Varroakillerfaktor

Selurone

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2001
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Burtenbach
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Momentan nicht
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Zander
Schwarmverhinderung wie
Brutablegerbildung
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Einen schönen und guten Feierabend

Schon mehrmals erschien im Imkerfreund eine Werbeanzeige eines Imkermeisters aus Niederösterreich.
Der Imkermeister wirbt mit seinem eigenen Zuchtstamm:

Zitat aus der Werbeanzeige:

Zuchtstamm...

Mehr Honig/Weniger Varroa
Meine Bienen jagen und töten ganzjährig Varroamilben!

DER TÖDLICHE BISS

Der VARROAKILLERFAKTOR - kurz - VKF -
mein Messwert für das Töten von Varroamilben.
In 21 Jahren intensiver Auslese und Zuchtarbeit ist diese Eigenschaft,
mit einem VKF Richtwert von Durchschnittlich 96%
in der Erbmasse meiner Zuchtvölker gefestigt.
Diese Eigenschaft meiner Züchtung ist hochwirksam
auf deren Nachkommen vererbt.

Weniger Varroa
Weil die Bienen meiner Züchtung bei Tag und bei Nacht,
Sommer & Winter Varroamilben jagen und töten.
Mehr als dreimal so aktiv als vor 21 Jahren.
Jetzt Neu:
Die Selektion auf Schnelligkeit der Bienen
beim Abfangen und töten der Varroamilben!

Mehr Honig
Mein Zuchtstamm brachte in einem Vergleichstest unter
10 verschiedenen Herkünften den höchsten Ertrag.

Ihre Investition:
1 Zuchtkönigin für 52 Euro
Zur näheren Information meiner Auslese und Zuchtarbeit
empfehle ich mein Buch: Varroaresistent für 23 Euro

Unter der Adresse steht: Wissenschaftlich bestätigt
______________________________________________________________________________________________


Kennen unsere österreichische Forummitglieder diese Werbung und den Imkermeister?
Ist diese Zucht seriös?

Wenn ja, warum brauchen wir dann noch verschiedene Mittelchen gegen die Varroa?
Warum erscheinen keine Berichte in Imkerzeitschriften über diesen Zuchtstamm?

Will da vieleicht jemand verzweifelte Imker abzocken?

Weitere Fragen gäbe es genug, aber wer kann darauf antworten?
Dieser Imkermeister gönnt seiner Werbung immerhin eine halbe Seite im Imkerfreund.
 
Selurone schrieb:
Dieser Imkermeister gönnt seiner Werbung immerhin eine halbe Seite im Imkerfreund.

Offenbar verdient er bestens mit leichtgläubigen Imker/innen, eine Königin um 52,-- Teutonen ist ja nicht so ohne. :pfeif:

Wenn der Herr Imkermeister hier mit liest, soll er uns Bienenforumaner doch einige Mamis gratis, oder um höchstens bis halben Preis zukommen lassen. Er erhält beste Werbug und zugleich auch noch gratis. Unsere Züchter Supernova, Milb und Stefan Mandl müssten sich möglicherweise sehr warm anziehen. :p

Josef
 
Ich hab letztes Jahr für die Neueinsteigerförderung 3 Völker mir Reinzuchtmami bei ihm gekauft. Er war am Telefon total freundlich und zuvorkommend. Der Handel hat auch tadellos geklappt. Ich hab pro Volk samt Mami EUR 80,- bezahlt. Das hätte es wo anders auch gekostet. Die Bienen sind in sehr gutem Zustand bei mir angekommen. Ich hab die Kunstschwärme nicht mit MS behandelt, weil sie ja angeblich eh Varroas jagen. Dafür hab ich die Windel sehr genau kontrolliert.
Zum einen sagt meine Logik, dass solche VarroaMörderBienen eigentlich schon ohne Varroa bei mir ankommen müssten, weil sie ja zu Hause schon alle gekillt haben. Dem war laut meiner ersten Windel allerdings nicht so. Ich hab über mehrere Wochen jeweils einige gefallenen Varroas unterm Mikroskop untersucht. Ich hab allerdings nicht feststellen können, dass die Varroas in irgendeinerweise verletzt gewesen wären. Mein VKF somit 0.
Trotzdem muss ich sagen, dass meine Völker seit 5 Monaten keine Varroa mehr auf der Windel haben. Liegt meiner Ansicht nach allerdings an meiner Varroabehandlung und dem passenden Wetter und dem Kalender von Frau Thun. Ich mach alle Eingriffe nach dem Thun-Kalender und muss sagen, dass es gute dabei läuft.

