Mikroskop - Honiganalyse

schoell13

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Hallo,
ich beschäftige mich grad mit dem Mikroskopieren von Honig.
Über Pollen gibt es viel Literatur und Datenbanken, doch über die Begleitmaterialien die auch noch so im Honig herumschwimmen finde ich leider recht wenig. :shock:

Beispielsweise habe ich in einem als Waldhonig deklarierten Honig massig an Röhrchen entdeckt (640x vergößert). Durch Zufall bin ich im Netz auf ein Bild gestoßen, wo diese als Wachsröhrchen bezeichnet wurden.

Hat oder kennt jemand Bilder von Honig wodurch es möglich wird solche Bestandteile zu bestimmen?

Ich hoff es ist in etwa verständlich was ich meine und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.
 
Honig enthält stets eine Reihe fester Bestandteile, zu denen auch der Pollen gehört. Verhältnismäßig viele Pollen und andere feste Bestandteile sind der Beweis dafür, dass wir es mit einem mehr oder weniger reinen Blütenhonig zu tun haben. Andererseits zeugt das Vorhandensein von viel Ruß und Rußtaupilzen, Algen und eventuell Windblüterlerpollen davon, dass der Honig mindestens teilweise von Honigtau stammt.

Das Herstellen eines Honigsedimentpräparates (Sediment = Bodensatz) ist leider nicht so einfach möglich wie das eines Pollenpräparats. Die zuweilen geäußerte Meinung, es genüge doch, einfach etwas Honig auf den Objektträger zu bringen und auf seine Pollen zu untersuchen, kann ich nicht vertreten.

Grüße

Dieter
 
Danke für Deine Antwort.

Aber egal mit welcher Technik ein Präperat angefertigt wird unter Mikro stellt sich dann die Frage was die Bestandteile nun sind. Und genau das ist mein Problem, dass ich eben nicht weiß wie diese Begleitstoffe im Honig aussehen.

Da du dies offenbar schon gemacht hast: Du hast nicht zufällig eine Literturempfehlung, Bilder oder sonstige Tipps für mich?
 
Hi Schoell13,

verstehe Dein Problem nicht so recht. Honigmikroskopie ist Melissopalynologie, also die Pollenkunde im Honig. Entsprechend bedarf es, wie Dieter ganz richtig betonte, erst einer Aufkonzentrierung der Pollen. Gerade bei Spättrachten hast Du anders keine Chance ein brauchbares Präparat zu erhalten. Dies erfordert mindestens eine Labor-Tischzentrifuge. Für einen erfahrenen Mikroskopiker aber sehr einfach.

Zur Bestimmung der Pollen gibt es in Europa nur sehr wenig Literatur. Empfehlenswert aber nicht ganz billig ist Beug: Leitfaden der Pollenbestimmung. Palynologie ist wirklich nicht gerade die einfachste taxonomische Arbeit.

Ein besseres Labormikroskop mit Köhlerscher Beleuchtung, PK, und schiefer Beleuchtung sowie Meßeinrichtung ist zur Analyse der Pollenkornoberflächen unbedingt anzuraten.

Gruß vom feuchten Mindelsee

Michael
 
Es wird glaube ich nicht ganz klar was ich meine - also:
ich will keine (keine! ja wirklick keine) Pollen analysieren.
Mich interessieren die anderen Bestandteile (z.B Wachsteilchen, Ruß, etc) und nicht (ja tatsächlich nicht) die Pollen.

Ich hoffe es ist nun klarer.
 
Hi Schoell13
Wie Du bereits erwähnt hast, können im Honig neben Pollen und Wachsteilchen auch Pilzsporen, im (Waldhonig Rußtaupilz),Algen, Rindenalgen vom Wasser aus Tümpeln,
Hefen, Kreuz und Nektarhefen von Blüten (sind verantwortlich für das Gären des Honigs bei zu hohem Wassergehalt), sowie Rußpartikel vom Raucher vorkommen.
Wie die Dinger alle unter dem Mikroskop aussehen kann ich leider auch nicht genau sagen!
Grüße Bienensepp
 
Hallo scholl13,
hier ein paar kleine Tipps für den Anfang

Eine weitgehende Erfassung aller festen Bestandteile des Honigs ist nur nach Anfertigen eines Sedimentpräparates möglich. Mit Hilfe einer Zentrifuge werden die festen Bestandteile des Honigs konzentriert und können dann präpariert werden. Ich besitze eine kleine handbetriebene Zentrifuge für zwei Gläser. Ab und an kann man bei Ebay günstig eine gebrauchte Zentrifuge erwerben.

