Honigraum, abgeräumt

Abstragon

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1995
Rähmchenmaß/Wabengröße
Langstroth
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unterschiedlich nach Situation
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Ja
Würde mich mal interessieren, was ihr mit euren Honigräumen macht, nachdem abgeschleudert wurde? - Klar, wenn weitere Ernte zu erwarten ist, setzt man sie wieder auf. Aber wenn es die letzte Ernte ist (bei höheren Lagen oft auch die einzige), soll man die HR nochmal aufsetzen zur "Reparatur" und zum ausschlecken? - Habe ich bisher nicht gemacht, könnte aber vielleicht Sinn machen.
 
Wenn nochmals aufgesetzt wird, dann wirklich nur ganz kurz, sonst ist womöglich gleich wieder alles mit frischem Nektar angepatzt. Maximal 24 Stunden.

Ansonsten könnte man schon vorher Alt- oder Uraltwaben durch honigfeuchte Waben ersetzen. Dann werden diese übrigbleibenden Waben ganz einfach ausgeschmolzen.

LG
Albert
 
Hallo

Ich habe es so gemacht. Ich habe die waben nach dem Schleudern direkt wieder aufgesetzt (Abends/Nachts, es war schon dunkel) und a nächsten Morgen wieder runtergenommen. Bis auf eine Wabe war alles sauber. in die eine Wabe hatt ich einige Zellen mit Honig voll. Ich nehme an, sie haben da alles gesammelt? Jedenfalls habe ich diese Wabe einem kleineren Volk gegeben, das noch Platz hatte.

LG
Michael
 
Hallo!

Irgendwo haben wir darüber schon Erfahrungen ausgetauscht, nur wo..
albert schrieb:
Wenn nochmals aufgesetzt wird, dann wirklich nur ganz kurz, sonst ist womöglich gleich wieder alles mit frischem Nektar angepatzt. Maximal 24 Stunden.
Dieses Problem umgeht man indem man eine Leerzarge aufsetzt plus eine umgeschlagene Folie einlegt, der Innendeckel mit geöffnetem Durchgang geht auch.
Die Bienen dürfen die Leerzarge nicht als Teil des eigenen Wabenwerks sehen.
Einzelne Zellen werden aber trotzdem gefüllt und verdeckelt, nicht aller Honig wird nach unten getragen. Die Waben sind so aber absolut sauber und lagerfähig.

Gruß
Norbert
 
Die Bienen dürfen die Leerzarge nicht als Teil des eigenen Wabenwerks sehen.

.. dann wird aber auch nicht repariert, oder?

Ansonsten könnte man schon vorher Alt- oder Uraltwaben durch honigfeuchte Waben ersetzen.

Vorausgesetzt die Betriebsweise läßt dies zu! :) Ich erkenne in der Praxis zunehmend, daß ein einziger großer Brutraum, z.B. mit Dadant-Rähmchen, ein großer Vorteil ist, wenn man in exponierten Lagen imkert, wo das Zeitfenster für die Entwicklung kleiner ist. Von daher gehe ich dazu über, den HR als völlig disjunkt zu behandeln.
 
Abstragon schrieb:
Ansonsten könnte man schon vorher Alt- oder Uraltwaben durch honigfeuchte Waben ersetzen.

Vorausgesetzt die Betriebsweise läßt dies zu! :) Ich erkenne in der Praxis zunehmend, daß ein einziger großer Brutraum, z.B. mit Dadant-Rähmchen, ein großer Vorteil ist, wenn man in exponierten Lagen imkert, wo das Zeitfenster für die Entwicklung kleiner ist. Von daher gehe ich dazu über, den HR als völlig disjunkt zu behandeln.
Und genau dort sehe ich ein Problem. Ich kenne leider sehr viele Imker, die ihre Altwaben einfach nicht aus dem Brutraum herausbekommen. Es ist dann auch keine Seltenheit, dass Waben bis zu 5, 6 Jahre im Volk bleiben.
Wenn man genau diesen Aspekt im Griff hat, sicher eine super Sache. Wenn nicht, kann ich nur raten, sowohl im HR, als auch im BR die gleiche Rähmchengröße zu verwenden.

LG
Albert
 
Ich kenne leider sehr viele Imker, die ihre Altwaben einfach nicht aus dem Brutraum herausbekommen. Es ist dann auch keine Seltenheit, dass Waben bis zu 5, 6 Jahre im Volk bleiben.

Ich gebe zu, daran arbeite ich auch noch! :) Aber um dieses Problem zu lösen, werde ich nicht auf eine gute Volksentwicklung im Frühjahr verzichten.

Da fällt mir gleich noch etwas zum Thema "wesensgemäße Bienenhaltung" ein. Erstens ist ein großer Brutraum, nicht zuletzt im Winter, natürlicher als ein zweigeteilter. Die Bienen danken es einem! Und soweit ich erkennen konnte, mögen sie die Flachzargen mit wuchtigen Holzbalken und steifen MW überhaupt nicht! Wenn einer behauptet, das wär den Bienen egal, dann lügt er sich in die Tasche.

