Jetzt noch einengen? (Ende Sept.)

Nils

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.
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Zander
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Hallo allerseits,

nach dem Abschleudern waren manche meiner Völker noch so stark, daß ich sie unmöglich auf 1 Zarge einengen konnte. Ich beließ sie daher auf 2 Zargen, mit der Absicht später einzuengen.

Nunja, bisher fand ich noch keine Zeit dazu, die Völker waren immer noch stark, so daß sie jetzt immer noch auf 2 Zargen sind. Das Futter ist größtenteils drin, die Milben größtenteils draussen. Doch die Volksstärken nehmen jetzt ab - und bei so manchem Zweizarger habe ich das Gefühl, daß die untere Zarge nur noch eine "Durchgangshalle" ist - also nicht mehr genutzt wird.

Eigentlich möchte ich nicht mehr in den Völkern rumfuhrwerkeln - aber ich frage mich ob ich nochmal prüfen soll, ob die untere Zarge weg kann.
Kürzlich fand ich bei so einem Volk plötzlich abgeschabten Schimmel auf der Windel und prüfte schweren Herzens das Volk. Unten war noch 1 Rähmchen mit etwas Brut, der Rest war leer - kaum Futter, etwas Pollen, viel Luft - und Schimmel auf den Waben!
Ich hängte die eine Wabe mit Brut nach oben und nahm die untere Zarge weg...

Sind solche Eingriffe jetzt noch empfehlenswert? Sie haben sich ja schon für den Winter eingerichtet - und die Gefahr die Königin zu verletzen scheint mir auch sehr groß...
Am Wochenende solls nochmal wärmer werden...

Was meint ihr?

Danke,

Nils
 
Servus Nils!

Ich würde keine Rähmchen mehr verändern, aber Nachschau halten schon.

Wenn die untere Zarge leer ist, keine Brut, kein Futter usw. würde ich sie wegnehmen.

Sonst nimm bei der unteren Zarge das äusserste Rähmchen links und rechts aus dem Volk, dann schimmelt auch keine mehr.

Lg
 
prüfte schweren Herzens das Volk.

Was macht dir da das Herz so schwer? Ich habe gestern sämtliche Völker im Hinterbehandler geöffnet, Futter und Brutgesundheit (da nach wie vor von Seuchenständen umgeben) kontrolliert und am einen oder andern Ort auch den Wintersitz als Ganzes etwas nach vorn oder zurückverschoben (Warmbau) durch Umstellen von Futter- bezw. Pollenwaben. Und ich werde alle Völker bei Brutfreiheit Ende Oktober einer MS Sprühbehandlung unterziehen, wobei ich dann auch gleichzeitig überzählige Futter- oder Leerwabe entnehme.

Schon meine Lehrmeister (Grossväter) waren da nie zimperlich, obwohl schon damals das Oeffnen der Völker nach dem Herbstbeginn als Sakrileg betrachtet wurde. Gezielte Eingriffe, die Klarheit bei Unsicherheit schaffen und dann zu einer möglichen Verbesserung führen, sind entschlossen durchzuführen.....wir haben ja noch längst nicht Winter und die Bienen sind noch immer reproduktiv. Meine Völker haben alle noch Brut in allen Stadien trotz Frühtemperaturen nahe am Gefrierpunkt.

Christian
 
Was macht dir da das Herz so schwer?

Hallo Christina,
danke für deine Beschreibung! Ich schau ungern rein, weil ich stets die Sorge habe meine ungezeichnete Königin um die Ecke zu bringen.
Heuer wurde diese Sorge noch verstärkt, nachdem bei der Brutkontrolle zwei bis drei mal die junge Königin verloren ging (obwohl nur 1 Wabe gezogen wurde)! Und jetzt wäre der Königinnenverlust doch eher fatal, vor allem weil mans möglicherweise heuer gar nicht mehr merkt....

Aber du hast recht, wir haben noch nicht Winter - auch wenn es sich grad so anfühlt ;)

Nils
 
Heuer wurde diese Sorge noch verstärkt, nachdem bei der Brutkontrolle zwei bis drei mal die junge Königin verloren ging (obwohl nur 1 Wabe gezogen wurde)!
das kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass so viele Kö wegen deiner Eingriffe eingegangen sind. Vielleicht hat das andere Gründe!

