Milbenhochrechnung

Melor

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Hallo Miteienander,
nachdem mir leider keiner beim meinem Thread "Natürlicher Milbenfall" weiterhelfen konnte, versuche ich einen anderen Ansatz. Es existieren doch verschiedene Formeln zur Hochrechnung der Milbe im Stock aufgrund des Milbenfalles. Ich möchte diesen Thread nutzen, die unterschiedlichsten Hochrechnungen zur Milbenpopulation zusammenzutragen.
Hier ein erster Beitrag (nach Dr. Liebig):
In brütenden Völkern liegt der Umrechnugsfaktor zwischen 100 und 300. Beispiel: Bei einem natürlichen Milbenfall von 10 Milben/Tag so muss man mit 1000 bis 3000 Milben pro Volk rechnen.

Kennt jemand noch andere Umrechnungen oder Randbedingungen für dererlei Umrechnungen?

Gruß Nikolaus
 
Mir persönlich ist der Faktor relativ egal, denn was nützt es mir zu wissen wie viele in etwa drinnen sein könnten? Liegen pro Tag etwa 5 Milben unten, werde ich auch schon vorsichtig, steigert sich dies auf 10, wird unverzüglich agiert, denn da brennt auch schon der Hut.

Josef
 
drohne schrieb:
Mir persönlich ist der Faktor relativ egal, denn was nützt es mir zu wissen wie viele in etwa drinnen sein könnten? Liegen pro Tag etwa 5 Milben unten, werde ich auch schon vorsichtig, steigert sich dies auf 10, wird unverzüglich agiert, denn da brennt auch schon der Hut.
Und warum wird bei 5 bis 10 Milben agiert? Weil man durch den Faktor (für den Anfänger), die Erfahrung (für den Fortgeschrittenen) weiß, dass dann zirka 1000 bis 2000 Varroen drinnen sind. Im Herbst, bei einer abnehmenden Volksstärke wissen dann beide, dass sie das Volk nur schwer ins Frühjahr bringen.

Albert
 
drohne schrieb:
Mir persönlich ist der Faktor relativ egal, denn was nützt es mir zu wissen wie viele in etwa drinnen sein könnten? Liegen pro Tag etwa 5 Milben unten, werde ich auch schon vorsichtig, steigert sich dies auf 10, wird unverzüglich agiert, denn da brennt auch schon der Hut.

Josef

Hallo Josef,
die Konsequenzen sind mir schon klar, ab wann reagiert werden muss...
Das Wissen ist es, das mich treibt einer Unbekannten gegenüber zu stehen und die ich nicht fassen kann. Den Zusammenhang zwischen Milbenfall und im Stock vorhandenen Milben ist mir z.Z. noch nicht genügend beschrieben/klar, bzw. habe ich nichts darüber gefunden. Also versuche ich es mal selbst, mehr darüber zu erfahren...

Gruß Nikolaus
 
Hi,

man darf die Volksstärke nicht ausser Acht lassen.
Bei einem 4-Waben-Ableger wäre ich wesentlich sensibler als bei einem zweiräumigen Volk.
Als Schwellwert des natürlichen Milbenfalls sehe ich für ein durchschnittliches Volk nach der Winterbehandlung etwa 0,5 Milben pro Tag.

Gruss
Stef.
 
Stef schrieb:
Hi,
Als Schwellwert des natürlichen Milbenfalls sehe ich für ein durchschnittliches Volk nach der Winterbehandlung etwa 0,5 Milben pro Tag.
Gruss
Stef.
Hallo Stef.
Wie wärs nach der Winterbehandlung mit einer halben Milbe in der Woche?
0,5 Milben am Tag ist nach der Behandlung in der brutfreien Zeit zu viel.
 
Melor schrieb:
Hallo Miteienander,
nachdem mir leider keiner beim meinem Thread "Natürlicher Milbenfall" weiterhelfen konnte, versuche ich einen anderen Ansatz. Es existieren doch verschiedene Formeln zur Hochrechnung der Milbe im Stock aufgrund des Milbenfalles. Ich möchte diesen Thread nutzen, die unterschiedlichsten Hochrechnungen zur Milbenpopulation zusammenzutragen.
Hier ein erster Beitrag (nach Dr. Liebig):
In brütenden Völkern liegt der Umrechnugsfaktor zwischen 100 und 300. Beispiel: Bei einem natürlichen Milbenfall von 10 Milben/Tag so muss man mit 1000 bis 3000 Milben pro Volk rechnen.

Kennt jemand noch andere Umrechnungen oder Randbedingungen für dererlei Umrechnungen?

Gruß Nikolaus


Lieber Nikolaus,

Du sprichst eine sehr wichtige Frage an - wie viele Milben sind im Stock? Das ist vor allem dann wichtig zu wissen, wenn man eine Milbenbehandlung macht und man die Effizienz der Methode beurteilen will.

Die getöteten Milben kann man ja zählen - wichtig wäre es zu wissen wie viel denn noch im Stock sind.

Zunächst muss man wissen, dass der von Dir gesuchte Umrechnungsfaktor keinesfalls konstant ist sondern sich über das Bienenjahr verändert. Ich denke Dr. Liebig hat schon recht wenn er von 100-300 schreibt.