Vor dem Zentrifugieren muss der Honig verdünnt werden. Dazu werden etwa 10 g des zu untersuchenden Honigs in etwa 50 cm3 Destillierten Wasser gut aufgelöst. In diesem jetzt sehr dünnflüssigen Gemisch sind Pollen und anderen festen Bestandteile des Honigs leicht beweglich und können beim Zentrifugieren an den Boden des Zentrifugengläschens geschleudert werden. Die Honiglösung wird nun auf die Zentrifugengläschen verteilt. Die gefüllten Gläser müssen genau die gleiche Masse haben! Zentrifugiert wird etwa fünf Minuten bei geringerer Geschwindigkeit. Dann wird die Honiglösung von dem oft kaum sichtbaren Sediment vorsichtig abgegossen. Ein Tropfen aufgewirbelten Sediments wird auf den Objektträger gebracht. Man braucht auch hier nur ein Schnellpräparat anzufertigen und kann nach zudecken des Präparats mit einem Deckgläschen sofort untersuchen. Da aber die Untersuchung eines Honigpräparats wegen der meist vielen Pollenarten schwieriger ist, also mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist das Anfertigen eines Dauerpräparats empfehlenswert. Das Honig-Pollen-Präparat wird zunächst zum antrocknen staubsicher aufbewahrt. Dann wird es mit einem Tropfen flüssig gemachter Glyzeringelatine versehen und mit einem Deckgläschen abgedeckt.

So, und nun wünsche ich dir viel Erfolg beim präparieren

Grüße

Dieter
 
Also Bienensepp du hast genau verstanden was ich will.

Lieber Bienen-Much.
Ich such nicht nach einer Anleitung Präperate zu erstellen oder gar die Möglichkeit alle Inhaltstoffe zu erfassen, sondern ich will nur die Bestandteile bestimmen die ich unterm Mikro sehe.

Jemand Erfahrungen?
 
schoell13 schrieb:
... ich beschäftige mich grad mit dem Mikroskopieren von Honig.
Über Pollen gibt es viel Literatur und Datenbanken, doch über die Begleitmaterialien die auch noch so im Honig herumschwimmen finde ich leider recht wenig.

Ich hoff es ist in etwa verständlich was ich meine und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

Dazu ist ein ungeheures Fachwissen und eine Laborausstattung notwendig, wie es nur sicherlich nur ein ganz verschwindender Teil von uns Imker/innen hat. Wikipediawissen hilft Dir da ganz sicher nicht weiter. Persönlich kenne ich nur einen einzige Fachmann der hier weiterhelfen könnte, dies ist Prof. Dr. Hermann Pechhacker aus Lunz/See. Die erste Anlaufstelle sollte jedoch die Imkerschule in Warth sein, ist ja nicht allzu weit von Dir entfernt.

Bei meiner Ausbildung war unter anderem auch ein dreitägiger Mikroskopiekurs bei dieser faszinierenden Persönlichkeit verpflichtend. Mein Urteil: Absolut empfehlenswert und wirst sicherlich nicht bereuen.

Josef
 
schoell13 schrieb:
Also Bienensepp du hast genau verstanden was ich will.

Lieber Bienen-Much.
Ich such nicht nach einer Anleitung Präperate zu erstellen oder gar die Möglichkeit alle Inhaltstoffe zu erfassen, sondern ich will nur die Bestandteile bestimmen die ich unterm Mikro sehe.

Jemand Erfahrungen?

Sorry, da hätte ich mir die Arbeit mit meiner Anleitung sparen können. Einmal und nie wieder.

Ohne ein anständiges Sedimentpräparat zu erstellen siehst du nichts.

Ergo: auch keine Bestandteile bestimmen

Ach was soll’s, das verstehst du sowie so nicht.
 
Der Bienen-Much schrieb:
Ach was soll’s, das verstehst du sowie so nicht.

Bitte niemanden herabwürdigen, der schoell13 hat in höflicher Form um Unterstützung gebeten und diese wollen wir ihm doch zukommen lassen.

Josef
 
drohne schrieb:
Bitte niemanden herabwürdigen, der schoell13 hat in höflicher Form um Unterstützung gebeten und diese wollen wir ihm doch zukommen lassen.

Josef


Wie bitte Josef ?

Was hat das mit herabwürdigen zu tun, wenn ich schreibe, das er das Ganze nicht versteht - nicht mal im Ansatz versteht.

Möchtest du mich jetzt auch hinausekeln ? Dann sag es laut und deutlich und ich lass mich hier nie wieder blicken.