Gestern war ich bei meinem Nachbar, dem ich für Kurzem eine rote Kö geschenkt habe, weil er ein weiselloses Volk hat. Vor 3 tagen meinte er, dass er immer noch keine Brut findet und auch meine Kö nicht, so habe ich gestern das Volk mit ihm untersucht. Meine Kö habe ich vom Flugloch gefunden, so wusste ich sofort, dass das Volk nicht weisllos war, denn zur dieser Zeit killen sie so gut wie keine neue Kö, vor allem keine seit langem legende Rote!

Das Volk hatte noch 2 Kö, die alte Nachschaffungskö und eine Junge unbegatte, so war es kein Wunder, dass sie meine rote gekillt haben, denn 3 Kö wäre etwa zu viel in einem Volk :)
Ich habe wie immer die Drecksarbeit übernommen, die 2 Kö abgedrückt und ihm noch eine rote Kö geschenkt!

Was ich sagen will, wen du soviel Angst hast, kö umzubringen und dich deswegen von Eingriffen scheust , dann warum zeichnest du die Kö nicht? So ein warnsignal kann oft das Leben der Kö retten, auch wenn man sie beim Zeichnen vielleicht beschädigen könnte, aber man zeichnet ja in einer Zeit, wo man normalerweise Kö in Überschluss hat.
allein die Sicherheit über Weiselrichtigkeit kann einige Kö das Leben einfacher machen, vom Leben der Imker ganz zu schweigen.
 
Ich habe gestern sämtliche Völker im Hinterbehandler geöffnet, Futter und Brutgesundheit (da nach wie vor von Seuchenständen umgeben) kontrolliert und am einen oder andern Ort auch den Wintersitz als Ganzes etwas nach vorn oder zurückverschoben (Warmbau) durch Umstellen von Futter- bezw. Pollenwaben
Christian, Du musst aber zugeben, im Bienenhaus alle 35 cm Stock an Stock, das ist schon etwas anders als im freien Feld
Da kann fast keine Abkühlung geschehen, ist ja immer eine gewissen Wärme im Holz vorhanden, und jeder Stock hilft wärmemässig den andern
 
Da kann fast keine Abkühlung geschehen

Und wenn - wer die Untersuchungen von Weiss et al. zur Erträglichkeit von kurzfristiger Abkühlung der Brut kennt, der macht sich hierüber weniger Gedanken. Kommt noch dazu, dass die Völker nach wie vor eine recht grosse Volksstärke aufweisen, die die Temperaturverhältnisse schnell wieder ins Lot bringen. Da ist es im Frühjahr bedeutend schwieriger, wo den Betreuerinnen ein Mehrfaches an Brutzellen gegenüberstehen als jetzt.
E  Brutfläche 2.jpg
Christian
 
Hallo Christina,
danke für deine Beschreibung! Ich schau ungern rein, weil ich stets die Sorge habe meine ungezeichnete Königin um die Ecke zu bringen.
Heuer wurde diese Sorge noch verstärkt, nachdem bei der Brutkontrolle zwei bis drei mal die junge Königin verloren ging (obwohl nur 1 Wabe gezogen wurde)! Und jetzt wäre der Königinnenverlust doch eher fatal, vor allem weil mans möglicherweise heuer gar nicht mehr merkt....

Aber du hast recht, wir haben noch nicht Winter - auch wenn es sich grad so anfühlt ;)

Nils

Hallo Nils,

toi toi toi, ich bisher noch keine Königin gekillt. Aber Dein Text macht mich stutzig, weil Du schreibst: Immer nur 1 Wabe gezogen?!?
Ich ziehe eine Randwabe und stelle sie beiseite. Dann rutsche ich, die anderen nacheinander vom Brutnest weg, schaue nach, ob Brut da ist.
Die kommt dann wieder rein, usw. Finde ich die erste Wabe mit Stiften -> Schluss mit Durchsicht alles OK. Ich will die Kö gar nicht jedesmal begrüßen.

Bei meiner Durchsicht (allerdings Anfang August und vor den großen Füttern) habe ich festgestellt, dass die Brut beim Zweizarger übereinander beim Flugloch vorne angeordnet war.
Ich habe DNM-Warmbau! Ich habe dann das obere Stockwerk mit nach unten gehängt, in derselben Reihenfolge.
Es waren dann quasi zwei Brutnester. Allerdings hatte ich den Vorteil, dass unten im hinteren Bereich fast nur leere Waben
waren, da war es leicht diese zu entfernen.
Evtl. ist nun die untere Zarge bis auf wenig Waben bei Deinen Völkern leer, dann ist es auch leicht.
Allerdings kann auch es auch sein, dass durch das Auffüttern, viele Futterwaben vorhanden sind, wohin damit, diese sind aber meist oben und weit vom Flugloch entfernt.

