Herbstreizfütterung

Josef Fleischhacker

Administrator
Teammitglied
Registriert
18 Jan. 2007
Beiträge
41.425
Punkte Reaktionen
1.409
Alter
73
Ort
3710 Fahndorf 86
Imker seit
1976
Heimstand
JA
Wanderimker
Ja
Rähmchenmaß/Wabengröße
ÖBW
Schwarmverhinderung wie
ZWA -Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Bienenvölker hungern bereits wenn von draußen nichts hereinkommt. Als Folge reduziert das Volk seine Aktivitäten und die Weisl fahren die Eiablage sehr stark herunter. Besonders im Spätsommer//Herbst besteht somit die Gefahr, dass die Völker mangels Bienenmasse geschwächt in den Winter gehen könnten.

Dem kann natürlich entgegen gesteuert werden und durch pflegerische Maßnahmen die Volkssubstanz erhalten werden. Gottlob gibt es in meiner Gegend nach der Sonnenblumentracht jede Menge Goldruten und zusätzlich blühende Felder aus den Grünbrachen. Aber leider reicht diese Tracht in sehr trockenen Jahren bei weitem nicht aus, um die Völker gewissermaßen im Schwung zu halten. Gerade im heurigen Jahr war dies bisher abermals der Fall, deshalb bekamen die Völker wöchentlich kleine Futtergaben in der Menge von etwa 1 – 2 Liter pro Volk. Gemeinsam mit der relativ kargen Tracht, reicht dies vollkommen um die Weisl bei Laune zu halten. Würde man diese kleine Futtergabe nicht verabreichen, hätte man mit Sicherheit schwache Völker zum überwintern.

Nun meine Frage liebe Freunde, wie hält Ihr Eure Königinnen bei Laune, bzw. betreibt Ihr ebenfalls eine Reizfütterung im Herbst?

LG Josef
 
Eine Reizfütterung - egal ob im Frühjahr oder Herbst - führe ich nicht durch.

Im Frühjahr sind meine Bienen noch mit reichlich Futter versorgt und sollen nicht künstlich zu großen Brutnestern getrieben werden, die sie bei Kälte kaum warmhalten können. Im Herbst blüht es hier noch reichlich in den Gärten und an der Freiberger Mulde (Springkraut, Wasserminze), so daß die Bienen noch bis Oktober genug Futter und Pollen sowie ein kleines Brutnest haben.

Ich denke nicht, daß es gut ist, die Brut bis in den Vollherbst hinein voranzutreiben, da eine Biene, die überwintern soll, sich reichlich Fett- und Eiweißreserven anfressen muß. Hat man durch lange Brutpflege abgearbeitete Bienen aus den Sommermonaten und sonst nur Jungbienen im Volk, geht das spätestens im Frühjahr bei schlechtem Wetter und Pollenmangel schief, da der Futtersaft auch aus den Reserven der Winterbienen gebildet wird.

Viele Grüße

Maja
 
Maja schrieb:
Eine Reizfütterung - egal ob im Frühjahr oder Herbst - führe ich nicht durch.

Auch keine Futterwaben im Frühjahr aufritzen :?: :shock: Ich brenne bereits auf Deine Berichte im kommenden Frühjahr bezüglich der Betriebsweise in Eurem Lande. Stimmt schon, andere Länder, andere Sitten.

Da bin ich konsequent, ab Josefi (19.3.) werden diese wöchentlich aufgemacht und somit zu Brutwaben umgewandelt. Was ich als Wanderimker brauche, ist zu Trachtbeginn möglichst überstarke Völker. :D
 

Anhänge

  • Wiesen Witwenblume Bild 2.jpg
    Wiesen Witwenblume Bild 2.jpg
    286,5 KB · Aufrufe: 8
  • Wiesen Witwenblume.JPG
    Wiesen Witwenblume.JPG
    199,5 KB · Aufrufe: 8
Was ich als Wanderimker brauche, ist zu Trachtbeginn möglichst überstarke Völker.

Da haben wir wieder den Unterschied zwischen Berufs- und Kleinimker und somit eine unterschiedliche Betriebsweise!

Während du zu Beginn der Tracht, die sicher zwei bis drei Wochen eher als bei uns hier beginnt, sehr starke Völker brauchst, muß ich aufpassen, daß die Völker bis Mitte April nicht schon unmäßig viel Brut haben, da es bis Anfang Mai noch tagelang ziemlich kalt werden kann und es dann vielleicht ein Futterproblem gibt. Für meinen Bedarf sammeln die Bienen trotz geringerer Volksstärke immer noch genug und wollen auch nicht so zeitig schwärmen. Außerdem bin ich nicht so scharf auf Rapshonig! =;

Viele Grüße

Maja
 
Maja schrieb:
Da haben wir wieder den Unterschied zwischen Berufs- und Kleinimker und somit eine unterschiedliche Betriebsweise!

Bin keiner mehr Maja, denn ich betreibe zur Zeit lediglich nur noch etwa 70 Ertragsvölker und die Mamizucht. Der Großteil wurde nämlich bereits an die nächste Imkergeneration weitergereicht.

Maja schrieb:
Außerdem bin ich nicht so scharf auf Rapshonig!

Aber ich, dieser Honig ist zwar nicht mein persönlicher Favorit beim Frühstücksbrot -bevorzuge flüssige Honige-, aber dennoch gibt es eine ganze Reihe von Kunden die ausschließlich cremigen Rapshonig kaufen.
 
Zurück
Oben