Zweitens wäre es sicher auch "wesensgemäß", den ganzen Brutraum für ein paar Jahre zu belassen (nur defekte und schimmlige austauschen) und dann eine Radikalkur mit Ganzbauerneuerung durchzuführen. Das geht angeblich auch nach der Honigernte, dann haben die arbeitslosen Damen gleich was zu tun!

Möglicherweise ist aber "wesengemäß" auch nicht immer "optimal", oder? ;-)
 
Hallo!

Abstragon schrieb:
.. dann wird aber auch nicht repariert, oder?
Einfach probieren, es funktioniert. Alle losen Wachsteilchen werden entfernt und die Zellränder sehen wieder wie neu aus.

Das Ausscheiden der Altwaben kann über den Honigraum oder über den Brutraum geschehen.
In der Magazinbetriebsweise geht das einfach über den Brutraum. Wer in BR und HR unterschiedliche Rähmchen hat, lernt das von alleine ;-) Einzelne Altwaben in den HR zu hängen und dann beim Schleudern zu entfernen ist ein Vermächtnis der Hinterbehandlungsbeuten.

Bei einem großen BR würde die Bauerneuerung wirklich gut nach Alberts Anleitung funktionieren!

Schönen Gruß
Norbert
 
Verwende im Honigraum nur unberütete Zander-Waben.
Nach dem letzten Schleudern stelle ich die Honigwaben kurz (einen Tag) zum Ausputzen auf ein Bienenvolk im Magazin über ein Leermagazin oben auf.
Lagere die geputzten Honigwagen danach in durchsichtigen Kuststoffboxen mit Deckel (Clearbox aus dem Bauhaus Größe L je 9 Waben) im trockenen Keller.
Habe aufgrund durchsichtigen Kuststoffbox von aussen immer guten Überblick, falls es mit den Waben ein Problem gibt.
 
Norbee schrieb:
Bei einem großen BR würde die Bauerneuerung wirklich gut nach Alberts Anleitung funktionieren!
Was für eine Anleitung? Würde mich interessieren. - Der ehrenwerte Herr Schittenhelm scheint ja jedes Jahr eine Kompletterneuerung durchzuführen. Das gibt mir Mut für's nächste Jahr! ;)

josefbay schrieb:
Lagere die geputzten Honigwagen danach in durchsichtigen Kuststoffboxen mit Deckel (Clearbox aus dem Bauhaus Größe L je 9 Waben) im trockenen Keller.

Hm ja, was man sich für Arbeit machen kann! - Bei mir paßt Mutter Natur selbst auf die Waben auf, die belasse ich nämlich draußen bei den Völkern! - Brutraum, eine dopplete Schicht Dämmplatten, dann die gesammelten Gerätschaften für's nächste Jahr, nochmal eine Dämmplatte und obenauf der großartige Teleskop-Deckel. - Feuchtigkeitsausgleich ist vorhanden, alles bleibt frisch und ich brauche auch keine feuchten Kellerräume anzumieten! :n99:
 
Hallo zusammen

Also zu der Lagerung habe ich eine Frage: wenn die leer geputzt sind, kann man die doch ganz einfach in einer leeren Zarge in der Scheune lagern oder? Vorrausgesetzt sie sind nicht bebrütet (wegen der Wachsmotte) oder sehe ich das falsch?

Und kann mir jemand nochmal genau erklären wo der Nachteil liegt, wenn man im HR und BR Flachzargen hat??

Danke und LG
Michael
 
Also zu der Lagerung habe ich eine Frage: wenn die leer geputzt sind, kann man die doch ganz einfach in einer leeren Zarge in der Scheune lagern oder? Vorrausgesetzt sie sind nicht bebrütet (wegen der Wachsmotte) oder sehe ich das falsch?

Ich würde das bejahen! - Wichtig sind 2 Dinge: Es sollte nicht hineinstauben (auch keine Krabbler), und zweitens, es muß ausreichend Feuchtigkeit nach Außen können. Für beides leistet die Holzfaser-Dämmplatte, die den Stapel abdeckt, sehr gute Dienste (oben auf etwas beschweren).

Interessanterweise spielt hierbei auch das Zargenmaterial eine Rolle. Ich habe mich am Anfang dafür entschieden, meine Zargen nicht zu streichen. Das zahlt sich mehrfach aus, u.a. weil die unverklebten Holzporen den natürlichen Feuchtigkeitstransport bzw. das schnelle Trocknen der Zargen nach Regen ermöglichen.

