Meine Bienen hungern im Mai - füttern?

Beehouser

Mitglied
Registriert
18 Dez. 2013
Beiträge
5.030
Punkte Reaktionen
1
Ort
Chiemgau
Imker seit
2011
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo,

gestern erschrak ich zutiefst.
Ich inspizierte einen Zwischenbodenableger.
Der obere Teil mit der 2014er Königin hatte fast kein Futter mehr. Viele Bienen, aber nur noch wenig gestiftet.
Der untere Teil, ursprünglich mit Honigraum und den Flugbienen und einer Brutwabe, hatte zwar eine hupende Weiselzelle aber keinen Tropfen Futter mehr.

Daraufhin habe ich noch weitere Völker mit Honigraum durchgesehen. Ergebnis: HoR leer, mickrige Futterkränze im Brutraum.

Mann Oh Mann, nun muss ich im Mai füttern, es widerstrebt mir zutiefst. Und das bei derzeit 17 Völkern inkl. 5 Ableger.

Die Ernte ist dahin und der Waldhonig steht in den Sternen.

So schlecht war der Frühling nicht, aber irgendwas fehlte wieder mal.

Wie sieht es da bei Euch aus?

Gruss, Christian
 
Tut mir echt leid Christian, aber solche Jahre kenne auch ich schon mehr als genüge, fehlt der Raps kältemäßig ins Wasser und wurde die Robinie ein Opfer der Eisheiligen so muss gefüttert werden. Bitte pass da nur ja auf den offenen Honig (Honigkränze) auf, ist keiner vorhanden musst füttern, dies damit wenigestens die Brut gesichert und versorgt wird, auch die Kö muss bei Legelaune gehalten werden.

Wie sieht es da bei Euch aus?

So la la, hast ja bei der Waagstockgruppe gesehen.

Josef
 
Hallo Christian,

hört sich übel an. Dieses Problem gibt es bei uns zum Glück nicht. Erst Raps, dann noch ein bischen Robinie und demnächst fängt die Linde an. Die Raps-Ernte liegt bei uns bei einigen Imklern bei ca. 20kg pro Volk.
An Füttern brauchen wir zum Glück nicht denken.

Viele Grüße
Markus
 
Letztes Jahr musste ich ebenfalls die Ableger füttern, die Wirtschaftsvölker schafften es von selbst. So blöd es klingt, aber ein Standortwechsel kann manchmal Wunder bewirken.
 
Bei uns honigt der Raps seit Jahren nicht mehr, blüht zu früh, heuer zusammen mit der Apfelblüte. Nach der Apfelblüte freut man sich auf Löwenzahn und satte Wiesen, doch die werden gemäht, sobald die ersten Blüten durchs hohe Gras erkennbar werden. Eiweis im Gras geht den Landwirten leider vor. Halbvolle Frühlingswaben in den Kästen, an Schleudern ist derzeit noch nicht zu denken.

Ja die Bienen hungern schon Ende Mai, die Schwarmstimmung ist zum Erliegen gekommen, die Ableger müssen schon kräftig gefüttert werden, weil die schliesslich den Wirtschaftsvölkern nicht die letzten natürlichen Nektarquellen streitig machen sollen, ein bischen Läppertracht soll schlieslich koch rein in die Waben. Es macht langsam keinen Spass mehr, grade stadtnah ist zudem die Bienenpopulation viel größer als auf den öden, flachen Land. Viele Städter imkern gerne zum Zeitvertreib, ohne eigenes Land ist dies kein Problem und Zeit haben die "jungen Alten" zuhauf.

Ja, stadtnah imkern macht keine Spass mehr, die ganzen Diskussionen ums Bienensterben locken natürlich Nachwuchsimker - wie mich - in die Neuimkurse, doch Standortwechsel?? Hobbywechsel ist da einfacher, es sei denn, die Rente ist da, die Zeit zuhauf vorhanden, da kann man schon mal morgens aufs flache Land zu seinen jungen Damen hinausfahren.

