Frage zur Varroavermehrung

honigmaul

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Hallo Bienenfreunde

Kann mir jemand sagen, wie sich die Varroamilbe bei Brutbeginn verhält, dringen da alle Milben sobald es geht in die Brut ein, oder verteilt sich das Eindringen auf den Brutzyklus.

Ist jemand bekannt wie lange sich eine Varroamilbe nach dem Schlüpfen auf der Biene aufhält und den so genannten "Reifungsfraß" durchführt bevor sie wieder in die Brutzelle eindringt.

Gibt es da irgendwo Untersuchungsergebnisse?


MfG

Honigmaul
 
Hallo Bienenfreunde

Kann mir jemand sagen, wie sich die Varroamilbe bei Brutbeginn verhält, dringen da alle Milben sobald es geht in die Brut ein, oder verteilt sich das Eindringen auf den Brutzyklus.

Hallo Honigmaul,
ich habe zum Thema „Die Fortpflanzung der Varroamilbe“ auf meiner Homepage so einiges eingestellt – vielleicht ist das dass, was du suchst.

Link: http://www.imkerhomepage.de/varroa/varr ... eil-1.html

Ist jemand bekannt wie lange sich eine Varroamilbe nach dem Schlüpfen auf der Biene aufhält und den so genannten "Reifungsfraß" durchführt bevor sie wieder in die Brutzelle eindringt.

Gibt es da irgendwo Untersuchungsergebnisse?

Oh, hier gibt es viel zum Thema

Link: http://www.alp.admin.ch/themen/00502/00 ... ml?lang=de

Herzliche Grüße

Dieter
 
Hallo Bienenmuch!

Danke für die Hinweise. Ich kenne die Seiten, sie bringen mir leider nicht die gesuchte Information.

In einem anderen Beitrag habe ich einmal den folgenden Gedankengang aufgestellt.


Hallo Bienenfreunde!

Beim frühzeitigen Drohnenbrutschneiden ist der Erfolg vom Zufall abhängig, da die Entwicklung nicht gleichmäßig sondern zyklisch abläuft.

Ich möchte das so erklären und folgendes Denkmodell erstellen:

Vor Brutbeginn sind 100% der Milben auf den Bienen.
Nach Brutbeginn wandern die Milben allmählich in die Arbeiterinnenbrut.
Bevor die erste Brut schlüpft sind 100% der Milben in der Brut und 0 % auf den Bienen.
Bei den jetzt zur Verdeckelung anstehenden Zellen können keine Milben eindringen, da keine Milben auf den Bienen sind.
Nach dem Schlüpfen absolvierne die Milben den "Reifungsfraß" und sitzen auf den Bienen.
Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist. Wandern die Milben wieder in die Arbeiterinnenbrut.
Dieser zyklische Prozess - Eindringen in die Brut und anschließender Reifungsfraß - wiederholt sich bis das Baurähmchen eingehängt wird.
Sollten zum Zeitpunkt des Verdeckelns der Drohnenbrut zufällig der Grußteil der Milben ihren Reifungsfraß abgeschlossen haben, werden viele Milben in die Drohnenbrut eindringen. Sollten zufällig die meisten Milben in der Arbeiterinnenbrut sein, oder ihren noch ihren Reifungsfraß absolvieren, können nur wenige Milben in die Drohnenbrut eindringen. Wenn diese Milben dann vermehrungsbereit sind, ist aber die Drohnenbrut schon verdeckelt.

Mit zunehmender Jahreszeit werden sich die Zyklen verflachen und es werden immer vermehrungsfähige Milben vorhanden sein.

MfG
Honigmaul

Ich suche Daten um meine Behauptung unter Umständen auch berechnen zu können.

MfG
Honigmaul
 
ich weiß nicht, ob du von solch zyklischen Prozessen ausgehen kannst. Es wird immer Milben geben die am ersten Tag nicht eingedeckelt werden und erst ein paar Tage später "zum Zug kommen". Somit gibt es meiner Meinung nach - wenn überhaupt nur ein abgeschwächtes zyklisches Verhalten.
Was noch hinzukommt ist, dass das Mutterweibchen, welches nach dem Entdeckeln wieder ins Freie kommt keinen Reifungsfras benötigt und sich sofort wieder verdeckelt lässt. --> wirkt dem zyklischen Verhalten auch entgegen.
und noch was fällt mir ein:
Da das V.destructor Weibchen die Eier nach einander legt (und diese auch nacheinandern dem Alter nach begattet werden) sind die jungen Milben nicht gleich alt, dies könnte bedeuten, dass die Milben auch eine unterschiedliche Reifungsfrasdauer haben - eben dem Alter entsprechend --> wirkt auch dem Zyklus entgegen.
 
