AS Zwischenbehandlung nach einer Trachtlücke etwa Ende Juni

Josef Fleischhacker

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Nachdem bereits Anfang Mai die ersten flügellosen Drohnen, also ein sehr deutlicher Hinweis auf Varroaschäden ersichtlich waren, musste natürlich umgehend eine geeignete Maßnahme ergriffen werden, um Schäden größeren Ausmaßes im Herbst zu verhindern. Besonders günstig war heuer der Zeitpunkt zwischen der Lindenernte und Sonnenblumenwanderung, denn hier gab es erfreulicherweise eine Trachtlücke von einigen Tagen.

Um den zu erwartenden Honig nicht mit Ameisensäure zu kontaminieren, wurde natürlich die Ameisensäure ohne Honigraum verabreicht. Die Stoßbehandlung bei Zweiraumvölkern am Abend mit 20ml 85% Ameisensäure, verabreicht mit einem halben Schwammtuch von unten, verursachte keinerlei Störung des Volkes, lediglich ein leichtes aufbrausen war die Folge.

Hinweis für Nichtimker:

Ameisensäure ist in der Natur sehr weit verbreitet. Sie wird von vielen Tieren und Pflanzen, besonders von Waldameisen, Käfern und Brennnesseln zur Verteidigung, bzw. zu Angriffszwecken genutzt. Vögel die einen hohen Parasitenbefall haben, baden im übrigen sehr gerne in einem Ameisenhaufen.

Leider konnte keine Erfolgskontrolle mittels einer Bodeneinlage gemacht werden, da die Bienen in den letzten Trachten sehr baufreudig waren und den hohen Boden sehr stark verbauten. Brutal wollte ich natürlich die Varroawindel keinesfalls rein schieben. Eine genaue Kontrolle wird natürlich nach der Sonnenblumenernte erfolgen.

Nun liebe Freunde, was hält Ihr persönlich von einer Zwischenbehandlung mittels Ameisensäure bzw. wendet Ihr die nach Bedarf ebenfalls an?

LG Josef
 

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Hallo,

wir haben ebenfalls mit AS behandelt, und hatten zusätzlich einige Stockwindeln zur Kontrolle eingeschoben. Das Ergebnis war sehr unglaublich. Auf keiner Windel waren Vorroa Befall zu erkennen, nur der übliche Unrat war in der Bodeneinlage ersichtlich. Nun bin ich mir nicht ganz sicher ob die Zwischenbehandlung überhaupt etwas gebracht hat oder ob die Völker bisher einfach halbwegs verschont wurden.
Spätestens im Herbst, bei der Hauptbehandlung, werden wir es wohl wissen !
 
@ Sybill

Na da gratuliere ich recht herzlich. Aber bitte sich keiner trügerischen Hoffnung hingeben, denn Varroen sind mit Sicherheit bereits genug drinnen, möglicherweise war die Dosis zu gering.

Aber immerhin, eine Kontrolle wurde gemacht und somit kannst bis nach der Ernte zuversichtlich sein. Bin bereits jetzt schon auf das Ergebnis im Herbst gespannt.
 
Hallo,

angewendet haben wir auch 20 ml von der 85% AS, ebenfalls mit der Schwammtuchmethode. Auch denke ich, das das Wetter dazu gepasst hat. Vielleicht haben wir ja heuer ein wenig Glück mit der Varroa :)
 
Sybill schrieb:
Vielleicht haben wir ja heuer ein wenig Glück mit der Varroa :)

Wäre durchaus zu wünschen Sybill, denn dieser Blutsauger hat ohnehin bereits zuviel Unheil in der Imkerschaft angerichtet.

Übrigens Sybill, Bienenvölker mit Ameisensäure zu behandeln hat durchaus auch etwas sehr erfreuliches mit sich gebracht. Nämlich die schreckliche Nosema, Malpighische Krankheit und die Tracheenmilben sind seit vielen Jahren bereits spurlos verschwunden. :D

Man muss also nur die Varroa ständig im Auge behalten, dann kann schon nicht gröberes passieren.
 
Man muss also nur die Varroa ständig im Auge behalten, dann kann schon nicht gröberes passieren.

Genau. Das muß man vor allem den älteren Semestern bei uns immer wieder sagen. Die schauen einen verwundert an, wenn man ihnen sagt, daß man zwei Spätsommer-(Ameisensäure) und eine Winterbehandlung (Oxalsäure) gegen die Varroa durchführen muß, damit die Völker nicht zusammenbrechen. "Das ist doch unnötig, wie Gürtel und Hosenträger zusammen", bekommt man oft zu hören. Bei diesen Imkern gibt es starke Verluste im Herbst und Winter, daran schuld sind sie selber natürlich nicht.

