Varroainvasion

Nikkenulrike

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Wer hat Tips für mich. Habe also, nachdem ich meine Bienen erst 4 Wochen hatte, und in der Varroatasse plötzlich etwas viele Milben gezählt habe, eine AS-Behandlung mit dem Universalverdunster gemacht. Und zwar mit 80%tiger AS je 100 ml, aufgestellt auf die Rahmen und wegen dem Platz mit dem aufsetzen einer Halbzarge. Nach 14 Tagen hatte ich in einem Volk 312 Varroa und im anderen 680 Varroa gezählt. Abgefallen natürlich.
Nach dieser Zeit habe ich fast täglich beobachtet und ausgezählt. Pro Tag gab es in der Varroatasse zwischen 20-40 Milben, teils auch noch lebend.

Auf Anraten einer erfahrenen Imkerin habe ich nun etwas verfrüht vorgestern eine Bienenwohlbehandlung durchgeführt.
Daraufhin hatte ich in Stock 1 innerhalb von 36 stunden einen Abfall von 1.230 milben, in Stock 2 (dem schwächeren) hatte ich sogar 2080 tote Milben.

Weiß jemand, was man in solchen extremen Fällen unternehmen kann? Es ist schon sehr frustrierend, gleich zu Beginn mit solchen extremen Varroaproblemen konfontiert zu sein.
Gruß Ulrike
 
Genau wie bei mir Ulrike, wie ich auch schon bei Deiner Vorstellung anmerkte. Nun ist aber Feuer am Dach und der Abfall sollte stets im Auge behalten werden. Fallen im Abstand von drei Tagen mehr als 30 Milben herab, sind immer noch mindestens 300 - 400 im Volk. Dies wäre dann doch zuviel und somit müsste dringend etwas unternommen werden.

Ein Problem ist die bereits fortgeschrittene Jahreszeit, haben wir doch schon den 8. Okt. Empfehlenswert wäre also, Oxalsäure im Abstand von sieben Tagen zu verdunsten. Dies macht den Bienen und deren Mami am wenigsten aus, ist aber sehr wirksam. In 3 x 7 Tagen wären also vermutlich alle Milben weg und die an sich ja notwendige Behandlung bei Brutfreiheit im Nov/Dez könnte somit entfallen.

Josef
 
Hallo Nikkenulrike!

Vermutlich hat die AS-Behandlung nicht richtig gewirkt. Beim Universalverdunster besteht die Schwierigkeit, dass die tägliche Verdunstungsmenge nicht gut geregelt werden kann, bzw nur schwer festgestellt werden kann, wieviel überhaupt verdunstet ist. Bei kaltem Wetter verdunstet zu wenig und die Wirkung ist unzureichend, bei heißem Wetter verdunstet zu viel und die Königin ist gefährdet.

Am besten lässt sich die AS-Verdunstung meiner Meinung nach mit einem Nassenheider-Horizontalverdunster oder einem Liebig-Dispenser steuern.

http://www.nassenheider.com/pdf/nv/v%20geb%20de.pdf

http://files.biovet.ch/documents/Liebig-Dispenser.pdf

https://www.uni-hohenheim.de/bienenkund ... onzept.pdf

Ich habe über mehrere Jahre die Mot-Methode angewandt, da waren auch immer wieder Völker dabei, die bei der Restentmilbung einen hohen Abfall hatten. Die Methode mit dem Tellerverdunster ist meiner Meinung nach auch wetteranfällig.

Für das heurige Jahr würde ich eine Restenmilbung während der Brutfreiheit, Ende Nov. bis ca Weihnachten durch Verdampfen von Oxalsäure empfehlen. Eine zweite Behandlung mit Bienenwohl wird angeblich von den Bienen nicht gut vertragen.


Mfg

Honigmaul
 
Wieso wird eine zweite Bienenwohlbehandlung nicht so gut vertragen?, Ich dachte, daß ich vielleicht im Dezember noch eine mache. Oder meinst du, daß reine Oxalsäure verträglicher ist?
Also , in dem einen Stock hab ich jetzt nur 12 Milben in 5 Tagen gehabt und beim anderen knapp über 200. Allerdings, als ich vor 5 Tagen reingeschaut habe, hatten beide sehr viele Brutflächen, auch einige waren erst bestiftet! Also sehr aktiv für den warmen Oktober.

Vermutlich war meine AS-Behandlung im August nicht so erfolgreich. Ich hab jetzt bei einigen Beiträgen gelesen, daß sie in Abständen 3xAS-Behandlung mit 80 ml 85%tigerAS gemacht hatten. Mir wurde allerdings gesagt, daß eine Biene in ihrem Leben nur eine AS-Behandlung erleben sollte, deswegen hatte ich eben nur 1x eine Behandlung mit 100ml AS gemacht.

