Nachzucht von einer stechwütigen Königin??!

flieger

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Hallo zusammen.
Ich imkere ca. 25 Jahre und habe immer 10 - 15 Wirtschaftsvölker. Im letzten Jahr habe ich ganz gegen meiner sonstigen Gepflogenheit nicht begatte Königinnen, sondern 10 Weiselzellen von einem sehr anerkannten Bienenzüchter erworben. Von den nun bei mir 9 standbegatteten Königinnen hat sich ein Volk entwickelt, dass in den Punkten: Volksstärke, Bautrieb und Sammeleifer unübertroffen ist. Leider ist dieses Volk strechwütig, sodaß ich die Königinn durch eine Reservekönigin ersetzen muss. Lohnt es sich von dieser Stechkönigin nachzuzüchten, in der Hoffnung, dass die Begattung auf einer Belegstelle zu friedlicheren Königinnen führen wird??
 
Das Risiko von diesem "Stecher" nachzüchten ist doch erheblich groß, also lieber nicht. Wie Milb in einem anderen Thread anmerkte, ist imkerliches Arbeiten in einer Ritterrüstung nicht wirklich schön, dem möchte ich mich anschließen.

Du brauchst keine scheu zu haben Flieger, den Namen des Züchters kannst hier bedenkenlos nennen. Hat er gute Königinnen ist es für ihm Werbung, ist dies nicht der Fall, sind andere gewarnt.

Josef
 
Hallo Flieger,

ich denke das kommt sehr auf die persönlichen Umstände an. Der Großteil meiner Bienen stehen hinter dem Haus, ich kann mir Stecher also auf keinen Fall leisten.

Andererseits imkere ich meistens mit Schutz, da ich leider immer noch sehr stark anschwelle und auch gerne ohne Schwellung in die Arbeit gehe :D , also kann ich ohne größere Umstände auch mal ein stechlustiges Volk weiterpflegen und bringe es eben zu einem Außenstand.

Mich persönlich würde in Deinem Fall interessieren wie sich das Volk in Punkto Sammeleifer entwickelt, deshalb würde ich die Königin wohl auf der Belegstelle begatten lassen und weiter beobachten. Ein erfahrener Imker mit genug anderer Auswahl wird das kaum machen ...
 
Eine Frage

10 Unbegattete gekauft
und 9 davon sind begattet worden
eine davon bringt Stecher hervor.
Soweit so gut.

Was ist mit den anderen 8 ?

Milb
 
Die anderen acht Völker sind gut und keine Stecher. Ich sehe auch keinen Grund mich über die Weiseln zu beschweren. Das Stechervolk hat sich spätestens in 4 Wochen von selbst erledigt, da die Reservekönigin schon im Volk eingeweiselt wurde. Der Stecher befindet sich im Mini-Plus zur Beobachtung. Ich werde von dieser Königin zwei oder drei Königinnen nachziehen und sehen was aus den Jungvölkern wird. Sollte sich der Versuch als ein Fehlschlag erweisen, auch nicht schlimm.
 
flieger schrieb:
...hat sich ein Volk entwickelt, dass in den Punkten: Volksstärke, Bautrieb und Sammeleifer unübertroffen ist. Leider ist dieses Volk strechwütig...

So ein Volk hatte ich "in meinem ersten Imkerleben" vor über 25 Jahren auch mal. Absolut einmalig in Volksstärke, Bautrieb und Sammeleifer - aber derart stechlustig, daß man es so gut wie nicht bearbeiten konnte. Die haben überall durchgestochen und sind mit derartiger Wut auf einen losgeflogen, daß es richtig geprasselt hat. Unglaublich!
Mit so einem Volk macht das Imkern keinen Spaß mehr! So viel Honig kann es gar nicht bringen, als daß ich mit so einer Königin weiterzüchten würde. Außerdem kann so etwas durchaus auch entgleiten - wie das Beispiel der afrikanisierten Biene in Südamerika zeigt.
 
Stelle mal die Frage ob das Stechwütige Volk soviel Honig sammelt oder den anderen friedlichen Völkern den Honig raubt? Im Spätsommer, wenn die Tracht spärlicher wird, überfallen solche Stecher die noch schwächeren Ableger. Das ist dann Auslese im negativen Sinn.
LG Manfred
 
(...) Ich werde von dieser Königin zwei oder drei Königinnen nachziehen und sehen was aus den Jungvölkern wird. Sollte sich der Versuch als ein Fehlschlag erweisen, auch nicht schlimm.(...)

Servus Flieger,

ich seh' das anders.

wenn die Bienen des Volkes die Aggresivität von der Mama haben, dann tragen auch deren Söhne diese Eigenschaft und können sie über die Standbegattung weitergeben.
Aber da sie nach Deinen Angaben von einem guten Züchter stammen ist es wohl eher wahrscheinlich, dass die Aggresivität von einem der Papas stammt. Dann sind die Söhne der aktuellen Königin keine "Gefahr" für die Standbegattung.
Das wird dann aber spätestens der Fall sein, wenn Du von dieser Königin neue Königinnen ziehst, die selbst die aggresiven Eigenschaften haben könnenn und diese vor allem durch ihre Söhne - also durch die Enkelsöhne der aktuellen Königin - weitergeben. Ein einzelner "wilder" Drohn kann wenn's dumm läuft so viel Arbeit verursachen.
Deswegen würde ich diese Königin ganz sicher von der geplanten Nachzucht ausschließen und so bald wie möglich entfernen - auch, wenn ich sowas nur extrem ungerne mache.

Gruß,
Hermann
 
interessant wäre zu erfahren
wie es damals ausgegangen ist
der Anfang hier war ja schon 2010

ansonsten hat Hermann gut beschrieben warum man davon besser nicht vermehrt

Gruß Milb
 
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