Ich behandle meine Völker sofort nach dem letzten Abschleudern und erstem Auffüttern im Juli mit dem Nassenheider Verdunster und 120 bis 160 ml 60%iger Ameisensäure. Danach wird eingefüttert und Anfang September die Behandlung wiederholt. Im Dezember erfolgt die Oxalsäure-Träufelbehandlung.

Eine Zwischenbehandlung mit Ameisensäure halte ich trotz abgenommenem Honigraum für problematisch, weil die Bienen nach Wiederaufsetzen des Honigraumes noch Futter nach oben umtragen. Im schlimmsten Fall schmeckt man das deutlich, der Honig ist sauer. Voriges Jahr ist das einem Freund von mir passiert, er konnte seinen Honig nicht verkaufen. Ich habe ihm daraus Met für den Eigengebrauch hergestellt, hier ergänzt der etwas säuerliche Geschmack das Honigaroma sehr gut.

Viele Grüße

Maja
 
Hallo Maja,

Maja schrieb:
Ich behandle meine Völker sofort nach dem letzten Abschleudern und erstem Auffüttern im Juli mit dem Nassenheider Verdunster und 120 bis 160 ml 60%iger Ameisensäure.

Jetzt bin ich sehr überrascht, mir wurde von vielen Imkern gesagt, das die 60% AS nicht so gut wirkt. Allerdings kannte ich bisher auch niemanden, der diesen Prozentsatz verwendet. Mich würde total interessieren, wie das Ergebnis damit ist ist. Verwendest Du Varroa-Böden um den Vorroa-Totanfall zu kontrollieren ? Wenn ja, wie sehen die Ergebnisse aus ?

Ich bin mir seit einiger Zeit schon nicht mehr sicher, ob die 85% AS der richtige Weg, da bei der Behandlung immer wieder Königinnen verloren gehen. Heuer bleibe ich bei meiner bewährten Vorgehensweise, nächstes Jahr könnte ich mir aber gut vostellen, bei ein paar Völkern Versuche mit 60% AS zu machen, damit ich das Ergebnis vergleichen kann.
 
Hallo Sybill,

die 60%ige Ameisensäure wirkt gut, wenn man bei der Anwendung beachtet:
- den größtmöglichen Docht im Nassenheider Verdunster zu verwenden
- die Behandlung nicht bei kaltem, nassen Wetter durchzuführen
- den Drahtboden zumachen
- den Verdunster mit einer Deckwabe dazwischen fluglochfern an das Brutnest zu hängen, damit die Stockwärme die Verdunstung beschleunigt

Bei der Behandlung setze ich die Völker vorübergehend in den Warmbau. In meinen Segeberger Kunststoffbeuten ist die für die Verdunstung notwendige Temperatur durch die gute Isolierung auch bei etwas kühlerem Wetter vorhanden, nahe am Brutnest sowieso.

Der Nassenheider Verdunster wirkt so, daß die Konzentration der Ameisensäure in der Stockluft nicht schlagartig ansteigt, wie bei der Schwammtuchmethode, sondern langsam und dann über einige Zeit konstant gehalten wird, damit die AS in die verdeckelte Brut hinein wirkt. Dadurch kommt es auch nicht zu Königinnenverlusten oder zum (brutschädigenden) zeitweisen Verlassen der Beute duch die Bienen. Die zugegebene Ameisensäure muß in 10 Tagen vollständig verdunstet sein, sonst wirkt sie wegen der zu geringen Konzentration nicht.

Ich kontrolliere den Milbenabfall mit einer unter den Drahtboden gelegten Styrodurtafel, in deren Wabenmuster die Milben gut liegenbleiben. Man kann - wenn es viele Ameisen gibt - die Oberseite auch dünn mit Vaseline bestreichen. Ein hierbei vor allem bei der ersten Behandlung im Sommer auftretendes Negativergebnis heißt nicht, daß keine Milben im Volk sind! Sie sitzen in der verdeckelten Brut und könnnen bei der AS-Behandlung nicht abfallen. Bei der zweiten Behandlung im September sieht man dann deutlicher, wieviele Milben eigentlich vorhanden waren, da das Brutnest kleiner geworden ist und die Milben, die man im August nicht erwischt hat, nun auf den Bienen sitzen.

