Milchsäure vs. Oxalsäure

Melor

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Hallo Miteinander,
Oxalsäure getröpfelt sollte man ja nicht mehr als 1 Mal anwenden, um keine Verluste zu erleiden. Wie sieht es mit Milchsäure aus - darf hier zur Restentmilbung mehrmalige Anwendung stattfinden?
Wie sieht es mit der Effektivität von MS (gegenüber OS) aus. Habt Ihr hier Erfahrungen? Wie oft wendet Ihr MS an?

Gruß Nikolaus
 
Hallo Melor,

MS ist für mich derzeit _das_ Mittel für die Restentmilbung. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
Man kann es mehrmals ohne Bedenken anwenden, da es sehr gut bienenverträglich ist. Es macht halt Arbeit, da man jede Wabe ziehen muss. Dafür sieht man aber, ob die Völker wirklich brutfrei sind.
Die OS-Verdampfung kann ich nicht beurteilen, da ich sie noch nicht verwendet habe. Weil es aber praktisch ist und schnell geht, habe ich auch schon darüber nachgedacht. Sehe ich als Möglichkeit vor allem bei höherer Völkeranzahl.
Mit Oxuvar habe ich mal drei Völker erledigt, obwohl genau nach Vorschrift gehandelt. Hier bin ich deshalb vorsichtig.
OS besitzt eine höhere Wirksamkeit als MS.

Gruss
Stef.
 
Stef schrieb:
Mit Oxuvar habe ich mal drei Völker erledigt, obwohl genau nach Vorschrift gehandelt. Hier bin ich deshalb vorsichtig.
Hallo Stef

Wie hat sich das 'erledigt' ausgewirkt, ist das Volk weisellos geworden durch die Oxuvarbehandlung?

Gruß Max
 
Hallo Stef,

bis zu welchem Termin / welcher Aussentemperatur führst Du denn die MS-Behandlung durch?
Mir klingt das eher nach SM-Behandlung: für die Bienen wirds ziemlich kühl, wenn Du jede Wabe ziehst, und für den Imker nicht ganz ungefährlich, da meiner Erfahrung nach die Mädels ganz schön aggressiv sein können, wenn sie frieren.

Beim Träufeln von OS bleiben sie immer sehr brav sitzen und es geht schnell. Für mich also DIE Behandlungsmethode.

Schönes Wochenende!
franz.
 
gärtner schrieb:
Hallo Stef,
Beim Träufeln von OS bleiben sie immer sehr brav sitzen und es geht schnell. Für mich also DIE Behandlungsmethode.
Schönes Wochenende!
franz.

Hallo Franz,
was machst Du aber, wenn die Oxalsäure nicht die Wirkung zeigt, die Sie haben sollte??? Von einer zweiten Behandlung wird ja tunlichst abgeraten.

Gruß Nikolaus
 
Hallo,

ich habe meine beiden Völker in den letzten drei Wochen gerade zweimal mit Milchsäure behandelt. Bei einem natürlichen Abfall von 6-7 Milben wurde ich wohl innerlich zum Aktionismus ( :huh )getrieben. Allerdings waren die Bienen unglaublich wabentreu und sind nicht aufgeflogen. Kurze Zeit nach dem Einsprühen war es kurz etwas lauter im Stock, nach wenigen Minuten war aber wieder Stille eingekehrt.
Auch wenn ich nicht sagen kann, dass es das Mittel der Wahl ist (mangels Erfahrung), scheint es mir doch besser bienenverträglich zu sein, als die Oxalsäure. Zumindest kommt es mir so vor, wenn ich die verschiedenen Behandlungskonzepte von z.B. LWG-Bayern so lese.
Und ob die MS wirklich schwerere Folgen für die bienen hat durch das aufreißen des Nestes, scheint ja auch sehr umstritten zu sein. Aber es ist natürlich deutlich aufwendiger als Oxalsäure. Bei 2-6 Völkern aber wohl eher nicht so entscheidend.

Die Behandlung für den Winter wird jedoch noch bevorstehen. Allerdings wird zunächst ab nächster Woche geschaut, wie der natürliche Abfall ist. Ob ich die mit MS oder Oxalsäure durchführe ist noch offen. Vielleicht kann ich sie mir ja auch bei etwas Glück sparen.

Viele Grüße
Markus
 
Die MS verätzt die Milben und wird angeblich von den Bien gut vertragen.
Da die Summis jetzt in der Wintertraube sitzen ist es nicht optimal die Traube durch das Wabenziehen aufzulösen.
Auch wenn die Bien nicht auffliegen, trennt man sie aus dem Komplex.
Besser wäre also die OS - Verdampfung bei +3 - +8 Grad wenn die Traube ein wenig aufgelockert ist.
Nachdem die Brutfreiheit momentan nicht überall gegeben ist, sollte noch ca. 3 Wochen bei durchgehend kalter Witterung gewartet werden, bis die Restbrut ausgelaufen ist.
 
