Auftauschrank

apiarius

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Hallo Bienenfreunde,

bitte Euch mir Eure Erfahrungen bezüglich Auftauschrank Marke "Eigenbau" mitzuteilen!

Ich bin beim cremigrühren warlich kein Meister, darum tau ich kandierten Honig, bis dato, bei einem netten Imkerkollegen auf.
Das Original, wie es mein Freund besitzt, ist mir mit ca. 900 Euronen für meine Zwecke etwas zu teuer.

Da ich zeitlich unabhängig sein will, und einen alten Kühlschrank habe, möchte ich mir daraus einen Wärmeschrank bauen.
Varianten gibt´s ja genug, ob mit Glühbirne und Thermostat; Föhn oder Heizmatte mit Regler...........
Nur welche ist die wertschonenste und effektivste Methode??

Euer Rat würde mir die Entscheidung sicher erleichtern!

Liebe Grüße apiarius Biene3
 
Hallo, apiarius!

Wir haben einen alten Holzkasten (ca. 1 m hoch und eine Grundfläche von etwa 50 x 50 cm).
Ursprünglich heizten wir mit einer Kochplatte. Nachdem diese kaputt ging wurde sie von einer Backrohrheizspirale abgelöst, welche wir leistungsmäßig gedrosselt haben. Zur Sicherheit haben wir 2 Thermostate in Verwendung (falls einmal eines versagt).
Das Ganze funktioniert einwandfrei und kostet auch nicht viel.
Ob der Kasten schon vorhanden war oder selbst zusammengezimmert ist, weiß ich allerdings nicht (das war vor meiner Zeit => Vater!).

lg
Gerald
 
Hallo apiarius,

"schonend" bedeutet bei Geräten mit Luft als Wärmemedium wohl immer exakte Temperaturregelung und geringer Temperaturgradient im System (i.d.R. oben-unten). Dazu sollte die Heizquelle nicht zu stark sein und direkte Wärmestrahlung vom Heizer auf den Honigeimer vermieden werden.

Gerald betonte den Sinn eines Backups bei der Temperatursteuerung. Ein Ventilator ist ebenfalls ratsam.

Wir verwenden aktuell Styroporzargen als Hülle. Der Eimer oder Hobbock wird von der Palette auf den Heizuntersatz gezogen (nicht gehoben) und die Hülle darüber gestellt. Im Frühsommer verwenden wir die Styroporzargen gelegentlich auch zum Transport von MWs oder Leerrähmchen. Unser selbstgebaute Heizuntersatz beeinhaltet 2 geregelte Schaltschrankheizungen a 40W, einen Ventilator der deren Rippen anbläst, einem zusätzlichen Thermostat (in Reihe zu beiden Heizungen), sowie Blechschirme über den Heizelementen. Darüber befindet sich der Rost.
Eine Heizung ist auf 30° C eingestellt und arbeitet nur in der Anheizphase. Die vergleichsweise geringe Heizleistung der zweiten Heizung ermöglicht ein gutes Verhältnis An/Aus und damit eine gute Hysterese.

Umgearbeitete Kühlschränke sind meines Erachtens sehr gut für das Auftauen von Gläsern. Bei Hobbocks und Eimern sind sie nicht allzu rückenfreundlich.

Gruß vom staubtrockenen Mindelsee

Michael
 
@ Michael

Interessant, bin in meinen Gedanken schon beim Nachbau... Allerdings fehlen doch noch etliche Einzelheiten...
Wäre es möglich das ganze etwas genauer zu beschreiben???

Nur falls es dich nicht stört.

Grüsse
 
Ich benutze seit Jahr und Tag zum verflüssigen von Honig und Wachs einen Einkochautomat. Da passt haargenau ein Honigeimer hinein. Also, ich nutze zum verflüssigen das Medium Wasser. Das Gerät besitzt bereits ein eingebautes und ziemlich genau arbeitendes Thermostat. Ich wähle zum verflüssigen von Honig 40°C und zur Wachsverarbeitung (Kerzen und Mittelwandherstellung) 80°C.

