Wassergehalt 18,5 - 19%

meihja

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Hallo,

ich habe vorige Woche nach der langen Regenperiode geschleudert (nur verdeckeltet Waben) und konnte leider erst danach den Wassergehalt messen.
Dieser liegt zwischen 18,5 und 19 %.
Meine Befürchtung ist nun das der Honig zu gähren beginnt oder besteht diese Gefahr eher nicht?
Danke
mfg
 
Hallo meihja,

mein Tip: mach Met daraus, alles andere vertreibt Kunden, denn dies ist kein Qualtitätshonig und man will sich sich ja nur positiv hervorheben.

Gruß
Astacus
 
Ich hatte ebenfalls schon überlegt, zu diesem Thema einen eigenen Thread zu eröffnen:

Auch bei mir ist dieses Jahr sowohl der Robinien- als auch der Lindenhonig, den ich seit heute schleudere, sehr viel "dünner" als im letzten Jahr. Ich hab noch kein Refraktometer, aber es ist schon klar, dass der Wassergehalt ziemlich hoch ist. Das feuchte Wetter und die meist enorm hohe Luftfeuchtigkeit haben also tatsächlich eine deutliche Auswirkungen auf die Honigqualität.

Mich würde a) interessieren, wie es bei den anderen aussieht und b) ab welchem Wassergehalt die Lagerfähigkeit des Honigs nicht mehr ausreichend gewährleistet ist.

Ich persönlich bin zwar nicht zufrieden, mach mir aber auch keinen Kopp, weil meine Mini-Produktion mit Sicherheit bis Weihnachten aufgebraucht ist (geht alles in die Nachbarschaft und kommt sofort aufs Butterbrot), und so lang hält er bestimmt durch...

Gruss, franz.
 
Hallo meihja,
bei guten Lagerbedingungen und TO-Deckeln würde ich nicht mit einer Gährung deines Honigs bis zum nächsten Frühjahr rechnen.
Es besteht die Möglichkeit, dass dein Honig ein wenig Enzymschwächer ist als einer mit niedrigem Wassergehalt. Wenn keine riesen Mengen geerntet wurden, dann wäre mir eine Metherstellung viel zu schade. Mir persönlich schmeckt mein Honig oftmals mit 17,5-18% besser als 16%iger.
Gruß Peter
 
Ich habe jetzt von einem geschwärmten Volk (danke Astacus für den Hinweis an anderer Stelle!) einen Eimer wirklich sehr dünnen Honig geerntet.
Ich überlege, diesen umgehend wieder einzufüttern - das ist m.E. die bessere Alternative zur Met-Herstellung.
Wie stark muss ich den Honig verdünnen, um ihn mittels Drohnes Honigglasmethode verfüttern zu können?
Und: ist es überhaupt sinnvoll? Besteht dadurch evtl. verstärkte Räuberei-Gefahr?

Sommerabendliche Grüsse!
franz.
 
gärtner schrieb:
Wie stark muss ich den Honig verdünnen, um ihn mittels Drohnes Honigglasmethode verfüttern zu können?
Und: ist es überhaupt sinnvoll? Besteht dadurch evtl. verstärkte Räuberei-Gefahr?

Honig enthält bis zu 20 % Wasser, es ist deswegen am besten eine Futterlösung von 3 : 2 zu machen, also 3 Teile Honig und zwei Teile Wasser. Da das Glas nach unten geneigt ist, kann kein Duft entströmen und es gibt somit auch keine Räuberei. Allerdings bitte beim befüllen der Gläser aufpassen und beim Glas umdrehen nicht herumpatzen.

Ich habe da einen kleinen Trick: Nach dem befüllen tauche ich das Glas 3 x in einem Kübel mit Wasser, somit sind alle Spuren der Lösung beseitigt. Also: Glas füllen, Deckel zu, umdrehen und etwas schwenken, dann in den Kübel und nun ins Volk. Geht schnell und nicht einmal die Wespen bekommen dies mit.

