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Hier ein Rundschreiben von Bio Austria
Auswirkungen von Mais-Beizmitteln auf die Bienen In den letzten Wochen wurde viel über die Auswirkungen von Beizmitteln auf die Gesundheit der
Bienen berichtet. Auch als biologisch wirtschaftender Betrieb wird man in den letzten Jahren immer häufiger mit diesem Thema konfrontiert. Um Schäden durch den Maiswurzelbohrer möglichst gering zu halten, wird in der konventionellen Landwirtschaft gebeiztes Maissaatgut eingesetzt.
Neben den Bundesländern Burgenland, Steiermark und Niederösterreich wurde auch Oberösterreich zur Risikozone für den Maiswurzelbohrer erklärt. Im Jahr 2008 kam es vor allem in Deutschland - aber auch in Italien und Slowenien - zu beachtlichen Bienenschäden. Diese standen in Zusammenhang mit der Aussaat von mit dem
Wirkstoff Clothianidin gebeiztem Maissaatgut. Auch die Abdrift davon stammender insektizidhaltiger Staubpartikel auf blühende Nachbarkulturen spielte eine Rolle. Aufgrund dieser Bienenschäden kam es in einigen Ländern zu einer Ruhestellung der Zulassung für bestimmte Beizmittel.
In Österreich blieb die Zulassung dieser Beizmittel trotz Bienenschäden im Jahr 2009 aufrecht. Es wurden aber von der Zulassungsbehörde (Bundesamt für Ernährungssicherheit, BAES) zusätzliche Auflagen bei der Aussaat von gebeiztem Maisaatgut erlassen. So ist z.B. der Einsatz von Deflektoren bei pneumatischen Sämaschinen verpflichtend, ebenso ist eine strikte Vermeidung von Staubabdrift in benachbarte blühende Pflanzenbestände während des Sävorgangs strikt zu vermeiden.
Projekt MELISSA
Begleitend zu diesen Maßnahmen erfolgte 2009 die Durchführung des Forschungsprojektes „Untersuchungen zum Auftreten von Bienenverlusten in Mais- und Rapsanbaugebieten Österreichs und möglicher Zusammenhänge mit Bienenkrankheiten und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ (kurz: MELISSA). Dieses Projekt wird von der AGES im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft durchgeführt. Ziele des Projektes sind unter
anderem die Dokumentation des Auftretens von Bienenverlusten und Bienenschäden in Mais- und Rapsanbaugebieten und die Untersuchung der Ursachen dieser Verluste. Die Ergebnisse dienen der Erarbeitung konkreter Entscheidungshilfen für Behörden, Imker und Landwirte zur Umsetzung von Maßnahmen zur Verhinderung von Bienenverlusten. Bereits letztes Jahr waren 54 Imkereibetriebe mit rund 70 Bienenständen und 1550 Bienenvölkern aus sieben Bundesländern in das Projekt eingebunden. Regional begrenzt wurden Bienenschäden dokumentiert. Das Auftreten dieser Schäden zeigte eine hohe zeitliche Übereinstimmung mit der Maisaussaat.
Genauere Informationen findet ihr im Internet auf der Website der AGES http://www.ages.at
Mithilfe der Imker zur Aufklärung von Bienenschäden Sollten in der Anbausaison 2010 einige der bereits 2009 eingeleiteten Maßnahmen voll wirksam werden, so ist ein reduziertes Expositionsrisiko für die Bienen zu erwarten. Trotzdem - oder gerade deshalb - sind alle Imker (besonders mit Bienenstöcken in der Nähe von Maisanbaugebieten) aufgerufen, Bienenschäden oder -ausfälle genau zu beobachten, diese zu dokumentieren und zu melden.
Um möglichst aussagekräftige Daten in dieser wichtigen Frage zu gewinnen, wurde ein Fragebogen zur Erfassung und Dokumentation von Bienenschäden erarbeitet. Der Fragebogen ist über die Landesverbände der Imkerorganisationen, Biene Österreich sowie über die Gesundheitsreferenten des österreichischen Imkerbundes erhältlich. Auf der Website der AGES stehen der Fragebogen sowie die zur Erfassung und Dokumentation der Bienenschäden
notwendigen Formulare unter http://www.ages.at/ages/landwirschaftli ... formulare/ als Download zur Verfügung. Sollten Bienenschäden auftreten, so können Proben (tote Bienen, Bienenbrut, verdächtige Pflanzen) eingeschickt und kostenlos untersucht werden. Dafür wendet euch bitte an das Institut für Bienenkunde in Wien unter 050/555-33121.
Nur durch eure Mitarbeit und Unterstützung des Projektes MELISSA ist es möglich, gesicherte Daten über Völker- und Bienenverluste in Österreich zu erhalten und die Ursachen abzuklären.
Bitte nutzt diese Möglichkeit zum Schutz der Bienen!
Eva Marthe