Wenn ich wissen will, wieviele Milben im Juni / Juli schon vorhanden sind, nehme ich den ausgeschnittenen Drohnenrahmen und sehe mir den Inhalt der verdeckelten Zellen an. Dort hausen manchmal 3 bis 4 Milben in einer Zelle! Wenn es in dieser Zeit schon einen großen Milbenabfall gibt (wie gesagt, die meisten sitzen auf der Brut!), dann ist der Befall schon soweit fortgeschritten, daß man sich überlegen muß, lieber auf die weitere Honigernte zu verzichten, den Honigraum abzunehmen und die Völker mit AS zu behandeln.

Viele Grüße

Maja
 
Es freut mich sehr,wenn unsere Damen sich so rege unterhalten wie man den Milben rechtzeitig beikommen kann, dies zeigt von sehr großer Verantwortung für unsere Bienen.

@ Maja & Sybill

Diese Langzeitverdunster von Nassendeider, Universal, Apidea und wie sie alle heißen, wo man also 60% AS verdunstet, sind sehr praktisch und wirklich zuverlässig. Sie haben meiner Meinung aber doch auch erhebliche Nachteile, manchmal ist der Docht zu kurz, dann zu lang, dann passt das Wetter nicht weil zu heiß oder zu kalt. Auch den doch enormen Preis von bis zu 10 Euros muss man natürlich ins Kalkül ziehen, denn wenn ich etwa 100 Stück benötige, ist inkl. Docht uns AS locker ein Tausender in der Lade vom Händler. ;-) Dazu benötigt man ständig neue Dochte, die doch auch enorm ins Geld gehen. Aber wie gesagt und wenn Kosten unerheblich sind, sicherlich sehr bewährt und durchaus brauchbar. Auch die Mamiverluste halten sich dadurch in Grenzen.

Preisgünstiger und als Alternative käme allenfalls Liebigs Flascherlmethode infrage, denn da benötigt man lediglich ein 150ml Meditinflascherl mit Tropfer und einen 6 x 6 cm Holzklotz, in dem ein 30mm Loch gefräst wurde. Dazu ein Blatt Küchenrolle und einen kleinen Keramikteller. Das ganze kostet einen Klacks und wäre zu den obigen teuren Verdunstern eine durchaus brauchbare Möglichkeit.

Hier bitte ein Foto von Liebigs Flascherlverdunster


Shot with

Noch ein Wort zum 85%igem AS verdunsten mit Schwammtüchern. Die anfallenden Kosten sind absolut unerheblich, ist sehr sehr leicht und innerhalb kürzester Zeit zu handhaben. Wenn alles vorbereitet ist, bin ich bei einen Außenstand mit 45 Völkern innerhalb einer Stunde oder weniger fertig. Man kann auch noch zusätzlich das optimale Wetter abwarten.

@ Sybill

Ein Testversuch von Dir mit den verschiedensten Applikatoren und ein Bericht davon im Forum, wäre für uns doch wirklich sehr interessant. Wie wärs damit? :-k :n154:
 
Hallo Josef,

den Nassenheider Verdunster bekommen Imker bei uns in Sachsen von der Tierseuchenkasse, in die jeder entsprechend seiner Völkerzahl einzahlen muß, gestellt. In etwa pro Jahr für jedes zweite Volk, so daß man in zwei Jahren seinen Bedarf gedeckt hat. Im Handel kostet er ca. 4 Euro.

Die Dochte macht man aus der Holzschliffpappe, die der Bäcker unter die Torten legt. Für meine wenigen Völker frage ich beim Brötchenholen einfach mal nach und lasse ein Glas Honig da. :D

Die Anwendung dieses Verdunster ist in der Tat etwas zeitaufwendig, da man eine Wabe während der Anwendung entfernen und danach wieder zuhängen muß. Für kleine Imkereien, wo die Zeit nicht so die Rolle spielt, ist er aber gut geeignet, da man durch die Inhaltsskala den Überblick über die verdunstete Menge AS hat und sehr bald Übung in der Anwendung, z.B. in der Bemessung der richtigen Dochtgröße bekommt.

Viele Grüße

Maja
 
@ Maja

Da haben die deutschen Imker mit ihren Verbänden wieder die Nase vorn, denn bei uns gibt es diesbezüglich leider keinerlei Förderungen.

Auch im Handel sind bei uns die Verdunster um EUR 5,60 deutlich teurer, siehe bitte Klick here HP von unserem Händler.

Aber mit einigen wenigen Applikatoren werden wir sicherlich den einen oder anderen Versuch starten. Dankeschön jedenfalls für die guten Tipps, insbesonders der Holzschliffpappe. ;-) Dies kennt zwar niemand von meiner Familie, kann aber sehr leicht erfragt werden.

