Wie gesund ist Honig

gode

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Münster
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2013
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448x285
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Brutwabenentnahme
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Liebe Forenteilnehmer,
in unserer Landwirtschaft werden unterschiedliche Spritzmittel eingesetzt.Inwieweit finden sich diese im Honig wieder?
Ist Honig wirklich ein gesundes Nahrungsmittel?
Viele Grüße
Hubertus Schlamann
 
Hallo Hubertus,

Eine interessante Frage, die ich mir stelle, seit ich mit dem Imkern angefangen habe. Davor war Honig immer etwas "Unschuldiges, Natürliches und Gesundes" für mich, weil man sich einfach keine Gedanken gemacht hat, was da wirklich alles dahinter steckt.

Ist Honig wirklich ein gesundes Nahrungsmittel?
Allerdings glaube ich, dass sich diese Frage gar nicht mehr stellt, ich würde eher fragen: Welches Nahrungsmittel gibt es eigentlich noch, das wirklich frei von Schadstoffen, Giften, Mikrokunststoffpartikeln usw. ist? Ich glaube, da bleibt gar nichts mehr über, dann müßten wir wahrscheinlich auf Lichtnahrung umsteigen ;)

liebe Grüße,
Marion
 
Hallo Marion,
ich hatte zunächst auch an ein natürliches gesundes Nahrungsmittel gedacht. Mit dem Einzug des jakobskreuzkraut kommen mir Bedenken.
Viele Grüße
gode
 
Mit dem Einzug des jakobskreuzkraut kommen mir Bedenken.

Hallo Hubertus, da kann ich dich beruhigen, wenn nur das Jakobskreuzkraut unser Problem wäre, hätten wir keine!!Sicher werden Pyrrolizidinalkaloide eingetragen, jedoch sind die Mengen so gering das sie nicht ins Gewicht fallen. Ich kenne jedenfalls keine Region wo diese Kraut in solchen mengen auftritt das man von einer Tracht sprechen könnte. Viel schlimmer sind die Neonics die bedenkenlos in die Blüten geblasen werden. Oder das ganze Roundup welches als "Abreifungsmittel" auf sämtliche Feldfrüchte ausgebracht wird. Ja selbst in Kleingartenanlagen werden die Gehwege damit "sauber gehalten". Ein Irrsinn!
DAS alles findet man im Honig, wenn man denn will!
Gruß Olaf
 
Mit dem Einzug des jakobskreuzkraut kommen mir Bedenken.
Gode, das verstehe ich jetzt nicht, die Pflanze ist doch für Bienen kein Problem, allerdings für Weidevieh ist sie giftig.

Ich vertrete die Meinung, dass der Honig von Imker, die ihr Handwerk verstehen nach wie vor eine sehr gute Qualität besitzt,
im Vergleich zu Industriehonig vom Discounter, oder was so alles aus anderen EG und nicht EG Länder zu uns hereinkommt.

Dass Honig Gesund ist, ist nachweisbar, natürlich kommt es immer auf die Dosis an - auch bei den Giften, Pestiziden und was sonst noch alles auf die Bienen und damit indirekt auf uns alle einwirkt, da müssen wir alle aufpassen.

Beachte diesen Spruch:
Wäre der Bauer nicht, hättest du kein Brot, wäre die Biene nicht, litt der Bauer Not !

Wir sitzen eben alle in einem Boot.

Gruß Franz
 
Ist Honig wirklich ein gesundes Nahrungsmittel?

Bin überzeugt davon, dass von unseren Bienen nach wie vor nur gesunder Honig eingetragen wird, es ist schon hinlänglich bewiesen, dass der überaus empfindliche Bienenkörper selbst kleinste Partikelchen ausfiltert, größere Giftmengen überlebt dieses Tierchen erst gar nicht. Um meinen Bienen keinen unnötigen Gefahren auszusetzen werden keine Raps- und auch keine Sonnenblumenfelder mehr angewandert.

Josef
 
Hallo,

den Ausführungen von Olaf und Oberländer ist eigentlich nichts hinzu zu fügen.

Allerdings habe ich in der letzten Zeit öfter gehört, dass das Jakobs Greiskraut (oder Jakobs Kreuzkraut)
sich neuerdings (als Neophyt) hier verbreitet (diese Meinung ist bei Pferdebesitzern oft an zu treffen).
Dazu muss man sagen, dass dies schon immer hier heimisch war.
Selbst im Mittelalter wurden "Hexen" beschuldigt mit
Besen die aus Jakobs Greiskraut gebunden waren zu fliegen.
(Nachweis: Malleus Maleficarum [der Hexenhammer], die Prozessordnung
der Inquisition der kath. Kirche; muss man sich aber nicht wirklich an tun, ist
wahrhaft graußig).

Das Kraut vermehrt sich nach Meinung einiger Biologen deswegen verstärkt,
da es immer weniger Feldhasen gibt, die das Kraut fressen können, ohne daran
zu erkranken.
Die Gifte passieren die Darmwand bei den Hasen nicht oder werden vorher aufgespalten.

