Lagerprobleme in der Imkerei

Josef Fleischhacker

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ÖBW
Schwarmverhinderung wie
ZWA -Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Diese Information bekam ich von Bio Austria aus dem Bienen-Infoblitz


Verfasser DI Franz Schrammel

1. Lagerprobleme in der Imkerei

Zu den bedeutendsten Lagerproblemen in einer Imkerei zählen Wachsmotte, Feuchtigkeit, Schimmel und Mäuse. Die Maden der Wachsmotte nisten sich gerne in bebrüteten Altwaben ein und verpuppen sich dann an schwer zugänglichen Stellen. Neu ausgebaute Mittelwände sind dagegen wenig attraktiv für die Wachsmotte. Starke Bienenvölker halten die Wachsmotte problemlos in Schach. Bei kleinen oder geschwächten Bienenvölkern, kann es sogar im Bienenvolk zu Problemen mit Wachsmotten kommen. Vor allem dann, wenn es in der Beute viele Stellen gibt, die den Bienen nicht zugänglich sind.

Sanierung kann in der Bioimkerei mit Kälte, Wärme, Ameisensäure, Essigsäure und Schwefelstreifen erfolgen. Am besten ist es, wenn es erst gar nicht soweit kommt, dass eine Sanierung erforderlich wird. Primär sollte daher nur aufbewahrt werden, was wirklich nötig ist. Wo nichts ist, kann sich auch keine Wachsmotte einnisten. Unbebrütete Waben sind relativ sicher vor der Motte. Bebrütete Waben dagegen müssen überwacht und geschützt werden. In der Bio-Imkerei wird man versuchen, Behandlungsmittel nur dann einzusetzen, wenn es nicht vermeidbar ist. Bebrütete Waben, die man aufbewahren möchte, sollte man daher so lange als
möglich in den starken Völkern belassen und erst entnehmen, wenn die Temperaturen bereits zurückgehen.

Starken Befall kann man schon am Ozongeruch und der Wärmeentwicklung in der Beute oder im Lagerraum erkennen. Nun ist Feuer am Dach und es müssen umgehend Maßnahmen gesetzt werden, um zu retten, was noch zu retten ist. Die Wabentürme werden zerlegt und noch brauchbare Waben entfernt und in neuen Türmen gesammelt, die dann umgehend saniert werden müssen. Dazu ist der Einsatz von Ameisensäure oder Essigsäure nötig, damit man auch die Eier der Wachsmotte erwischt. Der Rest an befallenem Wabenmaterial ist sofort einzuschmelzen, sonst wird daraus nicht mehr viel an Wachs zu gewinnen sein. Außerdem darf eine Sanierung nicht zu zeitaufwendig oder gefährlich sein. Deshalb verwende ich in meinem Betrieb keinen Schwefel. Mit einem trockenen, kühlen Lagerraum und Ameisensäure oder Essigsäure als Feuerwehrmittel im Fall der Fälle, sollte sich die Wachsmotte so in Schach halten lassen. Sowohl Ameisensäure als auch die Essigsäure kommen oben auf die Wabentürme, da die Dämpfe schwerer als Luft sind und daher nach unten strömen.

Mäuse können immer wieder einmal irgendwo auftauchen, daher sollte man entsprechend den Regeln der guten fachlichen Praxis eine Monitoringfalle in jedem Raum aufgestellt haben, die auch regelmäßig kontrolliert wird. Mausefallen gehören direkt an die Wand gestellt, da Mäuse bevorzugt einer Mauerkante entlanglaufen. Welche Falle man dafür wählt, bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen.

Feuchtigkeit wird vor allem bei schlecht abgedichteten Honiglagergefäßen oder honigfeuchten Waben zum Problem, da es dann zur Gärung kommen kann und auch zur Schimmelbildung an den Waben. Ab 60 % Luftfeuchte gibt es starke Probleme Die beste Abhilfe ist daher ein trockener Raum und, wenn es diesen nicht gibt, ein guter Luftentfeuchter.

Franz Schrammel

Herzlichen Dank an den Verfasser

Josef
 
Hallo!

Ich dachte beim Thema eher an Lagerprobleme aus Platzgründen... :)

Um Problemen mit dem Wabenvorrat vorzubeugen kann ich nur empfehlen alle bebrüteten Waben die nicht in den Völkern (besetzten Beuten) Platz haben, einzuschmelzen.
Außerdem entspricht es vielen modernen Betriebsweisen und in gewisser Weise auch einem steigenden Qualitätsanspruch für den HR unbebrütete Waben oder frischen, neuen Wabenbau zu verwenden.

Mäuse können einfach durch dichte Räumlichkeiten o. Ä. abgehalten werden- auch wenn es sich dabei nur um einen verschlossenen Zargenturm handelt.

Gruß
Norbert
 
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