Soweit zu meiner Erfahrung mit dem VKF.

lg
Konrad
 
Ahnliches gab es ja schon einmal mit der ´´Russenbiene``.
Da haben sich auch mehrere eine goldene Nase verdient.
Verschiedene Imker glauben noch heute das sie Varroaresistent wäre.
Aber in meinem Bekanntenkreis will sie keiner gekauft haben.
Glaube ich natürlich, bin schließlich ein gläubiger Mensch. :pfeif:
 
Konrad schrieb:
I Liegt meiner Ansicht nach allerdings an meiner Varroabehandlung und dem passenden Wetter und dem Kalender von Frau Thun. Ich mach alle Eingriffe nach dem Thun-Kalender und muss sagen, dass es gute dabei läuft.

Soweit zu meiner Erfahrung mit dem VKF.

lg
Konrad

Was bitte ist der Thun-Kalender???
 
Jaja, gab es alles schon mal, was blieb übrig? Antwort überflüssig.

Aber
Konrad schrieb:
Liegt meiner Ansicht nach allerdings an meiner Varroabehandlung und dem passenden Wetter und dem Kalender von Frau Thun. Ich mach alle Eingriffe nach dem Thun-Kalender und muss sagen, dass es gute dabei läuft.

Über diesen Kalender wüsste ich gerne mehr, gibt es da was im www??

Grüsse
 
Aha, da war einer schneller... :lol:
 
lupi schrieb:
Aha, da war einer schneller... :lol:

Das sagt meine Frau auch immer.
Nach einer heißen Nacht. :pfeif:
 
http://www.google.at/#hl=de&source=...&meta=&aq=2&oq=maria+thun&fp=3ea4f6be87a24547 Maria Thun lebt in Bayern und forscht schon seit ewig wie sich die verschiedenen Himmelskonstellationen auf die Aussaat und Pflanzen im Allgemeinen auswirkt. Ihr Mann Matthias Thun ist Imker und stellt den Bezug zu den Bienen her.
Jetzt mag einer sagen das ist alles Aberglaube und Schmarrn. Eines ist sicher, dass der Mond Auswirkung auf unsere Natur hat. Was mir bei den Thun's sehr gut gefällt ist, die arbeiten nicht nach astrologischen Gesichtspunkten sondern nach astronomischen. Da kannst die ganze Serie von Paungger Poppe "Vom Richtigen Zeitpunkt" einstampfen. Wennst diverse Mondkalender vergleichst, dann stimmen die nicht so ganz zusammen.
Was ich mir aus dem Thunkalender raus hole ist ganz einfach und praktikabel:
Ist es ein Blatt-Tag, dann lass die Bienen einfach in Ruh. Blatt-Tage sind wässrige Tage und sorgen für viel Feuchtigkeit in der Beute und einen dünnflüssigen Honig.
Fruchttage stehen für Nektartracht, Wurzeltage für Wabenbau und Blütetage für Pollentracht. Wenn das stimmt was Thun schreibt, dann kannst du die Bienen eben zu bestimmten Schwerpunkten stimulieren. Wennst z.Bsp. mehr Wabenbau brauchts, dann soll es angeblich helfen, wenn man einen Wurzeltag für Revisionsarbeiten nutzt. Ich hab noch keine Erfahrung, deshalb kann ich es nicht beurteilen. Ich halt mich aber zumindest daran, dass ich an Blatt=Wasser-Tagen beim Volk nichts mache.

lg
Konrad
 
Aha, :shock: das lass ich dann lieber bleiben. Das wäre mir viel zu umständlich.