Ja, der Hunger im Mai wird langsam ein Thema, das uns noch eine Ewigkeit beschäftigen wird
 
Es wär mal interessant zu hören welche Regionen das sind wo ihr imkert.Bei uns ist Frühtracht fast komplett ausgefallen, ausser der Raps hat wohl ein wenig was gebracht, war aber auch nicht gut auf Grund des Wetters. Naja ich stehe mit den Völkern im Garten auch mitten in der Stadt. Die Völkerdichte ist schon recht groß, aber das Angebot bei uns auch, gestartet wird hier mit Weide usw, dann gehts weiter über die Obstbäume, Kastanie und dann Linde später im Jahr Kleckertrachten und Efeu.
Ich hatte auch erst den Verdacht das die Völkerdichte zu hoch ist, mittlerweile denke ich aber das es voll und ganz dem Wetter geschuldet ist, aber füttern brauchte ich hier bisher nicht, nur Honig ist nicht viel in den Honigräumen ist gerade mal eine Wabe voll drin.
Auf meinem Aussenstand sieht es sehr viel schlechter aus, dort stehen 2 dunkle Völker und noch 2 andere, die dunklen kommen gerade so klar, die 2 anderen muss ich bereits seit April füttern. Ab nächstem Jahr werde ich den Stand erst ab Juni wieder belegen, vorher habe ich mir jetzt als Ausweichstelle ein Gebiet mit großen alten Streuobstwiesen als Stand gesichert.

Ich denke hier auf dem Land ist es sehr viel schwieriger, Monokultur soweit das Auge reicht, wenn der Raps durch ist, kommt nix mehr...
 
Mann Oh Mann, nun muss ich im Mai füttern, es widerstrebt mir zutiefst.
So blöd es klingt, aber ein Standortwechsel kann manchmal Wunder bewirken.

Moin Christian,

ich habe zwei Bienenstände - mein Heimbienenstand und meinen neuen Hauptstand ca. 25km weit weg. Hätte ich nur den Heimbienenstand, dann hätte ich von den Bienen vermutlich mittlerweile die Schnauze voll. Wir hatten wie viele hier im Forum 3 schlechte bis sehr schlechte Jahre. Aber während ich meine Bienen daheim letztes Jahr bis Anfang Juni füttern musste, weil sie mir sonst verhungert wären, konnte ich von den Völkern vom entfernten Stand sogar noch etwas ernten. Folglich stehen dieses Jahr 6 Wirtschaftsvölker am neuen Hauptstand und können kommendes WE zum zweiten Mal geschleudert werden, während das eine Vergleichs-Wirtschaftsvolk am alten Heimstand immer noch so vor sich hin dümpelt und noch nix gebracht hat. Am Heimstand hab' ich sonst derzeit noch 5 Ableger - die werden aber gefüttert.
Ich hoffe am Heimstand noch auf den Wald - der hat letztes Jahr noch etwas gebracht - wenn auch nicht viel. Aber wenn der Wald daheim ausbleibt: Es steht ja nur noch ein Volk auf diesem "verlorenen Posten".

Gruß,
Hermann
 
Servus Beehouser-Christian,

gestern erschrak ich zutiefst.
Ich inspizierte einen Zwischenbodenableger.
Der obere Teil mit der 2014er Königin hatte fast kein Futter mehr. Viele Bienen, aber nur noch wenig gestiftet.
Das verwundert mich eher nicht, denn der obere Teil hat ja eine Zeitlang nichts eintragen können durch Flugbienenverlust. Brut war ja weiterhin zu pflegen, daher wurden die Reservern aufgebraucht. Wie lange ist es her, daß du ihn gebildet hast?

Der untere Teil, ursprünglich mit Honigraum und den Flugbienen und einer Brutwabe, hatte zwar eine hupende Weiselzelle aber keinen Tropfen Futter mehr.
Das ist jedoch bedenklich und dein Beitrag gab mir Anlaß auch nochmal einige auf Futter zu prüfen. Die vormals dreiviertel vollen Honigräume wurden mittlerweile schon wieder etwas leerer. Es gäbe zwar schleuderbare Waben, aber ich warte noch! Honig schleudern und dann füttern müssen - ich weiß nicht recht....


Mann Oh Mann, nun muss ich im Mai füttern, es widerstrebt mir zutiefst. Und das bei derzeit 17 Völkern inkl. 5 Ableger.
Das glaube ich dir gerne, aber was bleibt dir anderes übrig?