Wir Imker brauchen uns deswegen keine Gedanken zu machen.
Wie Olaf schon schrieb, ist die Industrielle Landwirtschaft um Dimensionen
schlimmer - die schafft es nämlich in der Tat die Menschen krank zu machen.

Das Kraut ist für Nutztiere (Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe) in der Tat tödlich.
Damit muss man als Industrieller Landwirt leben.
Bei Naturnaher Landwirtschaft fressen ´s die Hasen weg - zumindest so weit,
dass es den Nutztieren nicht mehr gefährlich wird.
VG
Hagen
 
Um meinen Bienen keinen unnötigen Gefahren auszusetzen werden keine Raps - und auch keine Sonnenblumenfelder mehr angewandert.

:thumbright:

Hallo Josef,

das machen immer mehr Imker wie mir scheint.

Ich lies mir auch sagen, dass heimischer Honig immer noch
nahezu Schadstofffrei ist. Dies würde damit zusammenhängen,
dass die Bienen durch die Verarbeitung vom Nektar zum Honig
diese Abbauen, falls vorhanden - durch Enzyme.
Studien oder ähnliches habe ich hierzu aber noch nicht
gelesen.

VG
Hagen
 
Wie gesund er ist kann ich nicht sagen ,aber in einem Rreitstall ist bei vielen Pferden eine Hautkrankheit ausgebrochen .Die Besitzer haben viel Geld für Tierärzte und Medikamente ausgegeben ,leider ohne Erfolg .Zur zeit verkauf ich da mindestens 3 Gläser am Tag ,den Honig wirkt da wahre Wunder.


Michel
 
Liebe Forenteilnehmer,
ich weiss nicht, ob wir uns nicht doch Gedanken über einen zu hohen Pyrrolizidin-Alkaloid Wert machen sollten.
Für eine toxikologische Bewertung kann ein TDI-Wert von 0,007 ug/kg zugrunde gelegt werden. Legt man einen Honigkonsum von 20g pro Tag bei einer Person mit 60kg Körpergewicht zugrunde, dann darf im Honig höchstens 21ug /kg vorhanden sein. Befindet sich eine Wiese in der Nähe eines Bienenstandes, die mit Jakobskreuzkraut dicht bestanden ist, kann man Werte bis 250 ug/kg (Schleswig-Holstein) finden.
Das Fatale an den PA´s ist, dass sie sich anreichern und die Leber massiv noch nach Jahren schädigen.
Viele Grüße
gode
 
ich weiss nicht, ob wir uns nicht doch Gedanken über einen zu hohen Pyrrolizidin-Alkaloid Wert machen sollten.

Natürlich müssen wir uns über zu hohe PA-Werte Gedanken machen, das ist gar keinen Frage,
die Frage ist, ob es nur vom Jakobskraut alleine kommt, weil man auch in Salat und Tees hohe Werte gefunden hat, sogar in Babyfencheltee sind erhöhte Werte festgestellt worden.

Als Imker hat man für seine Bienen nur die Möglichkeit auszuweichen, oder der besagten Pflanze den Kampf anzusagen.
In meiner Region ist noch keine Gefahr im Verzug, aber wenn ich in einem Risikogebiet wäre, wär zu überlegen, den Honig untersuchen zu lassen.

Die Bienen sind anscheinend nicht scharf auf das Jakobs Kreuzkraut, aber wenn sonst nichts anderes da ist - könnte es in gewissen Regionen schwierig werden.

Gruß Franz
 
Ja... das große Schreckgespenst Pyrrolizidin-Alkaloide... ich werde mich mal schlau machen ob es wieder neue Untersuchungen zu diesem Thema gibt. Ein paar Nager so lange mit PA-hältigen Pflanzen zu füttern bis sie sich irgendwann weigern diese zu fressen und sie dann zwangsweise weiter zu füttern ist eine Sache. Aber sich dann zu wundern, dass sie Leberkrebs aufreißen ist schon ein bisschen krank. Einige der wichtigsten Heilkräuter (Knochenbrüche, Lungenentzündung,...) mit jahrhundertelanger Anwendungstradition in unserer Volksmedizin enthalten PA. Als Reinsubstanz sicher gefährlich aber ich würde mir eher über das Benzol sorgen machen, das wir an jeder Tankstelle fast täglich einatmen. Aber wie gesagt, ich hab mich schon lange nicht mehr über das Thema und die tatsächliche Datenlage erkundigt.

Über Tipps bezüglich aussagekräftiger Studien (mit Einschränkungen auch Fachartikel) zum Thema PA wäre ich sehr dankbar.
 
Die Bienen sind anscheinend nicht scharf auf das Jakobs Kreuzkraut, aber wenn sonst nichts anderes da ist - könnte es in gewissen Regionen schwierig werden.

Hallo Franz,

vor 2 Jahren habe ich das Kraut von unserer Wiese entfernen müssen, da sehr spät gemäht wurde und sich das Kraut leider sehr stark ausgebreitet hatte (dieses Jahr sieht es zum Glück deutlich besser aus). Das war gar nicht so einfach, da die netten Damen sehr sauer waren, wenn man ihnen die Nahrung streitig gemacht hat. Das Jakobskreuzkraut wurde bei uns extrem stark angeflogen.

Viele Grüße
Markus
 
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