Zucker versus Milben

honigfee

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Breitstetten NÖ
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2008
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ja
Rähmchenmaß/Wabengröße
Kuntzsch
Schwarmverhinderung wie
ablegerbildung
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Bei so erfahrenen Imkern möchte ich gerne eine Meinung hören....
Ich bin als Imkerin noch im 2.Jahr und komme gerade aus meinem Sommerurlaub auf der Insel Korfu.
Bei einer Fahrt ins Hinterland der Insel habe ich durch Zufall eine Imkerin kennengelernt die schon seit jahren ihre 120 Völker bewirtschaftet.Sie hat mir erzählt das sie das Imkern von einem alten Mann in Hamburg gelernt hat als sie für einige Jahre in Deutschland gelebt hat.
Als sie auf die insel zurückgekehrt ist hat sie dann mit wenigen Völkern selber angefangen und betreibt ihre imkerei schon nun vielen Jahren.
Bei meiner Frage nach der anstehenden Milbenbekämpfung hat sie mir von einer Metode erzählt die sie nun schon seit mindestens 7 jahren ohne Völkerverluste erfolgreich anwendet und die geht so:
Zeitungspapier auf das Bodenbrett....Beutedeckel öffnen ca. eine Hand voll Puderzucker mit einem Rüttelsieb über die Rähmchen verteilen schließen ....fertig nach ca. einer Stunde das Zeitungspapier versichtig vom Bodenbrett nehmen und entfernen.
Milbenabfall genau beobachten und je nach Bedarf einige Male wiederholen.
Auf mein Argument das man damit wohl die aufsitzenden Milben bekämpfen könnte nicht aber die die in der Brut seien meinte sie das ja auch bei anderen Behandlungen eine völlige Milbenfreiheit auch nicht gegeben sei sonst müßten die Imker ihre Bienen ja nicht jedes Jahr aufs neue behandeln.
Ich hätte nun gerne eure Meinung zu dieser Art der Milbenbekämpfung.
(was man natürlich bedenken muß ,sind die Temperaturverhältnisse und die andere Bienenrasse ..sie sind größer und wesentlich tempramentvoller als unsere carnicas)
Mit lieben Grüßen aus dem marchfeld
 
Das dürfte absoluter Nonsens sein, bin bereits jetzt schon auf möglichst viele Meinungen gespannt.

Josef
 
Josef, wenn jemand 120 Völker betreut und mit dieser Puderzuckervariante schon einige Jahre erfolgreich ist könnte man sie vielleicht als Lügnerin bezeichnen, aber als absoluten Nonsens nicht. Dafür gibt es darüber zuviel zum nachlesen...
Ich schätze deine Meinung und deine Ratschläge wirklich sehr, aber so eine Sache als absoluten Nonsens abzutun kann ich nicht wirklich ausstehen

Thomas, der absolut keine Ahnung hat... :lol:
 
Thomas, gerade größere Imker machen immer wieder ihr "klans Scherzal" mit Anfänger/innen, dies sollte doch nicht ernst genommen werden. Selbst im für die Milbe größtem GAU, würde sie unverzüglich wieder eine andere Biene finden um wieder ins Volk zu kommen. Wäre kein Gitter vorhanden, so wäre Puderzucker geradezu lächerlich.
 
Lieber Josef

Vielleicht muss man die Sache doch etwas relativieren:
Seit etwa 5 Jahren geistert dieses Verfahren auch in Schweiz. Imkerkreisen herum. Wie auch bei andern "Wundermitteln" der jüngeren Zeit greifen Imker völlig unkritisch zu, riskieren und verlieren ihren ganzen Völkerbestand.
Dennoch gibt es Berichte in Fachzeitschriften und Foren, in denen Imker von erfolgreicher Anwendung sprechen und damit ihre Völker durchbringen. Ohne die genauen Grundlagen und die Betriebe zu kennen, kann man das nicht einfach als Unsinn abtun, auch wenn einem der Glaube dazu fehlt (geht auch mir so)

Fakt ist, dass durch die kräftige Bestäubung der Bienen eine derartige Unruhe und ein Putzeifer im Volk ausglöst werden, dass es für aufsitzende Milben sicher ungemütlich wird. Es wird behauptet, der Puder beeinträchtige zusätzlich die Haftfähigkeit der Milbenfüsse. Was auch klar ist - für die Milben in der Brut bleibt der Puderzucker ohne Einfluss. Wer es nur auf die aufsitzenden Milben abgesehen hat, hat das Argument auf seiner Seite, dass Puderzucker auch während der Produktionszeit von Honig eingesetzt werden kann.
Ergo kommt es auf den Zustand des Volkes an. Gibt es keine verdeckelte Brut im Volk, ist die Wirkung möglicherweise genügend. Dass die abfallenden Milben dabei in einen durch Gitter geschützten Unterboden fallen ist selbstredend.

