Zu feuchter Honig, was jetzt?

bienenpapa

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2008
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St.Egyden/Steinfeld
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Zander Flachzarge
Schwarmverhinderung wie
Flugling
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Ja
Nach dem verregneten Mai und Juni konnte ich endlich schleudern. Viel wars eh nicht, grad mal 60kg. Doch schon beim Abschäumen kam mir der Honig sehr dünn vor. Die Analyse der eingeschickten Probe brachte mir das Resultat Schwarz auf Weiß, 18.9% Wasser. :huh
Der Honig ist ein reinrassiger Blütenhonig ohne große Mengen Waldtracht.

Als Hobbyimker verfüg ich auch nicht über ein Trocknungsgerät. Was also tun mit diesem Wässerchen?
So verkaufen, Verarbeiten zu Cremhonig durch Rapsimpfung, Honig mit niedrigen Wassergehalt zukaufen und verschneiden, usw.

Gibts andere Möglichkeiten draus ein hochqualitatives Produkt zu machen?
 
bienenpapa schrieb:
Die Analyse der eingeschickten Probe brachte mir das Resultat Schwarz auf Weiß, 18.9% Wasser. :huh
[...]
Als Hobbyimker verfüg ich auch nicht über ein Trocknungsgerät. Was also tun mit diesem Wässerchen?
So verkaufen, Verarbeiten zu Cremhonig durch Rapsimpfung, Honig mit niedrigen Wassergehalt zukaufen und verschneiden, usw.

Gibts andere Möglichkeiten draus ein hochqualitatives Produkt zu machen?
Trocknungsgerät kaufen, im Lagerraum mit dem Honig aufstellen, Fenster und Türen zu? Auch mit Rapsimpfung bleibt der Honig so wässrig.
Verkaufen kannst Du IMO schon, ich würde dann das MHD stark verkürzen.
Gruß Ralf
 
Hab zwar nicht so viel Erfahrung mit feuchtem Honig aber trocknen würde ich nicht...

Darf man das überhaupt? :huh

Ich würde ihn verschneien wenn du die Möglichkeit hast, oder evtl. für den Selbstverzehr behalten, den Rest trotzdem verkaufen, mit wie Rabe sagt, kürzerem Haltbarkeitsdatum.
 
Hallo,

ich würde bei der Imkerschule anfragen, ob sie gegen Bezahlung deinen Honig trocknen.
Einem Verkauf stehe ich eher kritisch gegenüber, da man als Imker doch ein Qualitätsprodukt verkaufen sollte. Der rinnt dem Kunden doch vom Brot und vergrauelt dir die Kundschaft.

Weitere Alternativen:
als Winterfutter verwenden
Met produzieren

Gruß
Astacus
 
Astacus schrieb:
Genau...

Nun fehlt nur noch ein Rezept für Met und eine Anleitung zur Herstellung.

Würd mich auch daran wagen, also wer hilft?
 
So weit ich weiß ist trocknen verboten..... ein Trocknungsgerät zu bauen ist sehr einfach, einfach scheiben die die Oberfläche vergrößern und von einem scheibenwischermotor angetrieben werden und ein Lufttrocknungsgerät zum entwässern der Luft um die Scheiben... Hab das ganze bei einem Kollegen gesehen, sieht toll aus und funktioniert wunderbar...

Ich würde den Honig reif ernten, das wäre eine leichte Alternative..... In manchen Jahren kommt es vor, dass der Honig nicht zur Reife gebraucht wird, aber heuer war dies wohl nicht der Fall.....
Da du den Honig nun hast und ihn wohl nicht füttern und dann wieder schleudern willst, wäre Metherstellung die beste Verwendung, verkaufen darfst ihn auf keinen Fall, das vergrault dir die Kunden.....
glg
 
Wenn ich da mal einhaken darf: Bienen verdeckeln Honig dann, wenn der Wassergehalt unter ein bestimmtes Level gefallen ist und schleuderreif ist Honig dann, wenn er zu dreiviertel bis ganz verdeckelt ist. Diese Regel habe ich gelernt und ich frage mich nun: Wenn Honig zuviel Wasser enthält, wurden da zuviele unverdeckelte Waben geschleudert oder machen die Mädels auch mal bereits nen Deckel drauf, wenn Honig noch zu wässrig ist?
Wars ein Fehler der Mädels oder des Imkers?

Neugierige Grüße,

Martin
 
Hallo!
abelo schrieb:
Wars ein Fehler der Mädels oder des Imkers?
Merke: Das Bienenvolk macht kaum Fehler.
Der Fehler liegt klar beim Imker
Ein zu hoher Wassergehalt ist ein klares Problem, fürs Bienenvolk reicht aber die Haltbarkeit bis in die nächste gute Tracht. Um so hygienischer vom Imker gearbeitet wird, um so weniger Sporen und Keime gelangen zusätzlich in das eingelagerte Gold der Bienen.