Wie sollte ich vorgehen? Ich will meine Bienen nicht im ersten winter schon verlieren.
Ulrike
 
Hallo Bienenfreund!

Zwischen Bienenwohlbehandlung und Oxalsäurebehandlung dürfte kein wesentlicher Unterschied bestehen.

Bei mehreren Untersuchungen wurde festgestellt, dass eine zweimalige Träufelbehandlung von den Bienen schlecht vertragen wird.
Ob das in deinem Fall auch so ist, ist mir nicht bekannt, da ja die beiden Behandlungen weiter auseinander liegen und nicht wie bei den zitierten Untersuchungen während der Winterruhe gemacht werden.

Ein mehrmaliges Verdampfen von Oxalsäure wird dagegen angeblich gut vertragen. Das dürfte mit der feinen und gleichmäßigen Verteilung der Oxalsäurekristalle zusammen hängen.

Ich würde vorschlagen, in der brutfreien Zeit (Ende Nov. bis ca Weihnachten) eine OX-Verdampfung durchzuführen. Sollte ein OX-Verdampfung nicht möglich sein, so müsste wohl eine 2. Bienenwohl (od. Oxalsäurelösung) Beträufelung riskiert werden.

Von dem, dass eine Biene nur eine AS-Behandlung erleben sollte, habe ich noch nichts gehört. Dies dürfte eher auf OS zutreffen.

MfG
Honigmaul
 
Hallo Ulrike,
Nikkenulrike schrieb:
Wieso wird eine zweite Bienenwohlbehandlung nicht so gut vertragen?,
Bei einer mehrmaligen Anwendung der Träufelmethode, also auch Bienenwohl, wird der Chitinpanzer der Winterbienen zu sehr in Mitleidenschaft gezogen (dadurch Verkürzung der Lebenszeit), welches dann oft zu schlechter Auswinterung bis hin zum Totalausfall des Volkes führen kann.
Da deine Völker jetzt noch viel Brut haben, sind die Milben in der Brut nicht durch Bienenwohl beeinträchtigt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jetzt noch viele Milben aus der Brut schlüpfen.
Du solltest jetzt mit Milchsäure behandeln. OS verdampfen müsste auch noch gehen, obwohl ich die Wirkung auf die Bienen in Verbindung mit deiner durchgeführten Träufelbehandlung nicht kenne. Egal für welche Behandlung du dich entscheidest, ich würde nicht auf Brutfreiheit warten, damit der letzte Brutdurchgang gesund zur Welt kommt. Du musst bei deiner hohen Milbenlast damit rechnen, dass auch die Brut zum größten Teil geschädigt ist. Es werden zwar noch Bienen schlüpfen, aber diese sind geschwächt und erleben möglicherweise nicht das Frühjahr.
Versuche schnellstmöglich einen erfahrenen Imker um Hilfe zu bitten, damit er dir bei der MS oder OS Behandlung zur Seite steht.
Wenn du deine Völker erst wenige Wochen hast, dann sind wahrscheinlich schon vorher einige Dinge vernachlässigt worden. Wichtig ist es für die Zukunft, dass du ein ganzjähriges Varroakonzpt hast. Dazu gehören auch biologische Maßnahmen im Sommer. Zum Beispiel: Ableger bilden Brutscheunen erstellen, das umstrittene Drohnenschneiden u.s.w. Damit nimmst du den Völkern einen großen Teil der Milbenlast ab und dann fällt z.B. eine fehlgeschlagene AS-Behandlung, welche durch schlechtes Wetter immer wieder vorkommen kann, nicht ganz so sehr ins Gewicht.
Gruß Peter
Noch etwas, wenn du jetzt mit MS oder OS behandelst, musst du diese Behandlung mehrmals durchführen, da diese Mittel nicht in die Brut wirken. Ich denke 3 mal ca. aller 5 Tage sollten reichen. Damit erreichen fast keine Milben mehr den letzten Brutzirklus.
 
the czar schrieb:
Hallo Ulrike,

Noch etwas, wenn du jetzt mit MS oder OS behandelst, musst du diese Behandlung mehrmals durchführen, da diese Mittel nicht in die Brut wirken. Ich denke 3 mal ca. aller 5 Tage sollten reichen. Damit erreichen fast keine Milben mehr den letzten Brutzirklus.


Danke für die ausführlichen Erläuterungen!