Josef
 
drohne schrieb:
Honig enthält bis zu 20 % Wasser, ...

Honig kann sogar mehr als 20% Wassergehalt haben, nur ab ca. 20% ist die Chance zu einer Gärung sehr hoch. Also einen 18 bzw. 19% Honig muss man wirklich nicht wegleeren oder unbedingt Met daraus machen. Man kann ihn genauso verwerten wie sonst auch. Allerdings ist die Haltbarkeit sicherlich eingeschränkter !
 
Hallo,

irgendwie erschreckt mich euer Qualitätsbewusstsein. Laut Honiggütesiegelverordnung darf ein Honig maximal 17,5% Wassergehalt haben, laut EU Recht bis maximal 20% Wassergehalt. Ich als Kleinimker unterscheide mich von anderen durch die Qualität. Ich füttere meinen Honig bei Werten über 17% wieder ein und ich will nur wirklichen Qualitätshonig anbieten und die 11€ für die Honiggütesiegeluntersuchung pro Charge zahle ich gerne um mit bewiesenem Stolz meinen Honig anbieten zu können. Weiters bin ich auch kein Marktschreier der seinen Honig Kunden andrehen will, vielmehr soll der Kunde bei mir ein Geschmackserlebnis bekommen und wenn ich dann höre, der schmeckt ja wie aus meiner Kindheitserinnerung, dann zählt dies für mich weit mehr als eine Goldmedaille.

Tipps aus dem Qualitätsmanagement:
- ein unzufriedener Kunde vertreibt 10 potentielle Kunden
- ein zufriedener Kunde bleibt
- ein begeisteter Kunde bringt seine Freunde

Gruß
Astacus
 
Hallo Astacus,

grundsätzlich bin ich Deiner Meinung - aber dieses Jahr ist es offenbar wirklich schwierig.

Ich habe mich gerade mit einem Kunden über das Thema unterhalten - und ich werde wahrscheinlich mit meiner heurigen Ernte eine Unterscheidung in Qualitätshonig und "Teehonig" machen müssen, sofern ich ihn nicht wieder einfüttere.

Habe gestern 10 Waben Lindenhonig von meinem besten Volk geschleudert - und bin echt am Verzweifeln: die Waben waren zu 2/3 bis vollständig verdeckelt - aber der Honig rinnt vom Löffel!

2 Völker habe ich noch nicht abgeschleudert und ich werde jetzt natürlich noch mindestens 1 Woche warten. Andererseits: die Qualität des bereits verdeckelten Honigs wird sich ja wohl trotzdem nicht mehr verbessern.

Oder könnte man evtl. alles wieder einfüttern und im August noch einmal schleudern - so wie bei Melizitose-Honig??? Das würde aber dann auch die Varroa-Behandlung massiv verzögern...

Ächz! franz.
 
Hallo Astacus,
Astacus schrieb:
Hallo,

irgendwie erschreckt mich euer Qualitätsbewusstsein.

sei bitte nicht päplichster als der Papst selber ;-) Wenn nun einmal ein Honig geschleudert ist, der nicht ganz dem Honiggütesiegel entspricht, was soll man dann den tun, wenn man trotzdem den Kunden bedienen will/muss. Am besten man weißt ihn darauf hin, das es im heurigen Jahr aufgrund Witterung, etc. einen "flüssigeren" Honig mit höherem Wassergehalt gibt und die meisten Kunden werden ihn trotzdem zufrieden kaufen und wiederkommen. Nur weil man einmal einen Honig nicht perfekt mit der goldenen Honigwabe drauf anbieten kann, kann man mit ehrlicher offenem Verkaufstil und sicher nicht mit "Marktschreier-Methoden" auch diesen Honig verkaufen, sogar ohne deine Tipps aus dem Qualitätsmanagement, die übrigends mit dem Thema nur tangential peripher zu tun haben.