Dazu noch ein Link für ein Filmchen auf YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=Y7C_pV9i ... re=related

und gute Nacht

Christian
 
Ich nehme an, mit "Puder"zucker meint ihr Staubzucker, oder?
Die Variante der Varroabekämpfung klingt auch interessant, hier ist auch eine Möglichkeit, nicht so ein Tohuwabohu zu erzeugen dargestellt, indem man nicht jede einzelne Wabe zieht, sondern Zargenweise behandelt:

http://www.youtube.com/watch?v=jSCqiOlV ... re=related

http://www.youtube.com/watch?v=JQuOuGxv ... re=related

Den (vielleicht kleinen) Nachteil sehe ich darin, dass pro Volk doch etwa 1/4 bis 1/2 kg Staubzucker eingebracht wird, ob der in den Honig gelangt?
Einen weiteren Nachteil sehe ich darin, Ameisen in Massen anzulocken.

Aber ansonsten erscheint es eine biologische (chemiefreie) Variante der Bekämpfung der aufsitzenden Varroa zu sein. Klingt zumindest sehr diskussionswürdig!
 
Man hört immer wieder davon, dass von Staubzucker die Milben abfallen sollen, weil sie sich an eingestaubten Bienen nicht mehr festhalten können.

Mir fiel nun dieses Jahr folgendes auf, ich kontrolliere die Windeln sehr oft und schaue auch tagsüber sporadisch auf die selbigen. In der Löwenzahntracht, wenn Bienen gelb eingepudert zurüchkommen, fand ich dieses Jahr schon einige Male Milben auf der Windel herumrennen, sie leben noch und scheinen abgefallen zu sein weil sie sich an den gelb verstaubten Bienen nicht festhalten konnten, das ist allerdings nur meine Vermutung.

Untermauert wird das ganze, weil Abends oder morgens beim Windelreinigen nie Milben zu sehen sind, sie sind nur untertags da und nur wenn wie schon erwähnt die Bienen vom Löwenzahn 'bepudert' werden. Es sind allerdings so wenige, daß man von einer 'Löwenzahn-Milben-Behandlung' wohl nicht sprechen kann.

Das gleiche Phänomen müsste wohl auch beim Springkraut auftreten wenn die Milben weiß bepudert zurück kommen, hier fällt es jedoch nicht auf, weil es in den Behandlungszeitraum fällt.
 
Ich habe schon letztes Jahr von der „Wunderwirkung“ von Staubzucker gehört und auch gelesen.
Ich konnte mir nicht vorstellen was Zucker in welcher Form auch immer für eine Wirkung auf die Milbe haben sollte.
Denkbar wäre, dass der Zucker in die Atmungsorgane der Milbe eindringt und den osmotischen Druck so verändert, dass Körperflüssigkeit in die Atmungsorgane gelangt, und die Milbe deshalb stirbt.
Dann würde sich aber die Frage stellen, warum das nicht auch bei den Bienen passiert.

Das mit dem „nicht mehr fest halten können“ erscheint mir aber am plausibelsten, denn in der Verfahrenstechnik und hier speziell auch im Lebensmittelbereich, wird in vielen Fällen auf feindisperse Mittel zurückgegriffen um ein „Verklumpen“ (z.B. bei Getreiden in einem Silo) zu verhindern.
Die Teile (welche auch immer) gleiten dann wegen der Partikel besser aneinander ab.
Das könnte mit den Füßen der Milbe auf der Biene auch passieren.

Viele Grüße
Hagen
 
Am Nachmittag kamen die Bienen heute wieder gelb bepudert zurück, am späten Nachmittag lagen dann schon wieder einige Milben auf der Windel, bei ca. jedem 3. Volk. Sehr wenige, eine bis 4 Stück pro Volk, sie lebten noch.

Es sind durchwegs dunkle Milben, ich schätze es sind Muttermilben die mit dem Schlüpfen der Biene die Brutzelle verlassen und es nicht schaffen sich an den Löwenzahn-Blütenstaub-bepuderten Bienen fest zu krallen. Ich werde das weiter beobachten.
 
Zuckerkontrolle

Hallo,

Ich denke wie Josef, eine echte Reduzierung der desdructor erreiche ich mit dem "Staubzuckerrumstauben" nicht.
Da sind mir doch die AS und die OS die sicheren Varianten.

Aber die Befallskontrolle mit "Staubzucker schütteln" mache ich bereits seit heuer und finde diese Kontrollart echt super.:toothy8:
Geprüft und dokumentiert wurde diese bienenschonende Befallsmessung vom deutschen Bieneninstitut Kirchhain.
Wen es interessiert:
ADIZ db IF Ausgabe 8/2011. Vera Poker, Dr. G. Brunnemann, Dr. R. Büchler
www. bieneninstitut-krichhain.de:les:
 
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