Ich würde mal die obere Zarge abheben und erstmal unten durchsehen. Wenn fast leer ist es leicht und Du hast nicht zu viel gewühlt.

Gruss, Christian


drin sind.
 
Sind solche Eingriffe jetzt noch empfehlenswert? Sie haben sich ja schon für den Winter eingerichtet - und die Gefahr die Königin zu verletzen scheint mir auch sehr groß...

Ich ziehe eine Randwabe und stelle sie beiseite. Dann rutsche ich, die anderen nacheinander vom Brutnest weg, schaue nach, ob Brut da ist.

Nils, Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, in Anbetracht dessen, dass das Volk nur noch auf oberen Zarge sitzt musst auf alle Fälle nachsehen wie der Futterstand ist. Normalerweise dürften die Bienen bei der Zweiraumüberwinterung und dementsprechender Futtergabe von jenseits 20 Kilo infolge Platzmangels nicht nach oben können.

Was Beehouser hier schreibt ist auch meine Methode, zuerst wird die rechte Randwabe entnommen, diese kommt auf den Wabenbock, unten liegt ein Deckel, sollte die Kö abfallen landet sie auf dem Deckel, nun wird Wabe um Wabe gezogen und nach deren Besichtigung immer von rechts beginnend wie eine Buchseite eingereiht.

Josef
 
Hallo,

ich hab die letzten Wochen die schwächeren Völker immer noch fleißig erweitert. Jetzt sind sie zwar stark aber deutlich leichter als die andern... Nach kurzen Diskussionen stellten wir fest, das die Völker mehr Brut hatten, weil sie denken das sie zu schwach sind für die vorhandenen Waben. Also hab ich mitte der Woche 1-2 Waben pro Volk rausgeschmissen und die Futtertasche näher rangesetzt. Jetzt war eben bei der Kontrolle fast keine Stifte mehr da und die letzte Brut läuft aus. Außerdem werden sie schwerer und bereiten sich besser auf den Winter vor. Dann gehen die Völker zwar unter Umständen etwas schwächer durch den Winter sind allerdings eher in Winterpause und haben weniger Milbenreproduktion. Außerdem ist es mir lieber das sie normal stark durch den Winter gehen und dann im Frühjahr sich mit Weidenhonig und Pollen stark aufbauen können als jetzt mit Zucker ohne viel Pollen Bienen zu erzeugen die dann im Frühjahr noch vor der Rapsblüte abschwärmen.

Mal was anderes: Ich hab Völker gefunden, die schon Brutfrei waren. Könnte man die jetzt schon mit Oxalsäure besprühen?

Mfg Malte Niemeyer
 
Mal was anderes: Ich hab Völker gefunden, die schon Brutfrei waren. Könnte man die jetzt schon mit Oxalsäure besprühen?

Was spricht dagegen? Das ist sicher sinnvoll, denn es kommt immer wieder vor, dass Völker nach einem Unterbruch nochmals in Brut gehen.

Christian
 
Ich hab Völker gefunden, die schon Brutfrei waren.

Das habe ich auch festgestellt, schon vergangenes Jahr habe ich - zwar im Oktober bei einem warmen Tag - die Völker durchgesehen und siehe da - die meisten waren brutfrei.

Heuer hatten die meisten Völker plötzlich einen sehr hohen nat. Milbenfall (bis zu 35 am Tag), wobei sie im Sommer nie über 5 gehabt haben, helle und dunkle, große und kleine Varroen
also habe ich ein Volk durchgesehen und das hatte nur mehr kleine Fleckchen verd. Brut und auf einer Wabe vll. 20 Stifte. Also habe ich gleich die Völker mit OX bedampft.

Meiner Meinung ist dieser Rückgang der Brut im Sep/Okt und der damit verbundene erhöte Milbenfall die berühmt berüchtigte Reinvasion. Aber nur meine Meinung und auch vollkommen OT, sorry, aber ich wollte diese Beobachtung los werden :)

Grüße,
Hannes
 
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