Und ich möchte daraufhinweisen, das der Wassergehalt nur eines von sehr vielen Kriterien ist, auf die man die Qualität des Honigs zurückführen kann und muss. Daher lasst euch nicht abschrecken, macht Met daraus, verfüttert ihn oder wenn er unter 20% ist, verkauft ihn ruhig aber ehrlich !
 
Hallo zusammen

Es gibt nun mal Honige mit einem sehr niedrigen Wassergehalt, genauso wie es Honige mit einem hohen Wassergehalt gibt. So ist die Natur. Wenn der Honig sauber geerntet und abgefüllt wird, gärt überhaupt nichts. Es sei denn, er hat fremd Wasser gezogen.

Traut ihr euren Bienen keine Qualitäts - Arbeit in Sachen Honigbereitung mehr zu? Oder seid ihr schon Sklaven eures Refraktometers?


Grüße

Dieter
 
Hallo,

da kommt man wieder zu den Punkt, wo geschäftliches Interesse der Qualität vorgezogen wird. Da ich ja nicht vom Honiggeschäft lebe, kann ich da natürlich leicht meckern.
Auch wenn ihr es nicht wahrhaben wollt, der unverfälschte niedrige Wassergehalt hat auch einen Einfluß auf den Invertasegehalt. Von meinen bisherigen Honiggütesiegeluntersuchungen hat der mit den niedrigsten Wassergehalt auch den höchsten Invertasegehalt. Man kann auch sehen wie der Invertasegehalt mit steigenden Wassergehalt abnimmt. Ich hatte einen Honig mit 15,2 % Wassergehalt und 103 Invertaseaktivität nach einem Jahr Lagerung und nach Auftau mit dem Melitherm hatte er 15,0 % Wassergehalt und 84 Invertaseaktivität.

Wenn es nach mir ginge, müßte der Imker das Erntejahr aufs Honigetikett raufschreiben und ob er aufgetaut wurde oder nicht.

Es ist mir sehr wohl bekannt, daß es Honigsorten mit unterschiedlichen natürlichen Wassergehalt gibt, doch sollte man dies mit einem Erfahrungsdurchschnitt vergleichen.

Gruß
Astacus

PS: Und ich habe noch irgendwelche Bedenken meinen überfluteten Honig zu verkaufen.
 
Bei extremen Trachten kann es vorkommen, dass die Bienen auch Honig verdeckeln der einen höheren Wassergehalt hat, in diesem Fall wäre ein Trocknungsgerät meiner Meinung nach vertretbar, die Vorschriften wollen allerdings verhindern, dass unverdeckelter Honig geschleudert wird und daher das Verbot auch wenn es eben manchmal vertretbar wäre...
Heuer war aber dieses problem wohl nicht unbedingt gegeben :cry:
Sondern die hohe Luftfeuchtigkeit.
In beiden Fällen können wir aber viel falsch machen so kann der Wassergehalt um ca 1% gehoben bzw gesenkt werden wenn man richtig handelt. Eine sehr gute Möglichkeit ist ein Raumentfeuchter im Schleuderraum, denn der Honig hat logischerweise eine riesige Oberfläche während der Schleuderung und so kann die Luftfeuchte unglaublich viel ausmachen. Eine Selbstverständlichkeit sollte ein geschlossener Deckel und Ablasshahn während der Schleuderung sein!
glg
 
Ein Geschenk meines Sohne:

Buch "Ökologisch Imkern" von Claudia Bentzien

aus dem Buch wörtlich zitiert:
Zitat ANFANG:
Vorsicht
Eine altbekannte Faustregel besagt, dass man nur Honigwaben entnimmt, die mindestens zu mehr als zwei Drittel, besser aber ganz verdeckelt sind.Tückisch ist, dass diese Faustregel oft nicht zutrifft. Mir ist es schon passiert,dass der Honig in den verdeckelten Waben einen Wassergehalt von mehr als 19% hatte.Das kann vorkommen, wenn es ein Überangebot an Nektar gibt.