Gestern stellte ich fest daß meine Garage nicht bienendicht ist. Ich hatte dort eine Waben zum einschmelzen zwischengelagert. Bisher haben sie diese Waben nicht bemerkt, waren mit der Tracht beschäftigt. Gestern aber, hui, da gings zu! Unter der geschlossenen Tür hindurch fanden sie einen Weg hinein. Auch sonst waren sofort Suchbienen an Ort und stelle, wenn ich auch nur ein bissl was mit Futter hantierte. Ich denke, die haben Hunger!

Die Ernte ist dahin und der Waldhonig steht in den Sternen
Die Hoffnung stirbt zuletzt Christian! Heute morgen schossen die Bienen bereits in großer Eile aus den Fluglöchern, sie strebten richtig hinaus. Wenn es kein Schwarm wird (um 7:30 Uhr ?), dann schaut's für mich so aus als hätten sie ein lohnendes Ziel gefunden.
Vielleicht ist es auch schon die Linde? Ich sah kürzlich den ersten blühenden Baum - konnte aber nicht feststellen ob er honigt, war zu weit weg. Evtl. blüht er auch noch nicht richtig sonder zeigt nur sein leuchtendes Blütenblatt. Wir werden sehen...

Kopf hoch Christian!


Nils
 
Werde daraus lernen und einen Bienenstand aufgeben. Das ist zwar der nette Bauer, der seinen Löwenzahn stehen ließ, aber wenn die Bienen an diesem Standort nun hungern, dann ziehe ich ab.
Da muss ich nun mit Egoismus dran, von der Bestäubungsleistung hat nur einer was, da wir Imker da nichts dafür bekommen.

Habe am Wochenende schon 2 von 3 Völkern zu meinem Bienenhaus gefahren.

Bei uns in der Eggstätt-Hemhofer Seeplatte blüht es im Moor. Lauter rosa Blüten! Ich war etwas am Rand mit dem Fernglas und es summte von den vielen Bienen, da müsste ich einen Standort haben. Leider habe ich noch nichts geeignetes Rückenschonendes gefunden und dann müsste ich ja auch noch den Besitzer ausfindig machen... , das werde ich für nächstes Jahr weiterverfolgen.

Standort-Optimierung, das ist das Zauberwort. ....
 
So blöd es klingt, aber ein Standortwechsel kann manchmal Wunder bewirken.

Kann, ja. Letztes Jahr hat es geholfen. Dieses Jahr stehen sie schon am guten Standort, das ändert aber leider nichts am Wetter. Frühjahrstracht? Ist schon was drin, aber das den Bienen nehmen? So viel ist es auch wieder nicht, dass es sich lohnen würde, eine Schleuer anzubaazeln. Mal sehen, ich hoffe auf die Linde, nass genug war es ja...
 
Ständig wandern muss man ja auch nicht, Bienenhaltung, wo es keinen Spaß macht, aber auch nicht. Ich habe im Laufe der Jahre immer zwei Gedankenwelten.

Ist Saison, geht es um die Bienen. Ist die Saison vorbei, wird das Beobachtete ausgewertet. Dazu zählt auch das ständige Beobachten der Trachten. Dieses Jahr beispielsweise fällt mir auf, wie die Robinie bei uns mehr und mehr Einzug hält. Normalerweise wurden sie gerne von Stadt und Forst vernichtet. Mittlerweile ist sie aber auf dem Vormarsch und blühte sehr stark.

Ich nutze also das gesamte Jahr, um sicherzugehen, dass Trachten da sind und welche. Dies muss ich auch, denn ich lasse nicht locker bei der Stadt, bei den Parteien und Verbänden, um klarzustellen, wann Fehler gemacht werden. Hätte ich keine Ahnung, was wo zu finden ist, könnte man mir sonstwas erzählen.
 
Wir haben hier gerade noch die Kurve gekriegt. Nun spielt das Wetter wieder mit und die Bienen tragen was ein. Ob der Honigraum auch was abkriegt?-> Lasse mich überraschen.

Für das nächste Jahr habe ich einen weiteren Standort im Visier, ein anderer wird aufgegeben.

Habe schon Kontakt aufgenommen, wäre vielleicht auch schon ein Winterstandplatz, da keine tierischen und menschlichen Wildschweine da hinkönnen.

Gruss, Christian
 
Zurück
Oben