Und kann mir jemand nochmal genau erklären wo der Nachteil liegt, wenn man im HR und BR Flachzargen hat??
Das ist eigentlich ein anderes Thema, und ich denke dazu müßte es schon ein Thema geben. (Kann leider nicht sagen, wo.) Der Nachteil liegt nur im BR weil die Segmentierung der Brutwaben extrem unnatürlich ist und die Entwicklung des Bien behindern kann. "Glückliche Bienen" findet man nur auf großen Waben. :lol:
 
Der Nachteil liegt nur im BR weil die Segmentierung der Brutwaben extrem unnatürlich ist und die Entwicklung des Bien behindern kann. "Glückliche Bienen" findet man nur auf großen Waben. :lol:

Tut mir leid, aber ich kann nicht anders!

So ein Schwachsinn

Thomas
 
Flip schrieb:
So ein Schwachsinn

Nein, absolut nicht Thomas, je mehr Unterbrechungen, desto unnatürlicher der Bau.
 
Hallo,

Ich muss da wirklich Thomas recht geben!
In dieser Diskussion bezüglich geteiltem bzw. durchgehendem Brutnest steckt so viel Theorie und Fantasie, da kann auch ich nicht anders, wiewohl mir Thomas' Wortwahl nicht gefiel.
Jeder Imker kommt mit seiner eigenen Betriebsweise am Besten zu recht. Aus dieser Erkenntnis heraus wird es hier kaum ein ehrliches Ergebnis geben. Flachzargeimker werden tausend Argumente finden, warum es nicht so ist. Dadant- oder Jumboimker werden ganz genau wissen, dass sie recht haben. Die Wahrheit liegt auch hier garantiert in der Mitte.
Als ich auf Flachzarge umgestellt habe, waren auch noch einige Völker auf Ganzwaben. Welch Überraschung. In der Entwicklung gab es überhaupt keinen Unterschied.
Und was der Biene lieber ist? Bitte nachlesen bei Heinz: Bienen kennen keine rationalen Gefühle. Die gibt es nur beim Menschen. (Nur sinngemäß wiedergegeben)

LG
Albert
 
In dieser Diskussion bezüglich geteiltem bzw. durchgehendem Brutnest steckt so viel Theorie und Fantasie ..

Na ja, netter Versuch, Albert! :roll: Meine Erkenntnisse sind jedenfalls in der Praxis wohl fundiert, und das habe ich auch klar gesagt. Ich möchte in diesem Strang aber keine Debatte übers Brutnest führen.
 
Ich hab da eine aktuelle Frage. Aus der Honigernte sind mir noch ein paar Waben mit unverdeckeltem Honig übriggeblieben, die nicht geschleudert wurden. Leider sind sie eine Weile gestanden und der Honig ist jetzt sauer bzw. gärt. Können die Bienen damit noch etwas anfangen oder ist das eine Zumutung, wenn ich diese Waben zurückgebe?
 
Nein, weg damit! Verdorbener Honig hat in einem Bienenvolk absolut nichts verloren.

Du kannst die Waben ausschleudern, den Honig kurz auf etwa +80 c erwärmen und somit die Hefezellen abzutöten. Nun das ganze auskühlen lassen und mit einer Reinzuchthefe Met ansetzen, aber dies ist eine andere Geschichte.

Josef
 
Hallo,

Ich bin mit der Wortwahl von Thomas auch nicht einverstanden - inhaltlich schon.

Bienen bauen immer entlang des vorgegebenen Hohlraumes und nicht immer gibts einen schönen großen hohlen Baum. Sie besiedeln Felsspalten ebenso wo es verwinkelte Kammern gibt wie Hohlräume unter Dächern wo die Dachsparren umbaut werden. Unglücklich wirken diese Bienen ebenfals nicht. Eher schon der Imker der sie dort rausholen soll. :D

Wer seine eigene Philosophie erfolgreich umsetzt hat auch glückliche Bienen nur sollte aus einer Philosophie keine Religion gemacht werden - sonst ist der nächste Religionskrieg nicht weit. Flachzargenimker gibts - und erfolgreich sind sie auch.

"Glückliche Bienen" sind leider kein messbarer Wert - also bleibt es Philosophie. Allerdings verbindet sie sich mit Praxis - und das ist eine Tatsache. Kommt noch Wirtschaftlichkeit dazu sind alle glücklich - auch der Imker.

FZ (Flachzarge) eigent sich besser für Sortenhoniggewinnung, ebenfalls wenn man ohne Absperrgitter arbeiten will. Sie ist Rückenschonender und (wer das will) besser geeignet für Naturbau. Sogar ohne Drahtung könnte man damit klarkommen. Alles nur eine Frage der eigenen Philosophie. Sie ermöglicht eine raschere Anpassung an Witterungsverhältnisse und die Bienen überbauen die Holzleisten oft so dass man sie garnicht mehr sieht.

Ausser einem deutlich erhöhtem Materialaufwand sehe ich keinen Nachteil in einer reinen FZ Betriebsweise. Aber eine Religion mache ich deshalb daraus auch nicht - Philosophie reicht mir. :D

Viele Grüße Heinz
 
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