Hallo Schoell13!

Habe leider noch keine entsprechenden Untersuchungsergebnisse gefunden, ev hast du auch recht.

Mir ist jedenfalls beim Drohnenschneiden aufgefallen, dass die Anzahl der gefangenen Milben oft nicht mit dem tatsächlichen Befall überein stimmte. Da ist es oft vorgekommen, dass in einem stark befallenen Volk nur wenige Milben in der Drohnenbrut waren. Dies war in früherer Zeit oft sehr gut zu beobachten, da habe ich AS angewendet und keine Restentmilbung durchgeführt. Seit dem ich die Restentmilbung durchführe, ist der Anfangsbefall eh sehr niedrig und daher bin ich vom Drohnenwabenschneiden abgekommen.

MfG
Honigmaul
 
Hallo zusammen,

Ich wärme hier mal ein altes Thema auf, auf welches ich gerade beim Lesen der neuesten ADIZ gestoßen bin. Dort gibt es einen Beitrag über die Vermehrung der Milbe, wobei mir auffiel das :

1. Das Milbenweibchen sich ausschließlich in der verdeckelten Zelle vermehrt bzw. seine Eier ablegt - soweit nix neues.
2. In der Zelle 4-5 Eier abgelegt werden aber dabei immer nur ein männliches - und nun wirds interessant.
3. Begattet das Männchen sowohl Mutti als auch Schwestern - das Schwein !!! Aber
4. Ist das doch Inzucht hoch drei oder ?

Es wird immer wieder und in jeder Generation Inzucht betrieben, so das doch eigentlich die Fehler im Genpool der Milbe dazu führen müssten, das Probleme für die Milbe entstehen.
Welche auch immer, bei Säugetieren fehlen dann Gliedmaßen oder Fähigkeiten welche zur Arterhaltung notwendig sind. Derlei Tiere werden dann bei der Vermehrung durch die Artgenossen ignoriert und folglich aus dem Kreislauf ausgeschlossen, so das deren genetischer Mist keinen Schaden mehr anrichten kann.

Ist nun die Vm von diesem System Inzucht eben zu vermeiden ausgeschlossen , so das Inzucht dieser Art keinen Schaden zufügt ?
Müßte nicht irgendwann die ganze Bande aufgrund dieser Geschichte zusammenbrechen und folglich aussterben ?
Was sagt Ihr dazu, frag ich mich, denn ich bin alles aber kein Genetiker, komisch ist es schon.

schöne Grüße Ronny
 
Es wird immer wieder und in jeder Generation Inzucht betrieben, so das doch eigentlich die Fehler im Genpool der Milbe dazu führen müssten, das Probleme für die Milbe entstehen.
Wo kein Fehler vorhanden kann auch kein Schaden entstehen, oder weitergegeben werden .....

Und wir alle betreiben ja rigoros Selektion, nur die besten kommen in die Zellen :l435:
 
Und manchmal sind auch 2 Mütter in einer Zelle, dann wird das Blut wieder aufgefrischt, hoffentlich gibt das nicht auch noch Heterosiseffekt
LG Lisi
 
Hallo Ronny
Habe in Warth gelernt, dass aufgrund der Inzuchtproblematik bei 1Milbe in der Brut nur eine Überlebenschance von 30% ergibt. Sind jedoch 2 Milben in der Zelle erhöht sich die Chance auf 70%. Daher sollt auch möglichst zeitig im Bienenjahr etwas gegen die Milbe getan werden.
mfg. Walter
 
Wo kein Fehler vorhanden kann auch kein Schaden entstehen, oder weitergegeben werden .....

Na das ist aber bislang unmöglich, oder?

Und manchmal sind auch 2 Mütter in einer Zelle...

Die es dann mit dem einen Männchen machen, was noch schneller zur Inzucht führt.