Ich habe keine Lust auf deine Wortklauberei
 
Dieter, Deine Person, Dein imkerliches Fachwissen und Dein Engagement für unser Bienenforum wissen wir alle seit langem sehr zu schätzen. Du weißt aber ganz genau, in diesem Bienenforum sind Beleidigungen jedweder Art absolut verpönt. Seinen Unmut kann man ganz sicher auch anders formulieren. Wir beide, und die meisten von uns wissen schließlich nicht welche Bildung und Ausbildung User schoell13 hat. Zu sagen

Zitat Bienen-Much

... das verstehst du sowie so nicht.

ist schlicht und einfach nicht angebracht. Würde mir jemand bei einem Imkertreff sagen, dies verstehst du sowieso nicht, hätte jener zumindest ein blaues Auge. Streit brauche ich hier absolut nicht.

Josef
 
Der Bienen-Much schrieb:
Ach was soll’s, das verstehst du sowie so nicht.
Der Bienen-Much schrieb:
das er das Ganze nicht versteht - nicht mal im Ansatz versteht.

Danke für dein sehr konstruktives Kommentar!

Ich sehe mal über diese Äusserungen hinweg und hoffe, dass andere in diesem Forum nicht so sind und andere Imker als Kollegen sehen und (so wie bisher) hilfreich zur Seite stehen.

Also zurück zum Thema:
ich suche noch immer Erklärungen über Aussehen der Bestandteile im Honig unterm Mikro.
 
Damit das ganze mal bebildert wird:
hpim3469.jpg

hpim3470.jpg

hpim3471.jpg

ca. 500x vergrößert. Hab leider kein Okular für die Längenmessung zu haus, wodurch ich keinen Maßstab angeben kann.

Man sieht schön die Stäbchen die scheinbar Wachsröhrchen sein sollen.
 
schoell13 schrieb:
Ich sehe mal über diese Äusserungen hinweg und hoffe, dass andere in diesem Forum nicht so sind und andere Imker als Kollegen sehen und (so wie bisher) hilfreich zur Seite stehen.

Danke, damit kann ich leben

Was ich vergeblich versucht habe dir beizubringen - ohne Präparat geht in der Mikroskopie überhaupt nichts - hast du nicht verstanden.

Ich war schon drauf und dran dir ein paar Literatur und Internets Links zu liefern - ich lass es aber.

PS. deine Stäbchen sind keine Wachsröhrchen
 
Bild 1: Pollenkorn / Kreuzblütler

Bild 2: Hefepilz

Bild 1-3 jede Menge Bienenhaare

Meine Empfehlung: mehr Sauberkeit bei der Honigernte
 
Danke Dieter Superl ,

Schoell13: Mikroskopie ist mehr als nur mal schnell was unters Objektiv schieben :cry:

Behauptungen zur Herkunft und Eigenschaft eines Präparates aufzustellen ist immer gefährlich. Wie Dieter (und ich) mehrfach betont haben, ist zur Beurteilung eines Präparates und insbesondere einer Mikrofotografie erheblich mehr Information erforderlich als bloß Vergrößerungsangaben!

Auch ich erkenne im dritten Bild keinerlei Röhrchen und würde aus Erfahrung Dieters Behauptung unterstützen wollen. Zu einer sicheren Aussage reichen Angaben und Bildqualität aber bei weitem nicht aus.

Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Danke Bienen-Much für deine Antworten zu den Bildern.

Ich glaube wir können das Thema hier schließen.

Dieser besserwissende Tonfall, die schnippischen und emotionalen Antworten hier gefallen mir gar nicht. Ich werde mir in Zukunft ein anderes Forum suchen, schade.
 
schoell13 schrieb:
Dieser besserwissende Tonfall, die schnippischen und emotionalen Antworten hier gefallen mir gar nicht. Ich werde mir in Zukunft ein anderes Forum suchen, schade.

Ich bitte dich, das verstehst du jetzt aber falsch.
Ich sehe das Ganze eben aus einer anderen Richtung. Ich beschäftige mich seit meinem 12 Lebensjahr mit der Mikroskopie - länger als ich imkere. Heute leite ich bei uns in Zschopau eine Arbeitsgemeinschaft „Angewandte Mikroskopie“.

Es ist bedauerlich, dass die heutigen Organisationen nichts tun, diese Kunst den Imkern zu zeigen. Vielfach lächelt man darüber und hält das für „Unsinn" oder „Faxerei". Vielleicht liegt es auch heute daran, dass die Leute, die es wirklich können, dünn gesät sind. Hier hilft nämlich keine „Angabe" mehr, sondern nur wirkliches Können.

Mein Mikroskop ist ein „Laboval 2“ von Karl Zeiss Jena.

labo.jpg


Nichts für ungut

Grüße

Dieter
 
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