Die Geräte gibt es mit unter sehr preiswert auf dem Flohmarkt oder bei Ebay.

Grüße

Dieter
 
Der Bienen-Much schrieb:
Ich wähle zum verflüssigen von Honig 40°C und zur Wachsverarbeitung (Kerzen und Mittelwandherstellung) 80°C.


Grüße

Dieter
Dieter, wie gibst du das Wachs in den Topf? In einem anderen Topf und den stellst du ins Wasserbad in diesem Einkochautomaten?
 
Hallo Reinhard,
ich verwende zur Wachsverarbeitung einen ganz normalen Plastikeimer (ausgedienten Honigeimer)

Damit der Eimer bei kleineren Wachs - Mengen im Wasserbad nicht hochkommt, klemme ich eine dünnen Holzleiste zwischen Eimer und Einkochautomat.
 
Hallo Dieter und Lupi,

Dieter: Ja, Einkochautomaten sind wirklich Alleskönner. Beim Honigauftauen bitte Temperatur kontrollieren. Die Thermostate der Einkocher haben eine ziemlich gute Hysterese, sind also auf ca. 1-2° C genau. Allerdings sind die Anzeigen am Drehknopf oft nicht exakt. Manche Geräte weichen bis zu 5° C von der Anzeige ab. Das ist für Honig zu viel. Also beim ersten Nutzen mit einem Thermometer kontrollieren und richtige Einstellung merken/markieren.

Für Wachs sind die Einkocher wirklich gut. Einzig ist hier Wasser als Wärmemedium nicht soo toll (starke Dampfung bei fast 80° C). Eine Außenisolation wäre auch gut. Wir haben einen großen Gastronomietopf aus Edelstahl für das Wachs der im Einkocher hängt. Um dessen Rand ein Ring aus starker Alufolie; das verhindert die allfälligen Wachstropfen im Wasserbad.

Lupi: Welche Details brauchst Du? Das Konzept ist ähnlich dem sogenannten Wärmemeister. Allerdings ist der "Boden" etwas höher um auf die Höhe einer Palette zu kommen. Einfach aus Brettern gebastelt und obenauf einen Rost aus Latten. Wenn Du noch Fragen hast melde Dich einfach, ist ja kein Geheimprojekt.


Gruß vom endlich regnerischen Mindelsee

Michael
 
Der Bienen-Much schrieb:
Hallo Reinhard,
ich verwende zur Wachsverarbeitung einen ganz normalen Plastikeimer (ausgedienten Honigeimer)
Tipp: Eimer aus VA verwenden, dann gehts viel schneller, da das Plastik relativ gut isoliert und kein guter Wärmeleiter ist. Zum Giessen von Blöcken ist der Plastikeimer hingegen sehr gut zu gebrauchen (langsamere Erstarrung, bessere Klärung)!
 
Mindelsee schrieb:
Einzig ist hier Wasser als Wärmemedium nicht soo toll (starke Dampfung bei fast 80° C).

Nein, nein um Gottes Willen - 80°C nur zum hochheizen verwenden! Danach schrittweise nach unten schalten.

Sorry, habe mich falsch ausgerückt

Grüße

Dieter
 
Hallo Dieter,

klar, habe mich ebenfalls unsauber ausgedrückt :oops: . Danke!

Zum Gießen, gerade von MWs sind 80° C natürlich deutlich zu viel :)

Gruß vom schwülen Mindelsee

Michael
 
Hallo Apiarius!

apiarius schrieb:
Da ich zeitlich unabhängig sein will, und einen alten Kühlschrank habe, möchte ich mir daraus einen Wärmeschrank bauen.
Varianten gibt´s ja genug, ob mit Glühbirne und Thermostat; Föhn oder Heizmatte mit Regler...........
Nur welche ist die wertschonenste und effektivste Methode??

Es stellt sich die Frage, ob der Honig im Auftauschrank vollkommen verflüssigt, oder ob der Honig nur so weit verflüssigt werden sollte, dass er in ein Melitherm oder so umgeleert werden kann.