LG Josef
 
Nun ist alles klar Maja, manchmal liegt das beste ja ganz nah, mit Köpfchen gehts eben tatsächlich besser. ;-)

Pardon bitte für die etwas verspätete Antwort, wir hatten und haben erfreulicherweise mächtig Arbeit.

LG Josef
 
Maja schrieb:
Hallo Sybill,

die 60%ige Ameisensäure wirkt gut, wenn man bei der Anwendung beachtet:
- den größtmöglichen Docht im Nassenheider Verdunster zu verwenden
- die Behandlung nicht bei kaltem, nassen Wetter durchzuführen
- den Drahtboden zumachen
- den Verdunster mit einer Deckwabe dazwischen fluglochfern an das Brutnest zu hängen, damit die Stockwärme die Verdunstung beschleunigt

Bei der Behandlung setze ich die Völker vorübergehend in den Warmbau. In meinen Segeberger Kunststoffbeuten ist die für die Verdunstung notwendige Temperatur durch die gute Isolierung auch bei etwas kühlerem Wetter vorhanden, nahe am Brutnest sowieso.

Der Nassenheider Verdunster wirkt so, daß die Konzentration der Ameisensäure in der Stockluft nicht schlagartig ansteigt, wie bei der Schwammtuchmethode, sondern langsam und dann über einige Zeit konstant gehalten wird, damit die AS in die verdeckelte Brut hinein wirkt. Dadurch kommt es auch nicht zu Königinnenverlusten oder zum (brutschädigenden) zeitweisen Verlassen der Beute duch die Bienen. Die zugegebene Ameisensäure muß in 10 Tagen vollständig verdunstet sein, sonst wirkt sie wegen der zu geringen Konzentration nicht.

Ich kontrolliere den Milbenabfall mit einer unter den Drahtboden gelegten Styrodurtafel, in deren Wabenmuster die Milben gut liegenbleiben. Man kann - wenn es viele Ameisen gibt - die Oberseite auch dünn mit Vaseline bestreichen. Ein hierbei vor allem bei der ersten Behandlung im Sommer auftretendes Negativergebnis heißt nicht, daß keine Milben im Volk sind! Sie sitzen in der verdeckelten Brut und könnnen bei der AS-Behandlung nicht abfallen. Bei der zweiten Behandlung im September sieht man dann deutlicher, wieviele Milben eigentlich vorhanden waren, da das Brutnest kleiner geworden ist und die Milben, die man im August nicht erwischt hat, nun auf den Bienen sitzen.

Wenn ich wissen will, wieviele Milben im Juni / Juli schon vorhanden sind, nehme ich den ausgeschnittenen Drohnenrahmen und sehe mir den Inhalt der verdeckelten Zellen an. Dort hausen manchmal 3 bis 4 Milben in einer Zelle! Wenn es in dieser Zeit schon einen großen Milbenabfall gibt (wie gesagt, die meisten sitzen auf der Brut!), dann ist der Befall schon soweit fortgeschritten, daß man sich überlegen muß, lieber auf die weitere Honigernte zu verzichten, den Honigraum abzunehmen und die Völker mit AS zu behandeln.

Viele Grüße

Maja

Danke für die tollen Informationen ! Mich persönlich würde aber interessieren, warum du die Waben in den Warmbau umhängst - ist es nur wegen der besseren Isolierung ? Ist das Ergebnis dann um soviel besser bzw. ist es für die Bienen nicht "verwirrend" plötzlich im Warmbau zu sitzen ?

Wir haben wiederrum auch in der Brut nach Varroa gesucht, entweder brauche ich stärkere Kontaktlinsen oder die Varroa hat uns heuer ein wenig verschont. Guck ma mal, was bei der Hauptbehandlung im Herbst so passiert.

Apropos, der Nassenheider Verdunster hat einen sehr guten Ruf, von der Liebigs Flascherlmethode hab ich noch nie was gehört.

Nochmals danke für die Info, wenn ich die 60% AS probiere, werde ich Deine Ratschläge auf jedenfall berücksichtigten.
 
Hallo Sybill,

es ist für die Bienen nicht verwirrend, wenn sie einige Tage oder Wochen plötzlich im Warmbau stehen. Ich habe noch nichts nachteiliges feststellen können, wenn ich eine Zarge einfach um 90° gedreht habe.