Genauer könnte man wohl sagen, dass zu Beginn des Bienenjahres März/April sicher der Faktor 100-150 gilt. Später gegen Ende des Bienenjahres (August/September) steigt dieser Faktor auf 300-400 an.

Hoffe das hilft Dir weiter.

Beste Grüße

Wolfgang
 
Hallo Bienenfreunde!

Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob das Volk auslaufende Brut hat oder nicht.

Während der brutfreien Zeit handelt es sich bei den gefallenen Milben ausnahmslos um altersschwache
Varroaweibchen. Daraus ergibt sich ein höherer Umrechnungsfaktor, etwa 300 Milben pro gefallener Milbe.

Während der Brutzeit schlüpfen laufend die Jungbienen und aus jeder befallenen Brutzelle schlüpfen eine Altmilbe, ein dem Tod geweihtes Männchen, ein oder zwei lebenfähige Varroaweibchen und mehrere nicht lebensfähige Varroaweibchen. Aus dieser Konstellation ergibt sich ein wesentlich geringerer Umrechnungsfaktor.

MfG
Honigmaul
 
Wolfgang schrieb:
Genauer könnte man wohl sagen, dass zu Beginn des Bienenjahres März/April sicher der Faktor 100-150 gilt. Später gegen Ende des Bienenjahres (August/September) steigt dieser Faktor auf 300-400 an.
Hoffe das hilft Dir weiter.
Beste Grüße Wolfgang

Hallo Wolfgang (und die anderen!),
vielen Dank für Deinen Hinweis! Aber eine Frage habe ich dazu noch: Gilt der Faktor 300-400 auch für die kalte Jahreszeit (Oktober - Dezember/Januar)?

Grüße Nikolaus
 
Melor schrieb:
[Hallo Wolfgang (und die anderen.

Für mich als Praktiker ist es ganz einfach und ich zähle auch nicht weiter als ich zehn Finder habe, ab zehn Milben pro Tag und egal wann auch immer wird agiert. Sind 10 Milben auf der Windel, sind zumindest 1.500 oben und dies wäre schon schlimm genug.

Josef
 
Melor schrieb:
Wolfgang schrieb:
Genauer könnte man wohl sagen, dass zu Beginn des Bienenjahres März/April sicher der Faktor 100-150 gilt. Später gegen Ende des Bienenjahres (August/September) steigt dieser Faktor auf 300-400 an.
Hoffe das hilft Dir weiter.
Beste Grüße Wolfgang

Hallo Wolfgang (und die anderen!),
vielen Dank für Deinen Hinweis! Aber eine Frage habe ich dazu noch: Gilt der Faktor 300-400 auch für die kalte Jahreszeit (Oktober - Dezember/Januar)?

Grüße Nikolaus

Lieber Nikolaus,

in der kalten (besser aber brutfreien) Zeit gilt selbstverständlich der hohe Faktor.

Bei der Betrachtung der Milbenanzahl muss man auch die Lebensdauer der Milbe berücksichtigen - sonst sind die Faktoren unklar. Also die Milbe lebt zw. 4 Wochen bis 5 Monaten. (Ähnlich der Biene). Üblicherweise kann sich eine und das selbe Milbenweibchen 3-4 mal vermehren (wenn es Brut gibt). Gibt es keine Brut kann die Milbe nur ansitzend den Winter überleben.

Ein Beispiel:

Brutfreie (kalte) Jahreszeit - 1000 Milben im Stock - es fallen durchschnittlich 2,5 Milben pro Tag ab - Faktor 400.

Brutzeit (warmes Frühjahr) - 1000 Milben im Stock - es fallen durchnittlich 7 Milben pro Tag ab - Faktor 140

Warum fallen im zweiten Fall mehr Milben ab? - Antwort: Weil sie kürzer leben.

Daher müssen wir sehr genau wissen was denn eigentlich im Stock passiert - wenn Milben in der letzten Brutphase (Sept/Okt.) geboren werden und dann die kalte und brutfreie Zeit beginnt, dann leben diese bis in den März - ansitzend und schaffen es gerade noch sich einmal zu vermehren.

Dann sind erst die neu entstandenen Weibchen in der Lage die Population neu aufzubauen. Wenn es jetzt gelingt diese neuen Weibchen mit einer Wärmebahndlung im März/April zu töten, dann schauts gar nicht so gut aus für die Milben.

Beste Grüße

Wolfgang
 
Hallo,
Wolfgang schrieb:
wenn Milben in der letzten Brutphase (Sept/Okt.) geboren werden und dann die kalte und brutfreie Zeit beginnt, dann leben diese bis in den März - ansitzend und schaffen es gerade noch sich einmal zu vermehren.
Dann sind erst die neu entstandenen Weibchen in der Lage die Population neu aufzubauen. Wenn es jetzt gelingt diese neuen Weibchen mit einer Wärmebahndlung im März/April zu töten, dann schauts gar nicht so gut aus für die Milben.
und wenn ich die aus der letzten Brutphase bei der Winterbehandlung im November/Dezember im brutfreien Zustand runterhole/töte, dann leben sie im Februar/März schon gar nicht mehr und können sich auch nicht in der ersten Brut vermehren.

Gruß Ralf
 
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