmet werden könnten. Gibt es da Erfahrungen? Das wäre meine größte Sorge bei der Anwendung von OS. Ich habe da durchaus verschiedene Meinungen gelesen.

Viele Grüße
Markus
 
Maas schrieb:
Was mich aber an der OS noch interessiert ist die Frage, ob sich nicht beim Verdampfen Rückstände bilden, die bei einem späteren Öffnen der Beute u.U. eingeatmet werden könnten.

Hierzu einen Bericht der AGES

ages
Keine Wintertotenfall-Untersuchung unmittelbar nach Oxalsäurebedampfung

In der mit dem VARROX-Verdampfer mitgelieferten Gebrauchsanweisung findet sich unter der Überschrift "Arbeitssicherheit bei der Behandlung" der warnende Satz: "Bei Diagnosen direkt nach der Behandlung müssen Handschuhe und Schutzmaske getragen werden."


Daraus lässt sich ableiten, dass kurz nach Durchführung einer Oxalsäure-Bedampfung auch keine Bienen für die Untersuchung des Wintertotenfalles (Nosema-, Tracheenmilbennachweis) entnommen werden sollten, um ein Sicherheitsrisiko für den Untersucher auszuschließen.


Der Grund liegt darin, dass sich während und nach der Bedampfung ein feiner, staubförmiger Oxalsäureniederschlag auf allen in der Beute befindlichen Oberflächen (siehe Bild 1 und 2) und Bienen (Bild 3) bildet.

Also unmittelbar nach dem Verdampfen eher vorsichtig sein, im Frühjahr nach einem eventuellen Ausräumen von Beuten kann man schon Maske & Co vergessen, sind doch bereits zumindest drei Monate vergangen.

Josef
 
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