Das vollständige Verflüssigen des Honigs im Auftauschrank ist sicher nicht schonend, da der Honig in der Außenregion des Gefäßes viel zu lange den Temperaturen ausgesetzt ist.

MfG
Honigmaul
 
honigmaul schrieb:
Das vollständige Verflüssigen des Honigs im Auftauschrank ist sicher nicht schonend, da der Honig in der Außenregion des Gefäßes viel zu lange den Temperaturen ausgesetzt ist.

Ja, stimmt. Deshalb habe ich mich nie mit der „Luftheizung“ beschäftigt. Wenn ich sehe, wie mein Kollege mit seinem umgebauten Kühlschrank rumeiert, könnt ich heulen. Einen ganzen Tag und länger brauch er, um einen Eimer Honig zu verflüssigen. Das ist doch nicht gesund.

Supernova hat das sehr gut zur Sprache gebracht:

da das Plastik relativ gut isoliert und kein guter Wärmeleiter ist.

Um mit der Temperatur durch den Eimer zu kommen, brauch man gut und gerne 50°C. Das geht dann ganz fix und die 50°C sind im Honig und somit im Ar.....

Grüße

Dieter
 
Hallo,

wenn ich Supernova richtig verstand bezog sich sein Kommentar auf das Wachsgefäß im Einkocher. Und genau da gebe ich ihm vollkommen recht, deswegen nutzen wir einen Gastro-Edelstahltopf für's Wachs.

Kunststoff ist kein sonderlich guter Wärmeleiter, das mag stimmen. Aber die Materialeigenschaften diverser Kunststoffe sind äußerst unterschiedlich. So auch deren Wärmeleitfähigkeit. Zusätzlich spielt die Materialstärke eine ganz wichtige Rolle.
Zur Honiglagerung ist lebensmittelechter Kunststoff durchaus geeignet (sofern zugelassen).
Isolierende Eigenschaften bedingen keine höheren Beriebstemperaturen sondern erfordern längere Zeit zum Temperaturausgleich außen-innen. Isolierung vernichtet nicht Wärmeenergie sondern überträgt sie weniger schnell. Übertemperatur und Temperaturschäden haben nichts mit Lagerbehältermaterial zu tun!

Richtig ist allerdings, daß anhaltend, und meines Wissens ohne eindeutiges Ergebnis, über Vor- und Nachteile eines schnellen oder langsamen Erwärmens von Honig diskutiert wird. Invertase-Gehalt ist hier ein aber nicht das einzige wichtige Kriterium.

Gruß vom schwülen Mindelsee

Michael
 
Hallo Dieter
Bitte nicht päpstlicher sein als der Papst. Ich verwende seit 20 Jahren einen umgebauten Gefrierschrank( 2 Heizkabel je 70W und ein Thermostat 10-60°C .) zum Honig auftauen.In den Schrank passen 1 40kg Hobbock und ein 20 kg Honig Kübel.Der Honig ist ca 12-14 Std im Schrank und steht dann bis zum Abfüllen kühl.Ich schicke in regelmäßigen Abständen Honigproben zur Untersuchung für den Qualitätssiegel.Der HMF-Wert war noch nie über 4ppm.
Qualitätshonig darf beim Abhof-Verkauf 10ppm und im Geschäft 15ppm HMF-Wert haben.
Bei sorgfältiger Temperatur Überwachung kann also nichts schiefgehen.Also kein herumeiern
und kein Honig ist im A...... Nur einmal probieren.
mfg. Johann
 
Hallo Johann!

Bezüglich Deiner verwendeten Heizkabel würde ich gerne wissen welche genau Du da benutzt.

lg apiarius
 
Hallo apiarius!
Die Heizkabel waren vom Bienenzuchtbedarf Werner Seip,zum Selbstbau von Brut oder Auftau-Schrank.Heizkabel fertig montiert mit Thermostat.Ich habe das Thermostat gegen ein Raumthermostat getauscht,wegen genauerer Einstellung.Diese Heizkabel gibt es auch mit elektronischer Temperatursteuerung, ist natürlich um ein vielfaches teurer,aber auch genauer
mfg. Johann
 
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