Der Warmbau hat bei der Ameisensäurebehandlung den Vorteil, daß es nicht zum Flugloch herein gleich durch alle Wabengassen zieht und die Konzentration der AS-Dämpfe im Stock absenkt. Aus demselben Grund verschließe ich bei der Behandlung den Drahtboden teilweise.

Der Milbenfall ist bei meinen Völkern zur Zeit sehr gering, bei den meisten nicht einmal eine pro Tag. Aber wer weiß, was sich in der Brut versteckt hat.

Viele Grüße

Maja
 
Hallo Maja,

ich finde die Idee gut, die Ameisensäure kann auf die Art sich langsamer entfalten. Also wenn ich den Verdunster mal ausprobiere, dann natürlich mit Deiner Methode.

Da meine Bienen solche Umbauarbeiten nicht gewohnt sind, werde ich Ihnen ( aber nur vielleicht) einen Plan vor das Flugloch hängen. Nicht das sie in Notsituation den Notausgang nicht finden ! :n152:
 
Maja schrieb:
Der Milbenfall ist bei meinen Völkern zur Zeit sehr gering, bei den meisten nicht einmal eine pro Tag. Aber wer weiß, was sich in der Brut versteckt hat.

Bitte Achtung Maja, wenn Ameisen vorhanden sind, sollte die Einlage mit Vaseline ect. eingestrichen werden. Ameisen haben nämlich unsere lieben Milben zum fressen gern.
 
Hallo zusammen, hallo Sybill,

sorry für die etwas verspätete Antwort, ich bin momentan beruflich wie privat ziemlich gefordert. Um alle Einzelheiten der Langzeitbehandlung mit dem „Nassenheider“ - Verdunster zu nennen, das würde den Rahmen des Forums sprengen. Ich habe mal ein paar Links zum Thema zusammen getragen. Wenn dann noch Fragen offen sind, können wir gut und gerne noch weiter fachsimpeln.

Die Langzeitbehandlung:
http://www.imkerhomepage.de/varroa/ameisensaeure-teil-2/ameisensaeure-teil-2.html


Der Nachrüstsatz:
http://www.imkerhomepage.de/varroa/ameisensaeure-teil-3/ameisensaeure-teil-3.html

Varroa - Bekämpfungskonzept mit Hilfe von Ameisensäure (=AS) und Empfehlungen zur Betriebsweise: http://www.nassenheider.com/pdf/nv/varroa de.pdf


Der „Nassenheider horizontal“ steuert die wirksame Verdunstungsfläche für die Ameisensäure automatisch. Bei höheren Temperaturen und /oder niedriger Luftfeuchtigkeit ist der nasse Fleck auf dem Tuch kleiner. Bei niedrigeren Temperaturen und / oder höherer Luftfeuchtigkeit ist der Fleck größer. Tritt nun der Fall ein, dass dieser Fleck bedingt durch die Witterung bei 60%iger Ameisensäure fast das ganze Tuch bedeckt, und man wechselt dann auf 85%ige Ameisensäure wird der Fleck plötzlich kleiner.
Warum? Weil 85%ige Ameisensäure statt 40% nur 15% Wasser enthält. Mehr AS stört nicht. Bis Ende September habe ich bei dem ca. 1000cm² großen Docht und 60%iger AS keine Probleme. Aber wenn danach der nasse Fleck fast das ganze Tuch bedeckt, empfehle ich den Wechsel auf 85%ige AS, weil ich die „Restentmilbung“ im Oktober für ganz wichtig halte. Von Anfang November bis Anfang August nächsten Jahres interessieren mich die Milben danach überhaupt nicht mehr. Und ich weiß von vielen Imkern, die das genau so sehen. Oxalsäure brauche ich natürlich nicht. Ich halte auch nichts davon. Ihr Einsatz ist spekulativ. Kommt der Winter plötzlich oder gar nicht, sieht der Imker alt aus.
Noch ein Beispiel: 1m³ Luft wiegt ca. 1300g und kann bei 15°C maximal 11g Wasser aufnehmen, also gewichtsmäßig knapp 1%. Etwa 500 ppm Ameisensäure in der Stockluft, also etwa ein zwanzigstel Prozent reichen nach Untersuchungen in Hohen Neuendorf aus, die Milben erfolgreich zu bekämpfen und es ist dort mit nicht sehr bienenfreundlichen Methoden ohne weiteres möglich, mehr als das 3-fache verdunsten zu lassen.


1 Vorratsraum
2 U - Docht
3 Horizontaldocht
4 Unterlage
5 nasser Fleck bei niedriger
Temperatur
6 nasser Fleck bei höherer
Temperatur

a_h-2.gif



Beste Grüße

Dieter
 
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