Ob ich zu den Sumsen schaue oder nicht, richtet sich bei mir nach Wetter, Zeit, Frau und Kinder.
Ab und zu mal auch nach dem Zuchtkalender! :bravo:

Grüsse
 
Konrad schrieb:
Jetzt mag einer sagen das ist alles Aberglaube und Schmarrn.
Ich würde eher sagen, dass man mit Esoterik noch leichter Geld verdienen kann als mit Varroa-jagenden Bienen...

Lg,
Sebastian
 
Liebe Bienenfreunde!

Die Idee, Bienen aufgrund eines Varroakillerfaktors zu selektieren ist ein wunderbarer Zuchtansatz, den der Herr Wallner da hat. Übrigens ein sehr symphatischer Imker.

Allein ich glaube, es ist bis jetzt bei der Idee geblieben. Ich habe bereits dreimal privat Königinnen gekauft, zweimal davon mit Volk. Meine Auszählungen haben keinen Unterschied zu den normalen Bienenvölkern ergeben.
Vielleicht war ich auch einfach zu ungeschickt dafür, aber bei allen drei Versuchen sind mir diese Völker über den Winter ausgefallen an Varroa.

Wir sollten vielleicht doch einmal eine wissenschaftliche Untersuchung darüber machen, aber wer finanziert das?

Das diese vererbbare Milbentötung vom Großmeister Ruttner wissenschaftlich nachgewissen wurde, wie in der Anzeige behauptet, scheint mir sehr zweifelhaft.

Das ehemalige Lunzer Bieneninstitut und auch Dr. Liebig haben meines Wissens Versuche gemacht und nicht die zitierte Ergebnisse erzielt.

Ich bin aber gerne bereit das zu untersuchen.

Beste Grüße

stefan mandl
 
drohne schrieb:
Unsere Züchter Supernova, Milb und Stefan Mandl müssten sich möglicherweise sehr warm anziehen. :p

Josef

Wenn diese Herren dann noch etwas zum anziehen haben.
Eher müssten Sie auch noch das letzte Hemd ausziehen.

Aber dem scheint ja nicht so zu sein!
Siehe Konrad und Stefan.

Es ist nur interessant wie dieser freundliche,
zuvorkommende und sehr sympathische Imkermeister seine Varroakiller
weiterhin so öffentlich anbieten kann,
wenn sie allen Anschein nach Pazifisten sind.
 
stefan mandl schrieb:
Die Idee, Bienen aufgrund eines Varroakillerfaktors zu selektieren ist ein wunderbarer Zuchtansatz, den der Herr Wallner da hat. Übrigens ein sehr symphatischer Imker.
Das ehemalige Lunzer Bieneninstitut und auch Dr. Liebig haben meines Wissens Versuche gemacht und nicht die zitierte Ergebnisse erzielt.
Das Zuchtprogramm der Amerikaner mit der "Russenbiene" ist recht gut dokumentiert. Nach dem Import wurden über mehrere Generationen einige Linien geschaffen, die ein deutlich überdurchschnittliches Varroa-Abwehrverhalten zeigen.

Das Fazit ist aber auch hier: Varroa-frei gibt es nicht, aber diese Linien kommen mit weniger bis gar keiner Varroa-Behandlung aus. Und wie auch sonst regelmäßig in der Nutztierhaltung: wem es vorwiegend um den Ertrag geht, der kümmert sich um die Behandlung&Prophylaxe von Erkrankungen selbst und selektiert die Tiere auf Leistung statt auf Resistenz.

lg,
Sebastian
 
Hallo
Vieles das angepriesen wird ist wirklich sehr gut, Manches aber nur für den Verkäufer.
Daß Bienenvölker anscheinend mehr oder weniger gut mit Krankheiten und Parasiten zurechtkommen, liegt in der Unterschiedlichtkeit und Vielfalt der Natur.
Ob es überhaupt zu einer Weitervererbung dieser Anlagen kommt ist eine andere Frage.
BienenSepp
 
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