Melor schrieb:
was machst Du aber, wenn die Oxalsäure nicht die Wirkung zeigt, die Sie haben sollte??? Von einer zweiten Behandlung wird ja tunlichst abgeraten.
Hallo Nikolaus,

glücklicherweise hat es bisher immer gewirkt - bei meinen 2 x mit AS (Nassenheider Horizontalverdunster) + 1 x mit OS (Träufelung) behandelten Völkern hatte ich bislang noch keine milbenbedingten Verluste zu beklagen.

In D ist übrigens offiziell nur die OS-Träufelung zugelassen, nur so am Rande... (oder hat sich da inzwischen was geändert?)

Gruß, franz.
 
Nein Franz
Du hast Recht, es hat sich nichts geändert. Verdampfen ist in De nicht erlaubt. In meinem imkerlichen Bekanntenkreis wird die OS - Träufelmethode kaum benützt. Fast alle verdampfen OS. Früher oder später wird es auch bei uns erlaubt sein.
 
Hallo!
Selurone schrieb:
In meinem imkerlichen Bekanntenkreis wird die OS - Träufelmethode kaum benützt. Fast alle verdampfen OS. Früher oder später wird es auch bei uns erlaubt sein.
Bei uns is es erlaubt.
Gut daran finde ich dass dem mündigen Imker eine weitere Möglichkeit geboten wird um eine Winterbehandlung zu machen.
Nach ausreichender Verdampfererfahrung bin ich wieder zurück zum Träufeln gekommen, fallweise möchte ich aber auf den Verdampfer nicht verzichten.

Mit Milchsäure hab ich gar keine Erfahrung, bin aber überzeugt dass sie ,wenn klug angewendet, sehr sinnvoll ist. Nicht klug find ich das Ziehen aller Waben wenn ein Volk die Wintertraube gebildet hat.
Das Zweiteilen der Bienentraube bei zweiräumiger Überwinterung halte ich für vertretbar denn wenn direkt in die Bienentraube geträufelt wird ist die OS sehr wirksam.

Gruß
Norbert
 
fix schrieb:
Hallo Stef
Wie hat sich das 'erledigt' ausgewirkt, ist das Volk weisellos geworden durch die Oxuvarbehandlung?
Gruß Max
Eine Woche später waren sie tot.

Gruss
Stef.
 
gärtner schrieb:
Hallo Stef,

bis zu welchem Termin / welcher Aussentemperatur führst Du denn die MS-Behandlung durch?
Mir klingt das eher nach SM-Behandlung: für die Bienen wirds ziemlich kühl, wenn Du jede Wabe ziehst, und für den Imker nicht ganz ungefährlich, da meiner Erfahrung nach die Mädels ganz schön aggressiv sein können, wenn sie frieren.
Beim Träufeln von OS bleiben sie immer sehr brav sitzen und es geht schnell. Für mich also DIE Behandlungsmethode.
Schönes Wochenende!
franz.
Hallo Gärtner,

Wann? Ende September bei der letzten Durchsicht waren die meisten Völker bereits brutfrei und wurden bei der Gelegenheit gleich besprüht.
Bis zu welchem Termin? Bis sie wieder in Brut gehen.
Aussentemp.: ca. ab 3-5°C.
Aggressiv: Hatte ich keine Probleme. Natürlich zeigen sie einem den Stachel, darfst eben nicht hinlangen :D
Spass beiseite. Gestochen wurde ich eher selten, ausser man drückt eine Biene, aber das kennen wir ja.
MS wird hier von offizieller Stelle vom landwirtschaftlichen Fachberater empfohlen, der es selbst anwendet.
Es gilt als sehr bienenverträglich und im Gegensatz zu OS kannst Du es mehrmals anwenden.

Gruss
Stef.
 
Melor schrieb:
...wenn die Oxalsäure nicht die Wirkung zeigt, die Sie haben sollte??? Von einer zweiten Behandlung wird ja tunlichst abgeraten.
Ist das heute - bei der 3,5%igen Lösung - auch noch so oder stammt die Warnung noch aus Zeiten, wo etwa 5%ige Oxalsäure-Lösung verwendet wurde?

Im Sommer spühe ich Oxuvar dort, wo es angebracht ist: Schwärme, Kunstschwärme, brutlose Völker. Die Winterbehandlung wird mit Oxalsäure-Verdampfung gemacht (geht einfach und stört die Völker vor allem nicht wirklich). Verluste aufgrund dieser Behandlungen hatte ich noch nie. Nur Verluste aufgrund zu später Behandlung.
 
Hi,
waldundwiese schrieb:
Ist das heute - bei der 3,5%igen Lösung - auch noch so oder stammt die Warnung noch aus Zeiten, wo etwa 5%ige Oxalsäure-Lösung verwendet wurde?
das bezieht sich nur auf die Träufelmethode (auch bei 3,5%), vor allem im Winter.
Im Sommer bringt die Träufelmethode sowieso nicht viel, da die Bienen nicht dicht genug sítzen.

Gruß Ralf
 
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