@ Walter, Das klingt einleuchtend, aber warum bricht die Poulation dann nicht erst recht zusammen ? Nur eine Milbe mit durch Inzucht versauten Genen und sowieso nur 30% Überlebenchance, wie machen die das ?

schöne Grüße Ronny
 
Na das ist aber bislang unmöglich, oder?
Warum nicht, die Milben sind einfache Geschöpfe, und die die Fehler (Genetisch) aufweisen kommen eh nicht in die Zellen, oder werden nie in der Fortpflanzung Erfolg haben

Und Inzucht wird auch nicht grösser nach x Generationen, sind ja dann immer der gleiche Genetische Stamm, da kommt nichts dazu oder weg
Mehr als 50% Inzucht gibt es nicht mal bei Inzest


Und es gibt x Beispiele wo die Inzucht keinen Zusammenbrauch verursachte, Ziegen auf Inseln usw.
 
Nur eine Milbe mit durch Inzucht versauten Genen und sowieso nur 30% Überlebenchance, wie machen die das ?

Inzucht heißt nicht automatisch krank. Wenn eine Inzuchtlinie durch vollkommen gesunde Exemplare entsteht und keine Mutation im Spiel ist, ist das dann sozusagen die Elite unter den Milben.

Irgendwo habe ich einmal etwas von einer Beagle-Linie in einem Labor gelesen, das war ein reiner Inzucht-Stamm. Sehr gesund, sehr kräftig. Weiß leider nicht mehr, wo das war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn eine Inzuchtlinie durch vollkommen gesunde Exemplare...

Okay, das ist dann aber die absolute Ausname und sicher nicht die Regel. Und vollkommen gesunde Exemplare gibt es die ?
Bei den Milben ist die Situation aber anders , hier ist die Fortpflanzung ja generell auf Inzucht ausgerichtet. Es paaren sich ja immer nur Mütter mit Söhnen bzw. Brüder mit Schwestern. Selbst bei Kurt`s Beispiel mit den Ziegen auf der Insel klappt das nur bei einer bestimmten Populationsgröße. In der verdeckelten Zelle aber, ist ja nur die Muttermilbe , ihre 3-4 Töchter und der einzige Mann, ihr Sohn. Der befruchtet dann wieder nur Mutter und Schwestern. Welche dann in die nächsten Zellen gehen , wo das Spiel von vorn beginnt, mit immer den selben Genmaterial.
Also wenn ich ein Foto schieße mit der perfekten Kamera und bei optimalen Lichtverhältnissen, es anschließend ausdrucke und immer wieder kopiere werden die Bilder von Mal zu Mal immer schlechter bis man nix mehr erkennt.

schöne Grüße Ronny
 
Irgendwo habe ich einmal etwas von einer Beagle-Linie in einem Labor gelesen, das war ein reiner Inzucht-Stamm. Sehr gesund, sehr kräftig. Weiß leider nicht mehr, wo das war.

Das gab / gibt es bei den Fischen wie zB. Black Mollys auch die über 25 Jahre aus einem einzigen Elternpaar gezüchtet. Dort wurde imer eine strenge Auslese gemacht.
 
In der verdeckelten Zelle aber, ist ja nur die Muttermilbe , ihre 3-4 Töchter und der einzige Mann, ihr Sohn. Der befruchtet dann wieder nur Mutter und Schwestern. Welche dann in die nächsten Zellen gehen , wo das Spiel von vorn beginnt, mit immer den selben Genmaterial.
Ja aber da verwechselst du was, es wird nie mehr Inzucht egal wie oft das passiert

Das wäre das gleiche wenn ich einen Inzucht Wurf der gut gelingt, immer wieder wiederhole, da wird der Inzuchtgrad auch nicht grösser, egal wie oft ich es wiederhole

Und moniaqua hat es schon geschrieben Inzucht heisst nicht krank
 
Milben und Futter mäßig schlägt morgen die Stunde der Wahrheit, heute wurde mir ein bereits seit einigen Jahren total vernachlässigter, ehemals sehr schöner Bienenstand gemeldet. Wie in solchen Fällen immer der Fall, der Besitzer ist schwer krank, keiner seiner Familie hat was für Bienen übrig, somit ging es beim Bienenstand naturgemäß rasch bergab. Der neue Grundbesitzer, der dieses Anweisen gekauft hat, kann naturgemäß (noch) nichts mit Bienen anfangen, ist aber ein großer Bienenfreund, er wird fallweise bei mir vorbeisehen um sich einen Überblick über heutzutage moderne Imkereien zu verschaffen.

Noch heute und für mich selbstverständlich war zu Mittag erste Besichtigung angesagt, vier Völker flogen, keines jedoch aus normalen Beuten, sondern von ehemaligen Wabenschränken, Wabentransportkästen und Kisten deren Zweck ich mir noch nicht ganz klar bin.

Schön, bitte Daumen drücken, ich werde berichten.

Josef
 
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