Zitat ENDE
Was meint ihr dazu?


"
 
Wilma schrieb:
Eine altbekannte Faustregel besagt, dass man nur Honigwaben entnimmt, die mindestens zu mehr als zwei Drittel, besser aber ganz verdeckelt sind.

Was meint ihr dazu?

Nicht ernst nehmen, denn bei uns Wanderimker gibt es andere Prioritäten. Ist der -sagen wir Raps- verblüht, warte ich ich einige Tage, mach die Spritzprobe und wenn OK wird geschleudert. So erhalte ich reine Sortenhonige und kein Misch-Masch aus Raps und Robinie.

Nicht ich als Imker bin der bestimmende Faktor, sondern Kunden die sehr wohl auf Sortenhonige erpicht sind. Zumindest sieben bis acht Sorten können wir anbieten, was unsere Kunden zu schätzen wissen.

Ich erinnere mich an meine Kindheit zurück, da hatten wir in Illmitz Bgld einige Weingärten, mit den Sorten Riesling, Veltliner, Muskat, Neuburger, usw. Geerntet wurden sie zumeist gemeinsam und kamen auch gemeinsam zum Sensal. Heute wäre dies undenkbar.

Josef
 
drohne schrieb:
Ich erinnere mich an meine Kindheit zurück, da hatten wir in Illmitz Bgld einige Weingärten, mit den Sorten Riesling, Veltliner, Muskat, Neuburger, usw. Geerntet wurden sie zumeist gemeinsam und kamen auch gemeinsam zum Sensal. Heute wäre dies undenkbar.

Josef
Das ist ein guter Vergleich ,der leuchtet sogar mir ein.
Eine Frage noch zum Wassergehalt:Wenn ich meinen Honig nach dem Schleudern eine Zeit "offen" lagere wird der Wassergehalt durch -verdunsten- geringer?
 
Wilma schrieb:
Wenn ich meinen Honig nach dem Schleudern eine Zeit "offen" lagere wird der Wassergehalt durch -verdunsten- geringer?
Nein, das Gegenteil ist der Fall!

Honig ist eine gesättigte bzw. übersättigte Zuckerlösung. Zucker ist/sind hydrophil, zieht also Wasser (ähnlich wie Salz aber weniger stark). Der Wassergehalt steigt also, wenn Honig offen steht!

Mich würde immer noch interessieren, wer der hier Anwesenden, dieses Jahr Probleme mit dem Wassergehalt hat?!?

Schönen Sonntag wünscht
franz.
 
gärtner schrieb:
Mich würde immer noch interessieren, wer der hier Anwesenden, dieses Jahr Probleme mit dem Wassergehalt hat?!?

Schönen Sonntag wünscht
franz.
Dachten wegen dem vielen Regen!Den Wassergehalt müsste man natürlich messen.Für Goldmedaillen -Qualitätshonig ist der Wassergehalt wichtig und wegen der Gefahr des "sauer-werden"
Aber die Bienen sorgen ja selber -bevor sie den Honig verdeckeln- dass der Wassergehalt stimmt- was ich so gelesen hab.
Gfährlich könnte es werden nur bei schleudern von nicht verdeckelten Waben oder?
 
Hallo,

ein kleiner Gedankeninput zum Thema.

Ich verwende für meinen Honigraum immer nur frische Mittelwände und zwar aus folgendem Grund.
Da ich keine optimale Lagerbedingungen (Kühlraum) für meine honigfeuchten Leerwaben habe, kann ich eine Gärung in diesen Waben während der Lagerung nicht ausschließen. Ich würde also mit meinen honigfeuchten Waben beim Aufsetzen die Hefepilze in meinen neuen Honig einbringen und somit die Gärgefahr künstlich erhöhen.

Was ist Eure Meinung dazu ?

Gruß
Astacus
 
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