Die Kundenerwartungen liegen klar bei dickflüssigen Honigen- das wird kaum noch was- trocknen tut der Imker hier gar nix!.
Also entweder Met machen, füttern oder einfach einfrieren kleinweise mit Hinweis und Preisnachlass verkaufen oder nach und nach cremig rühren und mit kurzem MHD absetzen.

Servus
Norbert
 
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Merke: Das Bienenvolk macht kaum Fehler.
Der Fehler liegt klar beim Imker
Ein zu hoher Wassergehalt ist ein klares Problem, fürs Bienenvolk reicht aber die Haltbarkeit bis in die nächste gute Tracht.[/quote]

Hallo Norbert,

Es gibt manchmal tatsächlich voll verdeckelten Honig der zuviel Wasser enthält. Von Fehler würde ich da garnicht reden. Es ist einfach eine Situation die entsteht wenn eine Volltracht die Bienen überfordert. Da dieser Honig ja wie gesagt voll verdeckelt ist besteht auch für die Bienen so wie Du gesagt hast kein Problem.

Viele Grüße Heinz
 
bienenpapa schrieb:
Nach dem verregneten Mai und Juni konnte ich endlich schleudern. Viel wars eh nicht, grad mal 60kg. Doch schon beim Abschäumen kam mir der Honig sehr dünn vor. Die Analyse der eingeschickten Probe brachte mir das Resultat Schwarz auf Weiß, 18.9% Wasser. :huh
Der Honig ist ein reinrassiger Blütenhonig ohne große Mengen Waldtracht.

Als Hobbyimker verfüg ich auch nicht über ein Trocknungsgerät. Was also tun mit diesem Wässerchen?
So verkaufen, Verarbeiten zu Cremhonig durch Rapsimpfung, Honig mit niedrigen Wassergehalt zukaufen und verschneiden, usw.

Gibts andere Möglichkeiten draus ein hochqualitatives Produkt zu machen?

Hallo Bienenpapa,

Ein spezielles Honigtrocknungsgerät ist eine Sache - hab ich erst letztens in Graz bei der Ausstellung gesehen und ist urteuer. Großimker haben soetwas.

Eine andere Sache ist aber ein normaler Luftentfeuchter den Du in jedem Bauhaus bekommen kannst. Bedenke dass Honig ja Feuchtigkeit aufnimmt und in vielen Jahren liegt die Luftfeuchtigkeit in der Schleuderzeit gefährlich nahe bei 60%.

Da ist so ein Entfeuchter eine gute Sache und fällt nicht unter den Begriff Honigtrocknen.

Verschneiden bringt auch nichts weil auch kandierter Honig zu feucht sein kann und auch genauso gären kann. Auch noch im Glas.

Bezügl. Met brauchst nur 9kg Honig mit Wasser auf 20lt auffüllen - Reinzuchthefe dazugeben - wenn Dir Spaß macht kannst das mit der Klosterneuburger Mostwaage abstimmen (ist aber nicht nötig) - Gärspund drauf - und Dich in Geduld üben.

Wenns ganz sicher sein willst dass der Gärprozess auch schnell anspringt - dann mach eine kleine Menge einen Tag vorher an und wenn die ordentlich schäumt gibst sie der Hauptmenge zu. Der Met sollte sofort anspringen sonst könnten sich Fehlhefen entwickeln. Ist aber keine Hexerei. Zu flüssigen Honig für Met verwenden ist eine übliche Praxis und mindert die Qualität vom Met nicht.

In früheren Jahren wo die Mittel sehr knapp waren haben wir (und viele Andere auch) den Met einfach in den Honigkannen vergoren. Ganz ohne Gärspund :D

Da haben wir einfach mit Fingerspitzengefühl den Deckel ein ganz klein wenig gelockert. Aber heute brauchen wir ja solche "Arme Schlucker - Tricks" nicht mehr. :bravo:

Viele Grüße Heinz
 
Reinhard schrieb:
was ist IMO und MHD?

IMO = In My Opinion

MHD = MindestHaltbarkeitsDatum

Jaja, die Abkürzeritis...

LG&ST
f.
 
Hallo,

der Qualitätsimker orientiert sich am Honiggütesiegel und das verlangt <17,5 % Wassergehalt.

Wir wollen ja uns von den Kaufhausprodukten klar abgrenzen.

Gruß
Astacus
 
Spritzprobe, ist das okay?

Spritzprobe, ist das okay?

Ich schleudere teilweise auch unverdeckelte Waben, aber nur dann, wenn sie die Spritzprobe bestanden haben.

Ich nehme die Wabe in beide Hände und stoße sie mit Schwung von mir, ähnlich wie wenn man Bienen von der Wabe abstoßt. Sehe ich dabei auch nur ein Tröpfchen spritzen, wird die Wabe nicht geschleudert.

So lernten wir es in der Imkerschule und ich habe gute Erfahrungen damit gemacht.
 
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