Jetzt hab ich noch ein paar Fragen, Milchsäure oder OS- Behandlung
.... werden die auch mit dem Universalverdunster von oben durchgeführt oder auf eine andere Weise, mit Wettex zB wie manchmal die AS?
.....Und gibt es hier verschiedene Konzentrationen wie bei AS?
....wenn ja, welche wird benötigt?
..kann man MS oder OS nur in einem Imkereifachhandel kaufen oder auch woanders?

Danke im Vorhinein!
Ulrie
 
Hallo Uli!
Darf ich einen Vorschlag unterbreiten?
Nimm bitte ein Wettex ohne Säure, das legst oben auf die Rähmchen in die Mitte, dann nimmst ein zweites Wettex gibst 10 ml Ameisensäure mind. 80 % darauf und legst es auf das Wettex, dann Folie darüber und Deckel zu, das ganze läst 12 - 24 Stunden max im Volk, dann gibst es raus und zählst nur mehr die abfallenden Milben.
Alles andere ist Unsinn, denke ich, denn es ist noch warm und Du solltest die Brut nicht unterbrechen.
Wennst möchtest, können wir auch telefonieren.
Bitte achte auch auf ausreichende Belüftung bzw. sind die Beuten unten offen? Wenn ja, dann mußt das Flugloch nicht verändern
Gruß Einstein.
 
Hallo Einstein!

Also, nachdem ich die letzten Tage jeden Tag ca 50 Milben im Boden gehabt habe, habe ich heute um 16 Uhr Deinen Vorschlag befolgt und die Wettexmethode angewandt. Werd morgen vormittag nachschauen, die Tücher rausgeben und nachzählen.
Danke für Dein Angebot zu telefonieren, werd sicher noch mal drauf zurückkommen wenn ich darf, weil bei mir sind noch unendlich viel Fragen offen!

Gruß Ulrike
 
Hallo Ulrike, wir alle wären über einen Bericht der Varroabehandlung äußerst angetan.
Die wartende Meute hechelt Deinem Schreiben entgegen.
Gruß Einstein
 
Nabend, zusammen,
natürlich ist es wichtig, gerade bei dem unterschiedlichen Varroaabfall wachsam
zu bleiben.
Ich habe merkwürdigerweise wenig Varroa, vielleicht liegt es am Naturwabenbau,
vielleicht an einem Milben-Zyklus, den wir noch nicht kennen.
Ich benutze den Nassenheider Verdunster mit 85%iger A-Säure.
Ich setze ihn oben in einer Halbzarge auf, man kann ihn auch in eine Leerwabe neben
das Bienennest geben.
Je nach Temperatur kann man verschiedene Dochtgrößen nehmen und die Menge
der AS auf besetzte Bienenwaben einregulieren.
Es funktioniert wunderbar.
Einmal nach dem Abschleudern und zuletzt um den 15ten Octobre.

Ich mag keine Oxalsäure und auch keine Stoffe, nach denen alle Waben nachher
riechen.
Für mich ist es die beste Alternative.
Beste Grüße, Beienfreund
 
bienudo schrieb:
Ich benutze den Nassenheider Verdunster mit 85%iger A-Säure.

Ist sicher eine brauchbare Alternative lieber Udo, aber der Preis dafür ist echt kein Klacks. Wennst 100 solcher Verdunster brauchst und dazu Kanisterweise AS herbeischaffen musst, so bleibe ich doch lieber beim Schwammtuch und 15 ml je Volk und Behandlung.

Ist eben eine reine Kostenfrage.

Josef
 
Denke, wer es noch nicht gemacht hat, die Zeit für die restlichen 5 ml zur Restentmilbung wäre da.
Bitte nach 2 Stunden wieder raus damit.
Haben das schon gemacht- super -super Wirkung. Am nächsten Vormittag lagen einmal 11, bzw, 18 Milben unten.
Gruß Einstein
 
einstein schrieb:
Hallo Ulrike, wir alle wären über einen Bericht der Varroabehandlung äußerst angetan.
Die wartende Meute hechelt Deinem Schreiben entgegen.
Gruß Einstein


Hallo Einstein, tut mir leid ,war länger nicht online weil mein alter Hund gestorben ist und mir nicht nach Internet war. Jetzt habe ich schon wieder einen neuen, ist wie ein kleines Kind. Aber süüüß :D

Bezüglich meiner AS-Behandlung:
Es waren leider nicht Milben mehr als üblich, ....das heißt, bei einem Stock 47, beim anderen(schwächeren) 1

Allerdings habe ich jetzt am 31. nochmals eine AS-Behandlung gemacht. Mit dem Unterschied, daß ich erstens die 80% AS auf das trockene Wettex (letztens wars feucht) gegeben habe, zweitens das Tuch nicht erst am späten Nachmittag, sondern um 10.30 Uhr reingelegt habe, und drittens das Schwammtuch diesmal unten auf ein höheres Brett knapp unter den Rähmchen hingelegt habe.
Außerdem schien diesmal die Sonne und es hatte knapp unter 20 Grad Außentemperatur!

Erfolg war am nächsten Tag zur selben Zeit: Stock 1 : 92 Milben, Stock 2: 5 Milben
Dann einen Tag drauf nochmals 30 bei Stock 1, und 0 bei Stock 2,
Und die letzten beiden Tage, jeweils 20 bei Stock 1 und 0 bei Stock 2.

Mal schauen :roll:

Übrigens habe ich jetzt in Erfahrung gemacht, daß ganz in der Nähe bei mir ein Imker seine Stöcke hat, der in der Landesregierung arbeitet und bei der Varroabehandlung angeblich weniger als das Minimum macht und sich in keinen Verein einbinden läßt und auch sonst alles besser weiß :evil: ...kann ja heiter werden nächstes Jahr, wenn ich meine Bienen, hoffentlich!!!!!, über den Winter bringe!

Gruß
Ulrike
 
Nikkenulrike schrieb:
Übrigens habe ich jetzt in Erfahrung gemacht, daß ganz in der Nähe bei mir ein Imker seine Stöcke hat, der in der Landesregierung arbeitet und bei der Varroabehandlung angeblich weniger als das Minimum macht und sich in keinen Verein einbinden läßt und auch sonst alles besser weiß :evil: ...kann ja heiter werden nächstes Jahr, wenn ich meine Bienen, hoffentlich!!!!!, über den Winter bringe!

Dann werden hoffentlich (für dich, nicht für die armen Bienen) seine Völker eher über den Jordan gehen als deine. Ich glaube, dass du alles richtig und rechtzeitig machst!
Viel Erfolg!
 
Kannst schon beruhigt in den "Winterschlaf gehen" und den Hund streicheln.
Zähle aber bitte den Abfall weiter, die sollten noch ein paar Tage abfallen und dann "aus werden".
Gruß Einstein
 
einstein schrieb:
Kannst schon beruhigt in den "Winterschlaf gehen" und den Hund streicheln.
Zähle aber bitte den Abfall weiter, die sollten noch ein paar Tage abfallen und dann "aus werden".
Gruß Einstein

Zähl eh fast jeden Tag aus, aber nachdem die Bienen noch eifrig am Sammeln sind(gigantischer Polleneintrag), nehme ich an, daß sie, wie auch die letzten Male, wieder bei den geschwächten Stöcken von meinem verabtwortungslosem Nachbarn räubern gehen und sich wieder neue Milben eintragen falls die noch nicht über den Jordan gegangen sind :oops:
Gruß Ulrike
 
Hallo Ulrike,

Übrigens habe ich jetzt in Erfahrung gemacht, daß ganz in der Nähe bei mir ein Imker seine Stöcke hat, der in der Landesregierung arbeitet und bei der Varroabehandlung angeblich weniger als das Minimum macht und sich in keinen Verein einbinden läßt und auch sonst alles besser weiß ...kann ja heiter werden nächstes Jahr, wenn ich meine Bienen, hoffentlich!!!!!, über den Winter bringe!
So einen Nachbarimker hat fast ein jeder, ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, daß man den Einzug eines Varroaschwarmes mit Hilfe der Diagnosetasse erkennt, und mit der Schwammtuchmethode die Katastrophe verhindern kann. So ein Nachbarimker zwingt einen nur zu einer genaueren Abfalldiagnose. Heuer hatte ich Mitte September so eine Attacke und nun warte ich auf den ersten Frost, den letztes Jahr war dies nach dem ersten Frost bei mir der Fall.

Gruß
Astacus
 
Astacus schrieb:
So ein Nachbarimker zwingt einen nur zu einer genaueren Abfalldiagnose.

Hallo Astacus!
Klar daß mir das heurige Jahr eine Lehre sein wird! Ich hatte die Völker aus einer sehr Varroaarmen Gegend, und meine Informationen bezogen sich punkto Behandlung auf dieses Gebiet. Außerdem hatte ich leider noch keinen Kontakt zu meiner "Umgebung", da ich doch erst heuer mit der Imkerei begonnen habe, aber nächstes Jahr......wenn meine Völker über den winter kommen.....was ich schon hoffe!!
Da müssen sie halt mit mehr Behandlungen rechnen!

Gruß Ulrike
 
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